De gustibus non est disputandum...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Claus, 26.Dezember.2015.

  1. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem


    .. das kann und will ich mir beides nicht leisten. dann mach ich lieber einen auf "modernen-jazz-versteher". :cool2:


    liebe grüße,
    annette


     
    Bereckis, claptrane, last und 2 anderen gefällt das.
  2. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Ich fürchte, hier hat man sich wieder in persönlichen Empfindlichkeiten verheddert.

    Ich als Amateurin, die nur zum Spaß spielt, entnehme den hiesigen Beiträgen dankbar das, was mir nützt.
    Meine gesunde ( erarbeitete ) Selbsteinschätzung sagt mir, wo meine musikalischen Grenzen sind.
    Im Übrigen besteht hier ja kein Zwang, sich über Musikgeschmack etc. zu outen. Tue ich dies, muß ich evtl. Reaktionen gewärtigen, die mir nicht
    passen. Soll ich mich darüber beklagen?

    Dies gilt nur für mich.


    Liebe Grüße,
    Nem




     
  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Das Ding hier ja eh im Dauerkreislauf ist, spiele ich noch mal ne Runde mit :)

    Also:
    Also folgende Attitüde ist auch für mich durchaus immer wieder mal wahrnehmbar:
    Jetzt mal überspitzt!

    "Ach-----, Du hörst/magst SoundsoA............................?
    Und zu SoundsoB hast Du noch keine Zugang ------------------ aha."
    (Mitleidig lächelnd, verständnisvoll auf die Schulter klopfend): "Das kommt schon noch. ---- Wenn Du Dich mehr damit beschäftigst/Dich weiter entwickelst/etc wirst Du schon hören, wie genial der/die ist"

    Wie gesagt: Überspitzt!

    ................und im Übrigen gibt es auch Pinguine............

    Cheerio
    tmb
     
    edosaxt, Wuffy, Claus und 4 anderen gefällt das.
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @47tmb

    +1

    Und diejenigen merken gar nicht wie herablassend, ja verletzend so eine Gehabe sein kann....:oops:....sie vermitteln damit "wir hier Oben.....ihr da Unten"....

    Gestern nach der Probe (wir waren ferienbedingt nur zu dritt) habe ich einige Potterstücke über Spotify abgespielt.

    Gleichlautender Kommentar unseres Drummers und Pianisten...."kann ich mir nicht anhören"....

    Eckart, unser Tastenmann...einige kennen ihn ja.....macht seid ca. 40 Jahren Jazzmusik, hat in der Schule (er war Lehrer) Bandprojekte im Jazz geleitet und ist hier in der Region als Jazzpianist bekannt.

    Bert, der Drummer, bedient die Trommeln seit dem Studium, in allen möglichen Stilrichtungen, auch Jazz....

    Also beides erfahrene Jazzmusiker, die mit dieser Stilistik auch nichts anfangen können......klar, die sollten sich erstmal intensiv mit dieser Stilistik beschäftigen, bevor sie sowas äußern....:lol:

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Dezember.2015
    Wuffy gefällt das.
  5. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Nun es kann schon eine Weiterentwicklung der Hörgewohnheiten geben. Mit 12 Jahren fing ich an New Orleans Jazz zu hören. Mit 18 war ich dann bei Ornette Coleman und John Coltrane angekommen.....

    Nur die Frage ist, ob man das will. Wir haben hier viele Mitforisten mit sehr unterschiedlichen Lebensverläufen, unterschiedlichem Alter und völlig unterschiedliche Gründe, warum sie Saxophon spielen. Nicht alle sind wild darauf, sich noch im Genre Jazz alles an Hörgewohnheiten zu erarbeiten.
    Man sollte, gerade als Experte und Profi versuchen, auch im Dialog jeden da abzuholen, wo er steht - meine Meinung!

    Was ich hier aus der Diskussion auch mitgenommen habe ist, dass es offensichtlich auch im Jazz einen gewissen Starkult zu geben scheint, wo als Blasphemie gewertet wird, wenn einer der Großen kritisiert wird.
    Das finde ich sehr schade, gibt es doch auch von Charlie Parker oder John Coltrane oder jedem anderen beliebigen Musiker auch Aufnahmen, wo es halt nicht so toll lief. Nach deren Tod wurde leider so ziemlich jeder Schnipsel, der mal aufgenommen wurde veröffentlicht, um noch ein bischen Geld mit dem Star zu machen. Da ist mansches dabei, was bei allem Respekt und Verehrung für den Künstler, einfach schlecht war - und das möchte ich dann auch so äussern dürfen. Wenn mir dann einer der Experten schlüssig belegt, dass es nicht schlecht, sondern ganz toll war, ich das nur nicht verstehe, dann lasse ich mich gerne auch überzeugen. Aber dann bitte fundiert analysieren und nicht nur "Majestätsbeleidigung" schreien! ;)
     
  6. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Mensch Dreas, was bist du so empfindsam. Fast wie Bereckis. Finde ich. Schade. Übrigens höre ich Weniger. Peter. Weniger. Nicht mehr. Macht nix, wenn ihr den nicht mögt.
     
  7. last

    last Guest

    Warum muss eigentlich immer alles mit einer (oft mitleidigen) Bewertung einhergehen?
    Ich melde mich jetzt offiziell aus diesem Thread aus.
    Ciao Caballeros! :)
     
    Wuffy und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  8. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    sehr gute Einstellung !
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Aha. Und inwiefern?

    Sagen wir es mal so: Was ich hier bisher als Argument für "Entwicklung" mitbekommen habe, lässt sich am "Wein-Beispiel" von @ppue erkennen:
    Das Liebliche, leicht Zugängliche, gefällt dem Einsteiger, doch je mehr man sich mit der Materie beschäftigt, desto eher weiß man auch das Herbe, Sperrigere zu schätzen.
    Daraus scheint zu folgen: Wenn etwas musikalisch auf Reibung, Dissonanzen, "Schrägem" beruht, dann ist es weiter entwickelt, dieses zu schätzen kostet mehr Überwindung, das ist also eine irgendwie höherwertige Leistung.

    Man könnte auch sagen: Was ich nicht auf Anhieb verstehe, das nötigt mir mehr Respekt ab, und WENN ich es schließlich verstehe, dann fühle ich mich auf eine bestimmte Weise erfolgreich.

    Meiner Ansicht nach hat jede Jazz-Stilistik ihre "Spielregeln", die man lernen kann, das ist aber keine Entwicklung, sondern nur eine Anpassung.
    Ich habe ja angeführt, dass die wesentlichen harmonischen Änderungen seit New Orleans nicht als innere Entwicklungen von Jazzmusikern, sondern als Integration äußerer Erscheinungen, nämlich der europäischen Moderne (die sich TATSÄCHLICH selbst entwickelt hat), geschahen.

    Eines der Hauptmerkmale des Jazz ist sein Eklektizismus, also die Bereitschaft, fremde Einflüsse zu verarbeiten, deshalb ist es wesenstypisch, Merkmale anderer Musikkulturen aufzunehmen - seien dies nun lateinamerikanische Spielarten, die umgebende Pop-Musik (von Broadway bis Rock) oder eben die zeitgenössische "Klassik".

    Aus allen Zeiten gibt es "schräge" und sperrige Jazz-Aufnahmen, es wurde schon immer versucht, die Hörgewohnheiten zu erweitern, das ist keine Eigenleistung des Modern Jazz.
    Und vergessen wir nicht: Noch vor wenigen Generationen galt Jazz insgesamt als schwer zugänglich und insgesamt "schräg". :cool:

    Wenn sich etwas entwickelt hat, dann waren es die technischen Fertigkeiten und Ansprüche der Musiker, was allerdings sogar zu einer "Europäisierung" geführt hat, also dem Ideal der tonalen "Sauberkeit" im Gegensatz zum "Schmutz" der traditionellen Tongebung.

    Da hat übrigens vor mehreren Jahren Wynton Marsalis gegenzusteuern versucht mit seiner Revival-Bewegung zurück zu den Wurzeln, weil ihm diese Europäisierung und "Verrockung" auch als Verarmung der Ausdrucksmöglichkeiten und Hörgewohnheiten erschien. :roll:
    (Das war übrigens damals auch mein Ansporn, mich mit der Big-Band um die früheren Spielarten und Stilistiken des Swing zu kümmern.)

    Meiner Meinung nach muss man sich beim originalen New-Orleans-Jazz mit seiner überbordenden Expressivität genauso erst einhören wie beim grellen Swing, flotten Bebop oder auf abgefahrenen Skalen und Outside-Playing basierenden Fusion, für alles benötigt der durchschnittliche europäische Hörer eine Erweiterung der Hörgewohnheiten.
    In jeder Epoche des Jazz gab es "trockenen Wein". ;)

    Wer behauptet, etwa Duke Ellington sei leicht zugänglich, etwas für den einfach gestrickten Massengeschmack, der kaut wohl auch gern auf alten Nägeln rum. :-D

    Also noch mal: Je genauer man hinschaut, desto weniger "Entwicklung" vom Einfachen zum Komplexen kann man eigentlich erkennen.


    Schönen Gruß
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Dezember.2015
  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin


    Gibt es bei mir selten!
    Es klingt für mich nicht interessant, schon öfter, aber selten bei Saxophonisten, da will ich dann schon ganz gerne wissen was da im Groben abläuft!
    Aber das will ich auch so spielen können kommt beim Jazz eher sehr selten bei mir vor! Ich spiele eben keinen "richtigen" Jazz, also jedenfalls nicht öffentlich, und ich hab genug andern Krams wo Übungsbedarf besteht, warum soll ich mir also etwas aufhalsen was ich gar nicht brauche. Ich zocke mir einfach immer das ab was ich verwenden kann.

    Michael Brecker finde ich zum Beispiel immer hoch interessant wenn es darum geht einzelnen Tönen oder kurzen Passagen einen anderen klanglichen Charakter zu verpassen und sie da durch deutlicher herauszustellen. Das probiere ich dann schon mal aus, allerdings nicht mit seinen Läufen, die kann ich bei dem Publikum das ich meistens habe schlecht parken! ;)
    Die Dinger richtig (!) zu lernen wäre für mich also raus geworfene Zeit.

    Eine Passage aus einer Transkription von ihm wo ein Griffwechsel vorkommt den ich verbessern will ist aber genauso gerne genommen wie einfach das mitlesen einer solchen um zuhören welche klanglichen Effekte seine Läufe über welche Akkorde auslösen, vielleicht findet sich ja etwas was ich ganz woanders in einem Arrangement verbraten kann!


    Etwas punktgenau nachspielen, nee da dann doch eher Kenny G oder Pete Tex, da habe ich mehr davon!


    Wenn es richtig Spaß machen soll dann so wieso Lee Allen, Sil Austin, Big Jay MyNeely, Sam "The Man" Taylor und ähnliche, obwohl ich zugeben muß das ich das praktisch auch nicht oder nur genauso knapp bemessen wie Jazz Sachen bei meinem Publikum los werde. :(

    Aber da kommt wie gesagt im Gegensatz zum Jazz bei mir der reine Spaßfaktor mit dazu!


    Grundsätzlich höre ich eigentlich fast alles gerne wenn ein Saxophon drin vorkommt, ob das nun Billy Vaughan ist oder Chris Potter ist mir ziemlich Schnuppe, abgucken, oder besser hören, kann man sich immer was!

    Viele Grüße vom schmarotzenden Ralf ;)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Dezember.2015
    claptrane, zwar und Rick gefällt das.
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    "Weniger wert" ist deine Interpretation, @last. Davon gibt es nun schon einige in diesem Thread.

    Weniger musikalisch gebildet und informiert trifft aber einfach zu. Sorry, da komm ich doch gar nicht drum rum. Ich habe mich mein Leben mit Musik und ihrer Theorie auseinander gesetzt und kann jegliche Phrase von Potter analysieren. Warum er sie spielt, wann er sie spielt, warum er sie wann spielt, wie sie aufgebaut ist, welche Spannung sie hervorruft und auch, warum sie das tut.

    Ich verstehe das, was er spielt. Ich traue das leider den meisten nicht zu, denn dafür wird ihre Lebenszeit nicht reichen.
    Schade, wenn das irgendwie falsch rüber kommt. Das will doch gar keiner hier.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    EIgentlich sollte man das ohne Worte lassen.
    Meine Meinung wie man an sowas rangeht ist halt eine andere: Ich versuche mich mit dem Musiker auseinanderzusetzen, um dann die Aufnahme im richtigen Licht oder konkreten Zusammenhange zu sehen und beurteilen zu können und nicht nur einen extrem kleinen Ausschnitt zu betrachten.

    Muss man natürlich nicht.

    LG Saxhornet
     
    Bereckis und claptrane gefällt das.
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und dann gibt es noch weitere hunderttausend Gründe warum einem eine bestimmte Musik gefällt oder nicht.

    Lg Saxhornet
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    @Rick, ich sehe durchaus Entwicklungen, die auch Parallelen zur klassischen Musiktradition zeigen. Beide Stile haben im letzten Jahrhundert nach und nach den chromatischen Tonraum erschlossen. Da kann im New Orleans Jazz noch nicht die Rede von sein. Auch nach 1950 sehe ich noch große Entwicklungen, z.B. das Inside/Outside-Spiel), dass den chromatischen Tonraum nicht nur auf der Dominante und ihren Varianten erlaubt, sondern durchgängig über alle Akkorde.
    Die Entwicklungen im Free Jazz gehen parallel zu der Entwicklung in der neuen Musik, mitunter haben sie sogar zueinander gefunden.

    Warum entwickelt sich dennoch zugegebenermaßen wenig in den letzten Jahrzehnten? Das liegt meines Erachtens eben an Ausschöpfung des Tonmaterials. Die musikalische Geschichte kann man im Groben so beschreiben, dass uns peu à peu die Obertonleiter hoch hörten, lernten, mit immer kleineren Intervalle zu arbeiten, bis wir beim Cluster, der Zwölftonmusik oder dem zeitgenössischen Jazz landeten.

    Nun ist die Chromatik ausgereizt und logischer Weise müssten wir uns in der weiteren Entwicklung an die Mikrointervalle machen. Da stehen wir aber vor einer großen Hürde, denn viele unserer Instrumente sind dafür nicht gebaut. Auch würden sie sehr kompliziert und schlechter handhabbar, wenn sie z.B. in Vierteltönen gestimmt wären.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da bin ich voll bei Dir. Natürlich darf man einen nicht optimale Performance kritisieren, sinnvoll ist es aber vorher sich mit dem Kandidaten auch auseinanderzusetzen um zu wissen, ist das immer so oder nur ein Ausrutscher..........
    Ich halte auch nichts davon Jemandem zu raten er soll ruhig sein, nur weil er sich da nicht so auskennt.
    Ob etwas Jemandem gefällt oder nicht bleibt jedem selber überlassen.

    LG Saxhornet
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry aber die Suchmaschine vom Forum ist bescheiden brauchbar für sowas. Ich habe selber solche Diskussionen hier ausgetragen als es um Parker ging und sinngemäß wurde entsprechend geäussert.
    LG Saxhornet
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Wir reden seit Tagen aneinander vorbei:

    Will man sich mit dem einzelnen Musiker auseinandersetzen, ihn als Künstler in seiner Gesamtheit beurteilen, dann hast Du natürlich absolut Recht.

    Aber das hatte ich nun mal nicht vor und auch nicht getan, ich habe nur völlig subjektiv meinen Eindruck von DIESER einen Performance geschildert.
    Hätte ich nicht tun müssen, wollte ich aber nun mal in dem Moment - WARUM, habe ich auch schon mehrfach verdeutlicht.

    Doch mit dieser MUSIKRICHTUNG bin ich bestens vertraut, da gilt das Gleiche, was eben @ppue geschrieben hat.
    Genau DESHALB habe ich ja die konkrete Performance kritisiert und muss mich nicht erst in die Stilistik einhören, deshalb war es albern, mir dies zu empfehlen und mir Unwissenheit vorzuwerfen (ich weiß nicht mehr, wer das alles getan hat, aber es waren wohl mehrere).


    Schönen Gruß
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Dezember.2015
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Man polarisiert hier schnell und gerne wird in meine posts immer irgendetwas reininterpretiert was ich nie gesagt oder unterstellt habe.

    LG Saxhornet
     
    Bereckis, Gelöschte 11056 und Marko74 gefällt das.
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Verlassen der Form ist ein absichtliches Stilmittel oft.

    Lg Saxhornet
     
  20. flar

    flar Guest

    Und schon wieder moin

    Können wir den Satz nicht irgendwie einrahmen, so das er automatisch immer dann erscheint wenn einfach wieder mal nur über einen Musiker hergezogen wird?
    Ich würde den oft für angebracht halten z.B. wenn es mal wieder um Kenny G. oder David Sanborn geht!

    Bin schon auf der Flucht...:duck:

    Viele Grüße Ralf
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden