Blattstärke und Druck aufs Blatt

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von guido48, 21.Juli.2018.

  1. guido48

    guido48 Ist fast schon zuhause hier

    Liebe Saxfreunde Innen,


    ich spiele zwar schon einige Jahre , da aber immer wieder mit grösseren Pausen dazwischen, fange ich im Prinzip immer wieder neu an... :)

    Nun meine Frage : Ich habe mich nun auch endgültig für Kunststoffblätter der Marke Legere Signature entschieden und zwar bisher in den Stärken 2.0 und 2.25.. welche ich im Wechsel auf einem Expression MPC 7* und auf einem Expressiontenorsax.

    Nun stelle ich fest, dass ich mit dem 2er Blatt meist viel zu hoch intoniere im mittleren und hohen Register... die tiefen Töne kommen damit ganz gut... Ich merke aber , dass ich schon immer eine Tendenz zum Beissen hatte und habe... gerade wenn ich die hohen Töne auf jeden Falle treffen möchte, bin ich sehr verspannt und drücke ganz zu stark... nehme ich das 2.25 Blatt dann sind die Töne ziemlich genau getroffen, eher wieder etwas zu tief intoniert.. ich brauche aber unheimlich viel Stütze und muss auch hier wieder etwas Druck aufs Blatt ausüben damit der Ton anspielt.... die tiefen Töne kommen dann auch eher schwieriger....

    jetzt habe ich mal gelesen, dass ein Profi bzw. ein sehr guter Amateur sich auf jedes Blatt einstellen kann und damit einen sauberen Ton intonieren kann.... das heisst doch wenn eben ein solcher Profi mit einem ausgebildeten Ansatz der zum Teil wohl auch noch stärkere Blätter spielt , mit dem weicheren Blatt nicht überzieht bei der Intonation … wäre es doch gerade für mich Anfänger wohl geschickter , dass 2.0 Blatt erstmal gut zu beherrschen lernen und damit eine saubere Intonation hinzubekommen ohne zu übersteuern...

    ich stelle aber auch fest , dass ich das Mundstück auch mittlerweile viel weiter auf dem Kork herausziehe , als früher mit meinen 2.0 Holzblätter AW Rees oder auch Rico Royal....

    Wenn ich ausnahmsweise mal nicht beisse und entspannt, was nicht oft der Fall ist, bekomme ich auch ab und an selbst bei den hohen Tönen mit dem 2.0 eine gute Intonation hin... das heisst doch im Prinzip , dass dann wohl das 2.0 Blatt voerst meine Wahl seine sollte....

    aber ich bin einfach unsicher.... was würdet Ihr mir empfehlen?

    achso : ich merke auch , dass ich mit sehr mit der Stütze anstrengen muss und selbst dann immer noch das Gefühl habe , dass ich gerade bei den tieferen Tönen, trotz dann weichem Blatt, erstmal über einen ich nenn es mal wie beim Klavier :) eine Druckpunkt muss damit der Ton anspielt..... ich denke ich habe schon genug Luft.... wie kann sein...… dass dies doch immer noch der Fall ist bei mir nach 7 Jahren spielen … aber immer mit längeren Pausen von bis zu einem halbem Jahr....

    Vielen Dank fürs Mtilesen und für Eure hoffentlich zahlreichen Antworten

    und einen guten Start ins Wochenende

    wünscht Euch

    Guido
     
  2. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hi @guido48

    dein thread liest sich so, dass du als autodidakt unterwegs bist. da treten solche fragen, probleme zwangsläufig auf. wenn denn niemand rat gibt, geht die suche los und wird auf alle bereiche (instr, mpc, reeds, stütze, u.a.) -ausgedehnt-

    mmn hast du aber die frage schon sogutwie selbst beantwortet: lass das beissen sein und spiele alle bereiche deines saxes so locker wie es geht.

    ein tipp der mir (auch autodidakt mit intonationsproblem) sehr geholfen hat. lass mal das ständige kontrollieren mit dem tuner sein und spiele stattdessen einmal mit den drones von matt otto. https://www.mattotto.org/drones-and-pedals/ kopiere dir die 12 drones und -spiele- damit. spiele die dur/moll tonleiter, den dreiklang, die 7, m7, usw. spiele locker und unverkrampft.

    ich bin mir sehr sicher, wenn du dies einige wochen machst, wirst du echte fortschritte sehen.

    und noch was. wenn du das gefühl hast, das dein ton, dein sound besonders gut klingt, versuche ihn dann einmal -zu spüren- wie er alles ausfüllen kann.

    keep swinging und ebenfalls ein schönes wochenende

    lg
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21.Juli.2018
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  3. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mit einem 7er Mundstück und 2,5er Blätter angefangen. Das ging nur mit beißen. Heute nach vielen Jahren bin ich bei einem 5er Mundstück und 2er Blättern gelandet. Ich kann das jetzt kontrollieren und bin komplett entspannt. Weniger ist mehr! Der Ehrgeiz geht oft in die falsche Richtung.

    Andreas
     
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  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    genau.

    Die ganze Geometrie von Mundstück und Sax ist dafür ausgelegt, dass das Blatt frei schwingen kann. Zu viel Druck am Blatt zeigt genau die Tendenz, dass es nach oben zu immer höher wird. Den stärkeren Druck braucht man scheinbar, damit das Blatt oben überhaupt anständig anspricht. Zumindest funktioniert die Strategie. Das Blatt spricht aber in halbwegs lockerem Zustand auch an. Man muss nur anders üben.

    Dazu kann ein weicheres Blatt sehr hilfreich sein. Man hat oben herum auch gefühlt mehr Kontrolle über die Intonation. Dass die hohen Töne damit schwerer werden ist ein vorübergehendes Problem, bis man sich spieltechnisch umgestellt hat.

    Die gleiche Spielweise funktioniert danach auch mit dem 2,25er. Der Unterschied ist dann noch der beim hinen blasen aufgebaute Gegendruck und ein etwas unterschiedlicher Klang.
     
  5. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das 7* dich überfordert
    Gerade wenn du nicht lange dabei bleibst so dürfte kaum Ansatz vorhanden sein-als Folge beißt du
    Ich sehe zwei Optionen
    A. Dauerhaft üben
    B. 5er Yamaha mpc besorgen
    Wahrscheinlich düfrte die Kombination aus beidem zum Ziel führen

    Lg
    Jürgen
     
  6. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Die Expression MPCs fallen meines Wissens etwas enger aus als die Nummer vermuten lässt. So soll ein 6* etwa einem Yamaha 5 entsprechen. Ein 7* wäre also jetzt nicht unbedingt so arg weit...
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da liegt vermutlich das Problem (i. V. mit dem „Beissen“). Du musst das Mundstück weiter AUF den Kork schieben und den Ansatz fallen lassen („locker bleiben“), dann kommst Du zum Pitch Center und die Intonation wird über das ganze Instrument ausgewogener.

    CzG

    Dreas
     
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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hm, ich orte das Problem ev. auch hier. Wie lange bleibt du denn jeweils dran, bzw. wie lange dauern dann die Unterbrüche? hattest du mal lange gespielt und eine "seriöse" Basis geschaffen? (stabile Tonbildung undund)

    Solltest du nur irgendwie wieder ein "bisschen Spielen" und- wie du schreibst, wieder vorn anfangen, kann das ja nie was werden. Es braucht halt eine lange und kontinuierliche Periode um mit der ganzen Chose wirklich vertraut zu sein und auch mal zu wissen, mit welchem Material man wie zurechtkommt. Spielst du nur gelgentlich kannst du dir da ja nie eine stabile Basis geschaffen haben. Sind aber jetzt nur Vermutungen, da man deine bisherige "Karriere" ja nicht kennt.

    antonio
     
  9. ruit

    ruit Ist fast schon zuhause hier

    Intonationsproblemen werden auch verursacht durch dem Bohrung und Konstruktion von dem Saxophon.
    Das Saxophon ist in Prinzip ein unsauberes Instrument.
    Das Saxophon möchte mitgehen mit dem Tonleiter (wie höher , desto höher und deshalb unsauber im hohen Bereich).
    Deshalb muss man das korrigieren (höher --> weniger Gegendruck, niedriger -> mehr Gegendruck).

    Das Klarinet hat ein anderen Bohrung und deshalb das Gegenübergestellte von der Saxohon (höher --> mehr Gegendruck, niedriger -> weniger Gegendruck).
    Besonders wann man zuerst Klarinet spielte, gut daran zu denken.
     
  10. danziger

    danziger Schaut öfter mal vorbei

    Die Intonation ist nie perfekt, gezielte einzelne Tönen brauchen je nach Saxophon und setup etwas Aufmerksamkeit. So muss bei mir das mittlere und hohe H und B leicht nach oben, das C und C# dagegen etwas nach unten gedrückt werden. Merken tut man das besonders im Zusammenspiel mit anderen Mitspielern bei längeren Tönen.

    Das Problem ist dann, dass beim Stimmen auf Kammerton A (wir greifen am Tenor H) das Tenor insgesamt zu hoch gestimmt wird, weil beim Stimmen das H nicht etwas hoch gedrückt, sondern das Mundstück etwas weiter rein geschoben wurde. Dann stimmt zwar das H aber der Rest ist zu hoch. 440 Hz sind also bei meiner Instrument-Mundstück Combo nicht der beste Plan um das Instrument zu stimmen.

    Es macht Sinn die Intonation mit Tönen zu beurteilen, die rel. unkritisch sind. Bei mir ist das z.B. das hohe Palm D. Oder ein mittleres G und F.

    Blattstärke sollte so sein, dass Du damit in allen Lagen dich rel. leicht tust, aber genug Widerstand für einen klaren, zentrieren Ton hast. Umso mehr Kraft Du brauchst, umso schwerer ist das Verbiegen des Tons nach oben und unten, mit richtigem Ansatz sitzt der Ton in seinem Zentrum und der Klang 'eiert' nicht hin und her. Zu leichte Blättchen manchen das Sax schnell zu einem 'Leierkasten'.

    Bei langen Tönen und mit Drones kannst Du dann Dir jeden einzelnen Ton erspielen, sein Zentrum erfahren und ihn Dir merken. Dann wirst Du nach einiger Zeit automatisch die Töne richtig spielen. Das geht deutlich besser als mit Stimmgerät, schließlich hören wir ja Musik und sehen sie nicht.

    7* ist bei Link eine ziemlich offene Bahn mit ordentlich Widerstand. Ich spiele damit ein Legére 2.5., mehr würde zu viel Kraft kosten. Sind aber die Blättchen zu leicht, wird für mich der Ton zu dünn und die Intonation wird auch schlechter.

    Zum Schluss das Mundstück. Bin 0 Fan von Munstücksafaris, besonders dann nicht, wenn man gerade dabei ist Ansatz zu entwickeln. Aber die handwerkliche Qualität/Präzision eines Mundstücks macht viel aus. Keine Ahnung wie gut Expression die Mundstücke fertigt, aber evtl. macht es Sinn mal ein paar andere zu testen und für den Anfang die Bahn etwas enger zu nehmen, wie das andere oben schon vorgeschlagen haben.
     
  11. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    prima erklärt. so sollte es klappen...

    aber...
     
  12. guido48

    guido48 Ist fast schon zuhause hier

    Vielen lieben Dank an Euch Alle,

    Ihr habt mir mit Euren Antworten schon sehr geholfen.... ich bin nun auf mein Espression 6* zurückgegangen.... ich habe nun aber nur Angst, dass ich durch die geringere Öffnung nun noch mehr "übersteuere" … beim ersten Anspielen mit der neuen alten Kombi ging es ganz gut , dann aber hab ich nach einiger Spieldauer doch wieder zum Teil recht kräftig übersteuert.... ich merke aber wenn ich mich dann ein bisschen entspanne treff ich durchaus den Ton ganz gut.... also kann es eigentlich nicht an der Kombi des MPC mit dem Blatt liegen.... und da lag auch eigentlich meine Ausgangsfrage.... ich habe mich gefragt ob es mit der Kombi Expression 7 oder jetzt nun 6* prinzipiell dazu führen muss, dass der Ton zu hoch liegt... oder würde es bei einem geübten Spieler eben mit dieser Kombi nicht passieren..... ich denk ich werde nun erst mal mit dem 6* und dem 2 er Blatt versuchen regelmässig zu üben und vor allem nicht zu beissen…… ich merke bei dem 6er MPC schon dass die Töne leichter anspringen und das Übersteuern muss ich halt mit einem entspannteren Ansatz versuchen abzustellen..... dass war von Anfang an immer mein Problem , dass ich immer zu arg biss, da ich mich irgendwie mit dem Mund am MPC feshalte…. speziell bei den Palmkeys , die ich noch nicht lange spiele, habe ich sonst dass Gefühl, dass Saxophon entgleitet mir aus dem Mund... komisch ich weiss, bei den mittleren und tiefen Tönen habe ich dieses Gefühl nicht, immer nur im oberen Bereich.... und dann verkrampf ich in der Haltung und beiss mich sozusagen fest...….

    acho: Stunden hatte ich zu Anfang schon viele... die Lehrer sagten aber immer an meiner Haltung und meinem Ansatz sei nichts besonderes auffällig....

    Naja auf jeden Fall vielen Dank für Eure Hilfe.....

    Lieben Gruss und nochmal schönes Wochenende

    wünscht Euch

    Guido ...der Beisser…:)
     
  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    [​IMG]

    Wusste nicht, daß der Beißer Guido heißt....:D
     
  14. guido48

    guido48 Ist fast schon zuhause hier

  15. quax

    quax Gehört zum Inventar

    beißer.jpg Guido?? Du hier?
    Du wech.....
     
  16. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich blase definitiv einige Töne/ manchmal auch alle Töne ;) anders als die meisten meiner Schüler. Besonders fällt mir das auf bei dieser Übung: g1 spielen. Oktavklappe drücken, aber g1 erneut spielen. Durch die zahlreichen Obertonübungen, die es so gibt, sollte diese andere oder zusätzliche Technik über die Jahre von alleine kommen. Bei mir war das jedenfalls so. Aber ansprechen tue ich das schon früh. Und üben tue ich das mit ihnen auch. "Locker lassen" sagt sich so leicht. Meiner Meinung nach eher eine Frage des Know-hows und der Ausdauer. Luftführung ist auch superwichtig.
     
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  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ob Expression 6* oder 7- das ist komplett egal, die Intonation muss mit beiden Oeffnungen gehen, vorausgesetzt die Mundtücke sind beide ok von ihrem Zustand her.
    Bleib mal bei demjenigen wo du dich besser fühlst und vor allem (achtung doofes Wort) übe damit.

    Und was heisst "ich habe mich endgültig für Legere Signature entschieden"? Kannst du das zum heutigen Zeitpunkt und Spielstand überhaupt? Die Legere sind ja gut und recht, aber ich habe da auch schon ziemlich durchzogenen Erfahrungen gemacht und zickige Blätter erlebt.
    Ich weiss ja nicht, ob du noch Anfänger bist, bzw. wieviel Spielpraxis du hast- aber ich würde mal wirklich eine zeitlang (nicht 3 Wochen, mindestens mal ein, zwei Jahre mit "traditionellem" Material, sprich Holzblättern spielen. Auch wenn es ja Kunststoffliebhaber gibt, die werden jetzt wohl aufjucken, ich finde einfach man sollte sich erst mal auf Bewährtes einlassen und das beherrschen, bevor man zuviel rumexperimentiert.

    Nur meine bescheidene Ansicht...bin auch kein Lehrer. Aber mein eigener "Werdegang" hat mir doch so einiges geflüstert an Irrungen und Wirrungen.

    antonio
     
  18. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @antonio ,:confused:o_O:karte::cry2::stop2::pint:

    so viel zu unkonstantem und zickigem "traditionellem" Material.......denn es gibt so viele längst überholte Traditionen.
    Probieren und sich für das entscheiden was einem im Augenblick als vernünftig erscheint, Tradition hin oder her !

    kokisax
     
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  19. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    mag sein. aber für einige endet der augenblick nie und sie kommen aus dem probieren nicht mehr raus. und ehrlich, wer will denn jedesmal von vorm anfangen.
    erinnert mich irgendwie an phil connors. aber er hat ja gottseidank in punxsuatwney noch die kurve gekriegt. ;):):)

    einen schönen sonntag
     
  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @zappalein ,

    ob Cane Reed oder Kunststoff, probieren muß mann doch alle, bevor man sich für irgendetwas entscheidet........
    Da muß jeder durch!

    kokisax
     
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