Wieso keine A-Instrumente

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von visir, 14.Juni.2016.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hallo alle!

    Erinnert durch das Bb-Thema eine Frage, die ich mir schon länger stelle:

    Unser Alphabet beginnt mit a.
    Der Kammerton ist a.
    Die (in dem Fall a-moll-)Tonleiter lautet a b(h) c d e f g - wie im Alphabet.
    Alles sieht danach aus, als wäre a der führende Ton. Ist er aber nicht, sondern wenn irgendeiner, dann c.
    Warum?
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    https://de.wikibooks.org/wiki/Musik..._beginnt_man_die_Dur-Tonleiter_nicht_mit_A.3F

    Oder kurz:
    Die historische Entwicklung ist inkongruent zu unserem heutigen Musikverständnis. Dur, Moll, Funktionsharmonik, das ist ja alles "neues Zeuch". *) Für den Gitarristen wiederum ist E-Dur leichter. Ausgerechnet. Und dann gibt es noch das Instrument mit der Grundstimmung Ces. Hossa!

    Grüße
    Roland

    *)
    "Oh, diese modernen! Das soll noch Musik sein?"
    (Zitat aus dem "Speculum musicae" des Jakobus von Lüttich, anno 1350)
     
    Rick, slowjoe und ehopper1 gefällt das.
  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    a so! danke!
     
  4. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Naja, die Antwort haste Dir eigentlich schon selbst gegeben:
    Es gibt Instrumente in Hülle und Fülle, die in A gestimmt sind, zwar nicht in A-Dur aber in A-Moll.
     
  5. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Kleiner Nachsatz:
    Bin zwar kein Musikhistoriker, aber die Vermutung liegt nahe, dass Moll das ältere Tongeschlecht ist.
    Und das ist für mich plausibel, wenn man beispielsweise an liturgische Gesänge, Gregorianik etc. denkt.
    Von daher ist es dann nur logisch, dass die vermutlich erste Tonleiter A B(H) C D E F G A hieß.
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "...
    Unsere heutige natürliche A-Moll-Tonleiter (in der Fachsprache "A-äolisch" genannt) und unsere heutige C-Dur-Tonleiter (in der Fachsprache "C-ionisch" genannt) kamen erst viel später auf. Daher merken wir uns, dass diese Idee mit der populären Moll-Tonleiter zwar historisch gesehen so nicht stimmen kann, aber trotzdem ganz nützlich fürs Erlernen der Notennamen ist.
    ..."
    Hervorhebung von mir, Quelle: der Link, den ich oben gepostet habe.

    Was wir als selbstverständlich hinnehmen, gab es damals einfach noch nicht.
    Genauso könnten wir fragen, warum Carl Benz für seinen Patent-Motorwagen nicht einfach Zündkerzen von Bosch genommen hat, wäre doch viel einfacher, als selbst einen Zündmechanismus zu basteln ...

    Grüße
    Roland
     
  7. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ist ja richtig @Roland . Zu dem Zeitpunkt als man sich Gedanken darum gemacht hat, wie man Musik zu Papier bringen kann, waren Begriffe wie Moll und Dur mit Sicherheit noch nicht bekannt. Aber trotzdem hatten die Musiker ja ein gewisses musik-ästhätisches Empfinden ("Was klingt wie?") und einen gewissen "Mainstream" und diese waren anscheinend eher moll-lastig.
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja. Da geht es AFAIK mehr um Ambitus, Finalis, Repercussa, ...

    Mag sein, aber was man damals nicht kannte, konnte nicht Ursache der Bezeichnungen sein, und das war doch die Ausgangsfrage!? Woanders fängt's mit Do (unserem C) an ...

    Grüße
    Roland
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Da hab ich einmal gehört, dass "Do" nicht C ist, sondern die Grundstufe, egal in welcher Tonart.
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Wieso, es gibt doch A Klarinetten.
    Das sind doch auch Instrumente?
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Es gibt Relative und absolute Solmisation.
    relativ: Do = Grundton
    absolut: Do = C

    Grüße
    Roland
     
  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, aber dort ist das klingende A auf dem Notenblatt ein C. :)

    Grüße
    Roland
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Nummer_13
    Klarinetten sind auch Instrumente ?
    Was für ein seltsames Gerücht
    :duck:
     
    hergo und kokisax gefällt das.
  14. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Das hat eine gewisse nicht zu verleugnende Logik.
    Aber es war doch genau die Frage, warum es keine A - Instrumente gibt. Logisch, dass die dann transpirieren! ;-)
     
  15. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Am Rande: im letzten SZ-Magazin war ein Interview mit Paul (?) Young (dem von Crosby, Stills, Nash ...). Er sagte da dass Waale und noch andere Tiere in C-Dur kommunizieren (wenn ich es richtig verstanden habe. Finde ich eine steile These das.
    Gruß
    Hans
     
  16. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Neil!!!
     
    murofnohp gefällt das.
  17. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Danke SexPistol, Neil (Schäm)
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Sehr beachtlich.

    Vor allen Dingen, weil sie so flexibel sind, dass sie über Jahrhunderte immer wieder ihr C angepasst haben an den damaligen Kammerton, der auch von Dorf zu Dorf variierte und - relativ zu dem heutigen - ein paar Halbtöne drüber oder drunter lag.

    Ich sach ja immer: Man soll nie die Flexibilität der Natur unterschätzen!

    Grüße
    Roland
     
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  19. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Naja, vielleicht ist es ja auch nur Neil Youngs besondere "Flexibilität " bezüglich Tonarten, dass er meint, Wale sängen immer in C-Dur.
     
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    na gut, dann gibt es halt eines.
     
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