Auswendig spielen....muß man das?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 15.September.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Natürlich muß man es nicht....

    ABER!

    Bisher habe ich mich immer gegen auswendig spielen gewehrt, weil ich nicht gut auswendig lerne....(war schon in der Schule ein Thema...Vokabeln lernen....brrr...)...und habe das auch hier entsprechend vertreten...

    Beim Bandcoaching letzte Woche empfahl Reiner aber auch nochmal, dass es besser ist auswendig zu spielen.

    Gut, bin ja nur beschränkt beratungsresistent und habe danach konsequent angefangen unsere Stücke auswendig zu üben.

    Geht schon, die haben wir ja schon zig mal gespielt....aber ich hab dann mal "Aussetzer", hab plötzlich den Faden verloren....Angstzustände (!).... letztlich habe ich mich "durchgewurschtelt"....hat funktioniert.

    Ohne Noten vor der Nase war ich aber auch bei den Soli viel freier, hab mehr gehört, weniger gesehen...da war dann auch mal Unsinn dabei... aber insgesamt war ich viel musikalischer.

    Fazit und Botschaft für alle Amöben wie mich:

    Die Könner, Profis, Experten haben Recht....auswendig spielen gibt einen richtigen Schub!...
    (Ja, ne schon klar... wir Anfänger sind ja zuweilen auch beratungsresistent)

    Aber vielleicht muß man die Erfahrung auch selber machen...

    CzG

    Dreas
     
  2. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Ich habe früher auch immer alles auswendig gespielt, war ja auch nicht so schwer. ( also die songs waren simpel) Aber auch jetzt lese ich oft und praktiziere es, dass es sinnvoll ist, Übungen und songs auswendig zu spielen.
    Ich denke schon, dass das gut ist und da lernt man sicherlich schnell dazu und es wird immer einfacher, aber ich tue mich da gerade etwas schwer mit. Ist aber okay, bin ja wieder ganz frisch dabei.
    Und schön, wenn man auswendig spielen kann und bei Schnitzern in aller Hektik das souverän umspielen kann. Merkt niemand und ist manchmal besser als gedacht.
    Also Antwort auf die Frage: Ja ....muss man, bzw. sollte man :)
    Gruss Horst
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.September.2017
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich vergesse immer, welche Stücke ich auswendig spielen kann.
     
    MrWoohoo, Pil, Werner und 13 anderen gefällt das.
  4. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    ...die meisten!

    :Dlast
     
    Pil und sachsin gefällt das.
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Noch ein Aspekt, der mir grad' durch den Kopf geht...

    wie gesagt, auswendig ist eigentlich nicht mein Ding...

    ABER!

    Vor zwei Jahren war es nur blöd die Noten in den Kopf kriegen...dazu hatte ich nicht die richtige Lust...fand das öde.
    Hatte ich einen Aussetzer, war ich raus, mußte das Stück abbrechen.

    Heute verstehe ich die Stücke besser, deren Aufbau und harmonischen Zusammenhang, höre besser was passiert...da fällt mir es a) leichter nach Gedächnis zu spielen, weil ich weiß wie es klingen muß und b) kann ich auch mal einen Aussetzer geschickt überbücken...und dadurch ist auswendig plötzlich kein "Angstthema" mehr...

    Manche können das eben früher...alles zu seiner Zeit...:D

    CzG

    Dreas
     
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  6. Gerrit

    Gerrit Guest

    Weil Du in Gedanken immer beim McLaren bist! :)
     
  7. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ich denke, wie manches andere auch, es ist keine allgemeingültige Antwort möglich oder auch sinnvoll. Einige kommen besser gänzlich ohne, andere mit Notenansicht zurecht. Manche nutzen das vorliegende Notenmaterial wie eine Notiz, als Erinnerungsstütze, ähnlich wie ein Redner, der nur ab und zu auf seine Zettelchen schaut... Von dem russischen Virtuosen Sviatoslav Richter ist überliefert, daß er meinte, er wolle seinen "Text" immer bei sich haben... immerhin war er einer der bedeutendsten Interpreten und Solisten des vergangen Jahrhunderts.
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So hab' ich es ja bisher gemacht, nehme aber für MICH grad eine deutliche Änderung wahr....

    CzG

    Dreas
     
  9. Gerrit

    Gerrit Guest

    Na ja, man entwickelt sich ja gelegentlich und merkt dann, daß die gewohnte Arbeitsweise nicht mehr passt. Ich denke man muss dass entspannt und undogmatisch sehen und handhaben.
     
    edosaxt gefällt das.
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So sehe ich das auch, habe nichts anderes behauptet...habe hier grad nur meine aktuelle Erfahrung kund getan...(war bisher, wie erwähnt, dem Auswendigspiel total abgeneigt).

    Kann jeder machen wir er mag...

    Ging mir nur um Erfahrungsaustausch...

    CzG

    Dreas
     
  11. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    jaaaa, und das wird noch besser:
    Was spielen wir als nächstes - [inzwischen ein kurzer Blick auf eine 100Nummern lange Setlist - die immer geht und jeder Kennt → ich erinnere mich ja schon sonst nicht mal mehr an die Titel, welche ich alle kenne[n sollte] ]'also:
    wir spielen xxxyyyy, und dann one two three....
    und dann fängst echt mit nem völlig anderen tune an, und alle gucken und naja irgend wie schaffens dann alle drauf,
    bist selbst beim Solo merkst - seltsame changes bsp: statt alle für mich spielen wir softly as in the mornin'
    oder so....das ist bitter
    also: auswendig ist auswendig von auswendig, ist halt so'n ding...
    cheers
    Paco
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Naja, kommt halt drauf an, wie immer ...

    Spielt man in einem Orchester oder in einer größeren Band (z.B. Big Band) sehr viele Stücke als eine von vielen Stimmen nach komplett ausarrangierter Musik, dann wird man sicher genau nach Noten spielen. Es hat keinen Sinn, sich das alles (mehrere hundert Stücke) auswendig merken zu wollen. Und es wird auch erwartet, dass man genau das spielt, was in den Noten steht. Manchmal sieht man die Noten ja auch erst zum ersten Mal ;-)

    Aber das hat @Dreas wohl auch nicht gemeint.

    Ist man solistisch tätig (z.B. als einziges Saxophon in einer Combo), so liegt die Sache schon anders.

    Erstens ist es nicht so wichtig , haargenau das zu spielen, was in den Noten steht. So lange es musikalisch passt. Zweitens spielen alle anderen vielleicht auch ohne Noten. Drittens gibt es vielleicht gar keine Noten ...

    Wie hier schon öfters erwähnt, kann "ohne Noten" eines von zwei Dingen bedeuten:

    (a) Es gibt Noten, und die hat man genau auswendig gelernt.

    (b) Man spielt nach Gehör, ob es Noten gibt oder nicht.

    Der Vorteil ist immer, dass man sich mehr auf die Musik an sich konzentrieren kann (z.B. Sound, Ausdruck, Improvisation). Es ist schwer, ein Solo nach Noten so überzeugend zu spielen wie frei. Der Ausdruck kann oft die fehlende Rafinesse übertrumpfen. Das ist das Geheimnis von vielen (Gesangs-)Solisten: sieht man die Noten, die sie gespielt haben, ist man enttäuscht. Aber sie haben dem Stück ihren Charakter und ihren persönlichen Touch aufgeprägt.

    Der Nachteil ist das Risiko, dass man mittendrin verloren geht. Deshalb ist es sehr wichtig, viele musikalische Ankerpunkte zu haben. Dass man jederzeit weiß, wo man ist, und was harmonisch gerade passiert.

    Ausnahme ist, wenn man selbst der Star der Truppe ist. Dann wird sich der Rest der Band bemühen, den Solisten trotz Fehlern einzufangen und wieder zurückzuführen. Das haben wir in der Big Band immer wieder, wenn wir (relativ) bekannte Solisten begleiten, die halt leider keine Zeit gehabt haben, vorher zu einer Probe zu kommen ...
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Florentin

    Wichtiger Hinweis von Dir!

    Ich beziehe mich IMMER auf meine Erfahrung in einer klassischen Jazz Combo!

    Zur Big Band kann ich nichts sagen, aber wohl wissend, dass es da anders läuft.

    CzG

    Dreas
     
  14. Gerrit

    Gerrit Guest

    Anders verstand ich's auch gar nicht... ;-)
     
  15. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    Also für mich ist es schon immer Voraussetzung gewesen Songs auswendig zu spielen.... früher als Drummer in der Band später als Gitarrist in zwei Bands oder Bassmann...... die meisten Bands die ich live bis jetzt gesehen habe spielen auch zu 99% ohne Noten......jetzt beim Jazz Festival in Domburg sehe ich aber viele Bands mit Noten oder Tablet.....sollte aber jeder selber wissen wie er am besten damit zurecht kommt.....was wir früher wohl in der Band hatten ein Zettel wo die Reihenfolge der Songs drauf stand......
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Als Solist bist Du i.d.R. derjenige, der mit dem Publikum interagiert.
    Ein Notenständer kann da schon ein trennendes Element darstellen.

    Vor allem dann, wenn der Solist ständig an den Noten klebt, wird "Kommunikation" mit dem Publikum unmöglich.

    Ich sehe den Solisten einer Band wie einen Sämger bzw. eine Sängerin. Frontman.
    Der /die käme auch nicht auf die Idee, den Text vom Blatt zu singen.

    Und wenn schon Noten als Solist, dann eher als "Geländer", an dem man sich zur Not mal entlanghangeln kann. Nicht, um da ständig drauf zu schauen.

    Ganz anders sieht es bei Formationen (Big Band, klassisches Quartett etc.) aus, die ausnotierte Arrangements spielen.

    LG Bernd
     
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  17. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Ich wüsste gar nicht wie ich es schaffen soll so schnell Noten zu lesen. Ich spiele nur auswendig seit ich angefangen habe. Manchmal braucht es halt 70 Wiederholungen bis es sitzt, sber dann sitzt es auch. Das Ohr hilft auf jeden Fall einen Riesenteil mit. Freue mich für Dreas das er das heraus gefunden hat.

    Lg Guido
     
    annette2412, Bereckis und p-p-p gefällt das.
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Auswendig ist übrigens nicht gleich auswendig.
    Ich stelle gerade fest, dass ich eigentlich kaum was wirklich auswendig kann :(
    Von so etwa hundert Standards kann ich die Themen, das reduziert sich dann auf etwa 50 Stücke, wenn ich die Improvisation miteinbeziehe. Allerdings bin ich da bei der Improvisation auf den Bass oder das Klavier angewiesen, verlasse mich also auf mein Gehör. Wenn ich A capella über ein Stück improvisieren soll, bleibt nur noch eine Handvoll Stücke übrig.
    Habe mir nach vielen Jahren ein Herz gefasst und mal wieder Unterricht genommen, und mein Lehrer besteht darauf, dass ich Stücke so auswendig lerne, dass ich sie A capella spielen kann. Ich soll ihm also jeden einzelnen Akkord eines Stückes auswendig benennen. Das geht sowas von gegen meine Natur, aber er hat natürlich völlig recht. Man kann ein Stück nur dann wirklich auswendig wenn man sich völlig frei gemacht hat von der Rhythmusgruppe.
    Ansonsten kommt es auf den Bandkontext an. Wenn man als Sideman ein oder zwei Gigs in einer bestimmten Formation mit Eigenkompositionen/eigenen Arrangements mitspielt, kann man erwarten, dass der Bandleader entsprechende Noten mitbringt. Da lohnt sich der Aufwand nicht, alles auswendig zu lernen.
    Mein Mann hat gerade das große Glück, mit seiner eigenen Band auf eine 34 Konzerte umfassende Tour zu gehen, und ab dem zweiten Gig der Tour haben alle die Stücke auswendig gelernt, und da sind so einige hammerschwierige Kracher dabei.
    LG Juju
     
  19. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    YES
    schaff da grad mal 3 Stücke ...
    arbeite aber dran (at the Moment - Stella by Starlight...)

    lg

    gue
     
  20. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    Hi @Dreas !
    da passiert ja gerade echt eine Menge bei dir: Klassik, Stücke schreiben und auswendig spielen - echt cool! :cool2:

    Ich kann ein Stück relativ schnell auswendig.
    Allerdings so schnell wie ich es abspeichere, so schnell ist es dann leider auch wieder weg, wenn ich es nicht oft genug wiederhole.:-o
    Viele Stücke kommen aber wieder, wenn man erstmal die ersten Noten gefunden hat.
    Richtig auswendig kann ich nur wenige Stücke.

    Liebe Grüße
    Annette
     
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