Maßstäbe für Qualität - welche Rolle spielt das Publikum?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 27.Juli.2018.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @bebob99

    Stimme mit Deinem Statement zu 100% überein!

    Insbesondere diesen Satz kann ich unterschreiben:

    Ergänzen möchte ich noch, dass die Mitmusiker auch eine entscheidende Rolle spielen. In meiner Band spielen alles Amateure mit jahrzehntelanger Erfahrung. Da bin ich der „Benjamin“. So lange die mich mitspielen lassen, blamiere ich sie offensichtlich nicht, auch wenn‘s bei mir nur so wimmelt von Fehlern.

    CzG

    Dreas
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    @bebob99

    Ich kann mich @Dreas nur anschließen. Du hast es hervorragend auf den Punkt gebracht.

    Drei Ausrufezeichen dahinter!

    LG

    last
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Stimmt schon. Aber: Gestern habe ich Joshua Redman hier an den JazzNights gehört. In meinen Ohren unfallfrei und makellos, trotzdem sind ein paar gegangen...alles relativ.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Denen hat die Musik nicht gefallen. Ist doch völlig in Ordnung. Das hat ja nix mit „unfallfrei“ spielen zu tun.

    CzG

    Dreas
     
    ReneSax und bluefrog gefällt das.
  5. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Ich habe im Park nebenan ne tolle Übungsmöglichkeit gefunden....nicht unter der Brücke, das war mir jetzt viel zu viel Hall....gut für Querflöte, aber nicht für Sax.
    Lange Rede kurzer Sinn....die Gärtner dort fanden es klasse, was ich da spiele und paar Leuts haben sich extra deswegen 15 Min +/- hingesetzt und Beifall gegeben. Fand ich sehr angenehm.
    Ich habe nicht ein einziges Stück kpl. richtig gespielt, aber vielleicht will ich das manchmal auch gar nicht. Timing und Tuning sind natürlich immens wichtig, aber ansonsten lasse ich es gerne auch einfach laufen.
    Ich mache bald mal ne Aufnahme von meinem "neuen " und 2. Übungsraum.
     
    Iwivera*, bebob99 und murofnohp gefällt das.
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also beim Thema hab‘ ich ja immer auch Aussetzer....aber bei der Impro der Stücke, die ich regelmäßig spiele, (20, 30?), improvisiere ich, sicher nicht im Sinne von @saxhornet „unfallfrei“, aber so, das, dass Publikum nicht wegläuft....und ich das auch bei Jam Sessions mache....

    CzG

    Dreas
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ob das Publikum wegläuft oder nicht sagt gar nichts aus.
     
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  8. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Für wen spielst Du denn bei einem Auftritt?
     
  9. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    wie meinst du das??
    nach 3 stücken ist 50% des publikums verschwunden. was dann? das würde dir/euch nicht zu denken geben?
     
  10. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Nun ja, zur Fragestellung des Repertoires sagt das in der Tat nichts aus. Zu nahezu allem anderen schon. Da hilft dann auch das größte Repertoire nichts.
     
  11. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Naja, die unfallfrei spielende Jazzcombo wird beim Frühschoppen auf dem Dorffest oder bei der .. .Hardrocknacht wohl trotzdem recht viele vertreiben. Liegt evtl dann doch am Repertoir.
    LG StefAlt
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mir schon...

    CzG

    Dreas
     
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    dann erklär mal wie das zu verstehen ist...
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also, ich finde schon, dass man an der Reaktion des Publikums ablesen kann, ob die Performance der Band stimmt oder nicht.

    CzG

    Dreas
     
    kokisax gefällt das.
  15. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Muss es denn überhaupt immer unfallfrei sein? Haben nicht "Unfälle", an der richtigen Stelle, ihren besonderen Charme?

    Gehe ich in ein Klavierkonzert, der Saal ist mit Hightech - Akustik ausgestattet.... hier hört man jede "Mutschke" ... Das sollte nicht passieren und wenn dann sollte der Zuhörer davon nichts mitbekommen.
    Hier ist das Wort "unfallfrei" im Zusammenhang mit der Darbietung absolut angebracht und wird vorausgesetzt. Alles andere ist inakzeptabel. Der Zuhörer/Zuhörerin zieht sich schließlich seinen Smoking oder Abendkleid an und geht zum Konzert.

    Jetzt schauen wir über die Grenze auf die Südländer, dortige und natürlich auch auf hiesige Dorffeste und Veranstaltungen wo ohne Stimmung nichts läuft:
    Eine steif dastehende Combo welche ausgefeilt artikuliert, ein perfektes Timing, die Intonation ist 100% gegeben und extrem komplizierte Noten spielt... Bitte nicht! Hier geht es schließlich nicht um ein Konzert. Das Publikum erwartet etwas anderes:
    Es erwartet doch munter aufspielende Musiker, stimmungsvolle Rythmen und Spaß dabei. Den Spaß muss man hören, der soll doch anstecken. Dem Publikum ist es absolut egal ob die Trompete einen halben Ton zu hoch spielt, der Trommler zu laut ist oder der Bass schläft... (sorry an alle Basser :D).
    Das Publikum empfindet das trotzdem als "unfallfrei"...Denn es hört die Titel die es mag und auf alles Andere legt es keinen Wert. (Und hört Euch mal südländische Blaskapellen an, schaut dann aber auch mal zum Publikum...) Der "Unfall" wäre hier wenn die Combo keine Stimmung aufkommen lässt.

    Ich als Musiker muss mein Publikum bedienen, wissen was es erwartet und abschätzen wo und wie ich spiele.

    Bitte nicht falsch verstehen, aber "unfallfreies Spiel" bringe ich in den Zusammenhang mit dem Anlass des Auftrittes. Dieses "plötzlich auftretende Ereignis" wird immer anders empfunden.
    Daher kann es, aus meiner Sicht, keine allgemeingültige Definition geben.

    Dennoch: Ich als Musiker, egal welchen Genre, muss mich in Demut hüllen und darf nie unvorbereitet vor mein Publikum treten. Ich muss anlassbedingte "Unfälle" vermeiden.

    Viele Grüße

    René
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist Wunschdenken. Leider. Du spielst Funk und bist auf einer Veranstaltung wo das Publikum Pur hören will. Du spielst Swing und hast ein Publikum, das nur Dixieland als Jazz akzeptiert. Du spielst Standards und Teile des Publikums beschweren sich nachher dass auf englisch gesungen wurde. Sagt das was über die Band dann noch aus?
    Auch reagiert ein Publikum nüchtern anders als mit Alkohol betankt.
    Und ich habe so oft schon Konzerte erlebt, die in punkto Handwerk und Feeling eher peinlich waren, wo das Publikum aber fleissig geklatscht hat und das ganz toll fand. Spätestens wenn Fans und Freunde im Publikum sollte man das Klatschen nicht unbedingt als Beurteilung der Qualtät sehen. Und nicht selten kann ein Publikum die Qualtät auch nicht wirklich beurteilen. Man muss da vorsichtig sein und sich nicht anfangen alles schön zu reden, nur weil Leute klatschen. Wichtiger ist es die eigene Leistung kritisch zu hinterfragen.
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxhornet

    Die eigene Leistung kritisch zu hinterfragen und sich andererseits am Feedback des Publikums zu erfreuen ist doch kein Widerspruch!

    Deine oben dargelegte Sichte teile ich nicht.

    Wenn jemand Rock erwartet und auf ein Jazzkonzert geht ist das doch sein Problem. Nicht richtig informiert....

    Die dann entsprechende Reaktion hat doch null mit der Performance der Band zu tun.

    Ich sehe das übrigens genauso wie @ReneSax .

    Wenn das Publikum Spass hat, haben wir einen guten Job gemacht, was ja nicht heißt, dass wir beim nächsten mal wieder etwas besser sein wollen.

    CzG

    Dreas
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da fehlt dir halt noch die Erfahrung. Weder sucht man sich immer aus wo oder vor wem du spielst, noch als Publikum welche band wann und wo spielen wird. Gerade Veranstalter versagen gerne mal im Beurteilen des Publikums und was musikalisch passt. Und wenn das Publikum Spass hat, warst du eventuell gut darin, dem Publikum Spass zu bereiten, das sagt weder über die musikalische Qualtät noch das Feeling der Band was aus, genauso wenig wie andersrum. Wie ich schon sagte ich habe schon so viele schlechte Konzerte erlebt (als Zuhörer), wo das Publikum begeistert war aber sowohl die musikalische Qualtät fragwürdig und in punkto Entertainment es schon peinlich war. Nochmal und das sollte man schell lernen, um die eigene Band korrekt zu beurteilen: die Reaktion eines Publikums sagt wenig bis nichts über die musikalische Qualtät aus.
     
    Iwivera* gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxhornet

    Das Du mehr Bühnenerfahrung hast als ich steht ja außer Frage. Konzerterfahrung als Besucher habe ich allerdings auch über Jahrzehnte gemacht.

    Und ich nehme heute, als aktiver Musiker, Konzerte anders war als früher.

    Deswegen schrieb ich auch von „Performance“ und nicht „musikalische Qualität“....;)

    CzG

    Dreas
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die Frage ist doch, warum ich auftrete.

    Wenn ich auf einer Party spiele, habe ich nicht die Erwartung ein sensibles Publikum zu treffen, sondern schaue, dass ich mit möglich guter musikalischer Qualität das Publikum unterhalte. Wenn Publikum und ich zufrieden waren, ist doch alles bestens.

    Habe ich ein konzentriertes Publikum, was ich auf einem Konzert erwarte, kann dies dazu führen, dass ich musikalische Bestleistungen abrufen kann.

    Beide gelungene Auftrittsarten schaffen für mich Motivation zum Weiterlernen.

    Es gibt auch Momente, wo das Publikum eher begeistert ist, aber ich unsere Bandleistung eher schlecht fand.

    Mit Repertoire hat dies aber nichts zu tun.
     
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