Erste Improvisation

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gollum, 16.Februar.2015.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Doch, gibt's. Hier und jetzt. Da kannst uns gerne mal besuchen kommen, wir haben heute Abend auf der Probe genau das gemacht :D:cool:o_O:rolleyes::) wie sagt Harald so schön: Nicht jammern....machen
     
    cedartec, Rick und Bereckis gefällt das.
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    OH! Dieser Feststellung, lieber Rick muss ich auch heftigst widersprechen !!

    Cheerio
    tmb
     
  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Meine erste Improvisation lief so ab.

    Ich hatte Ende der 70er schon aufgehört mit dem Spielen, weil ich keinen Bock mehr auf Musikverein hatte.
    Ein Trompeter wollte Anfang der 80er aber unbedingt, dass ich in seiner neu gegründeten Band mitmache, damit er einen vollständigen Bläsersatz zusammenbekam.
    So hatten wir dann Trompete, Altsax (ich), Tenorsax und Posaune.
    Die anderen drei Bläser konnten improvisieren, ich nicht.
    Der Schlafzeuger wollte mich deshalb sofort wieder loswerden. "Wer nicht improvisieren kann, hat in dieser Band nix verloren."
    Er konnte es übrigens auch nicht, auch wenn er es selbst meint. ist heute noch so. ;-)
    Meine Bläserkollegen redeten mir gut zu, und so blieb ich zum Leidwesen des "Spitzendrummers", der häufig Breaks versemmelte (ein Schlag zuviel oder zu wenig, verheerend!!!).
    Lange Rede kurzer Sinn.
    Wir spielten beim Premieren-Auftrit im örtlichen Jugendhaus ein nettes Arrangement von "Do It Again" (Steely Dan).
    Die anderen Jungs verdammten mich kurz vorher zum Solo spielen.
    Ich machte vor Aufregung fast in die Hose.
    Dann aber legte ich einfach los und hörte ziemlich lange nicht mehr auf. ;-) :)
    Plötzlich lief es irgendwie.
    Das Publikum war total begeistert.
    Schade dass es keine Aufnahme davon gibt. Es würde sich wahrscheinlich grauslig anhören.

    Lg
    Mike
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Lehrer sollte halt mehr als einen Plan haben und dann sich mit den Plänen am Schüler versuchen zu orientieren. Mir ist es aber lieber ein Lehrer hat ein Konzept als blindes Stochern im Nebel, was ich bei vielen Lehrern selber erleben durfte. Als Schüler kannst Du nicht wissen was für Dich der richtige Weg ist, deswegen ist es da hilfreich wenn der Lehrer weiss was er tut und wie er es vermittelt.

    LG Saxhornet
     
  5. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Ihr Lieben,
    Entschuldigung ... Der Alltag hat mich überrollt... Deswegen erst jetzt Rückmeldung....
    Wie schön ist es, zusammengefasst zu hören, dass man in diesem durchgeplanten Leben loslassen darf...
    Super... Ich glaube, das brauche ich einmal...
    Dieser Thread hat mir persönlich sehr viel gebracht... Ich bin ansonsten sehr überlegt und komme immer gut damit durch...
    Gut, dass es noch Überrasschungen gibt... Danke, Rick...
    Die Theorie kann ich abrufen, ppue-:)... Aber nix richtiges damit am Saxophon anfangen...
    Aber nach einigen Kommentaren hab ich jetzt die Tonleitern mal am Klavier gefühlt...
    Das passt auch gut... Erstes Lied nur nach Gehör gespielt... Es wird langsam auf einem Weg, den ich nicht geplant hatte... Das ist sehr schön....
    Ich danke Euch... Bis bald,
    Liebe Grüße, Gollum
     
    Rick gefällt das.
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Hört sich toll an, denn ich denke, ein jeder hat einen ganz anderen und eigenen Weg, zur Musik zu finden. Wenn du deinen Weg nicht geplant hast, erscheint er mir um so wertvoller, er braucht dich.

    Bei dem Weg: Das Klavier eignet sich gut für Akkorde.
     
  7. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ja... Ich glaube auch... Danke:)
    (Die Akkorde sind am Machen, natürlich...-:) ich warte noch auf die Zusammenkunft zwischen hören , wissen und gleichzeitig spielen...)
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Das geht immer abwechselnd. Denn wenn du spielst und improvisierst, kannst du schlecht gleichzeitig über Töne, Skalen und Noten nachdenken. Das muss vorher passieren. Man setzt sich mit dem Bass, den Akkorden, Leitern und Licks auseinander und die wandern beim Üben ins Gehör und Finger. Das Spielen ruft die eingeübten Muster dann ab.

    Die Tuchfärber in Wuppertal haben die Tücher früher gefärbt und dann an der Sonne ausbleichen lassen, wieder gefärbt und erneut ausbleichen lassen ... . Das hatte zur Folge, dass sie immer farbechter wurden und nicht mehr ausblichen. Ich sehe das beim Saxophonspielen ähnlich. Immer bleibt ein wenig hängen und im Laufe der Zeit hast du ein gutes, "lichtechtes" Reservoir, aus dem du beim Spielen schöpfen kannst. Alles auf einmal zu können, geht nicht. Vertrau deinem Weg, den haste schon gefunden.
     
    mato und 47tmb gefällt das.
  9. Gollum

    Gollum Nicht zu schüchtern zum Reden

    Na, mit diesen aufmunternden Worten von Dir freue ich mich jetzt auf ein Wochenende zum Ausprobieren...
    Und jetzt mach' ich vergnügt das Licht aus
     
    47tmb gefällt das.
  10. hpesch

    hpesch Kann einfach nicht wegbleiben

    Improvisieren ist für mich auch ein Zukunftprojekt. Wenn ich ein Lied im Kopf höre, kann ich dazu endlos improvisieren, aber wenn ich das Horn am Hals hängen habe, ist alles weg. Ich spiele täglich ein paar freie Takte und hoffe, es wird allmählich besser. Allerdings gefällt mir die Art, wie die meisten beim Jazz improvisieren, gar nicht. Ich meine, es müssten dabei Variationen zum Thema zu hören sein und keine Tonleitern in Zufallsfolge wie bei der Ziehung der Lottozahlen.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nur ein "par freie Takte" täglich bringen Dir gar nichts. Du musst das schon intensiv üben. Und es wird auch nicht viel einfacher, wenn man besser nach Noten oder auswendig spielen kann.

    Um das "Gedudel", wie Du es nennst zu vermeiden, fang doch zunächst an das Thema zu variieren, die Melodie zu umspielen.

    CzG

    Dreas
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was Du für Zufallsfolge hälst sind Melodien, die Du noch nicht hören und begreifen kannst, weil dein Ohr nicht in der Lage ist diesen zu folgen und diese zu verstehen. Du brauchst dringend Unterricht zu dem Thema, wenn Du so denkst.
    LG Saxhornet
     
    Mugger gefällt das.
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wie war's bei mir?

    Erstinstrument: Klavier.

    Improvisation haben wir nicht im Klavierunterricht gemacht, aber eine kleine Basis für die Musiktheorie wurde gelegt.
    Ansonsten habe ich versucht aus dem Gehör nachzuspielen und habe Herumexperimentiert ... harmonsich, melodisch ... und da kam halt immer was dazu ... Musik war im Kopf und wollte raus.

    Die rückwärts eingesprungene Tritonussubstitution mit Springeropfer kam erst viel psäter.

    Grüße
    Roland
     
  14. musikammeer.de

    musikammeer.de Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    am Anfang (und auch jetzt!) war für mich wichtig zu wissen im welchen Takt ich war, welche Note hat der Bass gespielt, welche Noten haben zum Akkord gehört. Manche Stücke sind einfacher als andere dafür. Es gab auch Stücke wo man nur mit eine Tonleiter zurecht kommt. Andere dagegen sind ein Wirrwarr an Tönen und Tonleitern.

    Mich aufzunehmen und selber zu "korrigieren" war/ist auch wichtig. Manchmal habe ich die Improvisationen zuerst singen können aber nicht spielen.

    Wichtig war auch hören was andere gespielt haben ("berühmte Aufnahmen") und dabei mitzuspielen bzw. nachspielen.

    Grüße

    Luis
     
  15. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Hallo,

    ich improvisiere auch sehr gerne. Neben dem Spielen nach Noten vom Blatt, spiele ich i.d. R. zum Schluß eine Zeit lang frei. Gerne nach den Blues-Tonleitern. Ein passendes PA und los geht's. Da mir nur mit den Tonleitern die Übung/Kreativität fehlt, habe ich einige Licks die ich dazu spielen kann. Mit den Licks und der Tonleiter zusammen hört sich das auch schon bei einem Anfänger nach "Musik" und nicht nur nach Tonleiter an.

    Vor allem ist es schön, einfach drauflos zu spielen. Selbst mal ein falscher Ton ist dann nicht so schlimm.

    LG
    Paedda
     
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, denke immer an die Jazz-Regel:
    Es gibt keine falschen Töne, nur scheiss Übergänge. :)

    Grüße
    Roland
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn das doch nur stimmen würde, dem ist aber nicht so, nicht mal ansatzweise. Ausser Du setzt Dir das Ziel atonal und komplett ausserhalb des Tonzentrums zu spielen.

    LG Saxhornet
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hier so ein paar Zitate "unbedeutender" Musiker:

    Bill Evans:
    "There are no wrong notes, only wrong resolutions"

    Thelonius Monk
    "There are no wrong notes on the piano, just better choices."
    "I played the wrong, wrong notes."
    "There are no wrong notes; some are just more right than others."

    Miles Davis
    "There are no wrong notes in jazz: only notes in the wrong places."
    "It’s not the note you play that’s the wrong note – it’s the note you play afterwards that makes it right or wrong."

    Man ja in jedem Kontex jede Note im Zweifelsfalle als Outside-Phrase beginnen, die dann Inside endet. Naja, in der Theorie halt ... :)

    Grüße
    Roland
     
    saxolina gefällt das.
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn Topspieler, die genau wissen wie jede Note im Kontext klingt und wie man Melodien sowohl Inside oder Outside klingen lässt und wie man flüssig zwischen beidem wechselt, mag das ja für die hinhauen, weil die zur Not jede Note im melodischen Kontext so fortführen können, daß es gut klingt (eventuell setzt sich die outside Melodie gegen die Harmonik so durch, daß die Harmonik falsch und die falschen Töne der Melodie richtig klingen oder es ist so melodisch, daß das Ohr es gar icht als falsch wahrnimmt, sondern nur als anders).
    Für den Anfänger bringt das gar nichts, denn er schafft es nicht den melodischen Kontext zu erschaffen um es gut klingen zu lassen, es bleibt schräg.

    Ich fand den Spruch für Anfänger noch nie passend, auch wenn er für fortgeschrittene Spieler doch Wahrheit enthält aber es führt bei Anfängern gern zu falschen Schlüssen und Ideen. Um melodisch Outside spielen zu können muss man erstmal melodisch inside spielen können.

    LG Saxhornet
     
    47tmb und Viper gefällt das.
  20. hpesch

    hpesch Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, ich weiß, Jazzspieler sind die besten Musiker, denn sie spielen immer richtig.
     
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