Hallo alle zusammen, ich bin im Moment stolzer Besitzer eines neuen Keilwerths (ST90 Series IV). Mein Saxophonlehrer hatte mir damals von den verlockend günstigen Angeboten der japanischen Anbieter abgeraten. Ich denke jedoch im Moment über den Kauf eines Tenorsaxophons nach und hab leider nicht noch einmal 1000 Euro oder gar mehr dafür übrig. Deswegen wollte ich mal eure Meinung zu den eher günstigen Saxophonen (ca. 300 Euro) in Erfahrung bringen. Bemerkt man da wirklich einen so großen Unterschied oder kann der Laie überhaupt einen Unterschied feststellen? Was habt ihr für Erfahrungen mit "billigen" Instrumenten gemacht? mfg Tim
Hi Tim, generell würde ich dir vom Kauf eines günstigen Instruments abraten, da die Qualität definitiv minderwertig ist. Von nem Saxophon kann ich aus eigener Erfahrung nicht sprechen, wir hatten in der Schule damals aber immer ne Ersatztrompete, die mal für 150 Mark bei nem Discounter gekauft wurde (der, der seine eigene Trompete vergessen hatte durfte die dann benutzen!! - einmal und nie wieder). Yamaha und auch Jupiter würde ich aber nicht in diese Schublade stecken. Habe beides und bin sehr zufrieden damit, meine Yamahatrompete is nun fast 30 Jahre alt (älter als ich es bin!) und spielt wie ne eins. An deiner Stelle würde ich einfach noch ein bisschen warten und anfangen zu sparen, bei mir hat eBay ne Menge gebracht. Der Finanzplan sah vor, dass ich das Saxophon erst ca. n halbes Jahr später hätte kriegen sollen, durch eBay (da kannste wirklich ALLES zu Geld machen!) hab ich es dementsprechend früher gekriegt. Über dein alter weiß ich jetzt nichts, aber Großeltern/Eltern anpumpen klappt auch immer prima. Weiterhin also viel Erfolg beim Sparen. Stopf
Halllo! Zum Thema billige Saxophone ist hier schon sehr viel diskutiert worden und es gibt ganz viele Meinungen dazu. Ich würde auch ebay mal beobachten. Ab und zu gibt es da ganz gute Schnäppchen. Eine ebenfalls gute Adresse sind die Thomann Kleinanzeigen. Da habe ich mal ein Jupitertenorsaxophon sehr günstig bekommen.
Ich fürchte, das könnte wieder einer dieser Threads werden *grusel*... Daher würde ich den Aspekt des Gebrauchtinstruments betonen: ein ordentliches gebrauchtes Tenorsax von Yamaha, Jupiter oder Expression sollte für unter 1 k€ zu finden sein, Yanagisawa oder Keilwerth findet man in dieser Preisklasse auch gebraucht eher seltener. Empfehlenswerte Kleinanzeigenmärkte dafür gibt es hier in diesem Forum, bei Thomann oder auch bei vioworld. Manchmal hilft es auch, in diesen Märkten eine Suchanzeige aufzugeben! Dass Du ein Gebrauchtinstrument vor dem Kauf besser erst in die Hände nehmen und anspielen solltest, wurde hier schon völlig zurecht sehr oft ausgeführt... Viel Erfolg bei der Suche! Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main Holger
Hallo Tim, hatte mal für ein paar Wochen ein Billig-Tenor geliehen und als Anfänger große Schwierigkeiten mit der Intonation. Will sagen, es kam fast kein guter Ton raus. Das hat echt keinen Spaß gemacht... Deshalb würd ich sagen: Finger weg. Grüße Nina
Hallole zusammen, also generell kann man die Billiginstrumente auch nicht als Schrott deklarieren... Mein Sopran ist so ein No-Name Billigteil. Ich habe es mal zu meinem Saxdoc mitgenommen, weil er so eine Tröte mal sehen wollte und er war positiv überrascht.... Aber ausprobieren vor dem Kauf ist schon Pflicht... Viele Grüße Michale
Gute Mein Saxlehrer war überrascht und angetan. Zwar benutze ich es hauptsächlich nur noch für Unterricht und Fasnacht, aber, es tut seinen Dienst. 5 Jahre, keine größere Reparatur, und schlägt sich wacker gegen "gut und teuer", für Sonntags hab ich dann noch ein Yamaha [size=x-small][Edit - Zitierfunktion - Holger][/size]
Hallo Tim, meiner Ansicht nach besteht der Unterschied zwischen "billigen" und teuren Instrumenten neben dem im Herstellungsland geltenden Lohn-Niveau sowie den verwendeten Materialien nicht unerheblich im "Markenwert" sowie in den Kosten, die beispielsweise in Weiterentwicklung, Innovation etc. gesteckt werden. In Fernost gelten die Japaner mit ihren Marken Yamaha sowie Yanagisawa als Marktführer, nicht zuletzt auch wegen des eigenen Bau-Profils sowie ständiger Weiterentwicklungen. Die Instrumente sind anhand bestimmter Eigenheiten leicht zu identifizieren. In Taiwan hebt sich besonders Jupiter als bekannte Marke von der Masse ab. Die so genannten "Billig-Kannen" (überwiegend aus der Volksrepublik China) sind hingegen in der Regel Nachbauten der bekannten Marken, vorwiegend von Selmer, in letzter Zeit auch immer häufiger von Yanagisawa oder Yamaha. Sie müssen deshalb nicht unbedingt schlechter sein als die "Markenware", aber es gibt auf dem Sektor erhebliche Qualitätsunterschiede. Hierbei ist besonders auf den jeweiligen hiesigen Importeur zu achten, denn das Maß, wie dieser auf Qualität achtet, bekommt der Kunde zu spüren - positiv wie negativ... Am besten fährt man oft mit der "Eigenmarke" eines Musikgeschäfts, das auch einen Instrumentenbauer beschäftigt, denn dieser wird das Instrument wohl vor dem Verkauf sauber einstellen und später betreuen, also wird er im eigenen Interesse dafür sorgen, dass da kein "Schrott" über die Ladentheke geht. Anders sieht es meiner Ansicht nach mit Versandhäusern etc. aus, da per Post geschickte Instrumente meist noch aus China verkorkt sind, also muss man die Hörner erst zum Sax-Doc bringen und von ihm einstellen lassen (wenn man so etwas nicht selbst kann). Besonders unsinnig finde ich, wenn man von einem ausländischen Importeur kauft, denn dann hat man ja gar keine Kontrolle mehr darüber, was man bekommt, zahlt auch noch erhöhte Frachtgebühren für die doppelte Lieferung (z. B. erst von China nach England, dann von England nach Deutschland). Schöne Grüße, Rick
Interessante Aussagen. Vielen muss ich unbedingt widersprechen. Auf der Musikmesse in Ffm hatte ich vor 2 Jahren am ersten Tag vieleviel Nonames angetestet und hierbei wenig Qualität gefunden: Ausstellungsstücke waren nicht spielbar, da nicht korrekt eingestellt. Instrumente der selben Serien waren mit völlig unterschiedlichen Komponenten zusammengeschustert. Aber es gab 1000 Finishes. Viele Mechaniken waren sehr weich. Intonation und Klang waren tw. miserabel. Über Klang lässt sich - nicht- streiten..... Die Informationen der Firmen waren sowohl mündlich schwach als auch schriftlich minderwertig. Bei vielen Firmen wurden so einige Saxe ausgestellt, aber keiner kannte sich damit aus ("Da muss ich mal den Herrn... fragen") Neben der reinen Eigenschaften der Instrumentes, die eben tw. wirklich schlecht waren, warf das ein schlechtes Licht auf die Impotreure.... Fazit für mich: Ein handlebares Alto kostet mindestens ca. 800, ein Tenor 1000 Euro. Übrigens: Die Expressions waren hervorragend, ebenso wie Amati und Aguila ganz gut. Über die üblichen Verdächtigen treffe ich hier keine Aussagen.....
Hallo Brille, soooooo gegensätzlich zu meinen Aussagen sehe ich Deine Messe-Erlebnisse gar nicht, eher ergänzend! Das ist ja ebenfalls einer meiner Hauptkritikpunkte: Die Einstellung. Deshalb sollte man No-Names wirklich nur in einem Laden kaufen, der auch entsprechenden Service bietet. Das zeigt, dass die Instrumente von unterschiedlichsten Herstellern angefertigt werden. Die chinesischen Export-Vertriebe erhalten die Anfragen der Importeure, geben sie weiter an die vielen, zum Teil kleinsten Instrumentenbauer. Wenn etwa 100 Stück geordert werden, baut einer 12, der andere 23, ein weiterer vielleicht 34 davon, je nach Kapazität... Darauf fahren die Kunden doch nun mal am meisten ab! Das ist dem billigen Material geschuldet - der günstige Preis verlangt Opfer. Das kenne ich - doch hier gibt es auch Ausnahmen, so habe ich jahrelang ein 300-Euro-Alto gespielt, das sehr brauchbar intonierte. Ein Tenor vom selben Vertrieb war hingegen ab dem Bereich der zweiten Oktavklappe aufwärts eine Katastrofe. Die Importeure bekommen zum Teil überhaupt nicht mit, dass ihre Instrumente von unterschiedlichen Herstellern stammen, das wird üblicherweise von den Exportfirmen verschleiert. Entsprechend nichtssagend sind dann meist auch die Infos, die weitergegeben werden. Das ist richtig, bei der Kompetenz der Importeure gibt es die größten Unterschiede, deshalb rate ich da zu Differenzierung - gerade von Katalog-Angeboten sollte man meiner Ansicht nach lieber die Finger lassen. Ab dem Preisniveau darf man auf jeden Fall zuverlässigere Qualität erwarten. Beste Grüße, Rick
...in puncto Preis-/Leistungsverhältnis würde ich Yamaha-Saxophone bevorzugen. Spiele seit etlichen Jahren "bei Wind und Wetter" und es gab bis heute nie Probleme. Selmer-Saxophone sind meiner Meinung nach entschieden zu teuer.
Ohje, jetzt sind wir wieder an d e r Stelle: "Ich spiele dieunddie Marke. Das Sax ist gut. Sonst hätte ich es nicht!" Da sage ich: Ich spiele ein Jupiter, das ist nicht nur zuverlässig, sondern klingt auch noch phantastisch.