Nochmal die Sache mit der Gage

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 5.Oktober.2015.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @Huuup

    Klar ! Sessions gibts reichlich und die Veranstalter verdienen dabei gut beim Getränkeverkauf.
    Musiker kann man auch kennenlernen, keine Frage !

    Aber was ist danach in Deiner Geldbörse ?

    Gehste dann auch am nächsten Tag zum Bäcker und sagst: Ich habe gestern 5 Stunden Session mitgemacht, ich brauche 2 Brötchen ?

    kicher

    Isach
     
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Bei den sessions nicht,aber bei den gigs die sich dann immer wieder ergeben gehe ich mit meiner frau davon feist essen ;-)
     
  3. Isachar

    Isachar Guest

    @ Huuup

    Du Glücklicher !
    Dann würde das ja heißen, daß bei täglicher Session Du und Deine Madame wenigstens ne warme Mahlzeit in den Bauch bekämest !

    Bei mir sieht das anders aus. Sessions bringen bestenfalls Freibier und noch nichtmal das immer, meine Family ist meist weit entfernt und die Musiker, mit denen ich in einer festen Band spiele habe ich definitiv nicht auf Sessions kennengelernt sondern über Kleinanzeigen in der Zeitung.

    Ich habe als Tastenmann wirklich gute Musiker auf Sessions kennengelernt und die trifft man auch immer wieder, manche sind sogar zu Freunden geworden, aber wirklichen Umsatz mache ich damit nicht.

    Isach
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hätte ich gerne mal erläutert, wie Du zu dieser Ansicht kommst und wie Du es meinst.

    LG Saxhornet
     
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  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und warum treten dann bei Konzerten wie den Stones oder Madonna etc. etc. alle mit Playbacks auf?
    Oder erinnern wir uns an Produkte wie Millie Vanilli, die angeblich auch live aufgetreten sind.

    Die Leute können oft gar nicht mehr beurteilen, ob es echt ist oder Halbplayback oder Vollplayback, bis die Technik ausfällt.

    LG Saxhornet
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was ist denn ein reiner Profimusiker? Wenn Du damit Musiker meinst, die nur von Auftritten leben, das gibt es in dieser Form schon seit Ewigkeiten so gut wie gar nicht mehr. 90 % leben von Auftritten und Unterrichten und das ist schon sehr sehr sehr lange so.

    LG Saxhornet
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.März.2016
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur kannst Du im Normalfall von solchen Konzerten nicht leben, weil das Honorar einfach zu klein ist, oft decken solche Konzert mit Glück gerade mal die Unkosten einer Band für eine sehr kurze Zeit.

    LG Saxhornet
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und wofür? Da gehen zig andere hin, die auch keine Jobs haben und andere Musiker suchen, die ihnen Jobs vermitteln. Nur haben die Leute da oft keine Jobs und die Leute mit den Jobs gehen da oft gar nicht hin, warum sollten sie?

    Ich bin früher öfters zu Sessions und habe dann Auftrittsangebote von Amateuren bei Bluessessions bekommen, wo mich ein Freund öfters mit hingeschleift hat. Das war nicht einmal ein Angebot für einen bezahlten Job bei, aber extrem viele wo ich hätte kostenlos spielen dürfen.

    Viel öfter bin ich angesprochen, ob ich nicht für andere mal wieder einen schönen Job hätte......
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kenne mittlerweile einige Musiker, die mehr als DJ, als als Musiker arbeiten. Sie machen einen guten Job als DJ, es ist aber schade, gerade weil sie am Instrument oft super gute Spieler sind und mich immer wieder beeindrucken. Wenn wir aber vergleichen, was sie als DJ verdienen und was ich oder sie als Musiker verdienen, stockt mir schon der Atem. Würden die lieber ihr Instrument spielen als als DJ arbeiten? Na klar.

    Nun dürfen wir aber auch nicht vergessen dank Programmen wie Traktor ist das DJ-Dasein auch nicht mehr so eine Leistung. Du musst die BPM nicht mehr wissen, werden Dir angezeigt, Du musst nicht mehr die Stellen für Übergänge kennen und suchen, das macht der Rechner. Tempo und Tonhöhe kann per Programm angepasst werden, muss man auch nicht mehr wissen. Du musst Dir auch die Songs nicht mehr Überlegen, weil Du nicht mehr 2-3 Plattentaschen mitschleppen musst, sondern auf eine Festplatte alles raufbekommst um alles für jede Möglichkeit anzudecken etc. etc..

    Wenn man sich mal mit den Programmen so auseinandersetzt, verliert man schon so ein bisschen den Respekt davor, wenn Jemand sagt er ist DJ. Das war mal verbunden mit viel Erfahrung und harter Arbeit, viel Gefühl für Musik und einem guten Wissen über das eigenen Repertoire. Heute macht es die Technik so leicht, daß es mit Fertigkeiten wie früher kaum noch was zu tun hat.

    Lg Saxhornet
     
    Isachar und Rick gefällt das.
  10. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    @saxhornet wer lesen kann ist klar im vorteil. Es ging dadrum das es nicht genug möglichkeiten zum musizieren gibt. Also ich bin auf sessions schon öfters von veranstaltern angesprochen worden,ob ich mit meiner Hobbyband !! Für Geld nicht bei ihnen spielen möchte.
    Ok reich wird man davon nicht ,aber leben könnte ich davon wenn ich alle Auftritte annehmen würde. Will ich aber garnicht,ich habe einen gut bezahlten und sicheren Hauptberuf,deswegen bin ich nur Hobbymusiker
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    @Huuuup : Es geht um Gage - also Kohle für Mugge, nicht um Auftritte für Umme! ;-)
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

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  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Kannst Du mir bitte die Adresse des Veranstalters nennen?

    Weil: nicht spielen tue ich sowieso. Aber für nicht spielen Gage zu kriegen klingt nicht schlecht.
    :smil3dbd4e29bbcc7:

    LG Bernd
     
    buffet, Rick, Ginos und einer weiteren Person gefällt das.
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein Diskjockey ist seit den 80er, 90er Jahren mehr als nur ein Plattenaufleger. Er wurde mehr und mehr zum Klangkünstler und insofern rechne ich ihn mit zum Musiker. Er geht kreativ mit Klängen um. Ob das schwierig ist, eine Ausbildung braucht oder heutzutage stark computerunterstützt ist, ist für mich vollkommen egal.

    Ich bin nicht deshalb Künstler, weil ich ein Handwerk ausführe, dass über lange Zeit erlernt und eingeübt werden muss.

    Würde ich DJs nicht als Musiker behandeln, dann müsste ich eine solche Trennung z.B. auch in der klassischen Musik vornehmen und hinterfragen, ob Pierre Schaeffer (musique concrète) sich Komponist oder Musiker hätte nennen dürfen. Ich müsste hinterfragen, ob ein Gitarrist seine Gitarre loopen darf oder überhaupt einen Verzerrer gebrauchen dürfte.

    Karlheinz Stockhausens frühe serielle Werke waren durch das Prinzip der vollständigen Kontrolle durch den Komponisten gekennzeichnet. Die Musiker waren letztendlich nur noch befehlsausführende Techniker, die die richtigen Parameter zum richtigen Zeitpunkt richtig einzustellen hatten. Eine Interpretationsmöglichkeit war da nicht mehr gegeben. Waren sie wirklich noch Musiker?

    Diese Beispiele mögen zeigen, dass Tonkunst immer Randbereiche berühren wird und soll. Die Kunst ist frei und das ist ganz wichtig. Nur wenn sie das ist, kann sie sich entwickeln.

    Wer letztendlich Musiker ist, sollte es selber entscheiden, wie auch der bildende Künstler diese Einordnung irgend wann für sich treffen muss.

    Zum Thema: Man kann natürlich besorgt auf die Entwicklung blicken. Ist schon richtig, aber das Problem ist auch ein altes. Früher wars halt der Plattenautomat in der Kneipe oder man baute weniger Konzertmuscheln, was weiß ich. Immer aber, wenn solche Probleme auftraten, gab es auch wieder Gegenbewegungen. Die beste Möglichkeit, aus dem Dilemma heraus zu kommen, ist die Eigeninitiative.

    Es ist einfach zu sagen, der Markt bietet nichts mehr für den Musiker. Man kann aber auch hingehen und den Markt neu erschaffen, indem man vielleicht ein Festival initiiert oder eine Musikerkooperative gründet und selber Konzertreihen anbietet. Was anderes haben wir nicht gemacht in den 70ern. Die Verhältnisse damals waren auch erstarrt. In den folgenden Jahren erblühte eine völlig neue, alternative Kultur. Jede größere Stadt hatte ihr Rock- oder Jazzhaus und es entstanden viele kleine kleine Bühnen und Theater.

    Das sind Wellenbewegungen in der kulturellen Landschaft und immer, wenn es eng wird, werden auch neue Formen entdeckt, diese Landschaft von neuem zu beleben.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So seh ich das auch @ppue !

    Aufhalten kann man es eh nicht, aber das Beste drauß machen.

    Klagen bringt gar nix....

    CzG

    Dreas
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das sehe ich total anders. Nicht jeder DJ ist ein Klangkünstler. Wie kommst Du auf die Idee? Es gibt massig DJ's die nichts machen als Songs einfach in einer bestimmten Reihenfolge abzuspielen. Das hat für mich mit Musikmachen oder Kunst nichts zu tun. Erst recht nicht, wenn der Computer fast die gesamte Arbeit übernimmt. Ist ein Gallerist ein Künstler oder Maler weil er Bilder in einer bestimmten Reihenfolge an die Wand hängt? Wohl nicht. Es gibt DJ's die sind durchaus Künstler, wenn es um Beats oder kurze Patterns geht, nimm ihnen den Rechner oder die MPC weg und schon passiert da gar nichts mehr. Insofern sollte man auch da genauer hinsehen.
    Wir können natürlich zukünftig auch einfach sagen, jeder ist Musiker, der sagt, daß er es ist, nur wofür?


    Ich habe zu Stockhausen und einigen Werken ein sehr ambivalentes Verhältnis, nachdem wir welche aufgeführt haben vor vielen vielen Jahren. Ob man da alles noch als Musik werten kann oder es nicht eher philosopische Denksportaufgaben manchmal sind, muss jeder für sich entscheiden.

    LG Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich weiss ja nicht wo Du wohnst aber auf Sessions in den grossen Städten sind im Normalfall nie Veranstalter. Was sollten sie da? Du suchst als Veranstalter keine Einzelkünstler, sondern eher Bands und die findest du meist nur als Opener, da das aber keiner von den Guten wirklich gerne macht, weil es meist bescheiden bezahlt ist, macht es selbst da keinen Sinn. Und Veranstalter haben andere Dinge zu tun als auf Sessions aufzutauchen.

    LG Saxhornet
     
  18. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet

    Und wenn Du meine Postings dazu nochmal genauer liest, wirst Du merken, daß ich exakt DAS gemeint habe !
    Irgendwann wirst Du vielleicht eher unterrichten, wie man Soundsamples zusammenbastelt anstatt wie man Sax spielt - so in 10 oder 20 Jahren, so schrieb ich.
    Vom Musizieren alleine können bestenfalls noch Straßenmusiker leben, die dann mit den wenigen Euros zuhause was anfangen können.

    Ein Zitat welches ich unheimlich klasse aber auch traurig finde stammt von einem studierten russischen Musiker, der in Hamburg mit einer sehr tollen Combo vor dem Bahnhof spielte:
    Zuhause verdiene ich nix mehr und hier in Deutscheland auch nichte, aber in Deutschland iste es wenigstens in Euro und NIX in Euro ist sich zuhause immer noch gut !

    ;-)

    Isach
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ok, jetzt weiss ich was Du meinst. Danke.
    Wobei das auch so ein Ding ist, denn dafür brauchst Du eine Erlaubnis, die muss Dir erstmal erteilt werden und gilt auch nur für genau einen Ort. Ohne gibt es eine Ordnungsstrafe.

    LG Saxhornet
     
  20. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet

    Oh Mann ! Du bist aber auch ein Pfennigfuchser !
    Natürlich haben es die Straßenmusiker auch nicht gerade leicht > wir hatten hier ja vor kurzem extra einen Thread dazu- und die Bestimmungen und Gesetze dafür sind hahnebüchend ! Das ist doch klar !

    Tatsache ist doch aber, daß wandernde Strassenmusiker eher noch ein Auskommen mit ihrem Einkommen haben, als etablierte und eingetragene Musiker !( sofern sie nicht auch noch unterrichten oder Taxi fahren )
    Verdammt traurig !
    > Aber auch irgendwie spannend. Kehren wir zu den Zeiten des wandelnden Bardens zurück ? Zurück ins Mittelalter ?

    Die Zukunft wirds zeigen !

    Grüßle

    Isach
     
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