Die Jazzer und die Drogen

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Reference54, 8.Februar.2015.

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  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Selbstverfreilich:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholkrankheit#Genetische_Faktoren

    In den End-90ern habe ich das erstemal davon gelesen, dass es gewisse gehirnchemische Besonderheiten gibt, die Alkoholismus begünstigen und vererbbar sind, Aber es ist nicht der einzige Faktor.

    Grüße und Gute Nacht
    Roland
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Okay, das ist ein öffentliches Forum, mein Name ist einsehbar, also will ich das lieber etwas präzisieren, was ich da über meine Familie ausgeplaudert habe:
    Was ich weiß, sind Erzählungen, ich habe keinen meiner Onkel jemals besoffen erlebt. Sie haben wohl eher im Privaten getrunken, am Feierabend, sind nicht grölend durch die Straßen getorkelt, wie ich das oft hier nachts in der Bahnhofsgegend von Jugendlichen mitbekomme.
    Der eine trank wohl gern mal 'nen Korn, der andere liebte Whisky mit Cola, hochprozentiger Alkohol (= Schnaps) ist beides.
    Beide starben anscheinend letztlich an den Folgen von Stürzen im Rauschzustand, in ihrer jeweiligen Wohnung.
    Eine nicht ungewöhnliche Todesart für Schnapskonsumenten, denn das Teufelszeug wirkt sich bekanntlich auch auf den Gleichgewichtssinn aus.

    Viele Menschen, die ich kannte, darunter ein wirklich lieber Freund von mir, der in den 1970ern schwer heroinabhängig war, sind an den Folgen harten Alkoholkonsums gestorben, fast mehr als an Krebs.
    Nicht jedem hat man den Missbrauch angemerkt, einen Mannheimer Pianisten hielt ich sogar für abstinent, weil er bei Gigs höchstens Wasser trank. Zu Hause legte er dann anscheinend los, Todesursache Leberzirrhose. :-(

    Das Thema Rauschgiftkonsum ist wirklich nicht lustig, auch wenn wir hier zuletzt gerne etwas rumgefrotzelt haben. Dabei sollten wir aber über all die illegalen Drogen nicht den Killer Nummer eins vergessen, der auch unendlich viel Leid in Familien gebracht hat, ebenfalls in das Leben zahlreicher Jazzmusiker.
    Lester Young, Coleman Hawkins, Billie Holiday, Stan Getz, Sarah Vaughan und viele andere, anscheinend sogar Charlie Parker, starben meines Wissens an den Folgen langjährigen exzessiven Konsums von hochprozentigem Alkohol.


    Traurige Grüße,
    Rick
     
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  3. rbur

    rbur Moderator

    Mir erschließt sich leider immer noch nicht, warum das ein Argument sein soll, andere Drogen ebenfalls zu legalisieren.
    Offensichtlich sind doch legale Drogen viel schädlicher als illegale.
     
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  4. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Illegale Drogen sind extrem gefährlich. Da spreche ich aus eigener Erfahrung, für die ich einen großen Preis bezahlen mußte und viel Leid sah. Außerdem bin ich dankbar für die großartige Unterstützung durch unser Gesundheitssystem das mir eine große Stütze war auf dem Weg zur Wiedererwerbsfähigkeit. Um das Thema "Legalisierung" noch Mal aufzugreifen. Eine legalisieren halte ich für ein absolut falschen Schritt, da so das ganze Thema absolut verharmlost würde (im Sinne von: ist ja legal, kann ja so schlimm nicht sein). Wenn in der Diskussion immer wieder Paralellen und Vergleiche zu legalen Drogen (und anderen Suchtstoffen) gezogen werden finde ich das zwar nicht am Thema vorbei, aber dennoch als nicht zuträglich, da so ziemlich viel in einem Topf geworfen wird.

    Grüße

    Andreas
     
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  5. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ganz erstaunt, wie viele ehemalige (?) Alkis + Junkies Saxophon spielen :):D

    Mein Gott bin ich ein Chorknabe. Ich rauche noch nicht mal. Was für ein Langweiler.
    Mit Weibern habe ich es, o.k.. Das ist aber auch das Einzige. Musizieren scheint doch
    auch eine heilende Wirkung zu haben. Finde ich klasse.

    Das hier oft beschrieben wird, dass Cannabis nicht gefährlicher ist als Alkohol + Kippen,
    finde ich erstaunlich. Zumal meine Erfahrungen im Dienst "auf der Straße" völlig, aber
    wirklich völlig (!) andere sind. Naja, hier sind wohl eine Menge Experten, die es besser
    wissen. Da habe ich wieder dazu gelernt ;)

    Ich finde Drogen jeglicher Art jedenfalls Scheiße !!!

    Sollten meine Kinder irgendwann mal ein Bier oder einen Wein trinken wollen, oder eine
    Zigarette rauchen... werde ich Ihnen diesen Thread vorlesen... und Ihnen dringendst nahe
    legen, Cannabis zu rauchen :pigeon:
     
  6. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    @rbur Mann soll Drogen legalisieren weil man sowiso jederzeit Zugriff darauf hat. Heroin ist ja in der herstellung nicht sehr teuer. Was der Junky aber auf dem Schwarzmarkt bezahlen muss kann man mit normaler Arbeit nicht verdienen. Normale Arbeit ist aber nichts im Vergleich zu der Energie die ein Junky aufbringen muss um die Kohle zu verdienen. Dadurch geraten die User ins soziale Aus.Dann wird unter unhygienischen bedingungen gespritzt. Die Dossierung ist Glückssache. Beschaffungskriminalität an der Tagesordnung.Bekäme der Junky seinen Stoff aus der Apoteke in gleichbleibender Qualität könnte er gut seiner Arbeit nachgehen.Könnte auch sehr alt damit werden. War ja ursprünglich ein Hustenmittel für Kinder. Wer gegen die Legalisierung ist ist für all das Elend. Was war denn als die Amis den Suff verboten hatten? Die Leute sind blind geworden von dem Fusel auf dem Schwarzmarkt. Die mafia hat gut verdient. Das will doch wirklich niemand oder etwa doch?
    Und Zebra, wenn du deine Kinder liebst mach das. Besser eine Tüte dann und wann als Besoffen totgefahren.
     
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  7. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Das ist so, als wenn ich sage:
    einen alten Citroen DS darfst Du nicht fahren, weil der 11l verbrauchst. Ressourcenverschwendung erlauben wir nicht. Skandal!
    Aber einen alten Käfer, der 14l verbraucht, erlauben wir, wir fahren die ja immer schon. Normal!

    Wir können jetzt argumentieren:
    a) das ist halt so, da muss man sich halt daran halten
    b) Käfer soll auch verboten werden
    c) DS soll man fahren dürfen, aber man kann die Leute (Käfer- und DS-Fahrer) darüber aufklären, dass das Ressourcenverschwenundung ist

    a) ist der konservative Ansatz (machen wir immer so! es gibt ganz viele Messungen, die eindeutig zeigen, wieviel Sprit ein DS sich durchzieht, da darf man die Augen nicht vor verschliessen!)
    b) ist der radikale Ansatz, geht nicht wegen der großen Käfer-Lobby
    c) wäre ein liberaler Ansatz

    Natürlich ist es in beiden Fällen nicht gut, Ressourcen zu verschwenden. Aber warum der eine darf und der andere nicht, das ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Es geht um die Diskrepanz zwischen Bewertung und Datenlage. Daraus kann man Handlungsbedarf ablesen, muss man aber nicht. Und fährt davon in einem SUV, der 13l verbraucht und versteht nicht, dass die Leute DS fahren wollen, sollen doch Käfer fahren, diese Ressourcenverschwender, also ehrlich ...


    Grüße
    Roland
     
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  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Drogen und Straßenverkehr sollte man sowieso trennen.

    Heute morgen musste ich auf die Bremse latschen, weil ein abbiegender Kleintransporter die Kurve nicht eng genug nehmen konnte, weil der Fahrer telefonierte mit Handy am Ohr.
    Daraus folgere ich korrekt, dass man Handybenutztung im Auto verbieten sollte. (Mich hätte es schon fast zweimal auf dem Zebrastreifen als Fußgänger erwischt.)
    M.E. inkorrekte Folgerung wäre, Handys ganz zu verbieten. Weil, wer telefoniert, tut das auch während der Fahrt ...

    Grüße
    Roland
     
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  10. ppue

    ppue Experte

    Ich glaube nicht, dass wir hier aufgrund eigener Erfahrungen und diversen Schreckensvisionen zu einer befriedigenden Vertiefung des Themas finden. Das geht nur über statistische Verfahren bzw. dadurch, dass man auf die Erfahrungen in anderen Ländern schaut.
    Wer alkoholabhängige Eltern hat oder wie Zebra in seinem beruflichen Umfeld mit Drogenabhängigen zu tun hat, wird anders urteilen, als der, der ab und zu mit Freunden eine Tüte raucht und keinerlei Abhängigkeiten oder Gesundheitsschädigungen ausmachen kann.

    Die Diskussion ist in vielen Bereichen zu emotional und von eigenen Erfahrungen geprägt. Ich bitte auch, das Rauchen von Cannabis nicht extra zu kriminalisieren. Es ist nicht verboten und ein jeder Bürger dieses Staates darf das tun.

    Die Standpunkte der Beteiligten hier sind eingefahren und keiner wird sich in dieser Form von dieser seiner Meinung abbringen lassen.

    Vielleicht können wir uns aber auf ein paar Eckpunkte verständigen:

    1.) Rauschgiftkonsum ist gefährlich, wenn er zu Abhängigkeiten und zur Gesundheitsgefährdung führt. Das gilt für Tabak, Alkohol und z.B. Heroin gleichermaßen.
    2.) Rauschgiftkonsum ist gefährlich, wenn dadurch das Leben und Wohl anderer in Gefahr stünde. Gilt selbstverständlich z.B. beim Autofahren mit allen harten Drogen incl. Alkohol.
    3.) Die Einordnung der unterschiedlichen Drogen als gefährlich und strafrelevant bzw. ungefährlich und legal ist umstritten.
    4.) Eine Legalisierung weiterer Drogen ist umstritten:
    a) Die Legalisierung führt zu einer Verharmlosung der Drogen, der Drogenkonsum würde steigen
    oder
    b) Die Legalisierung führt zur kontrollierten Abgabe der Drogen. Ihre Qualität wäre gesichert und Gesundheitsschäden durch gepanschten Stoff gingen zurück. Das kriminelle Dealen würde abnehmen und gesundheitspolitische Anstrengungen zur Wiedereingliederung Drogenabhängiger hätten bessere Chancen. Das Thema bewusstseinserweiternde Drogen wäre nicht länger tabuisiert.

    Zu Punkt a) fällt mir nicht so viel ein, da müssten die Legalisierungsgegner vielleicht noch mal nach bessern.
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    illegale Drogen sind extrem gefährlich. Legale Drogen auch. Eine legalisierung von illegale Drogen nach dem Prinzip der freien Märkte wäre natürlich fatal. Wenn morgen die Mafia sich als GmbV (Gesellschaft mit beschränkter Verhaftung) ins Handelsregister eintragen kann, wäre das sicher nicht im Sinne einer Drogenliberalisierung.
    Aber es ist doch hier so oft genannt worden, wenn alle Drogen, illegale, legale, Medikamente, Alkohol Nikotin, Opium, Heroin, Kokain, Cannabis usw. usw. unter Aufsicht einer Gesundheitsbehörde kontrolliert an registrierte Nutzer den Stoff abgeben würde, dann wäre im Kampf gegen das Drogenelend viel gewonnen!

    Ist halt gegen das geltende Dogma, dass die Märkte frei zu sein haben und die Profite grenzenlos!

    Interessant ist übrigens, dass Hanf seinerzeit durch intensive Lobbyarbeit der Kunstfaserindustrie in den USA verboten wurde. Davor war Hanf eine Kulturpflanze, die in erster Linie zur Gewinnung von Fasern angebaut wurde. Aus Hanf kann man Seile und Taue, aber auch Fasern für Kleidung machen. Gerösteter Hanfsamen in Honig karamellisiert ist eine Delikatesse, ganz ohne Drogenwirkung, einfach nur lecker!

    Gewohnheitsmässiger Genuss von Haschisch oder Gras erschwert mit sicherheit die Teilnahme an unserem Arbeitsleben. Wer einen 9 to 5 Job hat und sein portioniertes Stück Arbeit täglich leisten muss, der ist sicher nicht gut beraten, morgens nach dem Frühstück eine Tüte zu rauchen.
    Musik machen, wenn man bekifft ist, kann sicher Spaß machen, die Ernüchterung folgt in der Regel, wenn man ein Band mitlaufen lässt und sich das hinterher mal anhört.

    Die Drogen unserer Zeit sind Kokain und Speed. Koks für die Oberschicht uns Speed für die Unterschicht. Könnte mir vorstellen, dass die Drogen vielleicht eines Tages wieder legalisiert werden. Speed für die sinnentleerte Arbeit (klappt gut, man ist extrem leisungsfähig, und Koks für den Kreativen, den Banker oder den Manager.

    Aber die gesellschaftliche Entwicklung möchte ich nun auch nicht!

    Die andere Seite: in Singapore ist Tabak und Alkohol sehr teuer. Die Steuern sind extrem hoch. Illegale Drogen sind verboten. Es gibt strenge Grenzwerte, nach Droge gestaffelt. Wer mehr als 500 gr. Cannabis im Besitz hat und erwischt wird, dem droht die Todesstrafe, bei Heroin oder Kokain ist die Menge wesentlich geringer: http://www.cannabislegal.de/international/sg.htm
    Trotzdem ist die Stadt nicht Drogenfrei.
     
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  12. ppue

    ppue Experte

    Dazu sei noch angemerkt, dass ein Großteil der Probleme gar nicht die Drogen sind, sondern das soziale Milieu, in dem unsere Jugendlichen aufwachsen. Bessere Ausbildung, weniger Ellenbogenmentalität, Arbeitsplätze, Solidarität und Toleranz sind die Zutaten, die Drogenabhängigkeit in erster Linie verhindern helfen.
     
  13. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag Rick,

    Bei Deiner Antwort nur "gefällt mir" anzukreuzen, wäre, für mich, falsch.

    Ich habe Respekt vor Deinem Umgang mit Alkohol und ähnlichem. Auch sehe ich in Deiner Antwort eine Ehrlichkeit, die ich gut und gesund heiße. Anscheinend bist Du auch einer derjenigen, die erkennen, daß Alkohol und ähnliches, nicht der Gesundmacher der Nation ist.

    Gruß
    Hanjo
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Februar.2015
    Rick gefällt das.
  14. Rick

    Rick Experte

    Und mir erschließt sich nicht, warum diese offensichtliche Diskrepanz - legal schädlicher als illegal - gerade angesichts der hier schon hinreichend erwähnten negativen Auswirkungen der Verbote ein Argument für die Beibehaltung der aktuellen Gesetzeslage sein soll.

    Wenn also die Drogenkriminalisierung in vielerlei Hinsicht schadet und nachweislich auch nach einem halben Jahrhundert überall auf der Welt noch KEINERLEI positiven Nutzen zeigt, warum soll man diesen Irrsinn bitteschön beibehalten?

    Nur, damit ein paar konservative Angsthasen ruhiger schlafen können, während um sie herum die Welt in Trümmern geht (blutiger "Krieg gegen Drogen" in den USA sowie Mittelamerika, Unterstützung des Terrors im Nahen Osten, Profite der internationalen organisierten Kriminalität)?? :eek:
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Zebra,

    nach wie vor habe ich den Eindruck, dass Du Dich offenbar nicht ausreichend mit der Materie beschäftigt hast und deshalb Unterschiedliches in einen Topf wirfst.

    Grundsätzlich ist es überhaupt nicht zu empfehlen, irgendwie berauscht oder auch nur übermüdet Auto zu fahren, das sei mal vorausgeschickt.
    Und ja, ich gebe zu, schon mal nach Cannabisgenuss Auto gefahren zu sein (vor Jahrzehnten, ist inzwischen verjährt, Euer Ehren; heute gilt für mich am Steuer null irgendwas, sei es Alkohol oder was auch sonst, das habe ich meinem Sohn ebenfalls frühzeitig eingeschärft).

    "Angetörnt" fuhr ich immer sehr langsam und vorsichtig - denn unter Hanf ist die Wahrnehmung verschärft, man erlebt Geschwindigkeit ganz anders, viel extremer. Auch die Zeitwahrnehmung ist verändert, man hat nach fünf Minuten das Gefühl, schon eine Stunde gefahren zu sein. Ich fuhr mit einem Freund von der Autobahn runter und wir meinten, ewig auf der Abfahrt unterwegs zu sein. Dass man in so einem Zustand aus der Kurve fliegt, ist äußerst unwahrscheinlich, praktisch ausgeschlossen.
    Wenn man das nicht kennt, gerät man schlimmstenfalls in Panik, hält an und springt aus dem Auto (natürlich NICHT auf die Fahrbahn, weil man die nur noch als bösen schwarzen Abgrund sieht).
    Erscheint vielleicht nachträglich beim Erzählen lustig, im jeweiligen Moment jedoch extrem unangenehm.

    Bekifft ist man am liebsten zu Hause auf dem Sofa, in einer sicheren, geschützten Umgebung, wo man dann auch hin gehört, und nicht irgendwo in der bedrohlichen Welt unterwegs, schon gar nicht als Fahrer im Auto...

    ABER wenn man Alkohol konsumiert hat (oder auch die erwähnten "lustigen Pillen", sprich Ecstasy), dann werden Hemmschwellen herabgesetzt, man neigt dazu, sich zu überschätzen und Gefahren zu übersehen, also komplett das Gegenteil vom Cannabis-Rausch.
    Mag also sein, dass ein Unfallauto nach Haschisch gerochen hat - aber intus hatte der Fahrer höchstwahrscheinlich so hohe Mengen Alkohol, dass die dämpfende Cannabis-Wirkung aufgehoben war.
    Oft liegen die Dinge in Wirklichkeit anders, als sie auf den ersten Blick scheinen.

    Die detaillierte, fundierte Begründung dieser Behauptung habe ich hier noch nirgends gelesen.
    Umgekehrt wurde inzwischen von mehreren Seiten ausführlich dargelegt, weshalb das Gegenteil der Fall ist.
    Eine unrichtige Behauptung ständig gebetsmühlenartig zu widerholen macht sie nicht richtiger und hat auch keine überzeugende Wirkung, sondern lässt nur allmählich an der Ernsthaftigkeit des Diskussionswillens Zweifel aufkommen.
    Und völlige Sturheit macht einen auch nicht glaubwürdiger, Angst und Vorurteile sind schlechte Ratgeber.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Februar.2015
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  16. rbur

    rbur Moderator

    weil die Legalisierung von Drogen (in diesem Fall Alkohol) großen Schaden angerichtet hat und auch weiterhin tut
    Alkohol = erlaubt = viele Menschen nutzen das = viele Opfer
    andere Drogen = illegal = weniger Menschen nutzen das = weniger Opfer
    was ist denn daran nicht zu verstehen?

    komisch, wie ist er denn so schnell von seinem Sofa ins Auto gekommen?

    Und wie du die Erlebnisse von Zebra ignorieren kannst verstehe ich absolut nicht. Lügt er uns an? Lügt a.g. uns an? Könnte er als Betroffener nicht eine Meinung haben, die man ernst nehmen muss?
    Die gebetsmühlenartige Wiederholung deiner Behauptungen lässt starke Zweifel an deinem Diskussionswillen aufkommen. Natürlich, DU hast recht. Muss ja so sein.
     
    Zebra777 und a.g. gefällt das.
  17. ppue

    ppue Experte

    Ein Dreisatz, der meines Erachtens nicht aufgeht. Sonst würden in Holland mehr kiffen als bei uns. Tun sie aber nicht.
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Dann eben noch mal:
    Die Illegalisierung hat zum Tod unzähliger Menschen in Amerika, aber auch bei uns und weltweit sowieso geführt, weniger durch die Drogen selbst als vielmehr durch die Strafverfolgung, durch die Verknappung und durch die schwankende Qualität (besonders Heroin - gäbe es überhaupt EINEN Herointoten, wenn der Stoff qualitativ kontrolliert etwa in Apotheken abgegeben würde?).

    Alkohol sowie die meisten anderen Drogen werden schon seit Jahrtausenden konsumiert. ALLE Verbote bestimmter Substanzen haben zu Verschlimmerung, aber nicht zur Verbesserung geführt, deshalb ist ja auch in den USA schweren Herzens die völlig fehlgeschlagene Prohibition wieder aufgehoben worden.
    Was ist denn DARAN nicht zu verstehen?

    Viele Leute, gerade Jugendliche, die noch kaum Ahnung von den Wirkungen bestimmter Substanzen haben, pflegen einen Mischkonsum, das heißt, sie saufen und kiffen beispielsweise parallel.
    Manche fallen davon kurzzeitig in ein Koma, bei anderen wird die dämpfende Cannabis-Wirkung durch die (anfangs) aufputschende, euphorisierende Alkohol-Wirkung neutralisiert, das kommt jeweils auf die Menge an.

    Wenn in einem Auto der Fahrer besoffen ist und drei Beifahrer kiffen, dann stinkt das Auto natürlich nach Haschisch, das hat aber nichts mit der Unfallursache zu tun - jemand mit einer gepflegten Haschisch-Paranoia kann sich allerdings daraufhin etwas zusammenfantasieren, was aber nichts mit der Realität zu tun haben muss.


    Hä, ich ignoriere irgendetwas? :-?
    Ich würde mal sagen, dass ich mich ganz im Gegenteil mit seinen Schilderungen sachlich auseinandersetze, ignoriert fühle eher ich mich allmählich, deshalb moniere ich ja die Sturheit.

    Wenn ich Erklärungen finde, wie er zu seinen Eindrücken kommt (Stichwort Mischkonsum) und breit ausführe, dass die geschilderten Phänomene eher auf Alkohol, der in den meisten Kreisen selbstverständlich und mehr konsumiert wird, zurückzuführen sind, dann ist das keine Ignoranz, sondern Sachkenntnis.

    Ich nehme seine Meinung sehr ernst, gerade weil ich sie aufgrund ihrer Verbreitung in der Gesellschaft für gefährlich halte. Deshalb setze ich mich auch mit seinen Beiträgen auseinander.
    Aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass für viele Außenstehende diese Diskussion eher eine Art amüsanten Zeitvertreibs darstellt und sie sich der Brisanz der Lage bei den Betroffenen überhaupt nicht bewusst sind.

    Wenn etwa ein ansonsten unbescholtener Mitbürger für ein Jahr ins Gefängnis wandert, weil er für sich und seine Freunde ganz harmlos und ohne Gewinnabsicht ein bisschen Hanf angebaut hat, dann ist für meinen Geschmack Schluss mit lustig.

    Das ist natürlich kompletter Unsinn. MIR geht es nicht ums Recht haben, sondern um Argumente, Hintergrünbde, Sachkenntnis, tatsächliche Erfahrungen, die mehr als bloßes Hörensagen oder "sieht aus wie" sind.

    Wenn man aber von der anderen Seite permanent ignoriert wird und diese nur stur auf IHRER Meinung beharrt, ohne sich auch nur ANSATZWEISE mal mit den Gegenargumenten auseinanderzusetzen, dann stellt sich doch die Frage, WER der eigentliche Geisterfahrer ist. :cool2:
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Februar.2015
    Saxoryx und bluefrog gefällt das.
  19. Rick

    Rick Experte

    Anscheinend wurde es vorhin nicht richtig angezeigt, deshalb noch mal:

    Hä, ich ignoriere irgendetwas? :-?
    Ich würde mal sagen, dass ich mich ganz im Gegenteil mit den Schilderungen sachlich auseinandersetze, ignoriert fühle eher ich mich allmählich, deshalb moniere ich ja die Sturheit.

    Wenn ich Erklärungen finde, wie er zu seinen Eindrücken kommt (Stichwort Mischkonsum) und breit ausführe, dass die geschilderten Phänomene eher auf Alkohol, der in den meisten Kreisen selbstverständlich und mehr konsumiert wird, zurückzuführen sind, dann ist das keine Ignoranz, sondern Sachkenntnis.
     
  20. rbur

    rbur Moderator

    Einen ehemaligen Betroffenen, der vor jeglichem Drogenkonsum entschieden warnt, von der Harmlosigkeit seines Schicksals überzeugen zu wollen, finde ich nicht angebracht.
    Der ist nicht stur, der hat es, im Gegensatz zu allen anderen hier, selbst erlebt.
     
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