Yamaha S-Bogen für Altsax

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von jabosax, 25.März.2016.

  1. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich spiele ein Yamaha YAS 62 C mit dem Originalbogen (keine Prägung drauf, G1 oder C1?). Als Mundstück ein D`Addario Jazz Select 7 und als Blatt Vandoren V16, Stärke 2 mit FL-Blattschraube. Grundsätzlich bin ich mit dem Sound zufrieden. Ist manchmal sogar ein wenig Seele zu hören :) Mir fehlt aber ein wenig Volumen. Ich spiele auch gerne mit viel Druck, dann macht es irgendwie zu. Die Bahnöffnung ist schon groß, Ein stärkeres Blatt bekomme ich gespielt, hört sich aber ab D`` ein wenig muffig/gedämpft an. Also, was tun. Ich habe nun viel von anderen S-Bögen gelesen, das YAS 82Z hört sich auch fetter an.

    Also habe ich am Mittwoch beim Saxladen meines Vertrauens den V1-S-Bogen auf meinem YAS 62 ausprobiert und bin immer noch geflasht. Auch bei leisem Spiel so viel mehr Volumen, Subtones mit viiieeel Luftanteil. In der Höhe auch mit dem stärkeren Blatt ein fetter brillianter Klang. Die Toptones kamen auch vorher, mit dem S-Bogen fühlen sie sich aber an, wie ein natürlicher erweiterter Tonumfang, kommen vollkommen mühelos.

    Ich habe mir dann einen V1-S-Bogen bestellt. Lieferzeit leider 2 - 3 Wochen:(, ich kann es kaum abwarten...

    Ich werde dann mal einen Vergleich spielen und hochladen. Ich bin gespannt, ob ich nur subjektiv dieses Gefühl habe oder was Ihr dazu sagt.

    Ich wünsche Euch schöne Ostertage mit hoffentlich viel Zeit für das Saxophon,

    LG Jabo :cool2:
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Na hoffentlich gefällt Dir der Bogen. Ich würde nur selten einen Bogen kaufen, den ich nicht vorher getestet habe. Die Streuung bei Bögen innerhalb einer Serie ist durchaus spürbar.
    Ich habe für mein 62er viele S-Bögen probiert, auch Yanagisawa und Gloger und Selmer. Manchmal passt es von der Aufnahmegrösse oder wegen der Oktavmechanik nicht. Aber grundsätzlich gilt probieren und wofür man sich entscheidet ist sehr subjektiv.

    LG Saxhornet
     
  3. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du Volumen willst ist das D'Addario Jazz Select vielleicht nicht das Optimum. Ich hatte es 2 mal für mehre Tage zum Testen auf zwei verschiedenen Altsax, allerdings Grüße 6. Es war immer irgendwie brav und voluminös würde ich es auch nicht bezeichnen. Aber der neue S-Bogen bringt da bestimmt viel.

    Grüße

    Aerophon
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich hab am Tenor M, V1 und G getestet.
    Vom Volumen her ist IMHO der G am stärksten, der V1 (auch in Silber) lag zwischen M und G.
    Intonationsmäßig vielleicht ein bisschen heikler, angeblich machte Yamaha auch aus diesem Grund Änderungen.
    Ich zitiere Jim von sax.co.uk:

    "The idea is that it offers an alternative to those players who might struggle with the larger bore of the G1 neck, that is supplied with the YAS82Z and YAS875EX. Less experienced players often struggle with the pitching, particularly at the high end of the scale when playing a G1 (even though it has a lovely open sound) so Yamaha have designed a compromise neck that isn't quite as open as the G1 - it still has a full scope of sound, but the tuning is more centred around the upper register."


    Die G gibt es ja oft gebraucht und günstig.

    Cheers, Guenne
     
  5. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,

    ja, ich weiß. Wir haben daher die Vereinbarung getroffen, dass ich den bekomme, den ich probiert habe, wenn das dazugehörige YAS 82 noch nicht weg ist und mir der bestellte nicht so zusagt. Ich hoffe daher auch darauf, dass bei Yamaha die Streuung nicht gar so groß ist wie bei manch anderen Marken. Drücke mir die Daumen;)

    Hallo Mugger,

    dann habe ich sicher den C1 drauf, denn offen ist der Bogen ganz gewiss nicht... Von der Intonation und Stimmigkeit konnte ich zwischen beiden keinen Unterschied erkennen, beide sehr unproblematisch.

    :danke: und Grüße, Jabo
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Also ich habe mal bei 8 YAS 280ern fleissig bei einem Instrumententest die Hälse vertauscht und die Unterschiede wie jedes Horn jeweils mit einem anderen S-Bogen reagiert hat, obwohl es immer das gleiche Modell war, waren schon sehr stark für mich als Spieler.

    LG Saxhornet
     
  7. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich habe diverse Bögen auf meinem 62er Alt ausprobiert, M1, G1 2x, G1 Custom unlackkiert und V1.
    Der V1 gefällt mir mi Abstand am Besten, ich hatte das Gefühl mit dem V1 am freiesten Spielen zu können.
    Laut Yamaha ist der V1 der Bogen mit der grössten Bohrung.

    Yamaha V1 Website

    Viel Glück mit deinem neuen Bogen!
    lg
    Thomas
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Weil der G nicht mehr produziert wird, schätze ich.

    Cheers
     
  9. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,

    ja, ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Saxe derselben Marke und desselben Typs teilweise sehr unterschiedlich klingen. Die Streuung ist sicherlich in der Handarbeit und nicht immer absolut identischen Materialien (Metalllegierung, Lack, Federn, Polster usw.) begründet. Ich hoffe aber, dass bei einer Fa. wie Yamaha die Produktionsstandards sehr hoch und die im Material begründeten Streuungen geringer sind als bei manch anderem Mitbewerber (die Hoffnung stirbt zuletzt:(). Ich denke auch, dass die Streuungen oft weniger an der Produktion denn an der Einstellung des Instrumentes liegen. Fast jeder kennt (sollte kennen) den Unterschied, wenn das Sax nach intensiver Nutzung zur Wartung beim guten Saxdoc war. Auch da hat man oft genug das Gefühl, ein anderes Instrument zu spielen, da man sich an die langsamen Veränderungen gewöhnt hatte. Wie auch immer, am Ende hoffe ich, dass ich Glück habe und einen für mich perfekten S-Bogen bekomme.

    LG Jabo
     
  10. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich wollte nun noch gerne meine Erfahrung mit dem neuen S-Bogen mit Euch teilen.

    Natürlich hatte @saxhornet recht. Der bestellte S-Bogen klang anders, als der getestete S-Bogen. Aber es gab den im Netz und bei keinem Händler in meiner Nähe als Einzelstück online zu bestellen bzw. zu kaufen, also musste ich das Risiko eingehen.

    Der S-Bogen wurde bei Yamaha Deutschland bestellt, wo er aber auch nicht vorrätig war, sondern bei Yamaha Frankreich besorgt werden musste. Er war dann nach drei Wochen wie angekündigt da. Wenn ich den Unterschied zwischen dem Standard S-Bogen und dem getesteten V1-S-Bogen mit 10 Punkten bewerten würde, lag der bestellte S-Bogen bei ca. 7. Er war auch gut und ich hätte ihn klaglos genommen. Aber der getestete S-Bogen vom Vorführinstrument gefiel mir besser und war noch da. Das Vorführinstrument harmonierte gut mit dem bestellten S-Bogen und ich konnte wie vereinbart den getesteten Bogen mitnehmen.:)

    Unterschiede:
    Auf den ersten Blick sehen beide S-Bögen gleich aus, nur dass der V1-S-Bogen vorne Custom V1 eingraviert hat.

    Der Lack und die Krümmung scheinen identisch.

    Legt man sie übereinander, sieht man, dass der V1-Bogen ca. 5 mm länger ist.

    Die Halterung für die Oktavklappe setzt beim V1 etwas früher, d. h. näher am Sax-Korpus an und wirkt etwas zierlicher, dafür natürlich länger. Die Öffnung der Oktavklappe ist gleich weit vom Korpus entfernt.

    Der Standard S-Bogen wiegt 113 gr., der V1 114 gr. (Küchenwaage, Trockengewicht vor dem Spielen ;))

    Der Bogen passt ohne Anpassung auf das Sax, d. h. die Durchmesser sind sowohl an der Korpusaufnahme als auch an der Mundstückaufnahme identisch. Auch die Oktavmechanik funktioniert ohne Probleme und Anpassungsbedarf.

    Das Mundstück muss weiter drauf, um zu stimmen, aber das scheint durch die 5 mm länger auch logisch. Das Sax stimmt grundsätzlich sehr gut, braucht bei beiden S-Bögen wenig Ausgleich, wobei der Standard S-Bogen etwas "gutmütiger" scheint.

    Spielerisch hat der V1 mehr Volumen, klingt einfach fetter, aber beim D`Addario-Mundstück hörbar heller. Der Standardbogen klingt dünner und dadurch etwas härter und schriller. Besonders macht sich das oben ab dem A2 und unten ab dem E1 bemerkbar.

    Ich empfinde das beim Spielen sehr extrem, ob es bei den Aufnahme auch so rauskommt? Hört selber.

    Ich habe alle Aufnahmen mit derselben Einstellung und von der Rauschunterdrückung abgesehen ohne Nachbearbeitung identisch durchgeführt. Da es nur um die Klangunterschiede geht, habe ich ohne Begleitung einfach jeweils einmal das Thema von Footprints gespielt. Mit jedem S-Bogen einmal die Kombination D`Aaddrio 7 mit Vandoren V16 Blattstärke 2 und FL-Blattschraube und einmal die Kombination Selmer Soloist E mit Alexander Superial DC 2,5 und FL-Blattschraube.

    Das Soloist war mein Lieblingsmundstück, hatte mir bei dem Sax aber gar nicht mehr gefallen, so dass ich es nicht mehr nutzte. Mit dem V1-Bogen ist es jetzt wieder mein Favorit.

    Noch einen schönen restlichen Pfingstmontag,

    Jabo :cool2:
     

    Anhänge:

  11. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab mir jetzt mal jeweils die erste Phrase der Melodie angehört und muss sagen, dass mein Favorit die Kombination V1+ Soloist ist.
    Richtig beurteilen könnte ich das aber nur, wenn ich selbst der Spieler wäre. Vielleicht taugt auch Footprints (allein) nicht optimal dazu, ein möglichst umfangreiches Klangbild einzufangen.
    Falls du die Zeit und Muße haben solltest, würde mich ein erneuter Vergleich interessieren, vielleicht mit einem Parker-Stück, z.B. Blues for Alice.
     
    jabosax gefällt das.
  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Mit Verlaub, man sollte bei "Baugleiches klingt unterschiedlich" klar unterscheiden, ob die Einschätzung aus der Eigenwahrnehmung resultiert, oder ob es "von außen" wahrgenommen wird. M.E. ist die Differenz bei einer Wahrnehmung durch Dritte häufig nicht erkennbar. Auch sollte der Tester selbst die Vergleiche mit anonymisierten Probanden durchführen. Erst dann kann ich das nachvollziehen....
    Kurzum: Ich würde die Unterschiede als stark nachrangig relevant einstufen.
    GT Brille
     
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