Rhythmus vom Zählen u Klatschen zum Tah ...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von vmaxmgn, 11.Januar.2016.

  1. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute.
    Folgendes Problem und ich schaffe es bisher einfach nicht das hinzubekommen. Ich erarbeite mir, nachdem ich bisher den Rhythmus nur nach Gehör gespielt habe, nun alle Lieder per Zählen und Klatschen. Das bekomme ich mittlerweile auch in ansprechendem Tempo hin wenn ich langsam anfange. Mein Fuß klopft die 1/4, der Mund spricht die Zählzeiten und meine Hände klatschen die Notation. Da man bei gebundenen Noten ja auch in andere Takte hineinzählt, wird dies beim Klatschen ja nicht anschaulich . Ich möchte nun aber anstatt die Zählzeiten zu sagen, Tah ( angestoßen ) und Dah ( gebunden) sagen. Das gelingt mir aber nicht! Ich komme jedesmal durcheinander ... Ich werde noch wahnsinnig. Gibt es da einen Trick oder kleinere Zwischenschritte ? Ein weiteres Phänomen ist das ich nicht in gleichbleibender Tonhöhe bleibe, sondern versuche die Tonhöhen mitzulesen. Das möchte mein Lehrer aber nicht ... Lieben Dank für jeden Tip.
     
  2. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Stell dir einfach vor, du bist ein roboter und hast eine roboterstimme.
     
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  3. fixersaxer

    fixersaxer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wie wäre es, wenn Du mit R/L Fuß abwechselnd mitklopfst, dann erübrigt sich das "Zählen" im 4/4 Takt. Ich versuche mal es zu beschreiben: auf 1 wie bisher R unten, auf 2 L hochnehmen, auf 3 L Fuß runter, auf 4 R Fuß hochnehmen. Dann wieder von vorne. Vielleicht reicht es auch die Zehen zu bewegen, dann hält sich der Körpereinsatz in Grenzen.
    Am einfachsten würde ich es beim Zuhören probieren und dann mit was klassischem starten. Für mich ist das eine gute Möglichkeit, auch im Jazz den Überblick zu behalten. Viel Spaß
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Du meinst wahrscheinlich statt "gebundene" GEHALTENE Noten, das wird leider landläufig gern vermischt.

    Gehalten werden mehrere aufgeschriebene Noten mit Haltebogen, wenn man die Länge (z. B. über Taktgrenzen hinweg) grafisch nicht anders darstellen kann, doch das ergibt nur EINEN gespielten Ton.
    Das Binden ist hingegen eine Angelegenheit der Phrasierung und Artikulation, da werden Noten unter dem Bindebogen sehr wohl angespielt, aber nicht jeweils neu angestoßen.

    Ja, nämlich geduldiges und ausdauerndes Üben. ;)

    Gut Sax,
    Rick
     
  5. Quaxine

    Quaxine Ist fast schon zuhause hier

    Zieh Dir ein paar alte Schuhe an und dann gehst Du die Noten: Einzelstehende Noten = Fuß heben und aufsetzten, gehalten Noten (@Rick besten Dank wieder was gelernt) also die Bögen schlurfst Du den Fuß über den Boden.
    Dafür kannst Du zB. in den Wald gehen (frische Luft ist immer gut) oder in die Fußgängerzone - je nach Temprament, Lust und Laune.
    Bei falsch "gespielt" -> gehst Du soviel Schritte wie falsche Noten zurück und machst es neu und richtig.
    Konzentrier Dich auf die Schritte bzw. Fußfolge in Verbindung mit den "schwarzen Punkten" (mit Roboterstimme ist gut).

    Langsam anfangen später das Tempo steigern. (Irgendwann kannst Du die Triller steppen ;))

    Viel Erfolg und
    Viel Spaß wünscht
    Quaxine
     
    Rick gefällt das.
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Was möchtest Du mit dieser doch recht komplexen Vorgehensweise erreichen? Du schreibst ja, dass Du Rhythmus nur nach Gehör gespielt hast. Hat das nicht geklappt?

    CzG

    Dreas
     
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  7. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas klar hat das geklappt. Aber ich kann nicht jährlich 12 - 15 Stücke auswendig lernen + das was ich noch für mich spielen möchte ... Dadurch das ich im Orchester ( Rot Kreuz Orchester ) mitspiele, möchte ich neue Sachen nicht erst 4 mal vorgespielt haben, sondern selber von Anfang an lesen können. Bisher habe ich von Anfang an immer mit Playalongs gespielt, wo eine Version zum Anhören dabei war. War gut um dranzubleiben, aber nun möchte ich mehr.

    Die anderen Tipps werde ich heute Abend mal ausprobieren ... Evtl. erfordert es doch mehr Geduld wie gedacht ... Danke erst mal dafür.
     
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  8. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    @vmaxmgn

    Kann es sein, dass ich Dir schon einmal meine Rhythmusschule empfohlen habe (siehe Signatur)? Hat das nicht geholfen?

    Dabei kannst Du in Mustern denken. Wenn Du die mal draufhast, erkennst Du sie in den Liedern und must keine komplizierte Zählerei veranstalten.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also geht es im Grunde darum, besser vom Blatt spielen zu können, und damit auch den Rhythmus gleich richtig lesen und verstehen zu können, oder?

    Da wär' @Florentin Rhythmusschule was für Dich....

    CzG

    Dreas
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Genau, so funktioniert das nämlich in der Praxis.
    Das Laufen und Zählen ist ja gut und schön spektakulär, aber im Endeffekt wenig hilfreich, sage ich aus meiner Erfahrung im Unterricht heraus.

    Was meiner Ansicht nach wirklich hilft, um Rhythmen flüssig lesen zu lernen, ist die Muster-Einprägung, etwa indem man dazu eine exakte Aufnahme des Notentextes mithört: Ach, SO sieht das also geschrieben aus, was ich da höre!

    Heute Abend werden wir passend zum Jahresbeginn in der Big-Band ein paar neue Arrangements anspielen. Wehe, da setzt sich einer erst hin und beginnt umständlich zu zählen - das wird GELESEN! :-D


    Schönen Gruß
    Rick
     
  11. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Das Problem beim Klatschen mit Händen und Füßen ist, dass man sie als Saxophonist sonst nicht unabhängig voneinander nutzt und da nochmal eine ganz andere Baustelle aufmacht. Hände alleine ist ok, mehr braucht man auch nicht.
    Versuche doch mal, zu einem Metronom ein paar Grundrhythmen zu klatschen: wechsel z.B. von Takt zu Takt zwischen Vierteln und Achteln, oder zwischen Achteln und Achteltriolen. Oder klatsche gezielt auf 2 und 4 oder nur auf die "und"-Zählzeiten. Dann entsteht so langsam eine "Landkarte", wo man welche Zählzeit findet.
    Der andere Punkt, den Rick schon ansprach ist natürlich auch sehr wichtig: schau dir typische Rhythmen im Notenbild an.
    Dann kannst du dich daran machen, zu einem Playback - falls für die jeweiligen Stücken vorhanden - mitzuklatschen.
     
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  12. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Na dann mal den Senf noch von mir:
    Jahrelang im Verein nur nach Gehör gespielt - nach Muster sozusagen ;-) Oder beim Nachbarn abgehört (dumm nur wenn der falsch spielte :eek:)
    Noten richtig gelernt hab ich dann auch. Was mir geholfen hat war immer in ganzen Takten zu denken. Also nicht Note für Note sonst verliert man sich wenn man mal falsch zählt. Immer auf die Eins hören oder auf den Schlagzeuger achten.
    Und Notenlesen auch nach Playalongs erst hören dann lesen. Hat Rick ja schon erwähnt. Irgendwann geht es dann auch ohne PA.

    LG
    Dabo
     
  13. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Nachtrag noch zum Notenlesen:
    Wenn man ein Metronom nutzt ist bei den meisten Geräten die Eins visuell (rote Lampe) hinterlegt.

    Die Verwendung vom Metronom hat mir sehr geholfen. Auch verschiedene Geschwindigkeiten lassen sich so gut erlernen.

    LG
    Dabo
     
  14. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Halte ich für eine unnötige Ablenkung vom Notenlesen. Mir sind da die Metronome lieber, die die 1 stärker betonen, bzw. dort ein leicht verändertes Geräusch von sich geben.
     
  15. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Stimmt!
    Bei meinem ist der Unterschied nicht so groß und ich war meist auch so laut das das Metronom nicht mehr hörbar war deshalb hab ich immer mehr auf die Lampe geachtet. Aber du hat recht das ist nervig dabei auch gleichzeitig auf die Noten zu schauen und geht nur wenn beides möglichst nah beieinander steht.

    LG
    Dabo
     
  16. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ich verwende gelegentlich die (kostenlose) Metronomerous-App. Hat viele Einstellmöglichkeiten und der Ton kann auch außerdem per Kopfhörer direkt ins Ohr. Ansonsten kann das Handy auch direkt mit auf den Notenständer und ist damit nicht zu überhören.
     
  17. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Macht echt Sinn das Buch! Mir hat es gewaltig geholfen!
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So....eure Beiträge bestärken mich in dem was ich dachte, als ich @vmaxmgn Beitrag gelesen habe.

    Ich halte die Vorgehensweise auch für viel zu verkopft und zu komplizierend. Klar, kann man auch so machen....aber macht es aus meiner Sicht eher schwerer denn leichter....hab's nicht gleich geschrieben, weil ich immer noch nur fortgeschrittene Amöbe bin.....:D

    CzG

    Dreas
     
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  19. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Dazu kann ich sogar ein Beispiel liefern ;-)
    Es gibt im Bekanntenkreis jemanden der wahnsinnig gut mit Zahlen und Daten umgehen kann. Ein Professor seines Faches. Alles wird analysiert und berechnet.
    Beim Instrument funktioniert das aber irgendwie nicht ;-). Er kann zwar so einiges vom Blatt zählen was andere nicht können aber hält sich auch viel an Kleinigkeiten auf.
    Die Musik möchte sich von Ihm anscheinend nicht berechnen lassen o_O
    Da machen andere weit unter seinem Bildungslevel viel schönere Musik und bekommen die schwierigsten Stellen durch einfaches Zuhören gespielt.

    LG
    Dabo
     
  20. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    So, danke erst mal für eure Beiträge. Es bringt mich echt zum Nachdenken, dass ich doch zu verkopft bin ... Ich bin ein sehr guter Rechner und habe zB. Rechenwege welche andere gar nicht nachvollziehen können. Genau das ist aber was mich bremst, anstatt einfach zu machen, analysiere ich erst mal alles ... Fehler. Wenn ich manche Mitspieler sehe, bei manchen weiß ich das sie 8.Klasse Abgang haben ( soll jetzt keine Beleidigung sein ) , frage ich mich wie sie das machen ... Sie machen halt einfach, wärend ich mich mit Kleinigkeiten aufhalte. Und sie machen besser Musik wie ich.
    @Florentin ich habe mir dein Heft sogar 2. mal gekauft, da man mir das erste gestochen hat bei der Probe ;-) Aber wir spielen viele Titel in 5/4 2/2 12/8 3/4. da hat mich abgeschreckt, das diese nicht so ausführlich behandelt sind. Ich hab es aber heute wieder mitgenommen und werde noch mal von vorn beginnen.
    @zwar Roboterstimme hilft wirklich Danke!

    Zu sagen ist auch noch, dass mein Lehrer dies so von mir möchte... Er ist halt auch noch Dirigent und hat es wohl auch so gelernt. Wie bringe ich ihm bei, das es zu verkopft ist, ohne ihn vor selbigen zu stoßen... ?
     
    Rick gefällt das.
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