wie lange spielst du ein Blatt

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von x_five, 7.Januar.2011.

  1. x_five

    x_five Nicht zu schüchtern zum Reden

    Liebe Übenden!

    Ich möcht mal ein Leid loswerden:

    Von Zeit zu Zeit kommt der Moment, wo alles was ich mache, das Blatt derart gegen die Öffnung drückt, dass kein Ton mehr heraus kommt. Es verliert offenbar die Eigenspannung und wird schon vom leichtesten Druck sich vollflächig an die Öffnung des Mundstückes legt.

    Wie lange spielt ihr ein Blatt?

    Kauf ich mir ein Neues, leg ich das Alte vorsorglich zur Seite (k.A. warum ich mich nicht davon trenne) und so bildet sich ein Fundus an gebrauchten Blättern - in allen gängigen Stärken und mit den üblichen Speisegerüchen ;-)

    Gibt es einen Trick, zu erkennen, ob ds Blatt hinüber ist, oder es sich nur um eine vorübergehende Kieferfehlstellung handelt? Wie trenne ich mich von den Blättern, die vermeintlich hinüber sein?
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Schmeiß sie einfach weg! :-D
    Hab ich mir auch angewöhnen müssen!
    Gruß, Ww.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Bis es nicht mehr geht/klingt/will.

    Ich weiß es: weil du auf einen Blattabschneider sparst (siehe separater Thread) :-D

    Die Vermeintlichen werden wieder aufbereitet - mit Blattschneider und Schleifpapier oder Schachtelhalm. Die Entgültigen stoße ich mit der Lippe auf den Tisch, so dass kein Zweifel mehr an einer weiteren Verwendung aufkommt. :-D

    Gruß, Herman
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ich kann gar nicht genau sagen wie lange ich ein Blatt spiele!
    Da ich die Blätter auch nicht selbst bearbeite,werfe ich sie einfach weg wenn ich merke das etwas nicht mehr stimmt!

    Aber warum hast du bei deinem Fundus an Blättern einen Speisegeruch?

    Spülst du deine Blätter nicht nach dem Spielen mit klarem Wasser ab?
    Ich hab auch einige alte Blätter aber da riecht nichts,sorry!

    Manche Blätter haben ja schon gleich zu Anfang eine Macke und das ärgert mich manchmal sehr.
    Muß mir doch mal die Blattbearbeitung beibringen! :-D

    Gruß Klaus
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Hallo Klaus - ich kaufe Blätter nur persönlich und checke jedes einzeln auf gleichmäßige senkrechte Maserung und gleichmäßigen Schliff und natürlich auf Unversehrtheit der Lippe. Jedes Blatt anschauen und kurz gegen das Licht halten - dann weißt du Bescheid.

    Die Blätter, die du nicht kaufst, gehen dann an einen Besteller...

    Gruß, Herman
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Willi,

    was Du da beschreibst ist meiner Ansicht nach genau das Erkennungszeichen dafür, dass ein Blatt abgespielt ist:
    Viel zu leicht geworden, drückt den Ton ab.
    Vorher merkt man es schon daran, dass die hohen Töne nicht mehr so gut kommen, die tieferen dann auch nicht mehr, der Klang wird immer trötiger, es macht einfach keinen Spaß mehr...

    Dann: Ab in die Tonne!
    Du kannst natürlich auch Dein Zimmer damit tapezieren, etwas Nettes draus basteln oder es im Kamin verfeuern, nur spielen würde ich damit nicht mehr. ;-)

    Ich erzähle dazu gerne die Geschichte einer Ex-Schülerin:
    Sie hatte vorher mehrere Jahre Klarinette in einem Musikverein gespielt und entwickelte auf dem Sax (Tenor) auch schon recht schnell einen guten Klang.
    Doch eines Tages, sie spielte bereits ein paar Jahre bei mir, wurde ihr Ton immer schlechter.
    Ich befragte sie, wie oft sie übe, sie gab zu, in letzter Zeit diese Beschäftigung etwas schleifen gelassen zu haben, wir machten Ansatzübungen noch und nöcher - indes, der Ton wurde schlecht und schlechter.
    Ich war schließlich völlig ratlos, kam mir wie der mieseste Lehrer vor und fragte sie in meiner Verzweiflung (weil sie sich ja mit Holzblasinstrumenten schon lange auskannte, konnte es DARAN unmöglich liegen, dachte ich mir): "Wie alt ist denn das Blatt?"
    Sie verdrehte die Augen, überlegte angestrengt und murmelte schließlich: "Vielleicht ein halbes Jahr..." :-o

    Das Geheimnis: Sie hatte die Blätter vorher immer nur gewechselt, wenn sie eingerissen waren, schon bei der Klarinette. Das geschah anscheinend recht häufig.
    Dass sie irgendwann auch ABGESPIELT wären, hatte ihr weder ihr früherer Klarinettenlehrer noch jemand im Verein erzählt. :lol:

    Sie machte also ein neues Blatt drauf und hatte sofort wieder ihren gewohnten Bombensound. :cool:

    Um jetzt Deine Thread-Frage zu beantworten, Willi:
    Das kommt auf verschiedene Faktoren an - wieviel Du spielst, wie lange am Stück, wie hart die Blätter ausfallen usw.
    Deshalb kann man keine exakte Zeitangabe machen. Üblicherweise liegt das so zwischen ein paar Tagen (bei mir, wenn ich gut beschäftigt bin) und drei Monaten (fauler Schüler). :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Gast

    Gast Guest

    hallo watti!

    ...Schmeiß sie einfach weg!
    Hab ich mir auch angewöhnen müssen!
    Gruß, Ww.....


    für dich mach ich doch glatt einen sonderlehrgang, der da heist!


    ----janich wegschmeissen - da is regenerative kraft drinne!
    ...muste nur wecken.


    echt schade die dinger zu schrotten - sagt nimo.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Ach ja?
    Und was soll ich damit anfangen,
    wenn sie abgespielt sind?

    Meine Erfahrung ist:
    weg damit!
    :-D
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Nimo,

    wenn man viiiiieeeeel Zeit hat, kann man da natürlich auch noch rumschnitzen, doch wer nicht eingeweiht ist, wird wohl erst mal einige Zeit benötigen, um diese Fertigkeit zu entwickeln.
    Da empfehle ich Einsteigern doch lieber, diese Zeit ins Üben zu stecken. ;-)

    So ein Kurs bei Dir wäre hingegen sicherlich interessant - wenn man jetzt das Glück hat, bei einem Lehrer wie Dir zu lernen, der einem die Blattbearbeitung parallel zum Instrument beibringen kann, ist das natürlich etwas anderes. :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Sooo viel Zeit ist das doch garnicht. Ein Blattschneider ist schnell gut eingesetzt und das Nachschleifen und Ausprobieren im Wechsel eröffnet auch dem Anfänger schnell eine Einsicht in die Auswirkungen von solchen Arbeiten.

    Und wenn es evtl. nur ein zweitbestes Blatt, also zuverlässige Reserve bleibt. Jedenfalls ist die Bearbeitung von alten Blättern billiger als ungeübtes Herumschleifen an neuen.

    Gruß, Herman
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Danke Herman!

    Ich habe mit der Blattbearbeitung vor mehreren Jahrzehnten mal rumexperimentiert (aufgrund eines Zeitschriftenartikels), hatte aber (vorwiegend mangels geeigneten Werkzeugs und kompetenter Anleitung) keinen Erfolg damit: Die bearbeiteten Blätter konnte man nur noch wegschmeißen. :-(

    Aber vielleicht besuche ich mal irgendwann einen Kurs bei Nimo, der möglicherweise meine negative Einstellung ändert. ;-)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Als ich damals Klarinette lernte, waren alle Blätter noch selbstgemacht.

    Die Instrumentenschulen hatten noch eigene Kapitel über Blattherstellung und -verbesserung.

    Die Klarinettenstunde verbrachte mein ehrwürdiger Lehrer (noch ein richtiger Professor) damit, neue Blätter zu produzieren.

    Denkt aber bloss nicht, dass ihm deswegen irgend etwas entgangen wäre ...

    Heutzutage wird halt alles in 10-er-Packungen gekauft und weggeschmissen ...

    Also, so viel könnte schon noch jeder lernen, dass ein neues Blatt noch ein bisschen optimiert wird ...
     
  13. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, @all,

    früher, also vor ca. 30 Jahren wurden Klarinettenblättter (für deutsche Klarinette!!) wohl tatsächlich noch überwiegend von Hand hergestellt. Ich habe es auch noch ausführlich lernen dürfen und meine Blätter endlos mit Schachtelhalm poliert.

    Heute sind wir in der beneidenswerten Position, dass uns die Industrie Blättchen liefert, die nach meiner Erfahrung zu vielleicht 85% der Fälle zu moderaten Preisen aus der Packung heraus spielbar sind.

    Warum sollte ich also noch daran herumbasteln wollen??? Für mich persönlich sind die Blättchen Verbrauchsmaterial, und ich erneuere sie auch im Interesse meines Ansatzes eher häufiger. Bei täglich ca. 2h Üben zzgl. Auftritten hält bei mir auf drei Instrumenten (cl/ss/ts)kein Blättchen länger als allerhöchstens 6 Wochen, wobei ich je Instrument jeweils 4 Blätter im Wechsel spiele.

    Von daher kann ich Rick nur zustimmen - die mit Blättchen-Vodoo vertane Zeit ist in Üben wesentlich besser investiert.

    LG - Chris
     
  14. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    Ist mir auch passiert. Blatt tut plötzlich völlig zu. Und das während dem Unterricht. Der Saxlehrer sagte, das Blatt sei völlig in Ordnung, aber bei uns habe der Föhn einen grossen Einfluss! Der Föhn bläst tatsächlich seit einigen Tagen wie verrückt und putzt den ganzen schönen Schnee weg.

    Offensichtlich reagiert das Holz also auch auf Wetterlagen.... Habt Ihr das schon mal beobachtet??

    Grüsse
    René
     
  15. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...hui... Steilvorlage für Deine Schüler: die werden jetzt spätestens alle 2 Wochen mit neuen Blättern antanzen um Ihre exorbitanten Übungsaktivitäten zu dokumentieren... :-D

    ... manchmal kann man mit 1-2 Strichen aus einem Gurkenblatt ein tolles Blatt machen ohne grossen Zeitaufwand.... oft klappts bei mir halt auch nicht... :cry:
     
  16. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo willi,

    kenne ich, schließlich kann man es ja vielleicht irgendwann mal verwenden.

    das stimmt nicht. bei mir landen die dinger jetzt im holzkorb, heizen zwar nicht, brennen aber.

    ein blatt hält bei mir z. zt. fünf tage bei einer täglichen übungszeit von etwas mehr als zwei stunden. dann ist es weich, spricht nicht mehr richtig an, die höhen und die tiefen kommen schlecht, der klang stimmt nicht mehr....

    gruß
    hanjo
     
  17. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    ergänzung: ich habe einen riesenvorrat an einem markenblatt erworben, der, so gott will, für viele jahre ausreichend ist.

    da sehe ich keine notwendigkeit das blattbearbeiten zu erlernen. üben ist für mich sinnvoller.

    gruß
    hanjo
     
  18. GelöschtesMitglied5775

    GelöschtesMitglied5775 Guest

    Hallo Willi,
    Hermans Antwort trifft m.E. den Nagel auf den Kopf - spiele das Blatt, bis es nicht mehr geht, will oder kann.
    Die Zeit für das Schleifen von Blättern oder Spülen/Trocknen nach Mondphasen (manche nehmen ihre Blätter zur Gesprächstherapie) kannst du dir sparen, wenn du in qualitativ hochwertige Blätter investierst, von denen es glücklicherweise eine ganze Reihe gibt (z.B. Francois Louis, AW-Reed und viele andere).
    Beste Grüße
    GreenMile
     
  19. Libo

    Libo Schaut nur mal vorbei

    Also ich übe ja auch nicht wenig, aber ich komme mit den Blättern viel länger aus. Ich spiele jetzt seit ca 8 wochen ein einziges Blatt. Das einzige was nicht mehr geht ist das fis''' anzustoßen.
    Ich habe aufgrund dieses Beitrages mal ein neues aus der Verpackung genommen, es war zwar eine Spur härter, aber da lagen keine Welten dazwischen.

    Und weils grad so spannend war, hab ich ein uraltes Blatt, das damals überhaupt nicht mehr wollte eingespannt, das ließ sich auch wieder tadellos spielen.
    Gibts diesbezüglich von euch Erfahrungen?

    also wenn ich alle paar tage ein neues Blatt verbrauchen würde, würde ich fix auf Kunststoff umsteigen...
     
  20. Rene

    Rene Ist fast schon zuhause hier

    also ich habe mir folgendes angewöhnt: Beim soundcheck ein neues Blatt aus der Packung einspielen. Dann den Auftritt damit spielen und danach nur zum Üben benutzen.
    Sprich, neuer Auftritt, neues Blatt.
    Mein Gitarrist zieht auch für jeden gig neue Saiten auf.
     
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