Was motiviert euch live aufzutreten? Warum macht ihr das?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 20.Juli.2016.

  1. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich bin eigentlich sehr froh, dass es Smartphones gibt.
    Als es das noch nicht gab musste ich alle Bandtermine telefonisch klären.
    Whats App-Gruppe ist da echt Gold wert.
    Man muss halt Prioritäten setzen und das Teil aus Höflichkeit mal in der Tasche lassen, wenn man “live “ mit seinen Mitmenschen zu tun hat ;)
     
    Rick gefällt das.
  2. last

    last Guest

    ich bin für :topic:
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Das kann ich nachvollziehen, ist aber ein Irrweg.

    Meiner Ansicht nach wäre an diesem Maßstab gemessen kaum einer überhaupt berechtigt aufzutreten, denn überall werden Fehler gemacht, die ich auch heraushöre, praktisch niemand ist auch nur ansatzweise perfekt.
    Es gibt Darbietungen, da rollen sich meine Fußnägel hoch, trotzdem findet's jeder klasse und ich solle nicht so streng sein, bekomme ich immer wieder zu hören: "DU merkst das halt, aber sonst doch keiner!"

    Das gilt auch für meine eigenen Auftritte: schlechtes Blatt erwischt, irgendwie kommt man grad nicht so rein, Schamgefühle.
    Und die Kollegen sowie Zuhörer hinterher: "Du spielst ja immer gut, daran wird sich wohl nichts ändern." :wideyed:

    Ist mir aber auch schon umgekehrt mit Kollegen so gegangen: "Mann du warst an deinem Bass heute mal wieder total klasse!" - "Ja, du bist immer nett und höflich, Rick, aber heute ging bei mir einfach gar nichts, tut mir Leid!" :wideyed:

    Es gibt keine absolute Perfektion, das ist die schlechte Nachricht. Und mit sich selbst ist sowieso keiner restlos zufrieden.
    Die gute Nachricht lautet: Das macht nichts, man kann trotzdem vor und mit dem Publikum seinen Spaß haben - und über Fehler wird herzhaft gelacht! :)

    (Ich finde sogar um Fehlerlosigkeit bemühte, aalgatte Darbietungen nicht erstrebenswert, sondern schnarchlangweilig - da kann ich mir ja gleich einen gut programmierten Sequenzer anhören.)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 22.Juli.2016
  4. last

    last Guest

    Hallo @Rick !

    Es geht ja gar nicht darum keine Fehler zu machen oder gar perfekt zu spielen.
    Aber zwischen geht gar nicht ( 0 % :eek:) über grottig ( 10 % :oops:) bis hin zu perfekt ( 110 % :)) ist ja vieles möglich... und eben auch vieles mit dem man (ich) besser noch nicht auftreten sollte. :D
    ...meine Meinung :).

    :) letzter
     
  5. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Es ist fuer mich ein test, wie gut ich geprobt habe und da ich oefters die Ehre habe, mit Leuten zu spielen, die besser sind als ich sehe ich es als Lerngelegenheit. Und Gage.
    Die Brisanz einer Spielsituation misst sich fuer mich eher an dem Niveau der anwesenden Musiker, normale Leute machen mich nicht nervoes.
    Gruss,
    Kristina
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo @last,

    was sowohl ich als auch schon @Tom Scott Dir zu vermitteln versuchen, ist, dass Du dieses Gefühl nie los werden wirst, egal wie viel Du kannst. Die latente Unzufriedenheit bleibt, das ist aber auch in Ordnung, denn so bleibt man motiviert, weiter an sich zu arbeiten.

    Und glaube mir: was ich schon an wirklich dreisten Darbietungen gesehen habe, wo jemand ganz offensichtlich keine drei geraden Töne aus seinem Instrument bekam und TROTZDEM Leute völlig begeistert waren, ist verblüffend.
    Nein, die Leute waren nicht nur nett und höflich, sondern tatsächlich mitgerissen von der "ehrlichen, unverfälschten, ungekünstelten, schnörkellosen" Musik. ;)
     
  7. last

    last Guest

    Das verstehe ich schon.
    Aber es gibt doch auch (oder besser es sollte doch auch) für jeden eine persönliche (individuelle) Untergrenze geben.
    Wo man halt - wenn man ehrlich zu sich ist - sagen muss: nee...das reicht wohl noch nicht...
    ...und bis jetzt wollte mich auch partout noch keiner haben...:D:D:D

    Liebe Grüße
    last
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dein Denkansatz ist aus meiner Sicht unglücklich.

    Als ich mit 7 Jahren meinen ersten Auftritt mit dem Akkordeon auf einer Schulweihnachtsfeier hatte, war dies grandios. Ich glaube nicht, dass ich damals viel konnte...

    Auch das Auftreten muss man erlernen.

    Aber vielleicht solltest du überhaupt kein Saxofon spielen; denn die Nachbarn könnte es stören?

    Wenn ich etwas lerne, dann darf ich es auch anwenden, auch wenn es alles andere als perfekt ist.
     
    Gelöschtes Mitglied 5328, flar und polly gefällt das.
  9. last

    last Guest

    Mag sein - ist ja auch individuell... für mich passt er.

    Na klar.

    Das hat mit dem eigentlichen Thema nicht wirklich was zu tun....

    Habe ich nie bestritten. :)

    :) last
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    So ist es!

    Glaubst du, dass du irgendwann mal sagst, es reicht?

    Meine persönlichen Ansprüche sind beim kommenden PISA-Auftritt für mein Saxofonspiel deutlich höher als für mein Bass-Spiel.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich hätte es nicht treffender formulieren können.

    Bzw. Ich habe früher auch Auftritte überstanden, bei denen meine Performance weit weg von perfekt war. Es gab immer mal Tage, an denen es einfach nicht rund laufen wollte.
    Das fand ich nicht wirklich dramatisch, weil das Ergebnis dann meist noch sehr befriedigend war.

    Ich mag mir die Situation nicht wirklich vorstellen, dass ich mit meinem bescheidenen Können dann noch einen gebrauchten Tag erwische :rolleyes:

    Die Reaktionen des Publikums waren für mich nie der ultimative Maßstab. Manchmal hatten wir eine sehr gute Leistung abgeliefert. Leider für die falsche Zielgruppe.

    Manchmal war die Leistung eher Durchschnitt, das Publikum tobte vor Begeisterung.

    LG Bernd
     
  12. last

    last Guest

    "Es reicht" im Sinne von "ich kann jetzt richtig gut Saxophon spielen" => nein, vermutlich nicht...

    "Es reicht" im Sinne von "damit kann man sich dann wohl mal auf eine Bühne trauen" => vermutlich ja...irgendwann...aber jetzt noch laaaange nicht...

    :) letzter :)
     
    Gelöschtes Mitglied 1142 und Rick gefällt das.
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Eine Bühne kann sehr klein sein:

    Ich hatte mal vor vielen Jahren für die Mutter einer Freundin ein paar Operettenstücke auf dem Akkordeon gespielt. Es hatte sie extrem berührt. Ein toller Auftritt!

    Ich hoffe, dass du mal deine Bühne findest; denn es ist eine tolle prägende Erfahrung.
     
  14. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    zur frage der aalglatten perfektion usw. ... is schon schön wenns richtig ist. da zahle etwas gerner die rundfunkgebühren ...

    :-D

     
  15. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, es kommt ganz wesentlich darauf an, dass man sich in Situation des Auftritts wohl fühlt - anderenfalls wird man kaum eine überzeugende Darbietung abliefern. Und ob man sich wohl fühlt oder nicht, ist eine sehr individuelle Sache. Wer hohe oder sehr hohe Ansprüche an sich hat, tut sich da schwerer und dann ist ein Auftritt vielleicht tatsächlich (noch) nicht das Richtige.

    Es gibt aus meiner Sicht als Zuhörer nichts schlimmeres, als jemanden auf der Bühne zu erleben, bei dem man den Eindruck hat, er wäre jetzt lieber woanders ... Das macht niemandem Spaß.

    Fehler werden immer gemacht und das ist auch kein Drama - und wie hier schon gesagt wurde: das Publikum nimmt diese in der Regel weniger deutlich wahr oder auch gar nicht wahr (z.B. wenn man in der Band etwas bestimmtes verabredet hat, das man dann aber nicht abrufen kann; die Band ist aber auf Zack und bügelt das aus - eigentlich ein kapitaler Fehler, aber niemand merkt es, niemand kann es überhaupt bemerken). Oder man verhaut einen Ton im Eifer des Gefechts, ist aber emotional voll bei der Sache - trotzdem alles gut (eine klassische Sängerin - ich glaube Jesse Norman - hat mal gesagt, dass sie gerne bereit ist, einen Ton einer Emotion zu opfern. Wobei Jesse Norman vielleicht kein gutes Beispiel ist, weil man sich kaum vorstellen kann, dass ihr auch mal etwas nicht gelungen ist).

    Noch mal zurück zur Motivation: ein - jedenfalls für mich - nicht unerheblicher Faktor der Motivation ist hier, wenn ich es richtig verfolgt habe, noch gar nicht genannt worden: Eitelkeit :alien:. Vielleicht nicht ganz ehrenvoll, aber bestimmt nicht ganz unten auf der Skala der Motive ;).

    So long

    Stevie
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Stevie
    Klar ist Eitelkeit dabei. Bei der einen Person mehr, bei der anderen weniger.
    Ich habe die Erfahrung gemacht bzw. gelernt, dass es am besten funktioniert, wenn man seine Eitelkeit zugunsten einer Band oder eines Projektes in den Hintergrund stellt.
    Dann wird man zum Teil eines Ganzen und es flutscht irgendwie besser.
    Nur gibt es eben sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Ansätzen und Sichtweisen.

    Lg
    Mike
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich habe den Duden bemüht :)

    Synonyme zu Eitelkeit
    Viele dieser Synonyme habe ich bislang nicht mit dem Begriff "Eitelkeit" in Verbindung gebracht.

    Zwei davon schon: Gefallsucht und Selbstgefälligkeit. Das hatte ich in meinem ersten Posting (Post #12) auch so beschrieben. Passt(e) schon bei mir. :) Dazu stehe ich auch.
    LG Bernd
     
  18. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    @Bernd

    Au weia: habe gar nicht gewusst, dass es so viele "schlimme" Synonyme gibt. Ich meinte aber in der Tat, die von Dir genannten.
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Siehste, Markus, und ich finde die Performance schnarchlangweilig, selbst die modischen Outside-Parts des Pianisten sind unspektakulär und seit vierzig Jahren nichts Neues mehr.
    Das Arrangement ist so konventionell, dass es diesbezüglich nicht mehr steigerbar ist, auf durchschnittlichem "advanced Student-Band"-Niveau, das die Musiker komplett unterfordert; selbst der Schlagzeuger setzt keine irgendwie nennenswerten Akzente.
    Da kann man nicht mal die berühmte "Augenbraue hochziehen", das Ganze ist so vorhersehbar und überflüssig wie nur was, da geht aber bei Stevie Wonders Original wesentlich mehr die Post ab.
    Und dafür werden Rundfunkgebühren ausgegeben? :eek:
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich finde es klasse und hatte es schon mir öfter angeschaut...
     
    prinzipal gefällt das.
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