Weihnachtsablehner vs. Weihnachtsliebhaber....was macht ihr draus?

„Last Christmas“ ist besonders gemein, wenn man es in Altersheimen aufführt.

 

Wenn Du Materialist bist: was heißt das dann? Denn wenn Du Dich auf Weihnachten (= Christi Geburt) besinnst, widerspricht das doch Deiner Weltanschauung...
SCNR

Irgendwie mag keiner der hier mitschreibenden dieses Konsumbombardement... aber hier sind ja zugleich auch weniger Helene-Fischer-Fans...

Gell, die Sehnsucht nach einer "höheren Gerechtigkeit" ist ja trotzdem da...
(wenn auch verzerrt durch eigene Maßstäbe - ich brauch "last christmas" nicht, es ist mir schon zuwider, das gerade getippt zu haben, aber free jazz wäre für mich auch nicht angenehmer...)

Wäre interessant, worin bei denen der muslimische Glaube besteht... Aleviten?

Was mich zu der Frage führt: wie feiert unser @last eigentlich Weihnachten?

 

Oho ein Religionskenner.
Neh, es kommen (wahrscheinlich) zwei Sunniten, eine Schiitin und zum Ausgleich noch ein jesidisch/assyrisches Paar.
Ja, wir werden über Religion diskutieren, viel essen, die Christen und einer der Moslems zu viel trinken und am ende bedauern, dass unser jüdischer Freund nicht dabei war.

 

Klingt freundlich nach etwa 2 Stunde Friede auf Erden, punktuell geografisch. Klingt schön.

 

Das erinnert mich an ein Weihnachten vor etlchen Jahren, als unsere jüdischen Freunde gleichzeitig mit uns Hanukkah feierten. Der Leuchter wurde angezündet, unser Freund sang, dann gab es den obligatorischen Gänsebraten. Wer wieviel getrunken hat, weiß ich nicht mehr, jedenfalls haben sich Christen, Juden und Atheisten nicht zurückgehalten.........

LG Helmut

 

Witzbold.

Man hat sich zu dieser Jahreszeit schon gemütlich gemacht, da war das Christentum noch gar nicht hier angekommen. Kurze Tage, man wartet auf die Wintersonnenwende, die Felder liegen brach, man zündete Kerzen an (weil ja früh dunkel) ... draussen riecht es anders als im Sommer. Der Lebensrhythmus ist anders als im Frühling, wo man vielleicht Felder bestellen musste und säen musste oder in Hektik im Herbst die Ernte einfahren.

Aber natürlich.

Angesichts des Elends dieser Welt wünscht man sich doch, dass es 'irgendwo' Gerechtigkeit gäbe. Is' aber für mich reines Wunschdenken, davon wird's für mich nicht wahrer. Ebenso das Leben nach dem Tode. Wer will schon sterben? Ich eigentlich nicht, sage ich aus diesem Moment. Und doch werde ich mit meinem Tod dorthin zurückkehren, wo ich 13,82Ga schon vorher war, in die Nichtexisitenz. Hat auch nicht weh getan, man bekommt ja nix mit. Das ist es, was ich annehme muss und soll. Und freue mich, dass ich leben darf und den großen Schwimmwettberb, wo es in meinem Falle - wie in den meisten - nur einen Sieger gab, gewonnen habe. Insofern ist das Leben für mich ein Geschenk, eine Chance, die ganz viele andere (Millionen!) Rolands und Christianes (wäre mein Name, wenn ich Mädchen geworden wäre) niemals gehabt habe. Dessen freue ich mich.


Und 'Frieden den Menschen auf Erden' lehne ich ja auch nicht ab. Das war, seit ich 24 oder so bin, die Standardantwort, wenn meine Eltern mich fragten "Was wünscht Du Dir zu Weihnachten" Meine Antwort: "Den universellen Weltfrieden." Hat leider nie geklappt, bekloppte gibt's immer.

Wir haben die Möglichkeiten und Ressourcen, hier auf der Erde einen Himmel auf Erden zu schaffen, mit weniger Leid und mehr Glück für alle, Wenn wir alle an einem Strang ziehen. Statt dessen hauen sich die Leute gegenseitg den Kopp ein und/oder beuten sich gegenseitig aus, nur, damit ein paar )meistens wenige) was mehr haben als andere (das sind dann viele). Oder andere schreiben vor, wie man zu leben hat. (In wieivlen Staaten auf der Erde ist Homosexualität geächtet?) Macht mich immer am 'sapiens' in 'homo sapiens' zweifeln.


Roland schweift mal wieder ab. Aber diese Zeit ist auch ein bisschen die Zeit des Nachdenkens, Philosophierens, der Rückschau. Das hat die Jahreszeit so an sich.


Denkt immer daran: Ihr wart alle Sieger im allerhärtesten Schwimmwettbewerb. Hauptgewinn: Existenz. Alle anderen gehen leer aus. Ich seid nicht unbedingt geborene Sieger, aber als Sieger geboren.

Liebe Grüße
Roland

 

Nicht unbedingt. Noch nichts von ICSI gehört? Aber da wurde man dann zumindest von einem Biologen unter Millionen Konkurrenten auserkoren.

 

Warum muss ich ausgerechnet jetzt an dieses Weihnachtslied denken:

 

Bei uns ist Weihnachten ganz ruhig, ohne Geschenke und Stress .... einfach nur in der Familie die Zeit zusammen genießen. Im Bezug auf Saxophon spiele ich mit meinem Sohn verschiedene Weihnachtslieder .... einfach nur zum Spaß und weil es eine gute Übung ist. Stücke mit langen getragenen Tönen und mit viel Ausdruck spielen wir sonst eher selten .... aber nach einem Monat ist dann auch gut, wenn man das Zeug nicht mehr hören muss ..... alles zu seiner Zeit

lG Nic

p.s. Schade ist, dass hier keiner auf meinen Aufruf reagiert hat mal ein Weihnachtslied einzustellen (unabhängig vom Weihnachtskalender). Gerade für mich als Anfänger wäre es sehr interessant gewesen zu hören, was man so alles machen kann (klassisch, verjazzd, ....) ... na, ja vielleicht kommt ja noch was .... eigentlich müsste der JazzTOTM ein Weihnachtslied sein ...

 

Danke für's abschweifen

 

na, dann erzähl mal genauer, wie das bei Euch so war

Dass es um die Wintersonnenwende diverse Bräuche gibt und gab, liegt natürlich alleine jahrezeitlich schon nahe. Hat aber nichts mit Christi Geburt zu tun. Dass Weihnachten genau auf dieses Datum gelegt wurde, ist natürlich symbolisch (wenn auch plausibel - in Israel waren die Hirten im "Winter" auf dem Feld, weil da was wuchs, im Gegensatz zum Sommer, wo es monatelang nicht regnet), hat aber nicht direkt was mit Winterbräuchen zu tun.

Ich wäre ja für eine Bindung religiöser Feiertage an die Konfession... jede Religion bekommt eine Maximalanzahl Feiertage, muss aber jeden tatsächlich gesetzten Feiertag fundiert begründen. Wobei sich das Christentum aus dem Ist-Zustand leicht täte, die anderen Weltreligionen auch noch relativ - da gibts ebenso etablierte Feste. Die Atheisten müssten arbeiten gehen, denn die feiern nicht "Weihnachten" oder "Ostern", sondern naschen nur bei der Freizeit mit...

Komischerweise wollen das alle, und so wenige tun was dafür. Ein Phänomen, das sich durch das ganze Leben zieht...

 

Ich bin weder ein Ablehner noch ein Befürworter.
Ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an (habe meine eigene Religio = Rückbindung) und gestehe JEDEM zu, Feste nach seinem Gusto zu feiern.
Mich stört auch der kitschigste Baumschmuck und die einhunderdreiundzwanzigste Wiederholung von Jingle Bell nicht. Darf sein.
Es ist doch meine freie Entscheidung, wie ich das bewerte. Wie fast alles im Leben.
"An sich ist nichts weder gut noch böse. Das Denken macht es erst dazu" (Shakespeare - aus Hamlet)

Ich finde generell, dass wir zu wenig feiern. Uns zu wenig über Dinge und Ziele freuen, die wir erreicht haben.
Ich feiere viel und gerne. Ofr ganz kleine Feste. Manche auch ganz alleine. Aus Dankbarkeit dem Leben gegenüber.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dankbarkeit - auch über "Selbstverständlichkeiten" wie Frieden, saubere Luft, reichliches und gesundes Essen etc. Fülle in mein Leben bringt.
Es sind eben keine Selbstverständlichkeiten und ca. 90% der Weltbevölkerung hätten gerne, was wir als selbstverständlich empfinden.

Lasst uns feiern! So oft es geht.

LG Bernd

 

Gestern läutete es an der Türe: da standen zwei Gestalten, die mir etwas über die Bibel erzählen wollten... manchmal gönne ich mir den Spaß und erzähle denen ich sei Buddhist oder so was. Dann geht‘s los...

Aufgewachsen in einem evangelisch landeskirchlichen Pfarrhaus kenne ich die ganzen Traditionen rund um das Fest und verbinde damit auch etliche angenehme Kindheitserinnerungen. Andererseits entfernte ich mich bereits sehr früh, genau genommen bereits als Kind, von den überlieferten Glaubensinhalten.

So erwiderte ich den beiden, die an der Türe meine Bekehrung suchten: „Die Bibel ist in meinen Augen reines Menschenwerk und ich lehne jeden Aberglauben, der sich mit ihr verbindet grundsätzlich ab!“ Große Augen blickten mich betroffen an, man zog geknickt von dannen.

Weihnachten ist für mich daher eine fremd gewordene Veranstaltung, die Lübecker Altstadt in diesen Wochen ein Ort des Trubels und der Geschäftigkeit, der in mir keinerlei erhabene Gefühle aufkommen lässt.

Diese stellen sich anderswo ein: etwa wenn ich Coltranes Love Supreme höre oder oder in Rom im Pantheon stehe, einen Berg besteige oder die klaren Weiten Lapplands bewandere. Dann steigt in mir der Zweifel am Unglauben auf und ich verspüre etwas Feierliches...

 

Oooch, das kennen die doch schon. So geknickt sind die da nicht.
Wenn bei mir die ZJ vor der Tür stehen, sage ich nur freundlich aber bestimmt "Nein danke, kein Bedarf + schön' Tach noch."
Aber zumindest sind die ZJ in der Richtung konsequent, sie feiern nämlich GAR NICHT Weihnachten.

 

Deshalb muss nicht zwingend alles falsch sein, das da geschrieben wird . Zumindest mit dem neuestamentarischen Vorschlag, sich nicht gleich und immer die Köpfe einzuschlagen, kann man sich doch befreunden.
LG quax

 

Das waren keine Zeugen Jehovas, das waren andere Verirrte, es gibt hier so eine fundamentalistische Gemeinde, die schicken ihre Leute auch um den Block...

 

Geburtstag (den eigenen) feiern sie auch nicht.
Ich hatte in den 80er Jahren Arbeitskollegen, die ZJ waren. Das waren äußerst angenehme und zuverlässige Mitarbeiter.
Auf Arbeit haben die niemals versucht, zu missionieren.

 

Das war vor meiner Zeit.

Hm, ob das gerecht wäre!?

Andererseits kann man sich genügend andere Gedenktage aus dem Kopf drücken. Das Problem dabei ist, dass Atheismus halt extrem heterogen ist. Nicht an Gott zu glauben ist ja das einzige gemeinsame Merkmal. Alles andere ist optional. Es gibt keine allgemeinverbindlichen Richtlinien oder gar Dogmen.

Was hätten wir da? Hm ... Vorstellung der Principia Methematic Philosophiae Naturalis *), Galileos Wurf der Steine vom schiefen Turm **) einen Gedenktag für die thermische Verwertung von Giordano Bruno, die Häutung von Hypathia und das Niederbrennen der großen Bibliothek von Alexendria durch einen wütenden Christenmob, Erfindung des Mikroskops, Penicillin, Anästhesie,Radioaktivität ***), erste harnstoffsynthese ****), Darwins Artenlehre ... müsste man sich auf was einigen.

Aber Gedenktage - was anderes ist Weihnachten objektiv ja auch nicht - bekommt man genug zusammen.

Richtig. Leider.

Grüße
Roland

*)
Die Gesetzte 'im Himmel' sind dieselben wie auf der Erde.

**)
Geburt der modernen Physik. Man macht ein Experiment und widerlegt damit 1400 Jahre falsche Annahmen antiker Philosophen.

***)
Materie ist nicht stabil. Große Erkenntnis.

****)
Vorher hat man zwischen organischem und anorganischem material unterschieden. Und organisches Material 'kann man nicht' (so der zementierte Irrglaube) aus anorgansichem Herstellen.Bis der erste orgnaischen harnstoff aus anorgansichen materialien synthetisierte.

 

Ich sagte mit keinem Wort, daß alles Unsinn sei, was darin geschrieben steht, aber weißt Du, das sprengt hier wohl den Rahmen, das ist ein ganz weites Feld...

 

Wir haben hier sogar die "Liebenzeller Mission". https://de.wikipedia.org/wiki/Liebenzeller_Mission
Total friedliche Menschen, die große Feste feiern (zum jährlichen Pfingstfest reisen bis zu 15000 Besucher an).
Na gut. Ein bißchen besonders sind sie schon. So haben sie z.B. durchgesetzt, dass unser Thermalbad einen Abend anbietet, an dem nur Frauen in die Sauna dürfen.

LG Bernd