Jazz Waltz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 14.Mai.2017.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, weil sie sich nicht als Jazzer sahen. Sie fühlten sich nicht in der Tradition des Jazz.

    Ganz anders Sidnet Bechet und Louis Armstrong, egal, wie erfolgreich oder kommerziell sie waren.
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wenigstens hat mal nicht einer gewonnen, der die meisten Chicks auf der Bühne, die größte Pyro-Show, die beste dämliche Choreographie zur Hintergrund- oder Bodenprojektion hat oder den am meisten abrockenden völlig sinnlosen Geiger. Wann hat es das das letzte mal gegeben? Ein bisschen Frieden ... :)

    Grüße
    Roland
     
  3. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Bis der Bebop kam, war Jazz ja reine Unterhaltungsmusik.
     
  4. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Schon erstaunlich, dass es so ein Song auf das Siegertreppchen geschafft hat. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber mir scheint, dass dieses Jahr alle Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt waren. Dieses Jahr waren relativ viele Songs im Spitzenfeld, die eher Musik als Show waren. Dieses Jahr war ein Jahr der ruhigen Titel. Wäre Max Mutzke 2017 angetreten, hätte er gute Chancen gehabt.
    Ach ja, den Siegertitel, auch wenn er Musik ist, finde ich unerträglich schmalzig.

    Aerophon
     
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  5. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Aerophon ,

    Schmalz ist die Würze des Lebens......

    kokisax :rolleyes::D
     
  6. Roice

    Roice Nicht zu schüchtern zum Reden

    Mir gefällt der Sieger-Song auch sehr sehr gut. Vor allem die Version als er mit seiner Schwester singt (live) und mittendrin nach ihrem Einsatz völlig entzückt "BELISSIMA" ruft. Genial! :D

    Ich bin wirklich ein großer ESC-Fan, doch was Deutschland seit einigen Jahren fabriziert... kein Wunder, dass wir das Schlusslicht sind. Meiner Meinung nach hat das auch keine politischen Hintergründe (wie man oft in den Medien hört) sondern die Songs sind einfach flau und reißen das internationale Publikum kein bisschen mit. Das hat man auch beim Auftritt von Levina mitbekommen. Also mir ist kein Jubel des Publikums während des Auftritts aufgefallen. bei den anderen Acts hingegen sehr viel.

    Als sehr gutes Beispiel kann man hier auch das Vorjahr nehmen, als zuerst bekannt gegeben wurde, das Xavier Naidoo nach Stockholm fährt und dann alle laut aufgeschriehen haben, es solle doch eine Abstimmung geben. Tja das Resultat war die bezaubernde Jamie Lee Krewitz, die den letzten Platz wacker verteidigt hat. Es wäre sowieso schön, wenn wir nächstes mal einen deutschen Song zum Finale senden (es gibt sehr sehr schöne und melodische deutsche Texte) oder vielleicht mal ganz aussetzen würden. Wäre eigentlich auch nicht verkehrt, wenn wir auch mal an den Halbfinalen teilnehmen würden/müssten. Dann würden wir uns bei dem Song auch mehr Mühe geben.

    Mein letzte Punkt betrifft den Auftritt aus Moldavien:
    Passend, da ja auch ein Saxophon eine tragende Rolle hatte. Auch wenn ich den Schwierigkeitsgrad der Tonfolge jetzt nicht als sonderlich komplex bezeichnen würde, hat doch der Moderator Peter Urban angemerkt, dass der vorangegangene Auftritt von Sunstroke Projekt auf youtube leicht unter dem Suchbegriff "Awesome Sax Guy" zu finden ist. Das Suchergebniss stimmt auch, jedoch fallen mir soooooooooo viele andere Saxophonisten auf Youtube ein, die dieses Synonym tausendmal mehr verdient haben...

    LG, Roice
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Jazz hatte zumindest am Anfang keine andere Wahl, um zu überleben, aber erste Ansätze, Jazz auch als Kunst zu betrachten, gab es bereits in den 1930ern - Benny Goodmans Förderer John Hammond, der ja auch Musiker wie Billie Holiday oder Count Basie unterstützte, hatte da einen erheblichen Anteil.
    Das Ergebnis dieses Bewusstseins-Wandels war das erste Jazz-Konzert 1938 in der New Yorker Carnegie Hall, die bis dato ausschließlich hochstehender klassischer Musik vorbehalten gewesen sein soll, reine Unterhaltungsmusik war dort verpönt.

    In der Bebop-Ära der 1940er wuchs in Folge dessen das Selbstbewusstsein der Musiker, die nicht mehr nur ihr Publikum unterhalten wollten, sondern als anspruchsvolle Künstler respektiert zu werden wünschten.
    Zuerst äußerten das meines Wissens die weißen Cool-Jazzer um den Lennie-Tristano-Kreis, später schwappte der Gedanke dann auch zu den Afro-Amerikanern, wie Miles Davis oder Charles Mingus, der zornig wurde, wenn man ihn "Charlie" nannte, im Sinn von: "Ich bin niemandes "Karlchen"!" und im Village Vanguard eine berühmte Ansprache an das Publikum hielt, weil man es wagte, in der ersten Reihe, direkt vor der Band, während der Musik lautstark zu plaudern.

    Sie nahmen selbst ihre Musik sehr ernst und erwarteten das auch von der Zuhörerschaft - ganz anders als eben die Pop-Musiker, die vor allem die Funktion der Unterhaltung erfüllen wollen.
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Eher ein Sax-Sample. Das halt im Stück zigmal abgefeuert wurde. Der Life-Saxer hatte dieselbe Funktion wie die abrockenden Geiger: Optik.

    Aber so etwas kann keinem Moderator für den ECS vorwerfen, er muss ja von Musik keine Ahnung haben. :)

    Grüße
    Roland
     
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  9. Roice

    Roice Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wie wahr, wie wahr :rolleyes:
     
  10. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Stimmt, aber auch ein Pop-Musiker kann Künstler sein und seine Kunst ernst nehmen........

     
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  11. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Nächstes Mal einfach Helene schicken... :woot:
     
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  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wieso sich das immer gegenüberstehen muss, Unterhaltung und Kunst... wenn Du natürlich auch keinen Gegensatz darin aufstellst, aber dennoch...

    Und entfernten sich damit auch vom "normalen" Publikum. Und das beobachte ich quer durch: einerseits trivialste Unterhaltungsindustrie, andererseits abgehobenes, elitäres Irgendwas (für meinen Geschmack), festgeschrieben in der kategorischen Trennung zwischen E-Musik und U-Musik.

    Wer maßt sich an, dass, wenn man von mir aus einmal das ganz billige Bierzelt- und Schlager-Zeug weglässt, nicht auch populäre Musik Kunst ist? Was ist schwerer: mit den "einfachen Mitteln" des Pop etwas zu machen, was tatsächlich mit seiner Wirkung als neu(!) "einschlägt", nach all den tausend Liedern, die schon geschrieben wurden, oder einfach noch schrägere Klänge und noch unrhythmischere Tonfolgen zu produzieren, wo nur noch einige wenige behaupten, sie verstünden sie, um zur Zuhörer-Elite zu gehören? (Stichwort: "Hurz!")
    Ja, ich überzeichne hier.
    Und bei weitem nicht alles, was im Radio läuft, ist Kunst. Aber auch zu Strauß' Zeiten gab es massenhaft (damals eben) Walzer-Komponisten - das war die Popmusik von damals. Die Zeit überdauert haben die, die wirklich gut waren - im Walzer, in der Popmusik! Nicht in einem abgehobenen Getue. Ähnlich wird es mit der Popmusik sein und ist es schon: kennt man jede Band der 60er, 70er und 80er noch? Nein, nur die "Großen". Und sie werden noch weiter aussortiert werden. Aber Bands wie Dire Straits oder Queen, um nur zwei wahllos herauszugreifen - das war nicht "zwei glatt, zwei verkehrt", da war schon mehr dran.
    Oder ich denke an ein live-Konzert von Glenn Kaiser, einem christlichen Rock-Musiker: als Einstieg hat er einfach nur instrumental "geraden" Rock gespielt - aber keinesfalls trivial, und dermaßen gut, dass mein Grinsen vor lauter Genuss immer breiter wurde! Was der Mensch aus den "paar Harmonien" machte, war unglaublich! Und zugleich war das nach meinem Spüren zugleich komplett massentauglich!

    Auch das kann man ernst nehmen... abgesehen vom Kunst-Aspekt: meinst Du, z.B. ein Grönemeyer nahm seine Musik irgendwann einmal nicht ernst? Und ist "Pop" wie nur was... und wollte sein Publikum sicher trotzdem auch unterhalten!
    Und ist bei weitem nicht der einzige, der seine Musik ernst nimmt/ nahm! Wie gesagt, freilich gibt es auch die Unterhaltungsindustrie, die nur ihren Teil von "Brot und Spiele" tut, aber das macht nur einen Teil von Pop aus. Wie groß der Teil ist, will ich jetzt nicht spekulieren und schon gar nicht beurteilen und würde wohl auch kein Urteil von anderen akzeptieren - einfach, weil das Gebiet unüberschaubar groß ist.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Außer dir redet keiner von E- und U-Musik. Hast doch Rick selber zitiert: er spricht von Musikern, "die nicht mehr nur ihr Publikum unterhalten wollten, sondern als anspruchsvolle Künstler respektiert zu werden wünschten."

    Das war nun mal so. Der Satz stimmt inhaltlich.

    Ob es gut ist, dass Musiker den Anspruch haben, weiß ich nicht. Es ist aber ihre Freiheit, sich als das zu sehen, was sie wünschen. Dann ist es die Sache des Publikums, ob ihm das auch gefällt. Da braucht man keinen "Hurz" und keine "Elite" herauf beschwören.

    Du läufst in deine eigene Falle, indem du die Schubladisierung kritisierst, die du selber erst geschaffen hast.
     
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  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Habt Ihr Euch das etwa alle angeschaut??? Clipboard01.jpg
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nun, seit Stefan Raab nicht mehr mitmischt (ja, klar kann man ihn auch nicht mögen), läuft im ESC nix mehr.

    Vorher übrigens auch nicht. Ralph Siegel war auch nur auf den letzten Plätzen.

    Raab hat mit seinen Beteiligungen, ob selbst oder mit von ihm unterstützen Musikern, kein Platz schlechter als #10 erreicht...und gewonnen hat er ihn mit Lena auch noch.

    Ich sag ja nicht, dass Raab wieder antreten sollte.

    Nur, die Versntwortlichen sollten sich Gedanken machen, wie er das geschafft hat und davon lernen.

    Raab hatte einfach ein unglaubliches Gespühr wie man die Massen erreicht und die Medien motiviert.

    CzG

    Dreas
     
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  16. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ich mag ihn ja auch nicht, aber ganz so schlecht war seine Ausbeute nicht, wenn auch bei gefühlten 1000 Teilnahmen:
    1x Platz 1 (Nicole)
    3x Platz 2
    2x Platz 3
    2x Platz 4
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wann war das jeweils? Klar hatte er auch seine guten Zeiten...

    CzG

    Dreas
     
  18. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

  19. Roice

    Roice Nicht zu schüchtern zum Reden

    Stefan Raab war schon eine Ikone. Man kann ihn lieben, man kann ihn hassen, aber man kann nicht abstreiten, dass er mit fast allem Erfolg hatte, was er getan hat. Waddehaddeduddeda :D

    Super genial ist übrigens seine Eröffnung des ESC in Düsseldorf. Mein persönliches Lieblingsopening eines ESC's
     
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  20. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Nee!
    Ich war bei einem Konzert, also einem richtigen und guten, live gespielten. ;-)
    Aber auch sonst hätte ich mir das nicht angeschaut.

    Ich finde dass der sehr hohe Geldbetrag, den Deutschland jährlich zum ESC beisteuert, für die hiesige Musikförderung eingesetzt werden sollte.
    Das würde auf Dauer auch das Radioprogramm positiv beeinflussen, in dem aktuell ja nur noch das täglich allergleiche abgedudelt wird.

    Lg
    Mike
     
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