Hochzeitsgig mit Saxophon

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Andrea, 16.Juni.2016.

  1. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebes Saxophonforum! Ich brauche Hilfe!

    Ich war vor ewigen Zeiten hier schon mal aktiv (sogar noch im alten Forum), habe mich dannlange nicht mehr blicken lassen, aber ich hoffe, ihr nehmt mich trotzdem noch auf und habt einen Rat (oder mehrere Ratschläge) für mich.
    Kurz zu mir: Ich habe in Hannover Musik auf Lehramt mit Hauptfach Jazz-Saxophon studiert, bin inzwischen bei meiner Abschlussarbeit (also eigentlich studiere ich noch, hatte aber schon ganz lange keinen Saxophonunterricht mehr... leider) und habe auch in den letzten Jahren eine Weile fast gar nicht mehr gespielt (persönliche Gründe) und habe jetzt wieder angefangen. Ich unterrichte auch Saxophon in einer Musikschule, spiele in mehreren Bands. Aber: Ich hatte gaaanz lange keinen Gig mehr Solo oder als Frontfrau.Und ich habe ganz schreckliches Lampenfieber, das hatte ich schon immer und mit mehr und mehr Übung hatte ich es meist im Griff. Aber jetzt würde ich gerne für eine Freundlin auf der Hochzeit spielen und allein beim Gedanken daran, wird mir richtig schlecht.
    So jetzt zu dem, was ich mir von euch wünsche:
    1. Tipps gegen Lampenfieber
    2. Tipps zur Songauswahl
    3. Tipps zur Organisation: Wo stehen? Wann spielen? Playback oder lieber nicht? usw.

    Vielen vielen Dank erstmal, dass ihr meinen langen Text gelesen habt!

    Lieben Gruß!
    Andrea
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Juni.2016
  2. Sa(x)bine

    Sa(x)bine Kann einfach nicht wegbleiben

    Tipps gegen Lampenfieber: Da kann ich mitreden; ich leide jetzt zwar nicht extrem darunter, eigentlich mag ich die kribbelige Anspannung vor dem Auftritt sogar. Aber ich kämpfe dann schon mit den Unzulänglichkeiten, die sich bei mir dann körperlich bemerkbar machen. Angst > schwitzige Händ, trockener Mund > noch mehr Angst.
    Mir hilft schon länger die Vorstellung, dass, wenn ich selbst der Musik, bzw. dem Vortrageneden zuhöre, ich mich immer richtig mitfreue und in keiner Weise auf Fehler achte, oder gar warte. Sollte sich doch einer einschleichen, so denke ich mir: siehste, anderern passiert das auch und die Welt geht mitnichten davon unter.
    Denk dir: Du bringst die Musik zur Hochzeit mit, das ist dein ganz persönliches Geschenk und du weißt, dass das eine tolle Überraschung für die Zuhörer ist. Die freuen sich auf dich und deine Musik und warten nicht wie die Aasgeier auf Fehler.
    Mir hilft eben dieser Satz "Du bringst die Musik mit, es ist dein Geschenk ans Publikum" schon lange und, ehrlich ich sage ihn mir vor Auftritten vor.

    Bedenke, dass selbst, wenn du etwas 99%ig (will bewußt nicht 100% sagen) gut spielen kannst, du beim Auftritt vielleicht nur 80 % davon ablieferst. Warum? Weil du kritisch bist mit dir selbst und natürlich jedes Haar in der Suppe findest, weil du dein Stück gut kennst. Und weil Nervosität ein Stück Selbstbewußtsein und Leistung abzwackt. Und stört das deine Zuhörer? Nein, tut es nicht! Denn die bewundern dich dafür, dass du da vorne stehst und für sie spielst. Lerne, deine Unsicherheit beim Vortrag zu akzeptieren, es schadet nicht, wenn der Vortrag nicht hundertprozentig ist, keiner merkt das, weil kaum jemand den Vergleich hat.

    Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir ein bisschen?

    Zu den Stücken: Ich würde es einfach halten. Ein Stück, dass du magst, mit Playalong finde ich sowas immer gut. Und lieber vom Anspruch eine Stufe zurückschrauben, also etwas, was dir leicht fällt, spielen. Keine gewagten Experimente! Das stresst nur.
    Das Ambiente würde ich vorher, genauso wie den Zeitplan genau abklären. Das gibt dir Sicherheit, wenns dann soweit ist. Würde ich mit den Wedding Planern absprechen.

    Stückauswahl??? Oje... ich würde so ein Schmachtstück nehmen, wo alle die Taschentücher zücken, damit bist du auf der sicheren Seite :)
    You raise me up, irgendwas von Elton John, Your song....

    Erzähl doch mal, was du gerne spielen würdest. Wir beraten dich dann und du stellst deine Auftrittsversion hier ein. :) Kampf dem Lampenfieber!!! Und hey, du hast das studiert!!! Du kannst was!!! :applaus:
     
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  3. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke!
    Ich hatte schon Angst, dass keiner schreiben mag. :)
    Und dann auch noch so nett und motivierend!

    Ich finde es schon schwierig zu entscheiden, was ich gerne spielen will. Diese Freundin kenne ich eigentlich noch gar nicht so lange, aber manchmal mag man sich doch total schnell! Und ich fand es schon nett, dass sie mich überhaupt eingeladen hat. Außer Ihr, ihrem Mann und den Damen, die ich beim Junggesellinnenabschied noch kennen lerne, und meinem Begleiter (leider nicht als musikalischer Begleiter) werde ich niemanden dort kennen.
    Das macht es für mich eigentlich sogar einfacher, weil sie dann nicht wissen, was ich eigentlich können müsste. :D

    Die schmalzigen Sachen kann ich auch meist am besten. In einer Prüfung habe ich zum Beispiel "In a sentimental mood" gespielt, der Bassist, der mich damals begleitet hat, hat davon geschwärmt.

    Es müsste aber was schmalziges sein, was die Leute auch kennen. Ich habe da meist meine Lieblingsstücke, die kaum ein Nichtmusiker kennt.

    Aber das mit der Aufnahme ist eine grandiose Idee: Schon bei der Aufnahme wäre mir nämlich mulmig... und dann wisst ihr auch noch, dass ich studiert habe... und kennt euch mit Saxophon aus... Ja, das ist definitiv eine Herausforderung.
    Ich fang dann mal an zu üben.
     
  4. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Liebe Andrea,

    welcome back.

    Zu Deinen Fragen:

    Tipps gegen Lampenfieber habe ich leider keine.

    Tipps zur Songauswahl: das ist ja immer Geschmackssache - ich würde aber auf jeden Fall keinen unbekannten Song nehmen und - wenn Du zu Lampenfieber neigst - sollte der Song auch nicht zu schwierig sein. Auf der Basis kannst Du dann alles spielen, was Du magst. Es geht ja um die Geste und niemand erwartet, dass Du ein Konzert spielst. Es gilt also auch hier: weniger ist mehr.

    Tipps zur Organisation: ich würde auf jeden Fall mit Play along spielen. Das gibt Sicherheit, weil schon mal eine schöne Begleitung läuft, die auf alle Fälle funktionieren wird. Ich würde aber darauf achten, dass Du was "vernünftiges" zum Abspielen des Play along hast. Also nicht die billigen PC-Boxen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ganz gut ankommt, wenn man während des Empfangs spielt (wenn es mehr als ein Stück ist). Wenn Du nur ein oder zwei Songs spielen möchtest/sollst, würde ich es in den Ablauf der Feier einbauen - bestimmt werden Freunde und Familienangehörige auch etwas zum Besten geben (ist ja eigentlich auf jeder Hochzeit so). Dann sollte allerdings das Abspielgerät für das Play along leicht zu bedienen sein (also insb. leicht auf- und abzubauen).

    Gibt es eine Band auf der Hochzeit? Wenn die gut drauf sind, kannst Du vielleicht auch was mit denen zusammen machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Party-Mugger (ist nicht abwertend gemeint) für alles zu haben sind und sich auf alles einstellen können. Du kannst das Stück dann mit Play along in Ruhe zuhause vorbereiten und auf der Hochzeit spielt ihr dann gemeinsam. Wenn Du der Band das Play along vorher zukommen lässt, können die das dann so vorbereiten, wie Du es gewohnt bist. Das wäre doch bestimmt cool und ein schöner Wiedereinstieg für Dich ...

    Das ist´s, was mir so einfällt.

    So long

    Stevie
     
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  5. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich Sabine nur völlig anschließen.
    Hätte ich nicht besser formulieren können.

    Zum Event / Organsation...
    (und "gegen Lampenfieber")

    Es kommt immer drauf an wo sowas stattfindet. Drinnen, draußen, Halle, Gaststätte, "Biergarten", Kirche.
    Frage Playalong oder nicht. Ein Playalong kann Sicherheit geben. Gerade beim Start.
    Ein Solovortrag allerdings kann einen umwerfenden Effekt haben.
    Genügend Praxis hast Du sicher, allein es fehlt vielleicht derzeit etwas die Routine.
    Du darfst also ruhig mehr Selbstbewußsein haben und das auch ausstrahlen. Bescheidenheit ist zwar eine Tugend, aber auf der Bühne kann sie Dich hindern.

    Außerdem ... die Hochzeitsgesellschaft ... das sind alles Freunde. Die haben grundsätzlich alle eine positive Einstellung. Nimm das mit!
    Desweiteren gibt Dir eine genaue Planung Sicherheit. Du solltest es, wie Sabine sagt, im Programm der Hochzeit einplanen lassen und mit den Planungsveratwortlichen abstimmen.
    Ob Du dann von irgendwoher reingelaufen kommst oder vorne vor der Gesellschaft einen Fixpunkt hast, das kommt immer auf die Örtlichkeit an.
    Brauchst Du ein Mikro oder kannst Du den Raum ausreichend selbst beschallen?
    Kann jemand einen Spot auf Dich schalten oder nicht?
    Das sind alles so Fragen die der Gesamtsituation geschuldet sind.

    Eine andere Frage wäre, wann willst Du selbst überhaupt spielen?
    In der Kirche (wenn sie denn kirchlch heiraten) oder auf der Feier?
    Wenn in der Kirche, dann kommt sowas zwischendrin, nach dem Ja-Wort als Solovortrag verdammt gut. Die Akkustik stimmt meißt, es ist ruhiger als auf der anschließenden Feier und Du kannst Dir sicher sein, mindestens bei der Braut fließen ein paar Tränchen der Rührung.
    Wenn auf der Feier, dann vielleicht nicht unbedingt zur "Partyzeit". Evtl. gibt es die Situation das das Brautpaar nach einem Spielchen vorne noch zusammen sitzt. Da könntest Du dann vielleicht "auftauchen".

    Zu den Stücken ...
    (und "gegen Lampenfieber")

    mach es Dir leicht.
    Nimm Dir / Plane vielleicht zwei oder drei Stücke.
    Du hast bestimmt Stücke drauf, die Du einfach so "runterdudeln" kannst.
    Ich nähme zum Einstieg eben so etwas für mich Leichtes, wo ich sicher bin und Routine habe.
    Wenn die erste Aufregung dann rum ist kannst Du was spielen was Du extra für die Hochzeit ausgesucht hast.
    Langsame romantische Stücke kommen immer gut an. > Reality (Richard Sandrson) von La Boum beispielsweise.
    Ja, "Schmachtstück" super Ausdruck @Sa(x)bine :)
    Vielleicht haben die Hochzeitler ja auch ein Lieblingsstück oder etwas das sie gerne hören oder "ihr Lied". Könntest Du auch in Erwägung ziehen und Dich inspirieren lassen. ... Kommt eben drauf an.

    Ach ja, und bei der Stückauswahl kommt es auch drauf an welches Saxophon Du spielst. Sopran, Alt oder Tenor.
    Nicht jedes Stück hört sich mit jeder Stimmung gleich gut an, aber das kennst Du sicher selbst.

    Dann ist auch noch die Frage, wann ist die Hochzeit, wieviel Zeit hast Du noch und wieviel Zeit kannst Du zum Üben aufbringen?


    So mal meine Gedanken, ich hoffe sie können helfen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Juni.2016
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  6. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Hach ja - Schmachtfetzen!
    Auf meiner Hochzeit war da "Wonderful tonight" von Eric Clapton, allerdings als Chorsatz - Seufz!
     
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  7. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich würde auch eine richtige Begleitung bevorzugen.
    Vor allem wenn sie Erfahrung haben ,können sie dir auch Sicherheit geben.
    Wenn du zb rauskommst spielen sie etwas zum wieder einsteigen, wenn dir eine Passage nicht so gut von den Fingern geht, spielen sie etwas langsamer.Überhaupt können Tempo-Variationen manche Stücke enorm erfrischen.
    Falls keine Band da ist, gibt es keine Kollegen aus dem Studium, die dich begleiten können ?
    Als Tipp gegen Lampenfieber : Alles so lange und gut üben, bis du jede schwierige Passage SICHER in höherer Geschwindigkeit spielen kannst, als du sie aufführst .
    Ich habe das Glück, mit einen Pianisten spielen zu dürfen, dem ich alles an Noten vorlegen kann.Was da steht haut er , ohne es vorher gesehen zu haben, in die Tasten, notfalls auch in dreifacher Geschwindigkeit.
    Wenn wir zusammen einen“wichtigen“ Auftritt haben, spielt er mir die Begleitung, bei mir zuhause in mein Clavinova (eigentlich hasst er das Ding), dann kann ich es in jeder Lautstärke und Geschwindigkeit üben, wann ich Zeit und Lust habe.
     
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  8. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Immer locker bleiben. Du spielst ja kein Konzert, sondern etwas bei der Hochzeit einer Freundin.
    Das ist eine persönliche Sache, es kommt also weniger auf eine perfekte bühnenreife Show an, sondern es geht eher darum, persönliche Emotionen über die Musik zu transportieren - ein völlig anderer Ansatz.
    Wenn Du Jazz studiert hast, dann kannst Du ja locker auch mal kleine Abschweifungen und Ausflüge im Stück machen, du wirst dann wieder in die Form zurück finden.
    Nochmal, spiel für Deine Freundin, mach es persönlich, dann wird das eine tolle Sache!
     
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  9. quappenqualle

    quappenqualle Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Andrea,
    das Problem mit dem Lampenfieber hatte und habe ich auch... früher hat mir meine damalige (;-)) Freundin immer Baldrian-Pillen mitgegeben. Somit hatte ich wenigstens was zu lutschen und der Effekt (oder auch nicht) tat mir gut. Ich finde ja, ein wenig Kribbeln ist außerordentlich förderlich für die Konzentration. Aber du solltest ein Song auswählen, den du wirklich gut und zu 100% beherrscht. Dann kann das Lampenfieber eigentlich nichts anrichten. Sicher, vielleicht werden die ersten paar Takte spannend, aber sobald du merkst, du stehst drüber, wird es Spaß machen und das soll es ja.
    Als Song empfehle ich Dir You'll be in my heart von Phil Collins (Playback auf der DUX Sax Plus Vol.1).
     
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  10. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen vielen Dank für eure Hilfe und eure netten und aufmunternden Worte!

    Wo ich spiele, steht mir bislang frei, ich habe bisang nur mit der Trauzeugin darüber sinniert. (Es soll ja eine Überraschung sein.) Derzeitiger Stand: Sie plant mich ein. Wo genau haben wir aber noch nicht festgelegt, da lässt sie mir im Prinzip die Wahl. Nach der Band kann ich sie mal fragen.
    Begleitung: Wir haben ganz nette Behringer Aktivboxen, die wir meist per bluetooth ansteuern. Die sind ziemlich cool.
    Ich spiele am liebsten Tenor und das wollte ich auch nehmen.
    Die Hochzeit ist im August, ich habe also noch 8 Wochen.
     
  11. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe bei der Hochzeit meiner Schwester zu deren Einzug gespielt (mit Orgelbegleitung). Lampenfieber hatte ich jetzt so keines, aber natürlich ist dies ein hochemotionaler Moment. Mein Rezept (das auch geholfen hat) war, oben auf der Empore zu stehen - klar, bei der Orgel - und NICHT, aber auch GAR NICHT nach unten zu schauen. Ich habe mich vorher etwas abgelenkt und gleichzeitig konzentriert, damit ich dieses erste Stück als "ganz normale Mucke" empfinde.

    Wenn ich unten in Sichtweite zu dem Paar gestanden hätte, wären womöglich meine Tränendrüsen angesprungen und ein Kloß im Hals hätte mich doch sehr gestört.

    Songauswahl:
    Da ist je nach Paar / Pfarrer etc. vieles möglich. Auch wenn ich durchaus ein Fan von guten Playbacks bin, ist es natürlich mit anderen Mitmusikern viel schöner. Muss ja nicht unbedingt eine ganze Band sein, wenn das zu schwierig zu organisieren ist. Aber eine Begleitung auf Klavier/Orgel/E-Piano ist schon was anderes als die Konserve.
    Wenn Du Playback spielen möchtest: "You've got a friend" oder "You'll Be In My Heart" (z.B. in den SaxPlus - Heften drin) gefiele mir für so einen Anlass als "poppigere Stücke" ganz gut.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Juni.2016
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  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich habe mal zu passender Gelegenheit 'La fille aux cheveux de lin' von Debussy gespielt, mit Sopransax und Orgel. Passend, weil die Braut blond war. :)

    Grüße
    Roland
     
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  13. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Sehr (!!!) schönes Stück für so einen Anlass
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Was @Sa(x)bine geschrieben hat, finde ich ganz wichtig: Freude auf den Auftritt zu haben und sich vorzustellen, dass es Geschenk ist, das gut ankommt.

    Ich habe selbst nach über 40 Bühnenjahren immer noch Lampenfieber. Premieren sind für mich die Härte. Mir die Premiere positiv vorzustellen, ist ganz wichtig für mich.

    Spielen würde ich das hier:

     
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  15. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Was ich für so einen Anlaß sehr schön finde, ist Halleluja von Cohen. Hab das auch in der Kirche mal zusammen mit meinem Bruder mit Gitarre gespielt und das hat super hingehauen.
     
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  16. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Um euch mal auf dem laufenden zu halten: Es gibt leider keine Band bei der Hochzeit, nur einen DJ.
    Und ich übe jetzt erstmal wieder mit Aufnahmegerät, um mein inneres Ohr mit dem, was objektiv zu hören ist, abzugleichen. Natürlich ist es nicht ganz objektiv, da mein eigener Geschmack ja immer dabei ist, aber wenn ich soweit bin, schicke ich euch ne Aufnahme. :)
     
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  17. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es einen DJ gibt, dann kannst Du bestimmt dessen Equipment nutzen - das hilft ja auch schon mal: Eine Sorge weniger ...!
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Mein Geschmack und Ratschlag: Lieber Sax pur, ohne Playback, denn das wird auf jeden Fall klappen.
    Sonst muss man das Ding gut hören, im Freien sind die Boxen möglicherweise nicht laut genug, wie schon erwähnt kann man mal rausfliegen und hat dann womöglich Schwierigkeiten, wieder reinzukommen, UND es hat in meinen Augen auch etwas Amateurhaftes.
    Hingegen ist ein Solo-Blasinstrument immer beeindruckend, man kann sich Zeit lassen, Fermaten setzen, die Darbietung durch Agogik spannender machen. Und man hat weniger aufzubauen, es gibt weniger Unsicherheitsfaktoren.

    Von wegen Studium und entsprechender Erwartung:
    Solche Ängste würde ich mir ganz schnell abschminken. (Nicht nur) ich habe schon Situationen erlebt, wo selbst routinierteste Musiker grandios daneben gelangt haben, den Profi erkennt man dann immer daran, wie geschickt er seine Fehler überspielt - absolute Fehlerlosigkeit gibt es meiner Ansicht nach nicht, irgendwas ist immer, bloß bemerken es ja die meisten Zuhörer überhaupt nicht, auch die geschulten, weil kein Außenstehender weiß, was DU gerade machen wolltest. Manchmal finden die Leute sogar gerade das gut, was man gar nicht wollte. Hinterher war eben alles Absicht (bzw. Jazz)! ;)

    Jüngeres Beispiel von mir: ich soll das Thema von "Summertime" mit dem Sopran vorstellen. An sich kein Problem, doch die Luft macht mir plötzlich Probleme, ich "veratme" mich, kann die langen Töne nicht so makellos aushalten, wie ich eigentlich wollte, die Stütze bröckelt, ich fühle mich grauenhaft, wie ein Anfänger. Nach dem Thema unerwartet riesiger Applaus, nach dem Konzert schwärmen Leute besonders von dem "ergreifenden" Thema, das ich so wunderschön vorgetragen hätte, darunter sogar Musikerkollegen.
    Mein Gefühl beim Spielen war jedoch gewesen, dass ich mich gerade wahnsinnig blamiere... :oops:

    Umgekehrt geht es natürlich auch: Man spielt nach eigener Wahrnehmung fantastisch, alles klappt richtig gut, kann aber irgendwie das Publikum nicht richtig begeistern, die tollen Sachen nimmt keiner zur Kenntnis. Das kommt ebenfalls vor. :-(

    Ich sage immer, dass das Scheitern zur Musik gehört, vor allem live. Damit muss man einfach klarzukommen lernen, Pleiten, Pech und Pannen passieren, hier wie dort, absolute Perfektion gibt es nicht auf dieser Welt, egal in welchem Bereich.
    Das soll kein Freibrief für Schludrigkeit sein, man sollte immer sein Bestes zu geben versuchen, schon für sich selbst, aber wenn es mal schief geht, dann geht es eben schief, na und. :)


    Aufmunternde Grüße,
    Rick
     
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  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das würde ich gern unterstreichen. Live ist live - der DJ macht schon genug Konserve. Spiel ganz allein, es ist anspruchsvoller, nicht unbedingt einfacher, aber viiiel schöner und eindrucksvoller.

    Gaga
     
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  20. Andrea

    Andrea Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, ich würde jetzt auch nicht so gerne die Anlage des DJs nutzen. Am Ende läuft das mp3, die CD oder was auch immer nicht oder nicht in der passenden Lautstärke.
    Ich würde es gerne ohne Backing versuchen. Ich fühle mich ein wenig von Derek Brown inspiriert, dass Saxophon auch ohne weitere Instrumente und weitere Technik begeistern kann. Nur dass es bei mir eher gefühlvoll werden soll.

    Und noch etwas: Nachdem ich hier die Rückmeldungen gelesen, gezielt Sax geübt und mir die Situation, inclusive der Freude des Paares, vorgestellt habe (und darüber geschlafen habe), bin ich gar nicht mehr so schrecklich nervös. Wenn die Situation dann da ist, werde ich definitiv aufgeregt sein... Ob es in einem angebrachten oder vermutlich eher zu starkem Maß sein wird, kann ich nicht sagen. Aber diese starke Aufregung allein beim Gedanken daran, ist nicht mehr da.
    Ich habe ja auch 8 Wochen, kann jeden Tag ein Stückchen üben und so immer sicherer werden. Das erscheint mir alles doch jetzt viel überschaubarer.
    (Den größten Kritiker bringe ich ja auch selbst zu der Hochzeit mit... mein Freund weiß halt, was ich kann oder mal konnte oder könnte, wenn ich mehr üben würde.)

    Morgen spiele ich in der Bigband und werde jede Menge Soli haben, das ist schon mal ein gutes Training.
     
    Rick gefällt das.
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