Wie strukturiert ihr eure Bandprobe? Also Combos, drei bis sechs Musiker?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.Februar.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo zusammen,

    einmal die Woche proben wir. Aktuelle TS, Drums, E-Piano (übernimmt den Basspart), Vocals (nicht immer)

    Wie ist eure Proberoutine? Wie habt ihr euch strukturiert? Wie erarbeitet ihr neue Stücke und wieviele?

    Welchen Umfang hat eure Playlist?

    Ein Thema, was uns grad beschäftigt.

    CzG

    Dreas
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Strukturieren????????????????????????????????????????????

    Nee, also ernsthaft.

    In der Regel spielen wir zu Anfang nen kleinen "Aufwärmer". Und wenn' im Zweifel der "Blues in F" ist.
    Dann gehen wir die (beim letzten mal vereinbarten) zwei oder drei Titel an (Neue oder verbesserungsfähige). Titel einmal durchspielen und dann an die "Schwachstellen" gehen. Heißt: Rhytmusgruppe muss sich da auf was gemeinsames einigen. Guitarre und Sax müssen sich bei parallelen Melodieführen auf eine gemeinsame Phrasierung einigen. Oder ein spezieller Übergang oder Schluss muss "synchronisiert" werden.

    Neue Titel werden zu Hause vorbereitet. Es gibt ja alles in der Tube, wo man mal hören kann, wie es klingen könnte.
    In der Probe kommt denn dann der Kreativpart: Was können/wollen wir aus dem Stück machen? (All Blues als Bossa?)

    Wenn dann noch Zeit ist gibt es ein wenig Repertoirepflege.

    Cheerio
    tmb
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo @Dreas, bei mir ist das schon eine Weile her, aber in 40 Jahren Band-Tätigkeiten habe ich ziemlich viele Erfahrungen sammeln können.

    1. Der Probetermin ist ein Fixtermin, an den sich alle zu halten haben. Wenn ihr euch darauf geeinigt habt, 1x pro Woche zu proben, hat dieser Termin Priorität vor vielen anderen.
    Wer diesen Termin wiederholt nicht einhält, fliegt.

    2. Jeder kann Stücke vorschlagen, die ihm besonders gut gefallen und die er gerne spielen möchte. Darüber wird abgestimmt.
    Es liegt nun an euch, ob der Vorschlag einstimmig angenommen werden muss, oder ob einfache Mehrheit reicht.

    3. Bevor das Stück eingeprobt wird, wird im Proberaum die Tonart festgelegt. Diese richtet sich normalerweise nach der Stimmlage des Sängers / der Sängerin.

    4. Es wird festgelegt, bis zu welchem Zeitpunkt (Probetermin) jeder seinen Part beherrschen muss.

    5. Ganz wichtig: Es wird streng unterschieden zwischen üben und proben. Die Probe ist nicht dafür gedacht, dass eins der Bandmitglieder dort beginnt, dort seinen Part zu üben.
    Üben muss jeder seinen Part zu Hause. Im Proberaum wird das Zusammenspiel geprobt.

    6. Unsere Playlist umfasste ca. 200 Titel, die wir live performten. Davon waren ca. 80 Titel, die uns allen 5 Musikern gemeinsam gut gefielen. Diese wurden auch viel öfter gespielt als die anderen ca. 120.

    LG Bernd
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist ein sehr individuelles Thema. Ich kenne keine Band, wo die Probearbeit wirklich identisch ist.

    Meine beste Erfahrung ist, dass irgendeiner die musikalische Leitung übernimmt. Dies hat den Vorteil, dass es keine endlosen Diskussionen gibt, was und wie geprobt werden soll.

    Wer hat bei euch die meisten musikalischen Erfahrungen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Februar.2016
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die ist die Frage nach der Größe des Repertoire.

    Als "junge" Band kann ich euch nur empfehlen, einmal im Jahr sich auf ein wirklich für jeden machbares Jahresrepertoire zu einigen. Wieviel Stücke braucht ihr für ein Konzert in der Kneipe?
     
    EstherGe gefällt das.
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Bernd,

    dies sollte für Bands gelten, die hauptsächlich das Ziel haben, live zu spielen.

    Bei @Dreas bin ich mir nicht so sicher, ob es nicht auch noch eine Übeband ist. Ich hatte in meiner Anfangszeit viele Übebands, um gemeinsam zu lernen und weniger aufzutreten.

    Dann hatte ich Bands, wo viel gejammt und wenig geprobt wurde. Dort war das Ziel regelmäßig gemeinsam Musik zu machen und nicht für irgendein Auftritt zu proben.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Völlig dáccord. Wenn ich nicht das Ziel habe, aufzutreten, sondern einfach nur Spaß haben möchte, brauche ich die Probe auch nicht strukturieren :)
    Wenn ich als Band aber das Ziel habe, ein auftrittsfähiges Repertoire "draufzuschaffen", geht es m.E. nicht ohne Disziplin und Struktur.

    Und nach allem, was @Dreas bislang über Pisa geschrieben hat, nehme ich an, dass dies das erklärte Ziel der Band ist.

    Das schließt Spaß an der Sache ja nicht aus.

    Mir macht es halt keinen Spaß, wenn ich ein Ziel habe und werde von einem Bandmitglied "ausgebremst", das seine Hausaufgaben nciht gemacht hat. :)

    LG Bernd
     
    mcschmitz, Ginos und Bereckis gefällt das.
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also, wir proben, weil wir auftreten wollen. Natürlich auch um Spaß zu haben.

    Unser nächster Auftritt ist am 5. März hier:

    http://www.saxophonforum.de/threads/05-03-2016-pisa-party-mit-jamssession-wegberg-arsbeck.26385/

    @Bereckis

    Wir haben jetzt ein Repertoire von rund 30 Stücken. Für einen Abend brauchen wir um die 20.

    Unsere musikalische Leitung hat Eckart, das lebende Playalong. Er hat über 30 Jahre Musikerfahrung und schon mehrere Bands geleitet. Als Lehrer hat er sich um Schülerbands gekümmert.

    Wir haben auch unsere Routine, die m.E. gut funktioniert. Ich wollte halt wissen, wie andere das machen.
    Vielleicht gibt es noch gute Dinge zum "abkupfern."

    CzG

    Dreas
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja, da sind wir uns einig.

    Ohne Disziplin und Struktur geht es nicht. Dies sollte möglich aus einem gemeinsamen Bandgefühl und aus einer inneren Motivation kommen.

    Die Frage ist, ob dein Ziel unbedingt das Ziel der Band bzw. anderen Mitglieder ist. Dieses Thema beschäftigt mich ab und zu auch.
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn ihr live spielen wollt, @Dreas, dann probt das Repertoire in der Reihenfolge, wie ihr es auch aufführen wollt. Die Übergänge vom einen zum nächsten Stück bergen oft die größten Schwierigkeiten: neues Tempo, anderer Groove, andere Tonart.
    Wenn man die Stücke immer in der gleichen Reihenfolge probt, hört man den nächsten Stückanfang schon vor. Dazu ist es auch sinnig, das Programm am Stück zu proben, also keine Unterbrechungen oder großes Palaver zwischen den Stücken zu machen.

    Das ist natürlich eine andere Art von Probe als solche, wo ihr neue Stücke angeht.
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dann habt ihr ja optimale Voraussetzungen.

    Wird Eckart auch von euch in der Rolle des "Musikalischen Leiters" gesehen? Wie sieht er dies selber? Ich werde ihn am Samstag (ich bin optimistisch, dass ich dann wieder fit bin) mal fragen.

    Ein Repertoire von 30 Stücke würde für mich bedeuten, dass ihr ohne großartige Proben diese live spielen könntet. Dies finde ich schon eine Menge!
     
    last und Gelöschtes Mitglied 1142 gefällt das.
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @Dreas Machen wir auch!
     
  13. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    @Dreas:
    Zählen auch Saxophonquartette als Combo's?

    Wir sind alle beruflich mehr oder weniger stark eingebunden - ein Jeder manchmal mehr, manchmal weniger - und spielen nur zusammen, um uns zu treffen, Spaß an der Musik und am gemeinsamen musizieren zu haben. Wir sind zu unseren Proben leider auch nicht immer komplett und können auch nicht alles vorher zu hause üben. Da wir das Musizieren ja nicht beruflich praktizieren, gehen wir bei unserem Probeprogramm eher erratisch und weniger systematisch vor; manchmal steht auch einfach das Miteinander im Vordergrund und wir sprechen über Familie, Urlaub, etc. Das macht die Sache sehr angenehm.

    Dennoch lässt sich auch bei uns so etwas, wie eine Struktur erkennen. Zum Warmwerden spielen wir meist Stücke, die bereits gut im Repertoire verankert sind, oder solche, die wir uns bei der letzten Probe erarbeitet hatten. Danach kommen neue oder anspruchsvollere Stücke dran, die wir uns Loop-für-Loop gemeinsam erarbeiten und nach dieser "Arbeit" machen wir erst mal eine Pause zum Schnacken, die mehr oder weniger lang ausfällt. Dann wird das geprobte Stück nochmal wiederholt und zum Schluss spielen wir einige Stücke, die schon ganz gut verankert sind (Repertoirepflege). So haben wir uns doch schon etwa 20-25 Stücke erarbeitet, wobei einige auch wieder aus dem Repertoire rausgeflogen sind.

    Die Repertoireauswahl liegt bei mir und "Kapellmeister" sind ein Kollege und ich. Das nächste zu probende Stück kann bei uns ein Jeder ansagen. Meist werden wir uns sehr schnell einig.

    @Dreas:
    Das hilft Dir wahrscheinlich nicht sehr weiter, spiegelt aber vielleicht der Ensemblealltag von vielen ganz gewöhnlichen Hobbymusikern wieder, die sich hier und da in bundesrepublikanischen Kellern oder anderen Räumen zusammenfinden. Ich gehe dort jedenfalls sehr gerne hin.

    LG,
    BCJ
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24.Februar.2016
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, genau so machen wir das. Hakt ein Stück vertiefen wir das.
    Grade wo unser nächster Auftritt ansteht machen wir das sehr diszipliniert.

    Hinzu kommen dann das eine oder ander Stück, allerdings nicht zeitnah zum Auftritt.

    @Bereckis

    Klar sehen alle Eckart als musikalischen Chef und er selbst fühlt sich in der Rolle wohl. Er ist der Erfahrenste von uns, wenn es Spielen in einer Band geht. Da ergab sich das zwangsläufig.

    Zur Probe kommen immer alle pünktlich, nicht weil sie müssen sondern weil wir uns alle auf "unseren" Montag freuen.

    CzG

    Dreas
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Macht. glaube ich, Sinn zu schreiben wie wir uns strukturieren:

    Wir proben i. d. R. immer am Montag Abend von 17.30 Uhr bis ca. 20.00 Uhr, hin und wieder auch bis 20.30 Uhr.

    Anschließend koche ich für uns und wir klönen noch bei einem Glas Wein.

    - zunächst Aufbau der Anlage, des Drumsets, stimmen der
    Instrumente

    - jammen z.B. zu einem "Blues in F". Insrumente nachstimmen

    - Spielen der Stücke gemäß unserer Playlist. Dabei die Stücke
    vertiefen bei denen es hakt. Solo wiederholen. Den Schluß
    perfektionieren. Ideen probieren, die das Arrengemant opti-
    mieren, etc.

    - nach ca. der Hälfte der Playlist gehen wir neue Stücke an.
    Aktuell sind das drei.

    Und schwups ist die Zeit um! Jeder notiert sich seine "Hausaufgaben" für's Üben im stillen Kämmerlein.

    CzG

    Dreas
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ist doch perfekt! Besonders das gemeinsame Essen danach...
     
  17. RomBl

    RomBl Guest

    Wir sind ein bisschen größerer Haufen (planmäßig 9-10 Leute - Drums, Percussion/Turntable, Bass, Gitarre, Trompete, Alt-, Tenor- (mein Part) und Barisax, Posaune und ggfs. Keys), aber von der Sache läuft das wie folgt ab:

    1. Einstimmen mit "was leichtem" (Stolen Moments oder Cantalopue Island oder irgendwas jammiges) - und Stimmen natürlich
    2. Abarbeiten der Playlist. Wir spielen viele Standards, meist in mehr oder weniger abgewandelter Form. Festlegung von Abfolgen, Festlegungen Soli etc.
    3. Erarbeiten von neuen Sachen. Aktuell sind wir dran, "Bullet In Your Head" und "Killing In The Name Of" von Rage Against The Machine (Grungeband und eine der weniger musikalischen Lichtblicke der 90ziger) jazzmäßig zu verarbeiten. Spannende Sache. Unser Drummer und der Bassist kommen vom Dark-Metal - der Apfel fällt nicht weit vom Pferd .. :D

    Wir proben Sonntags immer so ca. 2,5 - 3 Stunden mit einer Zigarettenpause, da die anderen Bläser Raucher sind ... :cool:
    Da ich relativ neu bin in der Band, ist mein Hausaufgabenkontingent recht hoch.

    Insofern sieht das ähnlich wie bei Euch aus @Dreas.
    Am 1. Mai haben wir in der jetzigen Formation unseren ersten Auftritt in diesem Jahr - es gibt noch viel zu tun bis dahin.
     
  18. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Habe jetzt nicht alles gelesen, deshalb bitte ich etwaige Wiederholungen zu entschuldigen: ob ich nun mit meinem Duo oder Quartett probe, es gibt im Prinzip zwei Routinen: 1) bereiten wir direkt ein Konzert vor? oder 2) erarbeiten wir ein neues Repertoire?
    1) setzt natürlich ein bestimmtes Repertoire schon vorraus. Die ersten Proben für ein Konzert stehe im Zeichen dessen, was kann/will gespielt werden. Dann gibt's eine Setliste, die noch nicht der Reihenfolge im Konzert entsprechen muss. Die wird dann er-/geprobt, evtl. auch neue Songs mit reingenommen. Die letzten ein bis zwei Proben vor dem Konzert sind dann Durchlaufproben. Die Songs werden also in der "richtigen" Reihenfolge gespielt und evtl. noch hier und da "geschraubt".
    2) meistens bringt der grosskopf einen Stapel Noten mit, oder hat die schon vorher an seine Kollegen per Mail geschickt. Dann wird ein Song nach dem anderen angespielt, geprobt...
     
  19. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also ich schau immer, das genügend Knabberzeug, Pralines und Getränke da sind ...
    mmh, grüner Tee, ayurvedischer Kaffee ist auch wichtig.

    Dann ist die Stimmung schon ganz gut, und meist wirds dann auch ganz gut
    :) ;).

    Cheers
    Werner

    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  20. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Neid, ich hätte auch soo gerne mal vernünftige Proben. Habe mich inzwischen damit abgefunden, dass ich das Zeugs meistens erst zum Zeitpunkt der Aufnahme oder des Soundchecks zu Gesicht bekomme :( (wenn es denn überhaupt einen gibt) Aber auch daran gewöhnt man sich...
    Ihr habt natürlich den absoluten Luxus, dass Ihr ja alle Zeit der Welt habt, wenn Ihr einmal pro Woche proben könnt - genießt es! Sollte es dennoch mal knapp werden, würde ich mich nicht damit aufhalten, alles durchzuspielen, sondern auf "Top & Tail" beschränken und schauen, dass die Verständigung untereinander funktioniert, also dass man immer aufmerksam ist und jeder die gängige Zeichensprache versteht (also wann das Solo zuende ist, wann Trades stattfinden, wann Backings (falls koordiniert), wann es zurück zum Thema geht). Nichts ist schlimmer, als wenn beim Jazz in einer kleinen Gruppe alles vorher festgelegt ist, also die Reihenfolge der Solisten, die Anzahl der Chorusse etc.
    Klar kann man bei einer Probe auch mal ein Stück in voller Länge spielen, wenn reichlich Zeit vorhanden ist, aber bei einer small Ensemble Probe ist es eigentlich Zeitverschwendung, wenn der Solist erstmal 10 Chorusse spielt... Aber das kommt natürlich auch extrem auf die Erfahrung beim Zusammenspiel an, was im Einzelnen geprobt werden muss.

    LG Juju
     
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