Alternative to Practicing Blues in All Keys

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Saxoryx, 6.Mai.2016.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was Bob Reynolds hier zeigt, finde ich ganz nützlich:



    Wie schon anderweitig erwähnt, möchte ich mich eigentlich gar nicht mit den Akkorden beschäftigen, aber beim Improvisieren weiterkommen möchte ich irgendwann schon, also suche ich einfachere Wege, da hinzukommen.

    Sich durch alle Aebersold-Blues-Keys durchzuspielen fand ich immer sehr schwierig, genau aus dem Grund, den Bob Reynolds hier erwähnt. Man kommt einfach durcheinander, wenn man kein Profi ist und nicht jeden Tag fünf Stunden oder mehr übt.

    Das eine Mal funktioniert es in D ganz gut, dann will ich in C oder F spielen, und schon funktioniert es nicht mehr, weil ich die Griffe von D einfach besser intus habe. Nur mal so als Beispiel. Klar könnte man jetzt einfach die weniger vertrauten Sachen üben, wie die hier erwähnten Cis und Fis usw., aber wer tut das schon intensiv? Also mogelt man sich so durch.

    Mit dem Trick, den Bob Reynolds hier beschreibt, könnte man sich aber selbst überlisten und auch die weniger vertrauten Keys lernen, jedenfalls mit der Zeit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Mai.2016
    47tmb und nkmer gefällt das.
  2. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Mein Lehrer macht mit mir fast das Gleiche,unabhängig vom Blues: Die Dominante z.B. als A7b9 lassen wir fürs erste den Grundtonweg und spielen Arpeggios "einen Halbton höher" vermindert - d.h. Bb vermindert = Bb C# E G. Wir haben die Arpeggios (es gibt ja nur drei verschiedne bevor sich alles wiederholt) über das ganze Horn geübt. Unterschied zum Reynolds Tipp, er spielt in seinem Beispiel Bb Moll und ich Bb vermindert als Arpeggios.
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Kommt mir jetzt vor wie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Warum sich nicht einfach mal auf die statistisch am meisten vorkommenden Blues einstellen und die üben? Entferntere Tonarten kann man dann immer noch mal dazu nehmen. Man sollte ja auch die Struktur der Akkorde verstehen lernen.
    Ihr sprecht schon von Bluestonleitern? Ungewohntere schreibe ich mir auch schon mal rasch aufs Notenblatt.

    antonio
     
  4. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Das ist kein Trick, und schon gar nicht eine Vereinfachung. Ich war fast ein Jahr lang "Internet-Schüler" auf der Website von Bob Reynolds, den ich übrigens sehr schätze, und erinnere mich sehr gut an diese Lesson.

    Mit diesem "Trick" zeigt er, wie man den Takt 4 eines Blues etwas aufmotzen, also zusätzlich Spannung erzeugen kann. Man nimmt eine Tritonus-Substitution vor, spielt also z. B. C#m7 - F#7 statt Gm7 - C7.
     
  5. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Das ist ein simpler Subsitute Dominant mit einem Related Two davor. Kann bei jeder Dominante angewendet werden, die sich üblicherweise mit einer reinen Quinta nach unten auflöst. Der Trick dabei ist, dass die Dominante auf Stuve V und die Substitute Dominant den gleichen Terz/Septim-Tritonus enthalten, wobei die Terz der einen Dominante zur Septime der anderen wird und umgekehrt. Hier unter 6.3 hat's noch mehr Erklärung dazu. Für diejenigen, die es noch theroetischer möchten: Man verwendet dazu die Scale Mixolydisch #11. Beginnt man aber bei der #11 (dem Grundton der ursprünglichen Dominante, dann wird's die alterierte Scale. So gesehen muss ich eigentlich gar keine Substitute Dominant denken, sondern verwende auf der Dominante auf Stufe V die alterierte Scale :)

    Betreffend Anwendung: Das ist ja das eigentlich Coole an der Improvistion! Habe ich Lust, bluesig zu tönen, dann nehme ich die Moll Blues Scale. Habe ich Lust, diatonisch zu tönen, dann nehme ich die Basic Scale. Habe ich Lust, mehr Spannung zu erzeugen, dann alteriere und substituiere ich. Bedingt jedoch, dass ich zu jedem Moment weiss, mit welchem Tonmaterial ich spiele, um dann gezielt eine Schublade zu öffnen. Sind die Finger das Gehirn, dann tönt's halt immer gleich... ;)
     
  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Und davon habe ich jetzt kein Wort verstanden. ;) Während ich mit dem, was Bob Reynolds sagte, schon etwas anfangen konnte. Das ist eben das Problem. Wie soll man als Anfänger improvisieren können oder es lernen, wenn die Erklärung so aussieht wie die hier oben? "Ein simpler Substitute Dominant" ... geht's noch? Was soll das sein? Ein "Related Two"? Was ist das? "Dominante"? Wo finde ich die? Was mache ich damit? Was ist das überhaupt? "Terz-Septim-Tritonus"? Sind das die Geräusche, wegen denen man zum Arzt geht, dieses Pfeifen im Ohr?

    Ihr Profis schüttet das Kind immer mit dem Bade aus. Wie fängt man an zu improvisieren? Indem man sich erst mal alles theoretisch vorstellt, alle Akkorde lernt, durch alle 12 Keys, sich mit den ganzen Bezeichnungen vertraut macht? Das macht doch niemand. Kein normaler Mensch jedenfalls. Vielleicht an einer Musikhochschule. Aber doch nicht als Amateur, der nur spielen will. Da sind mir solche Tricks wie die von Bob Reynolds lieber. Damit lerne ich mehr.

    Wenn man anfängt zu improvisieren, will man wissen, welche Töne man spielen kann, damit es sich gut anhört. Das ist alles. Wie die Töne heißen, welche Akkorde das sind, welche Stufe ... das interessiert niemanden außer Technik-Freaks. ;) Also wenn mir jemand sagt, spiel da zu dem Blues das Cis, dann bringt mich das weiter. Eine "Related Two" sagt mir überhaupt nichts. Jeder Anfänger, insbesondere Späteinsteiger, braucht konkrete Vorgaben, keine stundenlangen theoretischen Vorträge. Sofort in die Praxis und improvisieren, dabei lernt man am meisten. Ob man die Theorie braucht, kann man sich hinterher immer noch überlegen.

    Hier in Afrika können viele nicht einmal Noten lesen geschweige denn dass sie wüssten, was Akkorde sind oder Dominanten. Trotzdem spielen sie super. Sie hören ja, was sie spielen können, was passt und was nicht. Noten kann man ihnen nicht hinlegen, aber wenn man ihnen zuhört, kann man nur staunen. Also braucht man die Theorie nicht wirklich. Man braucht die Praxis. Einfach spielen, spielen, spielen, hören, nachspielen, und man merkt sich das dann automatisch.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Saxoryx

    Du solltest nicht immer von Dir auf andere schließen und so pauschalisieren.

    Wenn Du das so siehst, ist das Dein Ding.

    Aber für mich z. B. sprichst Du nicht.

    Deine Sicht zur Throrie hat KEINE Allgemeingültigkeit. Auch nicht für Späteinstriger und Anfänger.

    CzG

    Dreas
     
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  8. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Meine Bescheidene Meinung (bin selbst noch am Anfang): Wenn ich mit Akkorden und Therorie nichts anfangen kann und nur nach Gehör spiele, dann ist das toll wenn es klappt (ich bin leider kein so ein Talent). Dann hilft doch aber ein "Trick" bei dem ich "einen Takt" klanglich aufpeppen kann, und dieser Trick sich sogar auf Akkorde bezieht auch nicht. Da ist doch die Bluestonleiter tausendmal einfacher.
     
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also wenn ich ein Auto reparieren will, oder auch einfach nur fahren will, komm ich nicht drum herum, zu wissen, was zB eine Kupplung ist. Das ist in jedem Fachgebiet so. Und soweit ich weiss, bietet Peter auf seiner website auch Erklärungen an. Tatsächlich waren mir auch nicht alle Begriffe vertraut, ich konnte mir allerdings ableiten.

    Fachbegriffe, etwas Theorie gehört eigentlich zu jedem Fach, solange es nicht auf einfachste Strukturen begrenzt ist. Schon der Begriff Durtonleiter ist ein Theoriebegriff.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin Saxoryx

    Mal so von Laie zu Laie, hier wirst Du schlauer...

    Der Trick den Herr Reynolds so großzügig Preis gibt hat einen theoretischen Hintergrund, wenn Du den nicht verstehst stehst Du über kurz oder lang wieder genau an diesem Punkt

    Lernen braucht seine Zeit und die sollte man sich für die Theorie und die Praxis auch nehmen, vermeindlich gebratenen Tauben hinterher laufen ist bestenfalls ein Umweg, schlimmstenfalls ein Irrweg der einen aufgeben läßt!

    Das sollte man sich schon aneignen weil sonst läuft es wieder zwangsläufig darauf hinaus

    Ich habe mir die Zeit genommen das Theoriezeugs zulernen, allerdings nicht mit dem Ziel zu improvisieren, ich habe es nie bereut!
    Ich kann Peter Ausführungen relativ problemlos folgen.

    sagte mir im ersten Moment nichts, Englisch ist nicht so mein Ding,

    und schwup wußte ich wieder was mit Fremdsprachen gesummsel gemeint war.
    "Reated two" hatte ich natürlich bei Peter schon mal gelesen, für mich übersetzt und wieder vergessen, denn das mit dem Tritonus und der "Ersatz" Dominante hatte ich vorlanger Zeit schon gelernt, nur eben mit anderen Worten.

    Darum erlaube ich mir hier auch mal die Aussage das Peters Theorieerklärungen sehr übersichtlich und funktional sind.
    Damit hätte ich das was ich mir mal im Schweiße meiner Füße aus Theoriebüchern angeeignet habe sehr viel schneller verstanden und viele Zusammenhänge gerade im Bezug auf das Thema Blues leichter gefunden!

    Viele laienhafte Grüße Ralf
     
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