Kaufberatung für (eigentlichen) Profi gesucht ...

Liebe Foristen!
Vielleicht kann mir einer von Euch mit Tipps aus eigner Erfahrung helfen.

Ich möchte mir demnächst ein Tenorsax zulegen, um für mich selber das Quartett zu komplettieren. Ich spiele fast 25 Jahre hauptsächlich Alt, hab das auch mal studiert und mache das inzwischen wieder hauptberuflich. Daher kenne ich mich grundsätzlich schon ganz gut aus

Nebenbei spiele ich auch immer gerne und regelmäßig Sopran und auch Bari, je nachdem wo gerade was von Nöten ist.

Mein Hauptinstrument wird aber das Alt bleiben.

Ich habe noch nicht so viel Tenor gespielt, immer mal wieder, wenn es gebraucht wurde, aber nie ein eigenes besessen. Das Instrument soll in erster Linie "gut gehen", also nicht wahnsinnig viel Einarbeitung benötigen, da es maximal ein Zweitinstrument wird (vielleicht sogar eher Dritt- oder Viertinstrument). Mir ist schon klar, dass es nicht von selber gehen wird, aber ich hoffe, Ihr versteht, was ich damit meine.

Zum Einsatz kommen wird es bei (zur Zeit) einem Schüler im Unterricht, damit ich besser mit ihm zusammen spielen kann. Und ich möchte gerne zum Spaß und zur Unterstützung eines Schülerquartetts z.B. Quartette mehrspurig aufnehmen und dann Stimmen weglassen (sozusagen Playalongs für meine Quartettschüler). Habe mich unter anderem deshalb mit Aufnahmetechnik etc. beschäftigt und auch das entsprechende Equipment dafür.
Vielleicht werde ich auch mal im Blasorchester spielen, wenn ein Tenor gebraucht wird (z.B. weil ein Stammspieler nicht kann, ansonsten spiele ich dort Alt oder Bari).

Kurzum, ich möchte flexibler sein.

Als Preisklasse schwebt mir bis max 3000 Euro vor, alles darüber wäre "Perlen vor die Säue". Es darf auch etwas billiger sein, aber natürlich habe ich gewisse Ansprüche und ich mag mir jetzt kein absolutes Einsteigerhorn zulegen. Es soll sich schon für mich einigermaßen wertig anfühlen und ich möchte was Ordentliches haben.

Ich tendiere eher zu einem neuen Instrument, weil ich weiß, dass z.B. ein Selmer SA 80 II, was ja gebraucht in der Preisklasse zu kriegen ist, schlichtweg mehr Aufmerksamkeit braucht. Das gleiche gilt wahrscheinlich für die meisten Vintageinstrumente und ich habe auch nicht so viel Zeit und Lust, ewig nach einem persönlichen Traumhorn zu suchen.

Hatte mal überlegt zur Saxcompany nach Holland zu fahren, weil die speziell in der Preisklasse sehr gut sortiert sind.

Da ich auf dem Alt seit einiger Zeit neben meinem Selmer ein sehr schönes P.Mauriat spiele, kann ich mir als Tenor einen "großen Bruder" gut vorstellen, zumal mir die Optik und auf dem Alt auch die Haptik sehr gut gefallen. Die Tenöre habe ich bislang aber nur bei anderen Spielern gesehen, die alle sehr zufrieden waren. Letztlich kann es aber auch ein 62er Yamaha oder etwas Vergleichbares werden.

Nun zu meiner Frage:

Ich könnte versuchen, mir für ein paar Tage von irgendwem ein Standardtenor zu besorgen, um darauf ein bisschen rumzuspielen. Das habe ich auch vor einiger Zeit schon mal gemacht (auf einem einfachen Yamaha).

Macht das vor dem Neukauf wirklich Sinn oder reicht es, wenn ich mich beim Probieren auf meine grundsätzliche Erfahrung verlasse und ich mich dann schön in Ruhe mit meinem neuen anfreunde? Ist ja nicht so, als hätte ich noch nie Tenor gespielt und in ein paar Tagen werde ich ja auch nicht Experten.

Auf der anderen Seite möchte ich mit dem Kauf auch nicht lange warten und mich erst mit einem einfachen Leihinstrument rumschlagen - was ich natürlich jedem Anfänger, der neu anfängt, normalerweise empfehle.

Wie habt Ihr das gemacht, wenn Ihr Euer eigenes Instrumentarium erweitert habt?

Danke und schöne Grüße!

 

Kauf Dir günstig ein gutes gebrauchtes Serie II, lass es bei Toko generalüberholen,
und Du hast viele Jahre Ruhe. Wieso ein Serie II "schlichtweg mehr Aufmerksamkeit braucht"
erschliesst sich mir irgend wie nicht.

Ich habs mit Altos und Tenören so gemacht. Besser geht nicht.

Just my 2 ct.

 

Also,wenn du ein Profi bist wie du sagst,dann brauchst du doch hier keine Hilfe. Dann solltest du doch eigentlich selbst genau wissen was du brauchst und was dir liegt

 

Sehr "nette und weiterführende" Antwort.

Warum soll ein Profi nicht um Rat fragen?

LG Helmut

 

Also ich befasse mich momentan auch wieder mit der Anschaffung eines Tenors... ich würde in einem solchen Fall zu meinem Händler des Vertrauens gehen, und mit ihm darüber sprechen. Meiner hat mir mal gesagt, er könne sich dann verschiedene Modelle kommen lassen, wenn alle da sind, gibt er mir Bescheid, dann nehm ich mir einen Nachmittag Zeit und probiere mich durch Marken und Modelle durch und entscheide dann...

Ich kenne den holländischen Spezialisten natürlich nicht, aber ich denke, sowas in der Art wird dieser bestimmt anbieten...
Viel Erfolg beim Finden!

 

Ich hab ja schon eine Vorstellung. Mir ging es um Erfahrungen anderer bei der Ausweitung des Instrumentariums.

Ich habe schon einige Selmer in der Hand gehabt und die haben häufiger ihre Eigenarten (... will jetzt nicht die "Seelen-Diskussion" aufgreifen ...). Andere mögen etwas "langweiliger" sein, spielen sich aber unkomplizierter und darum geht es mir als Nebeninstrument.

Und die Suche nach einem vernünftigen Gebrauchten mit anschließender GÜ kommt mir halt jetzt schlichtweg aufwändiger vor als das probieren verschiedener neuer Instrumente. Ist ja nicht so, als könnte man einfach irgendein xbeliebiges Horn blind kaufen, nach dem Motto "den Rest regelt die GÜ".

 

Grüß Dich,

ich kauf kein Horn mehr, ohne es ausgiebig zu probieren.
Laden reicht mir nicht, außer bei dem, wo ich Narrenfreiheit hab und die Hörner kofferraumweise mitnehmen kann.
Der führt leider hauptsächlich seine Eigenmarke, daher habe ich in letzter Zeit hauptsächlich im Forum gekauft.
Wenn ich meine persönliche Meinung zu Marken loswerden darf:
Für die beschriebenen Zwecke würde ich nach einem gebrauchten Yamaha oder Yanagisawa der gehobenen Klasse suchen (992, 875 (EX))
Vielleicht ohne Seele, aber Chirurgeninstrumente.

Liebe Grüße, Guenne

 

Wenn ich deinen letzten kommentar lese dann glaube ich das du schon ziemlich genau weisst was du willst und was nicht.
Ein selmer solls nicht sein,weil eigenarten. Ok das hat jedes andere sax auch.
Ein Gebrauchtes kommt auch nicht in frage,warum denn nicht?
Es soll im quartett homogen klingen,da scheiden die eher lauten Keilis auch aus
Hmm,versuch mal ein yamaha,yanagisawa,oder ein brancher.
Hier kennt alt keiner deine vorlieben in sachen ton,blaswiderstand,ergonomie,optik
Deswegen ist da eine hilfe fast unmöglich,probieren,probieren,probieren,alles andere nutzt nix

 

@Amopehe:

Nach Deinen Angaben hätte ich auch Yamaha oder Yanagisawa vorgeschlagen. Eher noch Yamaha. Auch ein neues YTS 62 ist drin. Damit sollte alles abgedeckt sein.

 

Die WO-Serie der Yanis ist da preislich auch drin. Mir gefallen sie ganz gut.

 

Schau doch mal in den Kleinanzeigen, dort gibt es Profi taugliche Tenöre in deiner Preisklasse, z.B Martin...

 

Martin sind cool.
kindofgoodsound

 

@Amopehe

Was für Marken spielst du Bari und Sopran?

Dein Alt ist was für ein Selmer?

Hast du einen festen SaxDoc?

 

Sorry, hab anscheinend zu viel drumherum geredet ...

Meine Hauptfrage ging in die Richtung, ob es Eurer Erfahrung nach bei einer anderen Bauart notwendig ist, sich da vorher auf einem anderen Instrument "einzugrooven" ... sprich, muss ich vorher ein paar Wochen lang auf einem zwangsläufig einfachen Horn dudeln, um ein besseres Gefühl für Tenöre allgemein zu kriegen? Ich vermute eigentlich, dass dafür eh ein paar Tage nicht reichen und warm spielen würde ich mich dann mit "meinem".

Yamaha ist bei so einem Zweck immer ganz brauchbar, finde ich. Die Yanis hatten mir ganz persönlich auf dem Alt nicht so ganz gefallen, obwohl einige Schüler damit sehr gut zurecht kommen. Ich hab einige geblasen, der Funke sprang da aber nicht über. Trotzdem würde ich sie selbstverständlich anblasen.

Auf die Saxcompany bin ich deshalb gestoßen, weil die einfach in der angedachten Preisklasse eine große Auswahl haben und die Entfernung für mich ok ist.

Mein persönlicher Saxdoc ist nicht in erster Linie Verkäufer und bei dem Gedanken, mir von ihm jetzt 10 Modelle bestellen zu lassen, fühle ich mich nicht ganz wohl. Meinen "Dragon" (Altsax Sondermodell) hatte er besorgt, aber da gab es zu dem Zeitpunkt in ganz Deutschland eh nur noch 2 Exemplare in Deutschland und die konnte ich beide bei ihm testen.

Vor Marken, die ich vorher noch nie geblasen habe, habe ich einen gewissen Respekt und daher bin ich etwas zurückhaltend. Wenn ich mich dann noch an eine andere Applikatur gewöhnen soll, ist das wahrscheinlich zu viel des Guten für mich.

Außerdem glaube ich einfach, dass ich dem bei dem Aufwand, den ich betreiben möchte, solchen Instrumenten nicht gerecht werde.

Das Bari ist ein Musikschulinstrument aus der Jupiter Artist Serie und für meinen Zweck ausreichend, Sopran spiele ich auf einem Yani 992 curved (hatte vorher lange Zeit ein gerades 900er oder 901 - ist schon eine Weile her). Bei den Sopranen kam ich mit Yanagisawa immer gut zurecht.

Alt habe ich seit 23 Jahre ein Super Action II (als Schülerin bekommen, vom Lehrer ausgesucht) und seit der Musikmesse noch ein P. Mauriat, auf dem ich jetzt hauptsächlich spiele: http://www.pmauriatmusic.com/en/pro...ystem-76-3rd-editon-greg-osby-signature-model

 

Wenn ich in einem Saxophonquartett oder Blasorchester spielen müsste, würde ich nicht unbedingt auf ein Martin setzen, so schön sie auch klingen.
Bei richtiger Musik (hatten wir das heute nicht schon einmal) sähe es schon anders aus, hehe. (Just kiddin')

Cheers, Guenne

 

Die Idee ein Mauriat-Tenor zu versuchen, ist ja dann nicht verkehrt.

Meine Instrumente sind bis auf das Bari schon hinsichtlich Intonation "ähnlich".

Ich würde ein gebrauchtes SA im Kopf nicht ausklamnern wollen.

Jedes Instrument benötigt seine Zeit, daher habe ich darauf geachtet, keine "Exoten" zu haben, auch wenn sie vielleicht richtig gut klingen.

Meines Erachtens wirst du ein irgendein Tenor mögen oder nicht. Ich meine nicht, dass du vorher auf einem Tenor eingrooven musst.

Aber dies kann man auch anders sehen.

Viel Erfolg!

 

@Amopehe

Ehrlich? Ich verstehe nicht, welchen Tip Du jetzt hier erwartest....muß ich ja auch nicht, da ich kein Profi bin...

CzG

Dreas

 

Ich finde, dass man durchaus mal was fragen kann, wo man sich nicht ganz sicher ist, worauf man hinauswill.

Cheers, Guenne

 

Es geht nicht unbedingt um ein bestimmtes Modell, sondern wie andere hier damit umgegangen sind, eine andere Bauart zu kaufen.

Sprich: reichen die Erfahrungen aus oder muss man sich vorher auf einem anderen Tenor einspielen, mit dem Nachteil, dafür höchstens ein einfaches Instrument zur Verfügung zu haben, was ich letztlich nicht kaufen würde.

Wer hat sich zB ein Tenor zusätzlich gekauft, obwohl vorher fast nur Alt gespielt wurde?

 

@Mugger

Wie würdest du es denn machen? Vorher eingrooven?

Wenn @Amopehe bereits Sopran, Alt und Bari spielt, solltedoch genug Erfahrung vorhanden sein?