"Stammplatz" in der Big Band

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von gaga, 13.März.2017.

  1. Rick

    Rick Experte

    Es ist eigentlich die Aufgabe des musikalischen Leiters, diese Dinge wie Dynamik und Rhythmus in den Proben einzupauken, bis es jeder kapiert hat. Es mag ja mal passieren, dass jemand eine Stelle technisch nicht ganz hinbekommt - dann bitte ich darum, die Stelle einfach auszulassen, da zu pausieren (das darf natürlich keine erste oder Solostimme sein), aber dass etwa ein Bläser ÜBERHAUPT KEINE Dynamik macht bzw. rhythmisch IMMER draußen ist, habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt.

    Zu a.: Da geht es wohl weniger um große Lautstärke als ums Leisespielen? Das dürfte dann kein Big-Band-Problem sein, denn die MUSS laut sein, das gehört zum Stil, leise spielt man nur im Blasorchester. :D

    Aber es gibt doch nur EIN Richtig, also muss die "arme Socke" selbst den richtigen Rhythmus spielen und darf sich nicht vom falschen Nebenmann beeinflussen lassen. Das schult ungemein - und der Falschspieler bekommt so die Chance, den richtigen Rhythmus allmählich ins Ohr zu bekommen.

    Das ist ja immer das Fortgeschrittenen-Problem in Ensembles, ich kenne das als Satzführer sehr gut, weil ich meistens richtig spiele und bei neuen Nummern erst mal mit lauter unsicheren Nebenleuten konfrontiert bin, bis die das Stück allmählich lernen.
    Aber ich spiele auch nicht immer alles richtig, dann freue ich mich, wenn ich mich mal am Nebenmann orientieren kann. So ist das eher ein Geben und Nehmen, im Endeffekt profitiert jeder vom anderen - und wenn es auch nur bedeutet, das musikalische Leiten zu üben. :cool:

    Wenn man das nicht als Frustration, sondern als Chance erkennt, bringt es einen wie gesagt trotzdem weiter.
    Ein unsicherer oder sonstwie "schwacher" Mitspieler benötigt starke Vorbilder, an denen er sich orientieren kann, nicht Beschwerden, die ihn umgekehrt eher frustrieren dürften.
    Und selbst, wenn scheinbar alle Kritik an ihm abperlt, bedeutet das nicht, dass es ihn nicht doch irgendwo innen wurmt.

    In den seltensten Fällen spielt jemand absichtlich falsch, sondern meistens ist man entweder unkonzentriert oder hat irgendwas noch nicht ganz begriffen oder man ist einfach schlecht in Form. Nichts davon kann man jemandem zum Vorwurf machen, sondern man sollte sich stattdessen lieber gegenseitig helfen.

    Wer IMMER ALLES fehlerlos kann, der darf den ersten Stein werfen!
    Ansonsten gilt für mich: Was suchst du den Splitter im Auge deines Nachbarn und bemerkst den eigenen Balken nicht? ;)

    Vor einiger Zeit in meiner Band: Ein Bläser beschwerte sich über seinen Nebenmann, der erst frisch dabei war, dieser würde ihn mit seinen falschen Einsätzen dauernd rausbringen. Nun war aber dieser altgediente Mitspieler selbst Instrumentallehrer, da fand ich, dass diese Klagen mehr über seine mangelnden Fähigkeiten aussagten als über den Neuling... :roll:

    Für mich sind die Satzführer eine Art Abteilungsleiter, die zusehen müssen, dass bei ihren Leuten alles rund läuft. Herrscht im Satz Wirrwarr und rhythmisches Chaos, dann liegt das meistens an der nicht ausreichenden "Führung" durch den musikalischen "Leithammel", finde ich.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.März.2017
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  2. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ergänzend zu dem was hier beschrieben ist, noch folgende Beobachtung: unterschiedliche Fähigkeiten lassen sich meistens auf verschiedene Weise miteinander verbinden. Wenn etwa eine rhythmisch problematische Passage aufgrund der Defizite einiger länger und intensiver zu studieren ist, schadet das i.d.R. den Versierteren auch nicht und man kann es meist so gestalten, daß alle auf ihre Kosten kommen... komplexe Passagen studiere ich gelegentlich mit den Betroffenen, drei, vier Leuten, allein, der Rest des Ensembles stößt später, z.B. 30 Minuten später, hinzu... was leider in der Ensemblearbeit vielerorts überhand nimmt, das ist die weit verbreitete Unverbindlichkeit: es gilt z.B. Titel aufzunehmen. Man sucht nach einem Termin, etwa einen Samstagvormittag. Von 8 Leuten sagen 5 für einen Tag zu, die anderen 3 halten sich über Wochen bedeckt. Oder: man hat es irgendwie geschafft, einen gemeinsamen Konzerttermin zu verabreden, mittlerweile eine Leistung, dann fehlen die Leute während der letzten Proben, obwohl diese als wichtige gekennzeichnet wurden. Viele Leute wollen die Annehmlichkeiten des Ensemblespiels genießen, sind aber nicht bereit oder Dich bewusst, dass dazu auch Verbindlichkeiten gehören, dass man dann auch einmal Prioritäten setzen muss, dass man Zusagen muss, da sein muss, mitdenken muss, dass man nicht wochenlang in waager Unverbindlichkeit verharren kann, nur weil ja möglicherweise noch geilere Dinge sich ankündigen könnten, als ein Studiotermin, die man dann auch noch mitnehmen möchte.

    Das ist inzwischen ein echtes Problem.

    Ich war früher stolz, in einer Band Konzerte mitspielen zu dürfen und habe mir ein Bein dafür ausgerissen. Ich kenne etliche Kollegen, die mittlerweile resignieren, weil ihre Ensemblearbeit etwa in den Musikschulen nicht mehr in vernünftiger Weise möglich ist.

    Besonders "nett" wird es für die Betroffenen Ensembleleiter dann, wenn sie die Leute freundlich darauf ansprechen und sich dann merkwürdige, z.T. aggressive Statements, anhören müssen. Das ist sehr schade. Viele denken, die Ensembleangebote z.B. einer Musikschule, das seien gewöhnliche Dienstleistungen, die man nach Lust und Laune wahrnimmt und alle restlichen Beteiligten haben sich zu fügen...

    Es fehlt meist am Willen zur Verbindlichkeit. Wer den aufbringt, der ist zuverlässig, mit dem kann man i.d.Regel arbeiten, auch wenn es vielleicht mal länger dauert, bis das erhoffte Ergebnis sich einstellt und der übt meist auch von sich aus...
     
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  3. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    ja, und wenn man zu denen gehört, die zuverlässig sind und immer zur Probe kommen ect. und die naderen nicht - dann bin ich wieder an dem Punkt, wo man nicht weiter kommt. Denn der Leiter muss ja alles, was wir uns in den letzten Stunden erarbeitet haben wieder und wieder durchkauen...
     
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  4. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    in unserem Orchester ist es z.B. so, dass ich ganz genau weiß, dass unser Leiter unheimlich gerne seine Kunst weitervermittelt. Als ich bei ihm direkt Unterricht hatte, schaute er nicht mal auf die Uhr, ob die eigentliche Zeit nun rum war - meist überzogen wir deutlich - aber dieser Vollblut Musiker verlor sogar seine Geduld, da er mit selben Unverbindlichkeiten der Spieler zu kämpfen hatte.
    Ich schrieb damals eine Mail an alle (außer ihm) ob sich die Betreffenen eigentlich bewußt wären, was für einen Goldschatz wir da plündern dürfen und die waren schlicht zu faul sich zu bücken. So sieht es manchmal aus und dann macht es nämlich keinen Spaß, wenn die bremsen. Das hat m.E. auch nichts mit eingschränkten Fähigkeiten zu tun, sondern mit Egoismus - alle üben nur ich brauche es ja nicht, hab keine Lust gehabt o.ä. Das man mal nicht dazu kommt, ist bei Hobbyspielern sicher normal, aber nicht 2 Jahre.
     
  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @47tmb machte mich im Thread "Stammplatz in der Bigband" zurecht darauf aufmerksam, dass ein Teil meines Kommentars unter #16 hierher gehört:

    Aus einer Band wurde ich mal rausbugsiert und durch einen besseren Saxophonisten ersetzt.
    Hat mich anfangs ziemlich geärgert, logisch!
    Der war auch wirklich um Klassen besser, weil Profi.
    Dummerweise schrieb er aber keine Arrangements wie sein Vorgänger.
    Und mit der Chemie stimmte es dann doch nicht (Diva!).
    Waren irgendwie alles Alpha-Tiere.
    Die Band löste sich kurz danach auf.
    So gesehen sehe ich meinen Rauswurf im Nachhinein eher positiv.

    Ansonsten machte ich bisher fast durchweg gute Erfahrungen mit Mitmusikern.
    Beruht ja alles auf Gegenseitigkeit.
    Und es ist ja immer die Frage wie man sich selber aktiv mit einbringt.
    Momentan werde ich bei Proben und bei Auftritten von den Kolleginnen und Kollegen gerne gesehen.
    Ich wünsche mir dass es so bleibt.
    Man hat ja auch selber seine Eigenheiten. In unserem Dialekt heißt das "Meedele" (oder auch "Mödele"). ;-)

    Auch eine gute Vorbereitung ist mir sehr wichtig.
    Selbst wenn ich nur irgendwo aushelfe, versuche ich vor einem Gig an mindestens einer Probe teilzunehmen.
    Das gibt mir Sicherheit und der Band auch (hoffentlich!).

    Lg
    Mike
     
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  6. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin jetzt richtig froh, dass ich spiele, wo ich spiele.
    Wir haben eine große Formation, wo es aufgrund der vielen Menschen auch mal menschelt. Deswegen haben wir auch eine kleinere Formation, in denen wir in der Regel nur von unserem Beruf
    abgehalten werden. Die Auftritte gehen sogar mit eingeschränkter Besetzung, dass ist mit Absicht so gemacht, um den Stress ( es menschelt ) klein zu halten. Seit wir das so gestalten,
    steigert sich die Zahl derer, die mit machen wollen deutlich und wir kommen mit unserem Bulli gar nicht mehr aus und brauchen zusätzliche Fahrzeuge.
    Bin ich froh, diesen Thread zu lesen, da freue ich mich um so mehr auf die nächste Probe.

    Gruß von der Ostsee Peter
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da geht es mir ganz gcnauso wie Dir.....:D

    CzG

    Dreas
     
  8. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    ... stimmt leider sehr häufig..., oftmals sind das Amateure, die "Menschenführung" nicht gelernt haben und aus dem Bauch heraus agieren (müssen).
    Es gibt sie aber auch , die, die das sehr gut machen ... auch aus dem Bauch heraus.

    Sehr negativ werte ich wenn Kollegen in der Band mobben ohne es zu merken und Schaden anrichten ....

    Was ich meine, etwas konkreter:

    Da teilt eine(r) aus dem Sprecher Ausschuss dem musikalischen Leiter per Email sehr rustikal mit, man möchte einen Profi als musikalischen Leiter engagieren.
    Durch die Art der Information verärgert und persönlich sehr enttäuscht, legt der musikalische Leiter alle seine Ämter nieder, die er ehrenamtlich ohne irgendeine finanzielle Vergütung ausgeübt hat. Es war nichts mehr zu retten ... obwohl mehrere noch versucht haben die Angelegenheit zu glätten. Zu groß war die Enttäuschung ...

    < als musikalischer Leiter der BigBand
    < als Leiter der regelmäßig statt findenden Satz Proben in denen er sehr akribisch die Sätze unterstützt hat
    < als Mitspieler am Bariton Saxophon
    < als Notenwart (außerdem ist er Eigentümer der Arrangements)
    < als Kassenwart

    Jetzt haben wir einen hervorragenden musikalischen Leiter (Profi), die Band entwickelt sich sehr gut weiter.... das ist positiv.
    Wir hatten aber keine Noten mehr ...
    Jetzt müssen wir Beitrag bezahlen. Das kostet Geld, jeden einzelnen von uns ... und nicht wenig.

    Mit etwas Fingespitzengefühl und "menschlichem" Umgang miteinander, hätte man eine sehr gute Lösung - auch mit dem Profi Dirigenten - finden können.
     
  9. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ja das ist ärgerlich! Wir arbeiten bei uns auch gerade mehrere Stücke für unser nächstes Konzert durch. Ist so ähnlich wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier" :D
    Die, die immer da sind kennen die Noten schon auswendig:cool:

    LG
    Dabo
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Ja, dass man nicht komplett probt, kenne ich auch nur allzu gut. Manche Mitspieler nervt es, wenn beispielsweise der Drummer oft mehrfach hintereinander fehlt, es macht ihnen dann nicht so großen Spaß...
    Aber was will man machen, der Mann ist Vollprofi und spielt oft an unseren Probentagen an der Frankfurter Oper, oder macht eine Tournee mit dem Gewandhaus-Orchester - auf ihn gelegentlich verzichten zu müssen ist eben der Preis, den man bezahlt, wenn man solche fantastischen Leute in der Band hat.

    Derzeit fällt der Bassist aus wegen Unfall, eine Saxerin, die relativ neu dabei ist und die Proben eigentlich nötig hätte, ist ständig beruflich verhindert, der erste Trompeter ist immer wieder auf Geschäftsreisen (und ohne 1. Stimme klingt so ein Trompetensatz ziemlich bescheiden...).

    That's life, ist eben nicht immer alles perfekt. Natürlich ist das extrem lästig, wenn man sich für das Ensemble engagiert, sich selbst müde und kaputt noch zu den Proben schleppt und dort wieder nur die Hälfte anwesend ist, dann kommt einem schon mal die Galle hoch, dann wird man etwas bitter - aber das hilft ja alles nichts.
    Motzen kann einen selbst etwas befreien, aber an den Widrigkeiten wird das wenig ändern.

    Jetzt im Frühjahr mussten wir wegen zu vieler Absagen (vorwiegend krankheitsbedingt => Grippe) sogar einige Proben ausfallen lassen, das ist ebenfalls ärgerlich. Doch was soll man tun? Erkältungsviren verklagen?

    Ich habe mich schon längst daran gewöhnt, dass es fast nie so läuft, wie es soll, und freue mich deshalb lieber über die schönen Momente, etwa wenn man mal (fast) vollständig ist oder man auch ohne Rhythmusgruppe groovt.
    Dadurch, dass wir so oft ohne Schlagzeug proben mussten, haben wir Bläser ein ganz gutes Ensemble-Timing entwickeln können, davon profitiert auch wieder jeder. Natürlich macht es mit Drums mehr Spaß, aber ohne hört man mehr Fehler, so kann alles Widrige auch seine positiven Seiten haben. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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  11. sailorwoman

    sailorwoman Kann einfach nicht wegbleiben

    Interessanter Thread! Da möchte ich auch mein Erfahrungen im Umgang mit der Variabilität des Niveaus bzw. des Engagements innerhalb einer Band zum besten geben:
    Eine Bigband handhabte es so, dass es vollkommen in Ordnung war könnenstechnisch etwas hinter dem Niveau der Band zu sein. Voraussetzung war allerdings den Willen zu haben sich zu verbessern und selbstverständlich regelmäßig zu den Proben zu kommen. Wenn jemand nicht das nötige Engagement zeigte, wurde mit der Person geredet, ein Rauswurf wurde nie nötig. Empfinde ich als gelungene Lösung.

    Eine andere Bigband besetzte Positionen doppelt, auf Konzerten wurden die Stimmen geteilt, ein Set Person A, das nächste Person B. Mitunter löste sich das Problem nach einiger Zeit selbst, weil es einem Spieler zu blöd wurde. Nicht ganz optimal, weil generell nicht viel geredet wurde und sich die entsprechenden Personen vielleicht rausgedrängt gefühlt haben. Was ja auch so war, von daher wäre eine offene Kommunikation m. E. besser.

    Ein weiteres Ensemble kommunizierte ebenso wenig. Mehr noch: bei Unstimmigkeiten im Satz wurde 'Neulingen' (im Ensemble, nicht zwangsläufig am Instrument) gesagt Sie sollen bitte nicht mitspielen. Die 'Veteranen' durften die Stelle spielen. Ob dann die gleichen Unstimmigkeiten immer noch da waren, war egal. Und ja, auch bei altgedienten Mitspielern kommt es zu Fehlern, gerade bei neuen Stücken. Das geht gar nicht.

    Soviel dazu,
    Sailorwoman

    (...die wahrscheinlich derzeit etwas voreingenommen ist bezüglich der 'Stammplatzspieler' da auf Bandsuche)
     
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  12. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich bin im Moment ziemlich frustriert. Ob gerechtfertigt oder nicht? Frage ich daher euch...

    Wir hatten gestern den ganzen Tag Satzprobe. Die Satzprobe war leider nicht um die Ecke sondern ca. 45min Fahrt von uns entfernt. Meine Kinder konnte ich nirgendwo lassen also mussten sie mit. Sie waren so lieb und haben sich den ganzen Tag über selbst beschäftigt (Womit habe ich solche Kinder verdient?).

    Bei der Satzprobe selbst war dann noch Mr. 2x bei den Proben dabei und hat alles (und viele Falsches) gegeben. Der Erfolg = die Tenöre müssen leiser spielen...
    ...leider spiele ich auch Tenor.

    In der Gesamtprobe kam ich mir dann völlig überflüssig vor da es im ganzen Konzert nicht eine Stelle gib wo man mal wichtig ist.

    Jetzt muss ich noch hinzufügen, dass ich für dieses Konzert extra gebeten wurde mitzuspielen......Kopfschüttel:-?

    Jetzt mal ehrlich bin ich zu empfindlich? Ich bin halt keine Rampensau und freue mich auch wenn unsere "Kleinen" ihre Passagen hinbekommen und spiele lange Töne immer leise auch wenn ein F da steht.

    Trotzdem grrrrr..

    LG
    Dabo
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ach @dabo , manchmal ist es ganz schön mühsam und man denkt sich: " wozu der ganze Mist..." , verzweifelt über die Eitelkeiten und morgen scheint die Sonne wieder und du brillierst mit einem wunderbaren Solo....
    Das zweite wünsche ich Dir!

    btw.: Wann spielt ihr wo?
     
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  14. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

  15. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Man ist immer wichtig, auch wenn man die zweit Besetzung an der dritten Klarinette ist. Anderenfalls müsste man den Platz ja nicht besetzen. Man wird bloß nicht immer als Einzelner wahrgenommen, sondern ist Teil des Gesamtklangs.

    Es ist nun eine Frage der Persönlichkeit, ob einem das genügt. ICH bin völlig zufrieden, wenn ich ein kleines Bisschen zum Gelingen beitragen kann. Im Gegenteil. Wenn meine Stimme anfängt irgendwie wichtig zu werden, ich also plötzlich einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen leiste - oder auch nicht, bekomme ich echte Angstzustände. Wodurch ich wieder vermehrt dazu neige, dass ich die Stelle auch wirklich vergeige.
     
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  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Darf ich nochmal erwähnen, dass mit Absicht im Threadtitel "Stammplatz in der Big Band" steht? Da gibt es kein zweites 2.Tenor als schwächeren "Mitläufer". Sehr oft wird es gemacht, stört aber ab einem bestimmten Niveau der Band gewaltig eine gute Entwicklung des Satzes.

    "Big Band" ist eine definierte Besetzung: 5+4+4+4 - d.h. 5 Saxophone (as1, as2, ts1, ts2, bs), 4tp, 5 tb und p, g, b, dr. Man kann je nach Stilrichtung die Gitarre streichen, percussion oder eine 5. tp als Entlastung dazunehmen, Sänger einladen usw, aber nicht die Anzahl der Saxe erhöhen. DAS ist das Problem, das ich eingangs ansprach.

    Da ist Gerrits Idee einer "B"-Band die weitaus bessere Idee - wenn genügend Leute dafür da sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.März.2017
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  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da scheint mir auch ein grundsätzliches Problem für Amateur-Bands zu liegen: Je höher die musikalische Qualifikation, desto größer die Gefahr, dass derjenige oder diejenige wegen des Engagements in verschiedenen Bands/Ensembles in terminliche Konflikte gerät und zu Proben oder Auftritten fehlt. Außerdem sind das oft die Leute, die auch die auf die Band angewiesen sind, um sich musikalisch zu verwirklichen, und deshalb eher mal weiterziehen als der treue Durchschnittsmusiker, der seit Anbeginn dabei ist.

    Das ist irgendwie eine Gratwanderung: auf der einen Seite der Wunsch nach musikalischer Klasse, den man sich auf der anderen Seite mit der Gefahr erkauft, dass die Betroffenen nicht immer verfügbar und manchmal auch endgültig weg sind.
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Wir haben seit einiger Zeit gelegentlich "Zweitbesetzungen" - weil es interessierte, talentierte Mitspieler sind, die aber leider nicht im richtigen Moment angefragt haben, sozusagen "Praktikanten".
    Einer dieser "Praktikanten" spielt inzwischen auf einem "Stammplatz" und wächst sehr gut in seine Aufgabe hinein. Dadurch, dass er vorher schon mitgeprobt hatte, kennt er das Repertoire und das Band-Konzept, ist also einem Neuzugang überlegen, den man erst komplett einarbeiten müsste.
    Auf dem ersten Alto habe ich gerade eine "Praktikantin", die mich langfristig entlasten soll, damit ich bei den Auftritten flexibler sein kann und nicht immer die Doppelrolle des Leit-Saxers und Bandleaders ausfüllen muss.

    Leider gefällt das nicht jedem Kollegen, manche geben an, es störe sie, wenn jemand ihre Stimme mitprobt, aber ich halte das Konzept für besser, als ständig im Bedarfsfall bezahlte Aushilfen engagieren zu müssen, die womöglich nur für maximal eine Generalprobe Zeit haben und dementsprechend schon mal aus unseren gerne geänderten Abläufen fliegen.
    Für unseren nächsten Auftritt benötigen wir vier bezahlte Aushilfen, darunter fast die gesamte Rhythmusgruppe, das wird lustig... :-(

    Dieses Problem ist bei den Profi-Ensembles noch deutlich größer!
    Deshalb muss man ja immer möglichst flexibel sein und sich daran gewöhnen, dass selten alles ideal abläuft: Jeder übt seinen Part zu Hause, probt ausreichend mit und ist für alle Auftritte verfügbar - ein schöner Traum... ;)

    Unser häufig beschäftigter Drummer geht jetzt (als Musikschul-Lehrer) in Rente, das wird seine Verfügbarkeit etwas verbessern, außerdem hat er schon vor einiger Zeit damit begonnen, einen begabten Schüler als Ersatzmann einzuarbeiten, der sogar bereits bei ein paar Gigs ganz brauchbar ausgeholfen hat.
    Doch der Junge ist natürlich noch schulisch "abgelenkt" und wohin er nach seinem Abitur gehen wird, weiß keiner... :roll:

    Wie erwähnt bin ich das ständige Kommen und Gehen von Anfang an gewöhnt, und wäre nicht zufällig eine Saxerin der allerersten Stunde letzten Sommer wieder eingestiegen, dann wäre ich der einzige, der aus der Gründungsbesetzung von 1989 noch übrig ist.
    Der längste Mitspieler nach uns beiden ist (mit Unterbrechung) seit 1999 dabei, dann kommt schon der Drummer, der 2004 beitrat. Alle anderen sind seit höchstens 10 Jahren mit von der Partie.

    Ein Trompeter wird uns wahrscheinlich dieses Jahr verlassen, aus dem häufigsten Grund: Studienende.
    Im Blech hatten wir sowieso über die Jahre die größte Fluktuation, nicht für jeden Weggang fand sich gleich ein passender Nachfolger, ein paar Jahre lang mussten wir vorwiegend Aushilfskräfte einkaufen, mit gemischten Ergebnissen... :depressed:

    Aber so ist das nun mal. Ich kann es nicht ändern, nur versuchen, das Beste daraus zu machen - und mich über jede gut besuchte Probe und jeden Gig mit Stammbesetzung freuen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.März.2017
    bluefrog gefällt das.
  19. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    wobei wir schon einige Gigs mit Aushilfen gut hingekriegt haben.:)

    Für mich ist der wöchentliche Probentermin sozusagen "heilig". Ist natürlich leichter für einen nicht mehr berufstätigen Menschen, sich einen Termin freizuhalten. Das strukturiert andererseits das Rentnerleben, was wohl nicht ganz verkehrt ist.

    LG Helmut
     
    Rick gefällt das.
  20. Rick

    Rick Experte

    Ja klar, irgendwie geht es immer, aber je mehr Unsicherheit, desto mehr Nervenbelastung für mich als den musikalisch Verantwortlichen...
    Ich zeige das möglichst nicht, aber es gab schon Gigs, die waren der reine Stress für mich, weil ich nie einschätzen kann, ob der Aushilfsspieler den nächsten Einsatz kapiert, den Ablauf checkt usw.
    Und jetzt werden wir mit frischen Gitarre, Bass, Klavier spielen, da kann keiner dem anderen helfen, sie werden alle drei praktisch vom Blatt spielen müssen. :eek:
     
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