Betonung bei Swing

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Squirrel, 1.Juli.2015.

  1. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Haha, das stimmt! Mein kubanischer Lehrer, Rafael Aguila, der morgen mit Chucho Valdés im Haus der Kulturen in Berlin spielt (juhuu), hat zu mir mal gesagt: "Du swingst typisch europäisch. Europäer swingen anders - das ist nicht schlimm, oder so, es gibt große Musiker hier, sie spielen aber oft anders." Das mag hier und da vielleicht zutreffen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.Juli.2015
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ja.:)
     
  3. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Also einer meiner Lehrer sagte mal
    "Stell dir nen Afroamerikaner beim Gehen vor...."

    Wir können das nicht oder nur ganz wenige...
    ist wie bei den Tänzern das liegt im Blut ..

    da hilft nur hören hören üben üben ...;)
    und ja man muss es "fühlen",
    wie immer in der Musik spielen Emotionen und Gefühle eine große Rolle.
    Es sind ja auch die größten Ohrwürmwer meist einfach strukturiert...

    gue
     
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja ja, liegt im Blut: :(



    LG Helmut
     
  5. Onno

    Onno Schaut öfter mal vorbei

    Ach ja, die Hautfarbe. Man nennt dieses soziokulturelle Phänomen "positiven Rassismus" - ist einfach nicht aus der Welt zu schaffen. Flamenco können nur die Andalusier, 11/17tel-Mucke können nur die Bulgaren und zackig kann keiner so gut wie wir...

    Onno
     
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  6. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Nein, mit Blut hat das nichts zu tun.....Kinder machen einfach nach, was sie sehen....und ob das Schunkeln oder Salsatanzen ist, dürfte ihnen ziemlich egal sein.

    Ich habe vor Urzeiten in einer Funk & Soulband gespielt, da haben die Kollegen gemeint "ein farbiger Sänger, das wäre doch geil". Es kam dann einer zum casting.

    "Toll, dass Du da bist! Was hast Du denn bisher gemacht musikalisch?"

    "Ach, wisst Ihr, ein bissele von dies und ein bissele von das.."

    "Ja, welche Songs denn z.B.?"

    "Also, da fällt mir jetzt keine ein..."

    "Ja, dann machen wir doch einfach mal was zusammen. Was aus unserem Programm magst Du denn singen?"

    "Oh, sorry, aber ich hab da nix vorbereitet, habe die Stucke nicht gekannt..."


    Ja gut, die Kollegen waren immer noch der Meinung "ein Schwarzer muss her"....und es kam tatsächlich ein Afroamerikaner mit Gesangsausbildung. Ein paar Proben später ging es um einen rap-ähnlichen song... "wie gemacht für unseren Sänger"

    Der dann: "Tut mir leid, aber DAS kann und will ich nicht singen"

    "Wie, wo, was, warum? Aber Du bist doch......."

    "Nein, ich bin kein Rapper aus der Bronx...."

    Dafür kann man sich jahrelang schämen....:).....aber das gibt es bis heute
     
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  7. Isachar

    Isachar Guest

    Ja und zwar in jede Richtung!

    Da meine Famile früher sehr viel rumgekommen ist, hat unser englisch viele verschiedene Dialekte erfahren und sich zu einem englischen Kuddelmuddel entwickelt.

    Als ich mit meinem Keyboard mal in einer jamaicanischen Band vorspielte,sagten die: Hey, du sprichst wie ein Jamaicaner, Du gehst wie ein Jamaicaner und Du tanzt herum wie ein Jamaicaner. Du bist aber ein Deutscher, also mußt Du garantiert mit einer Jamaicanerin verheiratet sein !
    Antwort: Nein ich bin überhaupt nicht verheiratet sondern habe eine deutsche Freundin und auf Jamaica war ich noch nie und gehen und tanzen tue ich wies mir eben liegt !

    Dumm dreingeschaut haben die !

    Rassismus, ob positiv oder negativ findet sich überall ! Meinem Bruder ist übrigens mal etwas sehr ähnliches passiert, das war fast die gleiche Geschichte!

    Gruß

    Isachar
     
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  8. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Ach ist das schön ich fliege in die Rassismus Ecke...
    weil ich das Wort Afroamerikaner und Blut verwendet habe...

    habe ich irgendwo bewertet?
    Warum kann man nicht das Positive daraus nehmen...
    Andere Eltern anderer Kulturkreis andere Interessen, => andere "Stärken" ....

    und wenn wir jemand erklären will das wir alle gleich sind ...
    Nein wir sind Individuen (jeder für sich Einzigartig) und das positiv gesehen...

    Das mit den Eltern stimmt, aber ist das in sich nicht auch rassistisch?

    diese Thema war nicht "rassistisch gemeint" sondern es wurden von mir, man verzeihe mir mein Alter vielleicht etwas
    veraltete Floskeln verwendet...

    zu meiner Aussage, Sie entspricht aber von mir aus, einem Klischee
    die wenn positiv gemeint bereichernd wirken soll.

    und ich empfinde die Reaktion schon fast als persönliche Beleidigung...
    In der heutigen heutigen Zeit darf man sich auf kulturelle (vielleicht gelernte - oder was auch immer) - Unterschiede halt nicht beziehen...

    gue
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juli.2015
  9. Isachar

    Isachar Guest

    @guemat

    In diese Sache will ich mich nicht einmischen, aber ich stimme Dir zu daß heutzutage das Thema um kulturelle Unterschiede sehr übersensibel behandelt wird. Es gibt Unterschiede, ohne jegliche Wertung, und das ist auch gut so ! Rassismus entsteht halt wenn man diese Unterschiede bewertet, so wie in meinem Falle zB daß Jamaicaner denken, ein Weißer könne nicht tanzen, außer er hätte ne jamaicanische Frau.
    :)

    Gruß

    Isachar
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Sagen wir es mal so:

    Der Schwarze hat soviel Rhythmus im Blut wie der Weiße und der Rote und der Gelbe.
    Der Unterschied (der da ist) sitzt im Kopf und wird durch das tägliche Leben eifrig gefüttert, damit er schön groß ist.
    Beispiel:
    Warum können Nordländer allgemein so gut Englisch?
    Talent in den Genen?
    Oder einfach nur, weil es sich für die großen Filmfabriken nicht lohnt, ihre Machwerke in's Norwegische oder Finnische zu übersetzen?

    Cheers,
    Guenne
     
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  11. Isachar

    Isachar Guest

    @Mugger Volltreffer !
    In Deutschland haben wir vor kurzem mal wieder die deutsche Wiedervereinigung gefeiert. Dennoch spricht man immer noch von "alten" und "neuen" Bundesländern, damit der Unterschied im Kopf nur ja bestehen bleibt.
    So ist es wohl auch mit den kulturellen Unterschieden zwischen den Hautfarben. Sie sind vielleicht da, aber sie werden overstressed und dann darf man sie aber nicht aussprechen.
    Komisch !

    Isachar
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Nun entspann Dich.....ich meine hier hat niemand andere beleidigt.....aber darauf hinweisen, dass kulturelle Unterschiede nicht im Blut liegen, darf man doch, oder? Und es schadet doch nicht, über solche Dinge nachzudenken....
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    "Man muss es fühlen" ist schön gesagt. Wie macht man das denn?

    Natürlich ist da was dran, dass man es fühlen sollte. Fühlen hat aber auch mit Begreifen zu tun und da hilft ein Blick auf die verschiedenen Kulturen.

    Die abendländische Musikkultur hat große Werke geschaffen. Gleich einem Schloss sind die Teile eines klassischen Werkes konstruiert:

    [​IMG]

    Die Gliederung unserer Musik war lange Zeit hierarchisch. Begriffe wie die Dominante, die Vorherrschende singen ein Lied davon. Und wie im Großen, so setzt sich dieses hierarchische Verständnis auch im Kleinen fort. In 32, 16, 8 oder 4 Takte gliedern oder teilen sich die Melodieteile. Der Takt selbst ist ein Ganzes und um einen Rhythmus zu erzeugen, wird der ganze Takt in kleinere Einheiten zerteilt, wobei wiederum die betonten und unbetonten Zählzeiten eine hierarchische Sprache sprechen. Das geht bis zur Vorherrschaft der vollen Zählzeiten über die auf Und gespielten Töne.

    Eine Kultur des Teilens, man könnte auch sagen, eine analytische Kultur.

    Ganz anders in Afrika, einer Kultur, die im Jetzt lebt. Hier ist die Basis das kleinste rhythmische Element: gleichmäßige Trommelschläge mit rechter und linker Hand, gleich dem Ticken der Uhr:

    dududududududududu....

    Rhythmus hat hier eine andere Basis, er entsteht dadurch, dass einzelne Schläge ausgelassen werden, entsteht durch kleine Pausen im Laufe der Zeit:

    dududu__dudu__dududu

    Wie die Hütten einer kleinen Siedlung das Dorf ergeben, ergibt sich hier das Ganze aus dem Kleinen:

    [​IMG]

    Man sieht, die Art des Rhythmus hat schon viel mit dem gesamten kulturellen Blickwinkel zu tun. Auch die Art des Tanzes zu Hofe oder in dem kleinen afrikanischen Dorf sprechen dieselbe Sprache.

    Im Jazz treffen beide Kulturen zusammen und so ist es klar, dass sich die Auffassungen mischen. Die schwachen Zählzeiten emanzipieren sich, der Back Beat entsteht und so kommt ein erstes Schwingen zu Stande. Der Back Beat besteht aus der Betonung auf 2 und 4. Das Unbetonte wird nun betont.

    Man singe "Alle meine Entchen" und stampfe mit den Füßen abwechselnd auf die 2 und die 4:

    Al-le mei-ne Ent-chen

    Auch wenn man wandert, kann man das wunderbar ausprobieren, wenn es auch einige Zeit der Übung braucht, bis man das schafft. Wenn man es automatisch kann, wird man das Schwingen fühlen.

    Beim Off Beat passiert nun das Gleiche: Die Unds werden betont oder zumindest gleich laut gespielt. Auch die haben sich also emanzipiert und sind mit das wichtigste Element des Jazz.

    Woher die ternäre Aufteilung kommt, darüber streitet Wissenschaft. Ich bin mir selbst aber recht sicher, dass er aus Irland in die amerikanischen Lieder gekommen ist:




    Auch auf die Gefahr hin, dass ich einiges schon öfter schrieb, dachte ich, es ist hier ganz gut aufgehoben. Es steht nichts im Wege, sich auch mit dem Kopf mit dem Thema zu befassen, denn wir denken und fühlen vor allem immer noch in unserer abendländischen Auffassung von Musik und im Speziellen von Rhythmus.
     
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  14. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier


    Und was ist die Aussage in sich sonst????
    habe ich irgendwo die Hautfarbe erwähnt Nein ich habe den Kulturkreis erwähnt...
    und JA das Wort Blut in einer Floskel die sehr vieldeutig verwendet werden kann...
    .... my fault

    das war mein letztes Post zu diesem Thema....
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juli.2015
  15. Isachar

    Isachar Guest

    Ich glaube,
    es wird oft Kulturell mit Rasse verwechselt oder vermischt.

    Nehmen wir mal einen Eskimo ( man sollte ja besser Inuit sagen), der hat seit hunderten von Generationen vielleicht genetisch vererbt bekommen , nich zu frieren.
    Das Gegenteil ist bei einem Tuareg in der Wüste der Fall, der kann die Hitze ab.
    Afrikaner wurden als Sklaven nach Amerika gebracht, weil die Ureinwohner, die sog Indianer für schwere Arbeit nicht geeignet waren.
    Es gibt also schon das eine und andre was verschiedene Genetics besser können oder auch schlechter. Na und ?
    Ist doch eine super ausgewogene Mischung unter uns Menschen ! Ich habe gelernt die Unterschiede gut zu finden aber sie nicht zu bewerten.

    Ob aber jemand besser Musik machen kann, dichten, Mechanik bearbeiten, zum Mond fliegen, Politik betreiben, das ist wohl mehr eine Sache der Kultur und der Gewohnheit, wie Menschen aufgewachsen sind.
    In meiner Bundeswehrzeit hatte ich einen Kameraden, der sprach tiefstes Bayrisch, stemmte gerne seine Maß Bier,liebte blauweißkarierte Hemden und seine Lederhose. Er war ein in München geborener Schwarzer und tanzen konnte der nur zu Volksmusik. Ein furchtbar netter Geselle übrigens ! Kultur und Rasse sind zwei völlig unterschiedliche Sachen !

    :)

    Isachar
     
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  16. Mugger

    Mugger Guest

    Duhbidap Dah - Duhbidap Dah - Dubidubi Duh Dap - Dubidap Dah!

    Wer weiß, was das ist, schreibt hier weiter.
    Für die anderen schlage ich vor, diesen durchaus interessanten Thread friedlich woanders weiterzuführen.

    Mich hat's früher immer bei dieser Art der Phrasierung gerissen, und meine Muskelfasern begannen zu arbeiten, von unten bis oben (ja, es ist nur eine Art zu spielen):





    Cheers,
    Guenne
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.Juli.2015
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  17. Isachar

    Isachar Guest

    @ppue

    Wenn man sich deren Musik mal genauer zu Gemüte führt, kannst Du damit ziemlich recht haben. Irland und Schottland haben da gewiß ihre Aktien drin !

    @Mugger

    Liest sich für mich wie ein triolisch ausgearbeiteter 16tel beat, falls es sowas gibt oder man das so nenne darf.
    Es entsteht auf jeden Fall sofort eine Melodie damit im Kopf.
    Hübsch !

    Isachar
     
  18. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier





    ist das jetzt Swing oder grooven die ganz einfach nur Geil..?

    Alleine die unterschiedlichen Schlagzeug Grooves und Betonungen
    (Gene Krupa war schon genial)
    gue
     
  19. Isachar

    Isachar Guest

    @guemat

    Wenn es swingt, kannst Du dir tatsächlich eine "Swing" also Schaukel vorstellen wo Du auf jeder Offbewegeung in eine Richtung einfach mit dem Fingern mitschnipsen mußt.
    Ja das ist Swing !

    Isachar
     
  20. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    @Isachar
    JA weis ich, aber gespielt in ganz unterschiedlich Rhythmik.

    Ich glaube nicht das es eine mathematische Regel für swingen gibt..
    Es ist halt eine Kombination aus Rhythmus, Laid Back und Rhytmischen Verschiebungen um Nuancen die dann diese "Schaukel" entstehen lässt
    und ich hoffe da stimmen mir einige zu, in der Kombination Musiker Tagesverfassung Spirit Mood liegt das Geheimnis vergraben.
    Schlagzeuger spielt den "Swing" zB nur auf der Snare und am Ride laufen eigentlich Grade (vielleicht doch nicht so Grade) Viertel
    in der Kombination mit dem Bass entsteht dann dieses Rollen und schaukeln .. nur wie gibt man das weiter???

    gue
     
    Rick gefällt das.
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