Moin zusammen, ich hatte soeben ein merkwürdiges Erlebnis. Eigentlich wollte ich die mpc-Schublade durchsehen, ob dort noch etwas verkauft werden soll, weil nicht zu mir passt. Dabei stieß ich auf ein Aaron Drake Jazz mit Resochamber, das schon vergessen war. Mit meinen gewohnten Blättern Vandoren ZZ auf dem Conn: ja, nicht schlecht, kann man spielen. Der Versuch mit Blattwechsel zu etwas helleren Blättern: boah, warum mühe ich mich eigentlich mit meinem Otto Link STM in der Bluesband so ab, um etwas mehr Höhen zu bekommen? mit dem AD geht das doch ganz leicht. Soweit so gut, nicht unbedingt erstaunlich. Dann packte ich meine Berg Larsen aus. Das Metallmpc (vermutlich aus den 70er oder 80ern) hat mit mir und meinem Sax früher nie gut harmoniert, aber, naja vor dem Verkauf nocheinmal anblasen. ... boahhhhhh, nein, das wird nicht verkauft, das wird eher zu "meinem" mpc. Habt Ihr das auch schonmal gehabt, dass sich die mpc Vorlieben nach wenigen Jahren so ändern? Liegt es daran, dass ich momentan regelmäßiger spiele als früher? Meine Hörgewohnheiten und Soundvorstellungen sind eigentlich gleich geblieben. Vielleicht, liegt es auch daran, dass mit dem Alter in einigen Frequenzbereichen das Hörvermögen nachlässt. Vermutlich aber müssen Mundstücke, so wie manche Weine, einfach gut altern und abhängen Auf dem Alto übrigens, konnte ich keine Änderung der Vorlieben feststellen. Keep swinging Euer Saxax
Hey @Saxax, Gratulation zum öffnen der Schublade…. Scheint ja eine kleine Schatzgrube gewesen zu sein… Und Drake & Larsen sind da schon mal nen guter Fund…., gerade die alten Larsen…. Und gerade Blattwechsel, mal andere Hersteller testen, macht oft weitaus mehr aus als gedacht… Im Bereich Mundstücke habe ich mich einfach mal sehr zurückgehalten, auch wenn ich nen neugieriger Mensch bin. Lediglich ne Blattschraube wurde durchgetauscht, und die auch nur da die andere den Geist aufgab… Von daher spiel ich immer noch das Mundstück, das ich mir damals zum Einstieg mit dem 1923er Conn Bari zugelegt habe… Freu mich allerdings für Dich, dass du quasi zufällig auf neue Idee än gekommen bist…
HA! Ging mir genau gleich mit einem Stahl Berg 110/1/offset M, wahrscheinlich etwas aelter als Deins; gekauft in den Nullerjahren "for a song and a dance," wie man so schoen sagt, weisse, klobige Bissplatte wurde offensichtlich ersetzt, und die Kammer innen sieht aus wie wenn sich da jemand zum allerersten mal als Refacer versuchte (wobei man bei der Larsenschen Qualitaetskontrolle -- bzw. deren Nichtexistenz... -- eben nicht schluessig sagen kann, ob das Ding die Fabrik doch nicht genau so verliess, denn die Kammer ist nicht mal genau symmetrisch mit dem Schnabel....). Legte es bald einmal in die Schublade, weil ich mit dem Gequietsche nicht klar kam und der Sound mir echt zu aetzend war. Vorletztes Jahr wieder hervorgekramt -- und jetzt muss das Teil mit mir begraben werden!!! Aehnliches Erlebnis neulich mit einem weissen Arbex aus Kunststoff, refaced von Brian Powell vor, ooch, 15 Jahren oder so. Gefiel mir auch nach dem Reface sound-maessig nicht, war mir viel zu dunkel. Jetzt komm ich grad von einem Gig zurueck, wo ich das Arbex 1 Stunde lang sein Ding machen liess und mir die andere Tenoristin nachher ein Kompliment machte, ich haette einen, Zitat, "schoenen warmen und doch hellen Sound"...... Woran das liegt -- keine Ahnung... Aber nur so aus Neugier: hat jemand mal lange auf einem Mundstueck gespielt, es danach in die Schublade gelegt, nach Jahren wieder hervorgesucht aber es dann ausm Fenster geschmissen? Mir ist das noch nie passiert, aber eben, ich wundere mich schon ob solchen Saxophon-Mysterien... -j.
@Saxax Über den Zusammenhang: Eigenes Hörvermögen im Alter und wechselnde Vorlieben bei Mpc liegen mir keine belastbaren Erkenntnisse vor. Bei der Frage: Verabschieden sich bestimmte Frequenzbereiche im Alter (60+) bin ich aussagefähig. JA, sie tun es ! Es geschah unverhofft. Vor einer geschlossenen Bürotür mit Klingel dahinter. Ich klingle, höre aber die Klingel nicht. Denke, das Teil ist kaputt. Zufällig vorbeikommende Kollegen sagen unisono: "Hörst du die wirklich nicht ? Die ist doch nervig schrill ? Drei Tage später seh' ich beim HNO-Arzt auf'm Monitor meine "Frequenzen und ihre Kurven". Ja, da sind deutliche Fehlstellen im oberen Bereich. Für's Alter noch ok, aber weiter beobachten. VG
Ich habe sehr gelacht über deinen Bericht. Mir geht es auch mit denselben 4 Mundstücken immer wieder so, wobei diese eher die Ernte der letzten 10 Jahre sind - davor habe ich konsequenter verkauft (außer meine alten S80). Es sind welche gekommen und gegangen, diese bleiben nach jedem Test. Eins ist lustigerweise ein Berg 2/110, dass ich nur mäßig gern spiele, aber immer wieder mal versuche, auch auf Gigs. Wenn ich dann Handyaufnahmen höre, denke ich immer, dass ich die hohlen runden Teile vielleicht doch mal zur Seite legen sollte. Aber hinter dem Horn klingen sie halt am schönsten…
Zwar habe ich die Suche nach dem Heiligen Gral seit einigen Jahren beendet und bin mit meinen Mundstücken mittlerer Öffnung sehr zufrieden. Aber tatsächlich kenne ich den beschriebenen Effekt (Supermundstück geht nicht mehr/ Bei mir: Dukoff und Berg Larsen auf dem Alt) aus der Zeit zuvor. Denke, das hat ganz subjektive Ursachen. VG