Frage betreffs Slapzunge und Intonation

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von jan7, 31.Oktober.2017.

  1. jan7

    jan7 Schaut öfter mal vorbei

    Moin!
    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich heiße Jan, spiele so gut wie nur Bariton und einige aus diesem Forum kennen mich vielleicht noch von einem der Bariton-Workshops vor ca. 3 oder 4 Jahren. Da war ich einmal.
    Ich habe vor langer Zeit Mal mit Gewinn aus diesem Forum eine Flageollet-Griffreihe für das Bariton und Tipps dazu bekommen.
    Nun habe ich ein anderes Problem, von dem ich auch hoffe, dass es schon jemand vor mir geklärt hat:
    Ich stelle fest, dass die Töne bei Slap - Effekt bei mir nicht dieselbe Tonhöhe haben, wie der gegriffene Ton sonst hat. Tief bb ist geslappt ca. ein c. Tief d ist geslappt ca. ein f. Die Abstände sind also nicht einmal konstant.
    Nun möchte ich in nächster Zeit den Effekt kultivieren, aber mir auch nichts Falsches antrainieren. Meine Fragen, vor allem an die Saxophonlehrer hier, die den Effekt auch Ihren Schülern vermitteln:

    1. Ist es normal, dass die Töne differieren und lernt man dann einfach die "neuen" Griffe?
    2. Falls ja: Sollte man das Ganze wenigstens auf konstante Abstände zu ziehen versuchen oder nimmt man die Töne einfach so, wie sie halt gut liegen?

    Oder ist das einer der Bereiche, wo verschiedene Spieler es verschieden handhaben und gleichermaßen vernünftige Resultate erzielen?

    Beste Grüße von Jan
     
  2. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Hi Jan, ich hab noch nie die Intonation bei Slaps überprüft, da sie für mich mehr ein perkusiver Effekt als ein "normaler" Ton sind. Je nach Art des Slaps, z.B. beim open oder burst slap kommt tatsächlich kaum eine erkennbare Tonhöhe zustande, da bestimmt die Anzahl der geschlossenen Klappen eher die Resonanz des Effekts im Instrument. So weit mal mein Schuss ins Blaue aus der Erinnerung. Ich wollte nachher noch Üben, danach kann Dir vielleicht mehr sagen :)
     
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  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Wenn ich dich richtig verstehe, sind die geslapten Töne höher ?
    Das wundert mich, bei mir sind starkgeslapte Töne (Zunge nach unten reißen und kurzer, starker Luftstoß) eher einen halben tiefer als gegriffen.
     
  4. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    es gibt 2 Arten von Slaptounge:
    a)
    → wie so treffend beschrieben von @Reference54

    da macht es einfach 'Plopp' → eventuell kannst dann noch irgend welche 'Töne greifen' - also die Klappen zumachen,
    als wenn Du diesen Ton spielen wölltest - dann verändert sich die Tonlage des 'Plopp'

    b) Du benutzt die 'Slaptounge' - das Plopp als Perkussiven Starteffekt in einen Ton → Skale/Harmonie etc.
    Dazu muss der Ansatz sehr kontrolliert ausführbar sein - weil Du selbigen stark mit dem Plopp beeinflusst.
    Soll heißen: es macht 'Plopp' - die Zunge schnellt also zurück vom Blatt und Du musst losspielen.
    Zwischen Plopp und Losschwingen des Blattes liegt eine winzige Zeitdifferenz, in welcher Dein Ansatz komplett 'stehen' muss,
    sonst hast jaulendes Startanschwingen des Tones oder die Intonation bleibt 'far away'

    Sorry, klingt sehr akademisch und vertrackt, ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll.
    Du spielst quasi sauber ne Note, benutzt aber zum Losspielen nicht einen Zungenattack - anstoßen, sondern den 'Plopp'
    Das musst bisi üben, am Anfang etwas ungewöhnt, wenn man diese Effekte aber gern einsetzen mag, ist das ne lässige show.

    Achtung: ich spiele KEIN Bariton, das finde ich ein physisch sehr schwer zu beherrschendes Instrument...daher weiß ich nicht,
    wie schwierig das da ist, eh das Blatt losschwingt etc. bzw. der 'Plopp' losgeht.
    Am Tenor ist das super, am Alto etwas leiser, beim Sopran vernachlässigbar.
    an der Klarinette gehts gut, besonder an der BassKlara.

    Viel Erfolg beim 'Plopp'
    der mit dem 'Plopp' - Paco
     
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  5. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich hab vorhin ein bisschen "Catch em up" von Derek Brown geübt, der auf Youtube mit solchen Techniken recht bekannt geworden ist. Seine Tutorials könnten Dir vielleicht auch mit Deiner Slaptechnik weiterhelfen.



    Hier (ab 6.50 z.B.) demonstriert er "normale" Slaps, bei denen man größtenteils noch die Tonhöhe erkennen kann. In dem Video erzählt er auch ein paar Sachen zur Intonation beim Slappen, vielleicht passt das ja zu deinem Problem.




    Hier geht es um open Slaps und da hört man kaum noch die Tonhöhe der ursprünglichen Griffe, da geht es eher um das Timbre des Tons bzw. Geräuschs.
     
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  6. jan7

    jan7 Schaut öfter mal vorbei

    Moin!
    Danke für die Antworten. Sie beantworten nicht alle Fragen aber helfen tun sie mir schon.
    Das erste Video von reference54 zeigt ab 6:50 genau das, woran ich übe. Und da liegt bei mir die Intonation halt entfernt von den "richtigen" Tönen. Und zumindest beschreibt das Video ja die Intonation als Problem, um das man sich später kümmern solle. Da weiß ich, dass es wohl ein Problem ist, was nicht nur ich habe und um das man sich kümmern kann. Also versuche ich es mal.
    Und auf die Idee, das als Ansatz für normale, dann ja auch längere Töne zu nehmen (Paco_de_Lucia), bin ich noch nie gekommen. Aber es geht ganz gut. Und es ist auch ein ganz schöner Effekt für mich mit dem ich beim Üben zudem sehr gut üben kann, die Intonation näher an den "richtigen" Ton zu bringen.

    Beste Grüße von Jan
     
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  7. jan7

    jan7 Schaut öfter mal vorbei

    Moin!
    Das ist draus geworden: Die Aufnahme ist kein Meisterstück von Zusammenspiel, aber zeigt, was ich dann doch gelernt habe.
     

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    saxo-ch, last, murofnohp und 6 anderen gefällt das.
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