Musikalität und Hörsensibilität im Alltag

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 30.April.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich bin Hörgeräteträger und freue mich sehr über Geräusche, die ich bevor ich die Hörgeräte hatte, wahrnehmen kann. Und da das Saxophon ein lautes Instrument ist, kann ich es auch gut ohne Hörgeräte hören/spielen. Frei nach Herbert Grönemeyer's Motto "Sie mag Musik nur wenn sie laut ist".

    LG
    Paedda
     
  2. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    ...erschwerend dazukommend, um so mehr meritiane Fremdsprachen man beherrscht, desto mehr dreht es dann einem dem Magen um wenn man den Inhalt mancher sinnloser Gespräche zur Aufnahme ausgeliefert ist.
    Malerei und Photographie bergen denn Vorteil einfacher die Augen verschließen zu können.

    Trotz vieler Widrigkeiten welcher mein Gehör wohl im Alltag ausgeliefert ist überwiegt wohl doch die Dankbarkeit, dass es so gut funktioniert.

    Wirkungskreis, die Auswahlmöglichkeiten und Toleranz könnten sich auch selbstätig regulieren. Widerstand ist meist zwecklos.

    LG
    Pil
     
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  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wenn ich mal darüber nachdenke, fällt mir auf, dass es bisher tatsächlich ausnahmslos aber zahlreich Musiker waren, die aus eigenem Antrieb heraus lobend erwähnten in unserer Praxis keiner musikalischen Zwangshintergrundbeschallung ausgesetzt zu werden...

    :headphone:
     
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  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    was ist "meritian"
     
  5. Gerrit

    Gerrit Guest

    Wahrscheinlich wird man u.a. deshalb Musiker, weil man ohnehin schon ein besonderes Verhältnis zu seinem Gehör hat. Ich nehme besonders in der Natur feine Geräusche intensiv wahr, allerdings dies bereits schon als Kind, ich erinnere mich da an einige eindrucksvolle Hörerlebnisse...
     
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  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    kann wohl mitspielen...
     
  7. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    :oops:mediterran
    Wenn man paar Buschtaben verwexelt uriniert man den ganzen Satz. :)

    LG
    Pil
     
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  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ja, das mit der Hörsensibilität ist schon so eine Sache ... Ich habe früher in einem Büro mit mehreren Kollegen gearbeitet. Die wollten alle immer den ganzen Tag das Radio anhaben. Ich habe zwar versucht, mich mit ihnen zu einigen, aber die konnten keine fünf Minuten ohne das Gedudel sein ... Das war echt furchtbar. Abends haben mir so die Ohren wehgetan, dass ich nicht einmal mehr im Auto die Nachrichten anmachen konnte. Geschweige denn Musik. Aber so oft ich auch mit ihnen darüber geredet habe, versucht habe, solche Absprachen zu treffen wie "Eine Stunde Radio an, eine Stunde Radio aus", die haben es einfach nicht verstanden. Sie meinten, sie könnten ohne das Gedudel nicht arbeiten. Ob ich MIT dem Gedudel arbeiten konnte, das war MEIN Problem. Ich bin wirklich froh, dass ich jetzt selbst darüber bestimmen kann, ob das Radio/Musik läuft oder nicht. :)

    Das mit der Kaffeemaschine kenne ich übrigens auch. Ich hatte mal eine Freundin zu Besuch, die nur Tee trinkt, und als ich mir einen Kaffee machte und die Maschine anfing zu mahlen, sagte ich so nebenbei "Oh, die muss ich nachfüllen." Sie guckte mich ganz erstaunt an und fragte: "Du hörst das?"
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest


    Jetzt mal ganz im Ernst... ist das nicht völlig normal?!? o_O

    o_Olast
     
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  10. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich kann keine Uhren ticken hören. Schon gar nicht in der Nacht. Ich spiele auf den Beats vom Ticken groovige Fills imaginär am Schlagzeug oder Linien auf dem Saxophon. Das treibt mich in den Wahnsinn. Deshalb trage ich weder eine Uhr noch schlafe ich neben Uhren. Und bei mehrtönigen Alltaggeräuschen bestimme ich immer das intervall. :rolleyes:
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Oh ja, das kenne ich. :)

    Bei einer Busgahrt sah ich, passend zum Dröhnen des Motors, eine Sandlandschaft, dazu einen Drumgroove und aus der Sandlandschaft fuhren, passend zum Groove, Spitzen hoch, als wäre es eine Visualisierung. Ab und zu wird da eine Synästhetik angetriggert.

    Grüße
    Roland
     
  12. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Interessant, das geht mir ganz genauso.
    Aber ich mag das auch nicht tagsüber, meine Mutter hat so eine Uhr, wo man immer die Gewichte wieder hochdrehen muss, die richtig laut tickt, im Wohnzimmer.Ich freumich immer, wenn wir in der Küche sitzen können, wenn ich sie besuche ;)
     
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  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Dito. Vor allem das mit den Intervallen geht mir exakt so. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich bei tieffrequenten Signalen mir ein Ostinato baue und darüber Melodien denke oder summe.
     
  14. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... das Gehör ist jeden Tag ganz erheblich gefordert: Geräusche, Lärm, Klänge. Wenn ich meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richte, also bewusst "weghöre", gelingt es mir schon, störendes zumindest aus dem Bewusstsein zu schieben. Das ist so ähnlich, wenn ich z.B. Big Band höre und meine Aufmerksamkeit auf genau ein Instrument richte, dann treten die anderen Instrumente völlig in den Hintergrund. Ich übe das gelegentlich. Da meine Unterrichtstätigkeit viel Zeit und Kraft beansprucht, gehe ich mindestens ein oder zwei Mal in die Berge, höre dann bewusst keine Musik, sondern genieße die Stille und die Klänge der Natur. Nach etwa zwei Wochen verspüre ich dann wieder einen "Hunger" nach musikalischen Klängen. Beim Bergwandern gehen mir dann Melodien und Rhythmen durch's innere Ohr und spätestens dann kann und muss ich wieder in mein musikalisches Dasein zurückkehren, dies mit großer Freude. Ich glaube, es ist wichtig, daß man (als Musiker) seinem Ohr und Geist solche oder ähnliche Auszeiten gönnt.
     
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  15. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ich überlege gerade, ob für einen Musiker es möglicherweise nicht ebenso wichtig sein könnte, sich bewusst Stille zu imaginieren wie andererseits Rhythmen, Harmonien oder Akkorde. Vielleicht ist diese Stille, die man sich vorstellt oder die man immer wieder aufsucht vergleichbar mit der weißen Leinwand eines Malers, die dieser aufstellt, betrachtet und dann mit Form, Farbe und Linie füllt.
     
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  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Na, jetzt mach mal nicht den schönen Fred kaputt.;)
    Unser Hirn versucht auch aus dem Gesehenen eine möglichst schlüssige Welt zu konstruieren. Da muss man nicht erst "optische Täuschungen" bemühen. Schon der scharfe Eindruck, den ich von diesen Bildschirm hier habe, ist erstaunlich genug.
    So ähnlich wird unser Zwischenohrenorgan auch versuchen aus unser aller täglicher Kakophonie etwas sinnvolles zu extrahieren. Hat es schon immer so gemacht.
    LG quax
     
  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    :)
    "mediterran" hatte ich in Betracht gezogen, konnte nur die Verbindung zu sinnlosen Gesprächen nicht sehen...

    Erinnert mich, wie ich nach vielen Jahren wieder einmal eine tickende Funkuhr in der Wohnung hatte - eh in der Küche, wo ich weder schlafe noch musiziere, aber anfangs hat mich das schon irritiert, und ich überlegte, wie ich das dämpfen kann. Mittlerweile völlig wurscht...

    Und in der Kindheit hatte ich einen großen gelben Wecker mit großen Glocken zum Wecken drauf. Der hat auch gewaltig laut getickt. Man gewöhnt sich daran...

    So sehr Musiker bin ich dann offenbar nicht - bin vor allem noch einiges anderes... kann gerade in der Arbeit ziemlich viel Umgebungsgeräusche ausblenden, wenn ich mich in irgendeine Aufgabe wirklich vertiefe... wenn nicht, ist auch ein Radio im Nebenraum für mich präsent, als stünde er neben mir.
     
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  18. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Weil hier das Ticken von Uhren mehrfach angesprochen wurde:
    Als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, durfte ich ein Erbstück meiner Großeltern in meine damals eigene Wohnung mitnehmen, einen Regulator, der mich seit meiner frühen Kindheit begleitet. Diese Uhr gongt zu jeder halben und vollen Stunde. Während ich das Ticken und Gongen im Alltag nicht bewusst wahrnehme, auch nachts dabei gut schlafen kann, - ist für meine Besucher nicht nur der Gong unüberhörbar, sondern für Manchen auch das gleichmäßige leise Tik-Tak in der Unterhaltung unangenehm. Oft halte ich meinen Regulator schon vor dem Eintreffen meiner Gäste an. Dann ist für mich diese Stille in meiner Wohnung sehr eigenartig, wohl weil mir der Rhythmus des Tickens als „unbewusste Wahrnehmung“ fehlt.

    Anders ist es, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin. Da wird es für mich zunehmend schwieriger mich auf den Inhalt meines Buches zu konzentrieren, weil ich die Bässe aus den Ohrstöpseln der Mitfahrenden nicht ausblenden kann. Mir ist nicht bewusst, dass mich diese Beschallung ´vor meiner Zeit mit Sax´ je gestört hätte. Heute empfinde ich es geradezu unerträglich.

    Noch Schlimmer empfinde ich Dauergespräche per Mobile von Mitfahrenden bei einer Zugfahrt…, da wird mir das Lesen richtig verleitet. Wenn ich aber nur aus dem Fenster schaue und die Landschaft als Bild „vorbei ziehen sehe“ kann ich die beschriebenen mir unangenehmen aufdrängenden akustischen Eindrücke gut ausblenden...
    Ergänzend noch meine Wahrnehmung der Gespräche von Reisenden miteinander, die ich als Hintergrundgeräusch beim Lesen in meinem Buch nicht als unangenehm oder gar störend empfinde.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.Mai.2017
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ha, da fällt mir McGurk ein!



    Grüße
    Roland
     
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  20. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ich auch nicht.

    Ab das Allerschlimmste ist die sogenannte ENTSPANNUNGSMUSIK :mad:
     
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