Trockenzeit Polster etc

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 17.September.2015.

  1. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo zusammen,

    nun auch noch meinen Senf dazu. Kollege Toko hat es bereits ausführlich erklärt, ich sehe das genauso. Durchwischen und ab in den Koffer und diesen gleich verschließen. Nach meiner Beobachtung verändern sich die Wartungsintervalle dadurch nicht wesentlich (die aktuell und in der jüngeren Vergangenheit verwendeten Polster haben eine versiegelte Oberfläche, das Wasser zieht nicht ein ins Leder, also ist es egal - und falls die Polster noch aus einer Zeit davor stammen, wäre es eh mal Zeit für einen Tausch...).

    Vielleicht noch ein Wort zum geeigneten Material für die Innenreinigung.

    Kauft ordentliche Wischer und erneuert die von Zeit zu Zeit. Als Faustregel sage ich immer: nach fünf neuen Zahnbürsten ein neues Wischerset. Bei den richtig guten Wischern lohnt es sich sogar, die zwei oder drei mal im Jahr zu waschen. Die kosten ein paar Mark fuffzig, aber unterm Strich sind sie ein guter Deal, mal abgesehen von ihren Wischeigenschaften. Gutes Wischmaterial hält einige Jahre. (Waschanleitung für Mikrofaserwischer: 30 Grad, kein Weichspüler, Wischer in ein Waschsäckchen stecken, damit die Schnur mit dem Gewicht keinen Unfug anrichten kann).

    Einige Beispiele guter Wischer: BG-France / BGA30 und BGA31 sind amtlich. Ebenso das Set von Reka. Und die von Kölbl. Etc.

    Ungeeignet sind Lederwischer (wer schon mal ein Fenster geputzt hat, weiß, dass Leder erst saugt, wenn es mal feucht ist). Ungeeignet sind leider auch die meisten serienmäßig mitgelieferten Dinger, herstellerunabhängig. Und - blödsinnigerweise - liefern die Hersteller in der Regel keinen S-Bogenwischer, der ist aus meiner Sicht noch wichtiger als der für den Body.

    Und absolut ungeeignet sind PadSaver, diese ollen Pinsel, die man in den Korpus stecken soll. Die fusseln alle und verursachen Undichtigkeiten, außerdem stinken sie nach vier Wochen. Solche Teile sind am besten geeignet zum Reinigen von Heizkörpern.

    Spezielle Polsterpflege nach dem Spielen halte ich nicht unbedingt für erforderlich. Wenn man die Palmkey-Polster jeweils trockentupft (mit einem Mikrofasertuch, kein Papier verwenden), halten sie vielleicht ein Jährchen länger. Aber lohnt das den Aufwand?

    Was ich lediglich empfehle, ist der gute alte Kaffeefilter, zurecht geschnitten und unter Gis- und Cis Polster gelegt (um das ankleben zu verhindern). Keinesfalls Löschpapier oder Zigarettenpapier verwenden, das hinterlässt Partikel und verschlechtert oft die Dichtigkeit.

    Beste Grüße aus Marburg,
    Armin
     
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  2. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Genau...
    Und so eine Generalüberholung ist ja auch mal eine Wohltat. Die Hörner spielen, wenn man den richtigen Fachmann am Start hat, megastark hinterher. Danke @Toko an dieser Stelle.
    Von @ArminWeis hört man ja auch nur Gutes.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Denn mir glaubt ja mal wieder keiner! :p
    Trotzdem natürlich vielen Dank unseren Instrumentenbauern für die fachmännischen Antworten!

    Nun würde mich aber doch interessieren, wie die anscheinend weit verbreitete Meinung aufgekommen ist, man SOLLE das Sax stunden- oder gar tagelang an der Luft trocknen lassen.
    Hat man das vielleicht ganz früher so gemacht oder ist das gängig bei anderen Holzblasinstrumenten?
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.September.2015
  4. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    ....mit Überzeugung.....

    :o o:
     
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  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Kommt bei mir aus meiner Klarinettenzeit. Grenadillholz ist zwar sehr unempfindlich und stabil, aber feucht sollte man es trotzdem nicht wegpacken. Zumindest ich trockne aber nicht "tagelang".

    Aerophon
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich mache das aus zwei Gründen:

    1. Bin ich zu faul, mein Saxophon nach dem üben wieder zu zerlegen und in den Koffer zu packen. Es bleibt einfach im Ständer stehen und trocknet genüsslich vor sich hin.
    2. Fände ich es schade, wenn der Handwerksberuf des Holzblasinstrumentenmachermeisters aussterben würde, weil mein Sax nun viel später als ca. alle 10 Jahre zur GÜ müsste.

    LG Bernd
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bernd

    Ich mach's genauso....die Gründe stimmen dabei mit Deinen überein....

    CzG

    Dreas
     
  8. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Ich habe für mein Sopran einen Wischer aus einer Art kunstseidenem dünnen Stoff; den ich mehrmals hin und her durchziehe. Ich habe aber das Gefühl, die ledernen Wischer, die ich für Alt und Tenor benutze, nehmen den Sabber besser auf. Gibt es lederne Wischer fürs Sopran? Was ist da für ein Unterschied?

    Nemesis möchte belehrt werden..............:bitte:
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Nemesis

    Ließ mal Beitrag #21 von Armin Weiss...

    CzG

    Dreas
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Danke @Aerophon, wenn das bei Klarinetten eher üblich ist, kann ich das schon besser verstehen, denn viele Saxofonisten (und Lehrer) haben ja mit diesem Instrument begonnen.

    Und @Bernd, auch Faulheit ist nachvollziehbar! ;)

    Hallo Nemesis,

    die ledernen Wischer gibt es, oder zumindest welche aus einem anderen Material als dünnem Stoff (von reinem Leder hat ja Armin Weis abgeraten, worauf Dreas hinweisen wollte).
    Ich kenne aber auch die Meinung, die geraden Sopranos müsse man nicht groß wischen, weil sich dort die Feuchtigkeit nicht so fest setzt wie beim gebogenen Korpus, damit wäre dann wahrscheinlich Dein Stoffwischer ausreichend.


    Gut Sax,
    Rick
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich hätte es auch eleganter ausdrücken können: Die Zeit für das zerlegen, wischen, verstauen und vor dem nächsten üben wieder aus dem Koffer holen und zusammenbauen nutze ich siinnvoller für üben und spielen :)
    Aber ehrlicher ist es, wenn ich mich zu meiner Faulheit in diesem Punkt bekenne :)

    LG Bernd[/user]
     
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  12. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    @Bernd und @Dreas

    Nach Euren Schilderungen und meinen eigenen Erfahrungen kann ich nur feststellen, dass Euch die Leidenschaft beim Spielen fehlen muss. :);)

    Mein Saxophon würde wahrscheinlich ohne Reinigung viel, viel mehr Zeit benötigen als Eure, um völlig abzutrocknen.

    Bevor ich den ersten Wischvorgang mit einem Lederdurchzieher beginne, dem sich ein zweiter mit einem aus Mikrofaser anschließt, lasse ich zunächst erst einmal eine ziemliche Menge Kondenswasser aus dem umgedrehten Trichter laufen.

    Nach einer Stunde "Naima" sind das kleine Sturzbäche.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bernd

    :lol::lol::lol:....

    Ergeht meiner Dame genauso...

    Conn grüßt,

    Dreas
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    dann auch noch meinen Senf dazu, bevor hier die spätpubertären Tendenzen völlig die Oberhand gewinnen.

    Früher gab es ja nur Lederwischer, und ich benutze sie seit mehr als 30 Jahren, und gleich nach dem Spielen wandern meine Instrumente in den Koffer, übrigens auch meine Holzflöte und meine Bassklarinette. Meine Koffer stinken nicht, vermutlich, weil sie immer geschlossen waren, als ich noch rauchte wie ein Schlot ;-)

    Aber sicher werde ich demnächst auch mal die hypermodernen Mikrofaserwischer probieren, auch wenn ich von Mikrofasern bspw. als Küchentuch etc nicht all zu viel halte.

    Völlig ausgetrocknete Polster bekommen meinem Saxophon übrigens gar nicht, dann ist die Deckung schlechter. Jetzt könnte man sagen, das Teil müsste mal wieder eine GÜ bekommen, aber nach 'nem halben Jahr wäre das wieder genau so.

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Zu 1 - also wie ich schon im Anfangsthread geschrieben habe, kann ich es nicht brauchen, wenn sich Staub etc, in den Mechaniken absetzt. So manches Saxophon habe ich schon in der Hand gehabt, wo die Mechanik richtig schön eingestaubt ist (schade dass ich kein Foto habe, denn eingestaubt klingt eher harmlos, als das gesehene resultat ewig offen stehender Saxophone), und wenn man in Ebay durch "Gebrauchte" klickt, sieht man dies sehr oft. Die Zeit die ich zum Aufbau und Abbau meines Saxos benötige gehört für mich unverzichtbar dazu, und so lange, dass ich da noch viel üben könnte, wenn ich es lassen würde, brauche ich nicht ;-) Wenn ich in Proben gehe, kann ich doch auch nicht das Sax zusammengebaut mitnehmen, und dafür mit der Band noch mehr Titel üben ;-)

    Zu 2 - Gehört nicht hier rein. Aber meiner Ansicht nach stirbt dieser Beruf dann eher aus, weil sehr viele die Sax anfangen, schnell auch überzeugt davon sind, gleich GÜ' s selber zu machen. Kaum die ersten Töne erwacht da bei so manchen der "Basteltrieb", noch ne "günstig Kanne gekauft, um sich dann schnell ein Mega 2t Sax zu schrauben..... das dann mehr seele hat als das zu Anfangs erstandene Horn. Und überzeugt sind, alles richtig gut zu machen. Da hatte ich mal ein Weltklang, gruselig. Das wäre was fürs Saxgruselkabinett. Polster so fett reingepappt, dass Klappe nicht mehr zu bewegen war ...

    Gruß
    dabird
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Dabird

    zu 1.)

    Ich spiele (fast) täglich 1 bis 2 Stunden... da hat der Staub null Chancen es sich gemütlich zu machen..

    CzG

    Dreas
     
  18. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Bin mir jetzt unsicher, was schöner ist......:confused:

    Ihr könnt ja mal abstimmen.:D

    A: PICT0364.JPG

    B: ( 1 Jahr nach GÜ , aber leidenschaftlicher Feuchtspieler )
    PICT0535.JPG
     
  19. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Meins steht auch im Raum. Liegt aber auch daran, dass ich es jeden Tag mehrfach bespiele ;-)
    ...und ich bin zu faul es jedesmal wieder einzupacken.

    @Toko mein Keili spielt sich immer noch wunderbar! Nochmal ein dickes Dankeschön - wunderbare Arbeit!
    Das bestätige ich gerne.
     
  20. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Beide Bilder sind nicht schön. Ich frage mich nur mit was der Feuchtspieler vor dem Spielen gegurgelt hat. Das sieht echt gruselig aus.

    Aerophon
     
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