Nochmal die Sache mit der Gage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 5.Oktober.2015.

  1. Rick

    Rick Experte

    Ach ja, das war ja DIESER Thread - dann erzähle ich mal kurz, wie es weiterging:

    Letztes Jahr habe ich also meiner Band für die Weihnachtsfeier einer politischen Partei abgesagt, es wurde anstelle meiner als Bläser ein befreundeter Trompeter engagiert, doch dann fiel der Gitarrist aus gesundheitlichen Gründen aus, und weil es hier nicht so viele professionelle Jazzer gibt, bin ich zu guter Letzt als Pianist eingesprungen - unter der strikten Bedingung, dass keiner erfahren dürfe, für welchen Freundschaftspreis wir da spielen.
    Was ich aber nicht nur der geringen Gage wegen bereut habe, denn da hat der örtliche Ehrenvorsitzende, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, eine Rede gehalten, u. a. über Flüchtlinge, wo mir angesichts seiner zynischen Menschenverachtung schier schlecht geworden ist. :vomit:

    Die von @Dreas prophezeite Pointe kam ein paar Wochen später, als wir eingeladen wurden, auf der privaten Geburtstagsfeier eben dieses fürchterlichen Zeitgenossen zu spielen, und zwar für dieselbe Witz-Gage. :sour:

    Der Bandleader war fassungslos, wie der Betrag, den eigentlich kein Außenstehender wissen durfte, zu den Ohren des Politikers gedrungen war (der ist Schlossbesitzer und verkehrt in den "feinsten Kreisen", zu seiner Feier war sogar ein ehemaliger Bundespräsident geladen, das Catering kam vom Sterne-Restaurant, usw.).
    Das mit uns befreundete Parteimitglied, das Stillschweigen versprochen hatte, war ebenfalls von dieser Indiskretion völlig überrascht. Schließlich stellte sich heraus, dass der Politiker den Kassierer der Partei-Ortsgruppe direkt auf unsere Gage angesprochen hatte, und der Betrag war natürlich in den Büchern vermerkt.
    Daran sieht man: "Freundschaftsgagen" lassen sich dauerhaft nur schwer geheim halten, man sollte sich also besser gar nicht darauf einlassen.

    Diesmal hatte ich mich allerdings erfolgreich ausgeklinkt, auch unter Verweis darauf, dass ich in diesen High-Society-Kreisen für ein Mehrfaches spiele, das würde ich mir kaputt machen, wenn auch nur gerüchteweise heraus käme, was ich dort genommen hätte, wäre ich dabei gewesen.
    Und aufgrund der Geisteshaltung dieses populistischen Menschenverachters wollte ich sowieso nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden, ihm gar zum Geburtstag eine Freude bereiten. Es gibt Grenzen!

    Jetzt wollen wir mal sehen, ob diese Band jemals wieder auf vernünftige Gagen in unserer Gegend kommt. Das Grab, das sich die Kollegen mit ihren gutmütigen Zusagen selbst geschaufelt haben, ist bereits tief... :roll:
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.März.2016
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich bin bei dir und mir geht es ähnlich!
     
  3. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Einfach anfangen. Es gibt ja nicht nur den Streik. Was hat mann zu verlieren? Ich mach das schon lange. Mal fall ich auf die Nase mal gewinne ich. Dabei bin ich nicht alleine sondern hab Freunfinnen und Freunde die mit mir orgsnisiert sind in vielen Ländern der Welt. Ich bin im IWW.
     
  4. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Kein Wunder, dass der Jazz ausstirbt und die
    Ja, es gibt Grenzen! Toll das du deinen Standpunkt vertreten hast und schade um die Band die jetzt noch härter kämpfen muss.
    Ist doch ein Witz wie die Gutmütigkeit ausgenutzt wird. Man bekommt den Eindruck je netter man ist desto weniger erreicht man auf dieser Welt.

    Ich habe 2 Kinder und mache mir oft Gedanken darüber...

    Lg
    Dabo
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Stimme ich dir zu! Peter Kowald hatte damals u.a. mir gepredigt, lieber einen Brotjob statt mit der Musik huren zu gehen.

    Helge Schneider macht SEIN Ding und dies zufällig auch erfolgreich. Er ist absolut authentisch.
     
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  6. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Vor allen dingen kann helge schneider ein genialer musiker sein,wenn er will
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist nicht so. Der Jazz ist vielfältiger, wie noch nie. Und es wird so viel Jazz gespielt, wie noch nie.

    Jazz war nach nach dem Swing nie mehr Mainstream und eher eine Welt der Musizierenden.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der junge Helge Schneider ist mitschuldig, dass ich heute Saxofon spiele. Ich bin froh, dass er damals im Konzert Saxofon und nicht Trompete spielte...

    Wenn das Publikum ihm zu albern wird, spielt er übrigens Straf-Jazz. :):rolleyes:
     
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  9. Rick

    Rick Experte

    Da gebe ich Dir Recht, lieber Michael, ich hätte auch das Beispiel mit "Katzenklo" nicht gebracht, das war aber nun mal ein Hit, den tatsächlich damals auch einige Bands bei "Stimmungsveranstaltungen" nachgespielt haben, vor johlend mitgröhlendem Publikum...

    -----------------------------

    Das Problem bei dieser Band ist, dass die Kollegen alle über 70 sind, gut von ihren Ersparnissen leben und sich einfach über jeden Gig freuen, den sie noch spielen können, so lange es die Gesundheit zulässt.

    Gemeinsam haben wir ein gewisses musikalisches Niveau erreicht und sind nicht nur meiner Ansicht nach auch höhere Gagen wert, aber sie haben nun mal andere Prioritäten als ich, da ist das immer ein Kampf, ich gelte schon als "geldgeil" - dabei vergessen sie leider, dass sie in ihren besten Zeiten, in den 1970er und 80er Jahren, mit der Musik wirklich viel verdient haben, sich Häuser finanzieren konnten usw. Da hätten sie sich auch "bedankt", wenn einer solche Witz-Gagen ins Spiel gebracht hätte!
    Jetzt bin ich da, wo sie früher waren, aber sie sind eben 20 Jahre weiter...

    Alles ist eine Frage der jeweiligen Perspektive. Vielleicht bin ich in 20 Jahren ähnlich drauf, wer weiß?


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Katzeklo nicht Katzenklo!
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Solche Statements erwecken in mir den Eindruck, als würdest Du den Genannten unterstellen, sie würden die Musik, die sie machen, nur für das Publikum machen.
    Ich bin der Überzeugung, dass keiner der Genannten so erfolgreich geworden wäre, wenn er das, was er macht, nicht mit Überzeugung, Hingabe und Begeisterung machen würde.

    LG Bernd
     
  12. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Das mit der Gage wird noch ein Spässchen werden, wenn wir irgendwann alle den Chip unter der Haut tragen, der jetzt ja auf der CBit in Hannover "der Renner" war. Haben die eigentlich ihren Orwell nicht gelesen???
    Demnächst werden die Musiker ausgelesen und mit dem 3D-Drucker incl. eines eingebauten Wunsch-Repertoires und der Bühnenanlage ausgedruckt und auf die Bühne gestellt. Brave new world. Nicht mehr die Musiker verdienen, sondern die Hersteller der Chips.
    Mit dem gleichen Chip passen die Musiker dann übrigens auch durch die Katzeklappe und können zum Katzeklo.
    Helge ist erkennbar ein großartiger und begabter Phonetiker: das nasale "n" in Katze(n)klo" macht wirklich phonetisch alles kaputt und gehört raus. Recht so, Helge.

    Zum echten momentanen Gagenproblem: ich bewundere jeden Freiberufler, der sich treu bleibt und habe Respekt für jeden Freiberufler, der sich das nicht leisten kann und sich (ab und zu) prostituieren muss. Dabei erinnere ich (im übertragenen Sinn) an die Goldene Regel für Prostitutionseinsteiger aus "Pretty Woman" auf die Frage nach dem Leistungsumfang: “Everything, but I don't kiss on the mouth.”
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Alles verständlich. Aber vieles davon ist einer selbst gewählten Opferrolle geschuldet.
    Kein Mensch muss in einem Beruf weiter machen, in dem er seinen Lebensunterhalt nicht verdienen kann.

    Dabei ist völlig unerheblich, ob ich in meinem Beruf die erforderliche Leistung nicht erbringen kann oder ob meine Kundschaft mich einfach nur verkennt und meine Leistung nicht würdigen will oder kann.

    Wäre ich meiner ursprünglichen Berufung treu geblieben, wäre ich schon längst verhungert. Ich bin seit 1993 selbständig. und habe 2005 und 2009 jesweils komplett die Branche gewechselt.
    Musste mich also während meiner Selbständigkeit 2 Mal komplett umorientieren.

    Hat mir nicht gefallen. War aber notwendig, um mich und meine Familie weiter ernähren zu können sowie meinem Sohn eine gute Schulbildung samt Studium ermöglichen zu können.

    LG Bernd
     
  14. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Grundsätzlich gebe ich @Bernd in der HInsicht recht, dass man ohne Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Lebensentwürfen nicht leben bzw. überleben kann. Möchte man Familie und Kinder, wird es ohne Pragmatismus nicht gehen.
    Wo ich ihm nicht recht gebe und wo ich seine Formulierung unglücklich oder sogar vielleicht "zynisch" finde, ist die "selbstgewählte Opferrolle". Ich schlage einen ganz weiten Bogen: wenn nicht Leute wie Coltrane, Monk, Evans, Mahler, Franz von Assisi und sogar Jesus und Buddha diese "Opferrolle" gewählt hätten, wäre unsere Kultur nicht nur ärmer, sondern schlichtweg undenkbar und am A..... .
    Dabei ist es für mich unerheblich, ob Coltrane oder Monk ihren künstlerischen Flow mit Heroin, Assisi seine Spiritualität mit Selbstgeißelung oder gar Jesus die Opferrolle als Lamm Gottes in finaler Ganzheitlichkeit und Vollendung lebten: Opfer waren sie alle, und Opfer haben sie alle für uns gebracht. Der Begriff "selbstgewählt" ist in diesem Zusammenhang unglücklich. Was ist Wahl, was ist Bestimmung?
    Hätten sie die selbstgewählte Opferrolle nicht gewählt, gäbe es heute weder " A Love Surpreme" noch einen christlichen Glauben, und ich glaube, dass der Gedanke des "musikalischen Opfers" nicht erst seit Johann Sebastian Bach, und zwar bis in unsere Tage gilt.
    Dabei muss aber festgestellt werden, dass die Opferbereitschaft unserer westlichen Kultur stark abgenommen hat und immer weiter abnimmt.
     
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  15. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Habe ich tatsächlich "Surpreme" geschrieben? Schande über mein Haupt. Selbstverständlich mus es "Supreme" heißen.
     
  16. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Als ich vor der Entscheidung zwischen Mathematik- und Musikstudium stand, sagten meine Eltern: ein brotloser Musiker in der Familie reicht, und damit meinten sie meinen älteren Bruder, der natürlich zuerst wählen konnte... allerdings hatten Mathematiker auch den Ruf weg, dass sie dann später Taxi fahren werden. Mein Bruder kommt ganz ordentlich über die Runden, hat zwar nicht den Traumjob in einem musikalisch befriedigenden Orchester gelandet, aber immerhin eine feste Orchesterstelle, die ihm erlaubt nebenher musikalisch anspruchsvolle Kammermusik zu machen.

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Leute Musik studieren, ohne eine Ahnung zu haben, dass das finanziell nicht einfach wird, egal ob Klassik, Jazz oder sonstwas. Aber am Anfang ist man eben noch Idealist. Und die meisten würden es wieder tun, denn entweder folgt man dem Herzen oder dem Geld, und da scheiden sich nun einmal die Geister. Und es besteht ja immer die Möglichkeit, dass man mit dem, was man liebt, auch ausreichend Geld verdient.

    Die Hobbymusiker sind meiner Ansicht aber größtenteils nicht unliebsame Konkurrenz. Die Profis werden ja von Personen gebucht und bezahlt, für Gigs, Konzertreihen, Festivals, private Live-Musik etc. oder einfach für Unterricht, und an der Stelle stehen auch häufig Hobby Musiker. Die Mischung macht's. Ich denke, dass das Problem vor allem im Wandel der Musik-Konsumierung zu finden ist. Früher fuhr vor allem die Jugend auf Jazz ab, und es gab nicht so viele Medien, nicht so viel Kino. Heute ist Jazz eine Nische. Und die Kinder werden überflutet mit anderer Musik. Es wäre interessant herauszufinden, wer eigentlich heute noch zu Jazzkonzerten geht.

    Ich denke auch, dass sich Hobbymusiker nicht unter Wert verkaufen sollten. Dass sie es manchmal tun, hat in der Tat damit zu tun, dass sie nicht darauf angewiesen sind. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das die Regel ist.

    Ich kann es mir zwar zeitlich und finanziell nicht leisten, selber einen Jazzclub oder eine Konzertreihe zu gründen, schaffe aber im Rahmen meiner Möglichkeiten Gigs ran für meine Musikgruppen, und das mit anspruchsvoller, konzertanter Musik zusammen mit Profis oder Hobby Musikern, die auf einen ähnlichen Niveau spielen. Das funktioniert gut.

    Was die Musikhochschulen den Studenten anbieten sollten, sind Kurse, wie man mit Musik Geld verdient. Oder gibt es das irgendwo? Das muss jeder Musiker sich selber beibringen und funktioniert häufig eben nicht so super.
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @henblower: "selbstgewählt" ist in diesem Zusammenhang weder unglücklich geschweige denn zynisch. Selbstgewählt heißt: ich habe diese Rolle aus verschiedenen Alternativen selbst gewählt. Ich habe nie behauptet, dass "Opfer" immer Alternativen haben.

    LG Bernd
     
  18. Isachar

    Isachar Guest

    Also selbstgewählt und Opferrolle finde ich in diesem Zusammenhang garnicht so verkehrt.
    Ich habe früher sehr viel gemalt und gezeichnet und hatte immer die romantisierte Version des armen aber glücklichen Künstlers im Kopf. Auch ein Van Gogh mussts manchmal seine Bilder gegen eine Mahlzeit eintauschen und ein Charlie Parker war wegen seines Lebenswandels ( Drogensucht ) auch ständig pleite.
    Aber sie lebten ein freies und erfülltes Leben.

    Moment ! Stimmt das überhaupt ?
    Ist man frei, wenn man ständig Schulden hat, nix zu beissen oder das Sax gerade mal wieder im Pfandhaus steht ?
    Ich glaube eher nicht !

    Als es bei mir damals losging, regelmäßig eine eigene Miete zu bezahlen und mein Futter selber einzukaufen, war schnell Schluß mit solchen idealisierten Träumereien und ich habe mir schnellstens erstmal einen Job besorgt, der ein regelmäßiges Einkommen garantierte.

    Ich hätte aber das Opfer für die Kunst bringen können und selbst auswählen, daß ich dabei bleibe und mich mit meinen Bildern eben über die Runden hungere.

    Ich denke, es hat auch viel mit dem Idealismus zu tun, mit dem man eine Sache verfolgt, wie weit man zu gehen und zu ertragen bereit ist.

    Grüßle

    Isach
     
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  19. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Beide Begriffe "selbgstgewählt" und "Opferrolle" sind für mich unglücklich:

    "Selbstgewählt" hat für mich so einen Geschmack wie "selber schuld", und das Wort "Opferrolle" beihaltet nach meinem Empfinden zu viele negative Konnotationen, und zwar wegen beider Wortanteile "Rolle" und "Opfer".
    Wenn Schüler einander "Opfer" schimpften und das beleidigend meinten, war ich immer fassungslos und sauer. Das Opfer, das man bringt, und das Opfer, zu dem man (gemacht) wird, sind für mich halt ganz unterschiedliche Begriffe. Der existentiell bedrohte Künstler ist kein Opfer, er bringt allenfalls, wenn auch nicht immer, eins.
    Die Rolle gehört in die Pschologie oder das Theater. Ein Künstler, der die Sicherheit einer materiellen Existenz hintan stellt, spielt keine Rolle, sie wird ihm allenfalls von der Gesellschaft angedichtet ("armer Poet", "brotlose Kunst").

    Ich würde es lieber so benennen, das jeder Künstler u.U. vor der Entscheidung stehen kann, für sein künstlerisches Schaffen tiefgreifende Opfer zu bringen bzw. den Gedanken an eine sichere Existenz zu opfern. Er muss diese Entscheidung dann treffen undl vor sich und den ihm anvertrauten Menschen rechtfertigen bzw. zu ihr stehen.

    Noch einmal: ich freue mich, dass Coltrane, Franziskus und Jesus keine Wahl hatten.

    Vielleicht nur ein verwirrendes Spiel von Semantik und Semiotik, who knows.
     
  20. niko005

    niko005 Kann einfach nicht wegbleiben

    Uff, lange Diskussion!

    Ich stand vor 2 Jahren auch vor der Frage ob ich komplett Musiker werden möchte, oder ob ich auf Lehramt studieren will. Ich habe mich für das Lehramt entschieden, da mir neben dem Studium noch viel Zeit bleibt um Musiker zu sein und ich die Möglichkeit habe, das Referendariat bis zu 8 Jahre aufzuschieben und in der Zeit was anderes machen kann.

    Hätte ich damals schon in Oldenburg gewohnt und nicht in Berlin, hätte ich mich vielleicht doch für "reine" Musik entschieden.
    Die Auftragslage, die Gagen, die Anstellungen an Musikschulen sind hier um längen besser als in Berlin. Die Konkurrenz ist kleiner. Ich habe jetzt schon mehrmals erlebt, dass ein Bräutigam fast keinen Saxophonisten gefunden hat, trotz fairer Gage, weil es zu wenig gute Saxophonist_Innen gibt.

    Die Vernetzung hier ist auch hervorragend, kann der eine Kollege nicht, wird der andere sofort angesprochen, ob er/sie kann.
    Man kennt sich untereinander.

    Ich glaube, dass es hier noch Spass macht, Musiker zu sein und an Musikschulen zu lehren!
     
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