Projektion und Fokus - Beschreibungen von Sound

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von ppue, 7.Juli.2018.

  1. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Mach dir jetzt bloß nicht zu viel Gedanken!
    Einfach weiter Saxophon spielen, am besten in einem Ensemble oder einer Band.
    Und wenn es deine Zeit erlaubt und du Lust hast, gelegentlich einen Workshop besuchen.
    Interessant wäre auch ein reines Sax-Ensemble (Quartett oder Quintett). Da lernt man gegenseitig sehr viel.
    Mit der Zeit lernst du sowieo selber dazu und bekommst irgendwann vielleicht DEINEN tollen Sound.
    Ob der dann fokussiert oder spread oder sonst etwas ist, ist doch egal.
    Hauptsache du fühlst dich wohl und deine Mitmusiker und natürlich die Zuhörer beschweren sich nicht.

    LG
    Mike
     
  2. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Schulz von Thun jubiliert, hatte aber offensichtlich nicht genug spread.
     
  3. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Hmmm, ich find´s schade, dass @saxhornet gegangen ist, schließlich kann er ja etwas mit diesen Begriffen anfangen, könnte also zur Klärung beitragen.
    Und, ich hoffe, dass ich dir jetzt nicht unrecht tue, aber
    klingt für mich etwas triumfierend, als ginge es hier um einen Wettbewerb.

    Diese ganze Diskussion um Psychoakustik (nein @ppue, das ist auch nicht der Beliebigkeit anheim gestellt - dort gibt es schon einige Dinge die bei Allen gleich oder zumindest sehr ähnlich sind) und um Physik (auch wenn aus einem Instrument/Equipment nichts anderes rauskommt als Schallwellen - wäre dann die Frage wieso ein Instrument "fokussiert" oder "spready" ist) erscheint mir als Nebenschauplatz (wäre dann im Anschluss vllt. zu thematisieren).
    Mir geht es darum (und so hatte ich den Thread auch verstanden) zunächst einmal zu klären was denn "fokussiert", "Projektion" etc. eigentlich für den Rezipienten ist, dabei ist es zunächst völlig egal ob ich, als Rezipient, mir etwas einbilde oder ob das physikalisch nachweisbar ist. Wie kann ich beschreiben wie sich "fokussiert" darstellt. Kommen wir dort mit den Begriffen "klar", "schrill" oder was auch immer weiter (so unscharf diese Begriffe auch sind) oder meint es etwas gänzlich Anderes.
    Dabei kann es m.E. nicht darum gehen ob diese Begriffe
    sind oder nicht, haben sie eine andere Qualität als "scharf", "schneidend", "rau"... oder nicht.
    Letztlich muss man nicht einmal das klären, wenn "Projektion=Durchsetzungsvermögen" können die Begriffe ja auch nebeneinander bestehen, ich wüsste dann halt, dass Projektion=Durchsetzungsvermögen und damit kann ich dann auch verstehen was jemand meint der von Projektion spricht.
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    ich bin grad vom Urlaub nach Hause gekommen.
    Ich sollte mich nach 10 Tagen Abstinenz vom Saxophon bis Sonntag wieder in Form bringen.
    Als Verbindung der grade laufenden Threads :) und weil ich mir zu meinem Geburtstag wieder ein Philtone Tribute gekauft hab (hatte ich schon mal, inzwischen bin ich aber klüger geworden), hab ich "Triste" mit meinem RetroRevival "Florida-Link" und mit dem Philtone Tribute "Florida Link" eingespielt.

    Triste RR Super D "Florida" 7*, Rigotti 3med, Yanagisawa TW10U

    Triste Philtone Tribute 7*, Rigotti 3med, Yanagisawa TW10U

    Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr gern diskutieren, was mehr spread und mehr fokussiert klingt, es interessiert mich.
    Ich weiß, dass ich mit dem RR lieber auf einer Bühne mit Sch....Monitoring - gegen Blechbläser ankämpfend - stehen möchte. Vom Sound gefällt mir das Tribute schon sehr gut. Ich denke, wenn Ihr beide probieren könntet, würden 95% von Euch das RR bevorzugen, weil es einfach viel leichter losgeht. Ich denke, mit dem RR muss man weniger üben :)

    So, jetzt der Hund.

    Liebe Grüße, Ton
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Ton Scott
    Du Schelm du, hast zwei mal das Gleiche hochgeladen :D

    Im Ernst, wenn mir diese Aufnahmen helfen sollten, zu verstehen, was Fokus und Projektion ist, dann muss ich leider passen.

    Vielleicht sind meine Ohren einfach zu sehr geschädigt für Sowas.

    Gruß,
    Otfried
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Aber nein!
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Weiß ich doch :)
     
  8. ruit

    ruit Ist fast schon zuhause hier

    Für mir auch kaum Unterschied zwischen beide Aufnahmen.

    Du meinst, das RR bietet bessere Möglichkeiten mit mehr "Power", Focus und Projektion zu spielen.

    Das Tribute ist für andere Umstände auch gut geeignet.
    Ich habe das Tribute nur kurz gespielt, aber wahrscheinlich einer der Gründe das ich das Tribute wieder verkauft habe.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, genau. Ich damals mein erstes auch.
     
  10. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab jetzt mal in die Aufnahmen von @Ton Scott reingehorcht. Erst einmal klingen sie beide sehr gut (habe jetzt aber nur mit ein paar einfachen In-Ears (Anglizismen drücken Modernität aus - ist nicht böse gemeint) gelauscht). Das RR empfinde ich als etwas rauer, rauchiger, das Philtone als etwas glatter, klarer. Ob irgendetwas davon jetzt wieder fokussierter oder spreadiger ist würde mich auch interessieren. Nach meinen bisherigen Leseerfahrungen (merkwürdige Erfahrung) würde ich vermuten, dass das RR „spready“ ist und das Philtone „fokussiert“ oder hat es mehr/weniger „Projektion“???:rolleyes:
     
  11. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ich find an dem tribute gut, bzw besser, dass es von der klangqualität und von der lautheit her schön ausgewogen durch die register spielt. Das tut(et) das Rr nicht. Es wird obenrum lauter, der ton durchdringender. Ausserdem hat es eine kürzere Attackzeit. Fokussiert bzw spread kann ich nicht zuordnen.
    Cool gespielt. Was notiertes?
    Lg
    Zwar
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich muss ehrlich gestehen, ich habe keine Ahnung.
    Die für mich relevante Erfahrung ist die, was das Mundstück macht, wenn ich was mache.

    Ich denke, bis auf Abweichungen zum Mikro spiele ich recht gleich, so wie ich das halt höre.
    Obwohl der "Grundcharakter" der beiden Mundstücke nicht wirklich unterschiedlich ist, passieren unterschiedliche Dinge, wenn ich (unbewusst, aus dem Stimulus der Melodie heraus) etwas verändere.
    Ich finde z.B. den Unterschied zwischen Pushen und Nicht-Pushen beim Philtone geringer als beim RR. Das RR produziert mehr "Geräusch", "Noise" und es klingt fast einem High-Baffle-MPC ähnlich. Subtone finde ich auch unterschiedlich, ich höre beim Philtone mehr "Grundton".
    Deshalb empfinde ich es als harmonischer, das RR hat seinen Einsatzbereich wie bereits oben erwähnt.
    Lest Euch mal die Beschreibung von Steve Neff des RR Florida durch, er kommt zu einem ähnlichen Ergebnis und begründet, warum er sich eines gekauft hat, unter anderem, weil seine Birne nach dem Tumor den "Back-Pressure" eines traditionellen MPCs wie dem Philtone nicht aushält.

    Danke, ja, ich fang ja erst wieder an zu spielen, hehe.


    Liebe Grüße, T.S.
     
  13. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott ,
    wenn ich das richtig verstehe decken sich deine Begriffe von „Geräusch“ und „Noise“ recht gut mit dem was ich unter „rau“ und „rauchig“ bezeichnet habe. „mehr Grundton“ und „harmonischer“ entsprechen dann „klarer“ und „glatter“ („runder“ könnte ich noch ergänzen). Wenn dem so ist, hören wir schon mal Vergleichbares.

    Hat jetzt zwar mit „Projektion und Fokus“ noch nicht direkt zu tun, aber es gibt schon mal einen gemeinsamen Nenner, vielleicht kommen wir ja langsam näher ans Thema...
     
  14. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Interessant. Ich habe den umgekehrten Eindruck: das Philtone hat für mich besonders am Anfang und später auch, wenn Töne lauter gespielt werden, mehr bestimmte Obertöne (= weniger Grundton) im Klang, wodurch ich den Klang auch intensiver bzw. auch einfach lauter wahrnehme. Ich hätte hier eigentlich daher für das Philtone den Begriff fokussiert verwenden wollen und für das RR spread, weil bei jenem neben dem Grundton keine bestimmten Obertöne dominieren, sondern die Obertöne eher ein breiter verteiltes Klangspektrum ergeben. Ich bin aber noch sehr unerfahren im genauen Hören von Saxophon-Klängen, daher mag mein Hör-Eindruck auch völlig falsch sein und erst Recht habe ich noch nicht gelernt, wie sich focused und spread nun tatsächlich für Profis anhören. Hinzu kommt, dass mein Gehör im Mittel- und Hochtonbereich nicht gleichmäßig empfindlich ist.
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich hatte auch noch nie Verständigungsprobleme mit den Leuten, mit denen ich mich üblicherweise über solche Dinge unterhalte, aber vielleicht liegt das auch an der Sprache? Also dass im englischsprachigen Raum da ein größerer Konsens besteht?
    Was Projektion angeht, darüber braucht man bei Aufnahmen wohl eher nicht drüber sprechen, dazu sollte man einen Live Gig hören, im besten Falle unverstärkt oder wenig verstärkt. Ein Augenöffner war vor einigen Monaten Jerry Weldon bei einem Live-Gig. Unverstärkt und im Vergleich mit dort ebenfalls spielenden Saxophonisten wäre glaube ich jedem sofort klar, was mit strong projection gemeint ist - Jerry hätte auch jemandem in der hintersten Reihe noch das Toupet weggeblasen...
    LG Juju
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Für mein Empfinden:

    RR = eher Spread
    Philtone = eher fokussiert

    aber dicht beieinander....macht der Spieler.

    CzG

    Dreas
     
    frullip gefällt das.
  17. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @altoSaxo
    War das nicht ziemlich genau das vorher Beschriebene? Mit der Ausnahme, dass du mehr Obertöne mit weniger Grundton gleichsetzt? Ich denke, dass die Obertöne beim Philtone harmonischer sind als beim RR, dessen disharmonische Obertöne eben rauer wirken(vllt. ist hier auch mein Verständnis von harmonischen Obertönen unzureichend - dann bitte ich um Korrektur, ich kann mit Kritik leben).
    @Juju
    Könntest du bitte „strong projection“ versuchen zu übersetzen? Heißt das soviel wie Durchsetzungsfähigkeit, Lautstärke, Klarheit oder so? M.E. würde diese „Übersetzung“ genau dazu beitragen die Threadfrage zu beleuchten, eine weitere Wiederholung des Wortes scheint mir nicht hilfreich (ist nicht böse gemeint, ich will nur verstehen was ihr meint)...
     
  18. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas
    hast gerade parallel zu mir geschrieben,
    Ja, das dachte ich mir fast - danke, dass du eine Antwort auf meine Frage gibst.
    Wenn das so Konsens ist, könnte ich die beiden Begriffe schon mal zuordnen - bräuchte nur noch etwas empirisvhe Untermauerung, sowohl was die Quantität der Soundbeispiele als auch die Quantität der Einschätzungen angeht, die Beispiele von @Ton Scott lagen schon eng beieinander.
     
  19. ruit

    ruit Ist fast schon zuhause hier

    Mit ein richtig (vielseitiges) Mundstück kann man auf klassische Weise fokussiert spielen.

    Mit das Gleiche Mundstück kann man auf jazz Weise, mit etwas mehr Luft und Subtones spielen und wird das weiniger fokussiert, eher spread.

    Auch dieser jazz sound kann mit weniniger Fokus noch immer viel Power und Projektion besitzen.
    Das Beste hört man das Unterschied mit einem Tenorsaxophon.

    Ein Sopransaxophon klingt sowieso fokkusierter als z.B. ein Tenorsaxophon.
     
  20. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @ruit
    Das glaub ich dir gerne, aber was ist „fokussiert“? Das ist für mich ein Begriff den ich aus der Fotografie kenne, dort bedeutet er, dass ich einen Schärfeeindruck in einem bestimmten Abstand von der Sensorfläche erziele - auf den fokussierten Punkt scharf stelle. Ein weiterer Punkt wäre, dass ich mich auf etwas fokussiere, meine Konzentration auf einen Punkt setze. Aber beim S“xophonKLANG hab ich keine direkte Assoziation. Meine Frage ist, nach wie vor, was ist „fokussiert“ in der Welt des Klangs? Gibt es eine passable Umschreibung?
     
    Werner gefällt das.
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