Nochmal die Sache mit der Gage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 5.Oktober.2015.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    Du hast Recht, das Organisationstalent darf man nicht vernachlässigen, auch und gerade als Berufsmusiker, denn es stellt eigentlich die wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Vermarktung dar.

    Wenn jemand seine Leistung gut anpreisen kann, ist das ja ganz nett, aber er muss eben auch wissen, wo das Infomaterial liegt, falls es angefordert wird, er muss seine Termine im Überblick haben, damit es zu keinen Doppelbuchungen kommt, zeitnah die Verträge und Rechnungen rausschicken, und vor allem: er muss schnell reagieren, wenn eine Anfrage reinkommt!

    Man glaubt gar nicht, wie viele Gigs allein am letzten erwähnten Punkt gescheitert sind...

    Und wenn man Ensembleleiter ist, hat man einen Flohzirkus aus eigensinnigen, unterschiedlich zuverlässigen und motivierten Mitspielern zu dirigieren, man muss sich früh um die Besetzung und eventuelle Ersatzleute für verhinderte Kollegen kümmern und immer im Griff haben, dass für alles gesorgt ist: Transportmittel, Anfahrtspläne, Notfalltelefonnummern, Getränke und Catering, Backstage-Bereich, ausreichende Verstärkungsanlage, korrekte und übereinstimmende Noten, geregelte Spielzeiten, faire Gagenhöhe, Barzahlung usw.

    Da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, denn mangelhafte Organisation schafft unzufriedene Musiker sowie Veranstalter, Pannen können sich rumsprechen und den Ruf schädigen, und eine gute Reputation ist EXTREM wichtig - nicht nur bei Veranstaltern, sondern auch bei den Kollegen, sodass man immer auf gute Leute zurück greifen kann.

    Ich verbringe jedenfalls einen wesentlichen Teil meiner Arbeitszeit nicht mit Proben, Auftritten und Unterricht, sondern im Büro.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.März.2016
  2. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Es sind manchmal nur ganz kleine Dinge - ich war mit der Flötengruppe meiner Frau auf Konzertreise in Frankreich.
    Nach dem Konzert war war ein Tisch aufgebaut auf dem die CDs lagen - zum Verkauf.

    Was machen die Damen nach den Konzert, sie stellen sich alle vor den Tisch um mit dem Verkaufer zu schwätzen, die Interessenten kamen gar nicht an die CDs ran...und zogen dann schließlich ab...
    Beim nächsten Konzert habe ich sie dann vom Tisch verscheucht...also die Damen, nicht die Interessenten
     
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  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Absolut! Die Reputation ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Das gilt für Verantalter, Agentur und ausführende Künstler gleichermaßen.
    Es spricht sich in der Branche sehr schnell herum, wenn jemand nicht absolut zuverlässig seine Vereinbarungen einhält.

    Btw. Wenn ich die Schilderung von @Rubax lese, fällt mir eine Begebenheit ein:
    Im Dezember 2014 stellte ich mein Haus für ein Seminar "The Work" mit Moritz Boerner. (Autor des Spiegel-Bestsellers "Byron Katies The Work") zur Verfügung. Ich selbst organisierte lediglich Unterkunft und Verpflegung in meinem Haus. Alles andere wollte Moritz machen. Moritz hatte eine Assistentin dabei, die ihn bei der Durchführung des Seminars unterstützen sollte. Bei Seminarende fragte Moritz mich, was ich von seiner Assistentin halten würde. Mir war klar, dass sich die Frage auf ihre Tätigkeit (assistieren) und nicht auf ihr grandioses Aussehen und ihre tolle Figur bezog.

    Ich stimmte ihm zu, dass sie für diesen Job eine katastrophale Fehlbesetzung sei. So hat sie z.B. nicht ein einziges Mal auf die mitgebrachten Bücher, CDs und DVDs verwiesen...
    Zum Erfolg gehört auch, "in den Ecken zu kehren". Sprich: Auch kleine zusätzliche Umsätze zu generieren, sofern das möglich ist. Und wenn es nur der Verkauf von ein paar DVDs ist.
    Manch großes Ding ist lediglich die Addition von vielen kleinen Dingen.

    @Rubax hat das m.E. sehr gut erkannt, indem er die Damen beim nächsten Konzert vom Tisch verscheucht hat.

    LG Bernd
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21.März.2016
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  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du misst mit zweierlei Maß. Erst stellst Du Dich hin und sagst Musiker müssern nur gut sein, dann verdienen sie auch gutes Geld (eine Meinung, die Du haben darfst aber vollkommen realitätsfremd ist), beleidigst damit aber in grossem Umfang erstmal sämtliche hart arbeitenden exzellenten Musiker da draussen, die davon nicht vernünftig leben können und fühlst Dich dann beleidigt, wenn man Dir versucht zu erklären, daß deine Meinung mit der Realität nichts zu tun hat?

    Auch schön wird es wenn DU einem Dinge unterstellst, die man so nicht gesagt hat.
    ich sagte: "Auch sind die Grossen, die die Stadien füllen nicht immer die, die auch gut sind, sowas zu denken ist schon verrückt, wie kommst Du auf die Idee?"
    wo steht da Du bist verrückt? Die Aussage in dem Satz ist eine ganz andere.

    weiter sagte ich: "Und ehrlich gesagt kann ich diesen Mist von wegen, die wirklich guten Musikern schaffen es schon, hier langsam nicht mehr hören. So einen Scheiss kann nur Jemand sagen, der von der ganzen Sache keine Ahnung hat und in der Materie null drin steckt. Das ist Wunschdenken."
    Die Aussage daß ein wirklich guter Musiker davon automatisch leben kann ist realitätsfremd und Mist und wurde hier schon von so manchem Hobbymusiker losgelassen, nicht nur von Dir. Woher soll aber ein Hobbymusiker es auch besser wissen? Wortwörtlich bist Du da nirgends als Adressat erwähnt, sondern es geht ganz klar um die Aussage und den Inhalt einer solchen Aussage, die hier schon mehrfach gefallen ist. Und für den Begriff "Scheiss" entschuldige ich mich, weil das kein höflicher Ausdruck war aber die Aussage die Du da getroffen hast ist einfach unrealistisch und wird hier aber so oft von Laien geäussert, daß es einem langsam reicht.


    Die mögen erfolgreich sein aber gute Musiker sind davon nicht alle.

    Hier kommen wir mal mehr zusammen, allerdings reicht auch das oft nicht. Es geht primär darum die richtigen Leute zu kennen und am richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, die Qualität ist mittlerweile deutlich unwichtiger geworden.
    Im grossen und ganzen spielt Zufall eine extrem grosse Rolle.


    LG Saxhornet
     
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  5. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Das finde ich jetzt schwierig, zum einem mag viele der gespielten Titel zum andern finde ich die Arrangements überhaupt nicht gelungen. Dem entsprechend finde ich es auch schwierig Spiel der Saxophonisten zu bewerten, natürlich klingen sie gut, aber es ist eben auch alles sehr einfach und ohne Dynamik angelegt.
    Um zu verdeutlichen was ich mit den Arrangements meine hier mal etwas was wohl im Grundsatz als Vorlage für die „Scheinseefahrer“ gedient hat.



    Auch das ist natürlich sehr einfach gehalten aber hier finde ich im Arrangement immer wieder kleine, wenn auch sehr simple „aha“ Effekte die dem ganze etwas mehr Farbe und Abwechslung verleihen.

    Viele von den Sachen die ich mit meiner aktuellen Gruppe spiele sind sehr ähnlich gemacht, einfach aber effektiv. Das hat den Vorteil des im Falle eines Falles auch im stehen auf einer Bierzeltgarnitur funktioniert!
    Da werden jetzt einige die Nase rümpfen aber ich sehe mich als so eine Art „Gebrauchsmusiker“ und habe Spaß an dem was ich mache wenn es dem Publikum gefällt.
    Es ist mir ziemlich egal ob ich das mit Operetten und Swing vor Stuhlreihen und konzentriert lauschenden Leuten hinbekomme oder so wie oben beschrieben.
    Übrigens das mit dem auf dem Tisch stehen kommt dann richtig gut wenn die Party noch nicht richtig läuft und das mit der piano Stelle trotzdem klappt. Dann kriegt man sie beide, die die ernsthaft zuhören und die die sofort mit auf den Tisch turnen und dann bin ich auch musikalisch zufrieden.

    Wenn der Laden dann in Schwung ist beschränken wir uns eher auf „Balletteinlagen“ die dem was Kapitän Koch macht nicht ganz unähnlich sind. Also schunkeln, bei Soloteilen aufstehen und so ein Zeugs eben. Dabei geben wir uns aber immer auch alle Mühe möglichst gut zuspielen, uns soll der Kram ja auch Spaß machen.
    Ein besonders schönes Kompliment habe ich letztes Jahr Ostern bekommen. Als wir am abbauen waren kann so ein Muskel bepackter tätowierter Typ von der Sicherheitsfirma zu mir und meinte das wir toll gespielt hätten. Ich antwortete sowas wie, das es mich freut das wir seinen Geschmack getroffen haben. Da sagte er: „ nee mein Geschmack ist das eigentlich gar nicht, aber du glaubst gar nicht was ich oft für einen Scheiß zu hören kriege der eher meinem Geschmack entspricht. Und ich muß mir das anhören, ich kann ja nicht weg“!

    Um auf das leidige Geldthema zurück zukommen, wir machen das ja nur Hobbymäßig nehmen aber eine für die Gegend hier ganz ordentliche Gage und trinken und essen können wir mindestens so gut wie spielen. Da kommt bei 13 Musikern je nachdem ob die Versorgung mit dem Veranstalter nach Saalpreisen oder vergünstigt abgerechnet wird ein ziemlich stattlicher Preis bei raus.
    Das wir uns trotzdem die Aufträge aussuchen können liegt hauptsächlich daran das wir fast Konkurrenzlos sind.
    Es finden sich nicht viele die z.B. Montagsmorgens auf einem Schützenfest spielen können, eineinhalb Stunden marschieren, zwischen durch beim König für Stimmung sorgen und danach noch drei Stunden lang, wenn es gewünscht und bezahlt(!) wird auch mit Anlage, Schützenfestbesucher dazu bewegen sich im Festzelt niederzulassen damit der Wirt auch zu etwas kommt während die Schützen ihre neue „Hoheit“ ausballern.
    An den Wochenenden könnten das zwar auch gängige Musikzüge (mit mehr Leuten!) machen, aber bei vielen ist da dann doch anscheinend nach dem Umzug ziemlich die Luft raus oder sonst was. Wir lehnen jedenfalls fast jedes Jahr fünf oder sechs Auftritte ab wenn sich die Termine an einem Wochenende häufen oder uns die Veranstaltung als solche nicht zusagt.

    Ich möchte zum Thema Konkurrenz durch Laien noch anmerken das viele Profis von der Ausbildung der „Laienkonkurrenz“ leben die andern Profis (oder ihnen selbst!) dann evtl. einen Job wegnehmen!

    Das Thema finde ich jetzt doch erheblich schwieriger als die Beurteilung der Qualitäten eines saxenden Kapitäns! ;)

    Vielen Dank für das wälzen des langen Textes, viele Grüße Ralf
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Geht aber für die meisten doch gar nicht anders, denn von Gigs allein können kaum Musiker leben. Insofern muss man damit leben, daß die Katze sich in den Schwanz beisst.

    LG Saxhornet
     
  7. flar

    flar Guest

    Moin, moin Saxhornet

    "Gefällt mir" wollte ich bei Deiner Antwort nicht drücken weil dem natürlich nicht so ist, aber mit Du hast absolut recht, das wird so sein!

    Viele Grüße Ralf
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Entscheidung, Musiker zu werden, war für mich eine Entscheidung für die Freiheit.

    Mein Klarinettenlehrer an der Jugendmusikschule hatte mir dringend vom Musikerberuf abgeraten. Ich hätte gerade mal zwei Möglichkeiten:
    1. Überragend gut zu werden, was angesichts der vielen Studierenden eher unwahrscheinlich war, oder
    2. mein Leben in irgend einem Orchestergraben oder an einer Musikschule zu fristen.

    Klar sprach daraus sein eigener Frust. Ich beherzigte das aber und bin brav in der Kölner Uni immer in den dritten Stock, um mich der Musikwissenschaft zu widmen. Nach zwei Semestern war mir aber klar, dass dies für mich kaum eine Alternative zum Musikerberuf dar stellt. Das war mir zu dröge und eine Aussicht auf einen festen Broterwerb hatte ich dort auch nicht. So habe ich mich denn doch für das Klarinettenstudium entschieden.

    Witziger Weise startete die Karriere nach dem Studium genau an dem Punkt, wo ich es abgeschrieben hatte, wirklich und in befriedigender Weise Musiker zu werden. Ich hatte zwar Jobs und Schüler, hätte das noch ausbauen können, aber so richtig Spaß machte mir das nicht.

    Entscheidend dafür, dass ich dennoch bis heute von meiner ganz eigenen Kunst leben kann, war dann nicht die Hochschule, sondern die alternative Szene von damals. Aus ihr erwuchs ein Netzwerk unterschiedlichster Kunstschaffender und ich fand dort die Kollegen, mit denen ich zum Teil heute noch zusammen arbeite. Die vielen Kleinkunstbühnen und alternativen Kulturzentren, die es damals gab, waren gute Anfangsbedingungen für die skurrilen musikkabarettistischen Aktivitäten, die wir damals erfanden und erprobten.
    Ein weiterer Punkt ist zu erwähnen. Die relativ kleine Szene in Leverkusen brachte verschiedenste Künstler zusammen. Während in Köln die Rockmusiker unter sich blieben oder die Jazzer sich im Jazzhaus trafen, machte es in Leverkusen jeder mit jedem. So gab es überhaupt keine Festlegung in bestimmte Genres und das ist bei uns bis heute so geblieben.

    Ich schreibe das, weil das auch Alleinstellungsmerkmale sind.

    Der beste Ausbildungsplatz für unser Schaffen war die Straße, wo wir über Jahre hinweg musizierten. Später die "Ochsentour" durch die kleinen Bühnen, wenig Zuschauer, schlechte Gagen und langsam dann immer mehr Erfolg.

    Nie hätte ich gedacht, mit meiner Musik später durch die Welt reisen zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Nur, wer hätte es ahnen können? Geschweige denn so etwas planen. Und was gehört dazu? Glück, der Glaube an sich, beharrliches Arbeiten, Verkaufen können, Begabung, das kulturelle Umfeld, Mut? Von allem ein bisschen und von daher völlig unvorhersehbar für jemanden, der sich mit 18 Lenzen für so etwas entscheiden soll.

    Ich habe gar keine Lust, Hobby- und Profimusiker auseinander zu dividieren. Alle sollen sie schauen, zu guten Verhältnissen zu spielen und vor allem: gut zu sein.
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Peter!

    Wir beide haben da einige Parallelen, bei mir lief es in den zitierten Punkten sehr ähnlich. Lustig, dass Du auch kurz Musikwissenschaft studiert hast! :)


    So ist es, volle Zustimmung! :thumbsup:

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  10. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Würde mein Lehrer nach Musikstudium und 3 Bands(, eine davon macht unterhalungsmusik auch zu Fasching) und der Leitung von 2 Bigbands genug verdienen, wer würde mich dann unterrichten?
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Abraxas,

    nach meiner Beobachtung gibt es doch eine Menge Instrumentallehrer, ist das bei Euch in der Gegend nicht so?

    Nicht jeder gute Musiker ist automatisch auch ein guter Lehrer, und umgekehrt. Ich kenne einige Kollegen, die würde ich ehrlich gesagt lieber im Unterrichtsraum als auf der Bühne sehen - und von anderen ist mir schon erzählt worden, dass sie zwar genial spielen können, aber im Unterricht eine Zumutung seien, uninspiriert und demotivierend.

    (Und wie ist das bei mir? Das sollen andere beurteilen. Ich unterrichte zwar nicht ungern, bin aber im Zweifelsfall lieber auf der Bühne und genieße gerade die Phase mit weniger Schülern.)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Stimmt! Mein erster Lehrer ist (war?) ein genialer Musiker. Als Lehrer jedoch völlig ungeeignet. Ich kenne auch niemanden, der es über mehrere Wochen bei ihm ausgehalten hat.
    Mein jetziger Lehrer kann sich die Schüler aussuchen. Ich habe vergangenes Jahr mehrere Monate warten müssen, bis ich die ersten Unterrichtstermine gekriegt habe.
    Und das, obwohl ich zeitlich völlig flexibel bin. Mir ist egal, an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit mein Unterricht stattfindet.
     
  13. T.M

    T.M Ist fast schon zuhause hier

    Als Neuling in diesem Forum ist es für mich sehr interessant zu verfolgen, mit wieviel Herzblut viele Teilnehmer miteinander kommunizieren, Anfänger, Fortgeschrittene, Amateure und auch Profis. Dabei sollten aber auch alle Beteiligte nicht vergessen, daß jeder seine eigene persönliche "Laufbahn" mitbringt und man vielleicht auch jemandem mit seinem Kommentar/Meinung auf die Füße tritt, obwohl es für einen Aussenstehenden ersichtlich unnötig erscheint. Vielleicht einfach vorher daran denken, bevor man auf den "Antwort erstellen"-Button drückt...
     
  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    T.M. ,sehr schön gesprochen :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
     
  15. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Wäre spannend zu erfahren, was die Großen "groß" gemacht hat oder macht:


    Vielleicht das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein?

    Oder, die richtigen Leute gekannt zu haben oder zu kennen?

    Oder, der/die Erste/r mit einem speziellen, neuen Stil?

    Oder mag gar Kollege Zu-Fall dahinter stecken?


    Und was bedeutet nun eigentlich "groß" genau? :roll:
    .
     
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  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ein zweischneidiges Schwert: Bach und Händel kennt man ja, aber wer kenn tschon Johann Adolph Hasse? Ich habe ihn erst letztes Jahr etwas kennen gelernt:
    "...
    Die eher periphere Rolle, die Hasse im heutigen Musikleben spielt, entspricht kaum seiner musikgeschichtlichen Bedeutung. Er war einer der gefeiertsten Komponisten des 18. Jahrhunderts und durfte Persönlichkeiten wie Maria Theresia, Friedrich II. von Preußen und Voltaire (der ihn den „Helden des Jahrhunderts“ nannte) zu seinen Bewunderern zählen. Sein Werk war jedoch so sehr der Ästhetik seiner Zeit verpflichtet, dass es mit ihr gemeinsam untergehen musste.
    ..."
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Adolph_Hasse#Wirkung

    Dagegen ist der Bach in der Versenkung verschwunden, aber im 19. Jhd. wieder aufgetaucht. Wäre jetzt die philosophische Frage, in wie fern der Ruhm post mortem erstrebenswert ist. :)

    Dann haben wir z.B: noch diesen interessanten Komponisten:
    "...
    Zeit seines Lebens wurde Ives’ Musik weitgehend ignoriert, und so blieben die meisten seiner Werke viele Jahre unaufgeführt. Seine Neigung zum Experiment und zum kompromisslosen Einsatz von Dissonanzen erkannten nur wenige Hörer an. Nach Ives’ Ansicht war eines der schlimmsten Wörter, Musik abzuklassifizieren, die Bezeichnung "nett" (nice), so dass seine eigene Unpopularität ihn wohl nicht überraschte.
    ..."
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Ives#Rezeption


    Was bedeuted 'groß'?
    Erster Versuch: Groß ist jemand, der einen wichtigen qualitativen Beitrag leistete.
    Warum qualitativ? Damit Kenny G. nicht der wichtigste Jazzmusiker ist, irgendwie muss ich die Kurve ja kriegen. :)

    Grüße
    Roland
     
  17. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

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  19. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Hmm ... es stellt sich ja Frage, inwiefern man in diesem Beruf ähnlich unterwegs ist wie andere
    Selbständige und Freiberufler?


    Es herrscht ein Markt von Angebot und Nachfrage.
    Je besser man eine Nachfrage bedienen kann, desto eher bleibt man im Markt und erhält Aufträge.


    Bei einer Angebotsschwemme und stagnierender oder sinkender Nachfrage, filtert "der Markt" stark:

    Es überlebt,
    - wer etwas Besonderes, etwas Rares, und gleichzeitig Begehrtes anzubieten hat;
    - wer bereits bekannt und/oder gut vernetzt ist, um die Nase an die Aufträge zu bekommen;
    - oder wer bei vergleichbaren Leistungen das günstigste Angebot liefert, weil dann oftmals der Preis entscheidet.


    Sehen Berufsmusiker sich als Selbständige oder Unternehmer?
    .
     
  20. flar

    flar Guest

    Moin, moin Roland

    Wenn Du ganz viel Pech hast werden das die "Wiederentdecker" 150 Jahren ganz anders sehen und ihn für einen der ganz wichtigen halten!;)

    Aber tröste Dich, der Größte Jazzmusiker wird er nie werden können,
    er kommt glaube ich nicht mal an 1,60 Meter heran!
    :lol::lol::lol:

    Viele Grüße aus dem Flachland, Ralf:-D
     
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