De gustibus non est disputandum...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Claus, 26.Dezember.2015.

  1. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Danke für das Schlaflied ;)
    Ich sag auch Gute Nacht....
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Interessant finde ich auch, wenn man zwischen den Zeilen liest, wie man als durchschnitts..feldwaldundwiesen...provinzamateur Saxphonamöbe von Profis, Experten, was weiß ich, musikalisch bewertet und beurteilt wird...hätte ich nicht gedacht...:eek:

    Sehr aufschlußreich für mich....;)

    CzG

    Dreas
     
  3. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas : genau das wollte ich in meinen postings nicht!

    Wenn jemand sagt, stan Getz reicht mir, Brecker brauche ich nicht, ist das völlig legitim.

    Das muss jeder für sich entscheiden und aus.

    LG

    Mixo
     
  4. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Hallo @Dreas

    nun habe ich mich doch nochmal eingeloggt.

    Hier wird viel aneinander vorbeigeredet (mein Posting 136 :()

    und @reiko im vorangegangen Post 135 bringt es mit klaren Worten auf den Punkt

    Ich lese nicht heraus, dass jemand hier persönlich Dich diskreditieren möchte. Die Diskussion hier im Thread wird zwar sehr emotional geführt, ich denke aber nicht, dass ein gezieltes Untergraben festzustellen ist. Ich schätze Deine ehrlichen Beiträge....

    Gute Nacht, Christine
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @mixokreuzneun

    Ne,ne,.....auf Deine Beiträge habe ich mich sicher nicht bezogen.....;)...gut auf den Punkt gebracht übrigens...ich denke von Getz kann ich noch genug "handwerkliches Zeug" lernen....und ob ich in "10 Jahren" endlich Potter verstanden habe, geht mir....ach ne, darf ich hier nicht schreiben....

    Ist auch eigentlich nicht relevant....war nur eine Erkenntnis für mich....:cool:

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Dezember.2015
  6. Rick

    Rick Experte

    Und nicht nur Du: Getz hatte eine verblüffende Technik und sein Timing war eisenhart, da gab es nix.

    Hier mal eine nette Live-Aufnahme aus dem Jahr 1951, da war er 24:



    :ironie: Ach ja, und bitte KEINE Kritik an seinem Spiel, denn das ist ja eine Ikone, da darf man höchstens rumnörgeln, wenn man es selbst besser kann.
    Und wem es nicht gefällt, der versteht einfach nur nicht, was die Jungs da machen. Aber mit ganz viel Hörerfahrung kommt er VIELLEICHT noch so weit, die Klasse zu erkennen. :cool:

    Ich habe mir die Platte übrigens mit 15 gekauft, ist also Musik, auf die ich in meiner Jugend abgefahren bin.


    Schönen Gruß
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Dezember.2015
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Quax!

    Das ist ein meiner Ansicht sehr wichtiger Punkt, den Du da ansprichst!

    Häufig geht man ja in der Jazzbetrachtung davon aus, diese Musik habe sich "entwickelt", von einfacheren Strukturen in New Orleans hin zu komplexeren in der "Moderne".
    Dementsprechend wird oft gefordert, wenn man die Moderne nicht verstehe, dann müsse man eben auch seinen Geschmack bzw. die Betrachtungsweise "entwickeln".

    Aber stimmt das denn wirklich?

    Meiner Meinung ist das nur ein Gerücht oder eben ein Missverständnis. Du bringst es für mich mit Deiner Unterscheidung auf den Punkt: Die Musik hat sich eigentlich nur VERÄNDERT.

    Wir Weißen betrachten ja alles gerne eurozentrisch, also vom Standpunkt unserer Kultur aus, und da ist uns natürlich die harmonische "Entwicklung" des Jazz von einfacheren zu "schrägeren" Akkorden aufgefallen, was wir gerne mit der harmonischen "Evolution" unserer eigenen klassischen Musik vergleichen.
    Tatsächlich sehe ich da aber vorwiegend eine Verschiebung von Akzenten, denn eigentlich wurden für die komplexere Harmonik die bunte Rhythmik sowie die individuelle Tongebung des frühen Jazz geopfert.

    Und seit den 1950ern stelle ich keine "Modernisierung" der Harmonik mehr fest; selbst im Fusion haben wir ähnliche Akkorde und Skalen, mit denen schon früher gearbeitet wurde, da haben sich hingegen Melodik und Sound ("Elektrifizierung") gewandelt. Die Rhythmik ist hingegen in gewisser Weise nach New Orleans zurück gekehrt.

    Und was hat sich im Jazz überhaupt groß harmonisch getan, sprich: entwickelt?

    Viele Musiker der Marching Bands galten als tendenziell ungebildet, die Ragtime-Pianisten kannten hingegen oft romantische Klavierliteratur, Schubert und Chopin, was auch in ihre Musik einfloss.
    Aus den 1920ern gibt es Berichte, wie begeistert die weißen Jazzer in Chicago und New York auf Strawinski reagierten, solche zeitgenössische Musik spiegelte sich dann in manchen Big-Band-Arrangements.
    Dizzy Gillespie und viele andere Bebopper hatten zumindest eine fundierte klassische Ausbildung genossen und beschäftigten sich mit Sounds, die teilweise von Hindemith und Schönberg inspiriert waren.
    Und der Pianist Bill Evans brachte schließlich seinem Bandleader Miles Davis Debussy und Ravel nahe, das war der Beginn des vom europäischen Impressionismus angeregten Modalen Jazz, der im Endeffekt bis heute anhält.

    Jede dieser "Revolutionen" war aber nicht geprägt von älteren Musikern, die sich nun irgendwie dorthin "entwickelt" hätten, sondern immer von einer neuen Generation, der jeweiligen Jugend, die nach Veränderung lechzte.

    Louis Armstrong blieb New Orleans treu, konnte sich mit dem Swing kaum anfreunden und verachtete den Bebop.
    Duke Ellington war stets irgendwie zeitlos "schräg", passte sich deshalb keiner Mode an.
    Count Basie umgab sich zwar immer wieder mit jungen Wilden, die ihm Bebop- und später sogar Rock-Arrangements für seine Orchester schrieben, aber sein Klavierspiel verharrte auf dem Stand des klassischen Swing.
    Coleman Hawkins förderte den Bebop, duettierte mit Sonny Rollins und nahm sogar ein Bossa-Album auf, doch den neuen Richtungen gab auch er keine eigenen Impulse.
    So verfuhren auch Dizzy Gillespie mit dem Funk und Miles Davis mit dem Fusion: sie luden Musiker, die sich damit auskannten, ein und ließen die dann machen, was ihnen einfiel, wirkten vielleicht als Katalysator, aber nicht als treibende Kraft.

    Die jeweils neue Generation prägte eine eigene Richtung, manche älteren machten mit oder versuchten, zumindest auf den fahrenden Zug zu springen, doch das ist für mich keine Entwicklung, sondern nur eine fortwährende Veränderung. :roll:

    Was meinen andere dazu?


    Schöne Grüße
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Dezember.2015
  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Perfekt zusammengefasst.

    Mixo, sei nicht böse, aber bei Licht besehen steckt in dieser nett gemeinten Aussage "reicht mir" schon wieder diese Stufenfolge drin. Stan Getz als musikalische "Grundversorgung" und Brecker für denjenigen, der nach "mehr" sucht....
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Niemand würde das ernsthaft behaupten, am wenigsten Leute wie Potter, da bin ich ganz sicher.

    Ich finde z.B. auch Tom Scott gut.
    Brecker oder Potter fügen mich halt (spieltechnisch, harmonisch) ein paar Dimensionen der Möglichkeiten des Saxophones hinzu, insofern ist es für mich interessanter zuzuhören.

    Mein Ziel als Lehrer wäre es, einen Schüler technisch so weit zu bringen, dass er seinen eigenen Gusto ausleben kann.
    Leider ist kaum einer von ihnen bereit, sich mit irgend einem Stil ernsthaft auseinanderzusetzen.

    Cheers, Guenne
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Dezember.2015
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Gerade der Zugang zu Brecker kann ohne die Jazz-Klassiker erfolgen.

    Sanborn und Brecker haben ja uns die Türen zum Rock und Pop aufgezeigt. Die beiden werden auch von Nichtjazzern wahrgenommen.
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies sehe ich anders.
     
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Lieber alt und jazzdoof-ungebildet, aber dafür noch aktiver als manche Jung-Theoretiker :ironie:
     
  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Entlarvend isses irgendwie schon, wenn von Experten unbekannte und noch unbekanntere und die unbekanntesten Jazzgrößen angeführt werden, um Kompetenz zu zeigen. Klasse. Nicht dass ixh sie nicht kennen würde, lol. Aber , ach lassen wir das.
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Wo?
     
  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Sorry - ich bin auch alt - sehr alt sogar. Die Diskussion entwickelte sich an der Beurteilung eines Saxophonisten, der neueren Jazz spielt. Wer den nicht kennt, oder seine Richtung oder Stil oder überhaupt moderneren Jazz, der ist nicht doof, sondern hat keine Ahnung, weil er kein INTERESSE an dieser Musik hat. Das verurteilt hier doch keiner! MITREDEN können allerdings nur die, die zumindest ansatzweise Ahnung von der Materie haben. Wer Pete Tex oder Max Greger oder Kenny G. oder Candy Dulfer oder auch Maceo Parker mag und mit modernem Jazz nix am Hut hat, kann ja andere Threads lesen. Wir müssen doch nicht jede Diskussion für jeden Mitleser verständlich halten.
     
    claptrane, mixokreuzneun, gefiko und 5 anderen gefällt das.
  16. last

    last Guest

    ...ich zitier mich nochmal selber:

    ...
    Warum ist das so?
    Weil für Menschen Anerkennung ein absolutes Grundbedürfnis ist. Anerkennung ist (neben dem Selbsterhaltungstrieb und dem Fortpflanzungstrieb) der Antrieb für so ziemlich alles, was wir tun.
    Um Anerkennung zu bekommen, ist es im Allgemeinen nötig sich von der Masse abzusetzen. Man bekommt keine Anerkennung dafür, dass man zur "grauen" Masse gehört.
    Manche holen sich ihre Anerkennung indem sie einen z. B. Ferrari fahren, andere durch Handtaschen für 5000 Euro und wiederum andere indem Sie sich z. B. Wissen aneignen, das andere nicht haben. Das ist nicht schlimm - soll jeder sehen, wie er glücklich wird. Schlimm wird es dann wenn der Ferrari-Fahrer auf den Golf-Fahrer herabsieht, die 5000€-Handtaschenträger all die armen Normalos bedauert und der Musikexperte anderen Musikinteressierten ihren Geschmack schlichtweg abspricht.
    Warum tun die sowas?
    Wenn der Geschmack des musikalischen Laien gleichwertig/gleichberechtigt (s.o.) ist, dann hat sich ja die ganze verdammte Mühe nicht gelohnt und die eigene hart erkämpfte Anerkennung ist dahin.
    Also wird diese mit Zähnen und Klauen verteidigt.

    ...

    und weil das so ist, wird sich diese Diskussion immer weiter drehen und weiter drehen und weiter drehen und weiter drehen und weiter drehen und weiter drehen und weiter drehen ....
     
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wer spricht wen den Geschmack ab?
     
  18. last

    last Guest

    Lieber @Bereckis !
    Ich schätze Deine Posts sehr. Ich weiß nicht, ob Du diesen Thread (und den "Nachbarthread") von Anfang an gelelsen hast...?
    Schon in Post #1 wurden einige Beispiele zitiert. Es gibt noch viele, viele mehr. Ich hab aber jetzt keine Lust, die rauszusuchen. Mache ich vielleicht später nochmal.
    Liebe Grüße
    last

    P.S.: Mit Geschmack absprechen, meinte ich den Geschmack des anderen als "weniger wert", da ja nicht so musikalisch gebildet, informiert, was auch immer... zu bezeichnen. Und das schwingt hier immer und immer wieder mit. @Claus hat es auch mehrfach aufgezeigt.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Entlarvend finde ich eher, wie so schlechte Stimmung verbreitet werden soll.

    Ich bin z.B. kein Experte und habe nur die Saxofonisten genannt, die mich aktuell interessieren.

    Wo ist da das Problem?
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ist nicht nötig, weil wir zumindest hier in meiner Wahrnehmung "weiter" sind.
     
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