Vorbilder am Tenorsaxophon?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Wanze, 25.August.2018.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ach @Wuffy, lege das mal nicht so auf die Goldwaage. Ich hätte vielleicht ein ;) ergänzen müssen. Oder noch mehr ;););). Jedenfalls: Max Greger war in meinen Kindertagen Bestandteil von zahlreichen Fernsehshows - aber er und seine Band stachen heraus, sonst hätte ich ihn nicht an erster Stelle genannt. Und das Tenorsax nicht kennengelernt.

    Habe ich mich jetzt klar ausgedrückt ? :)
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Wen ich stilistisch nicht mag, wer mich einfach nicht anspricht (auch wenn ich diese Musiker natürlich respektiere und niemanden verurteilen würde, der das anders sieht - reine Geschmackssache):
    Chris Potter, Bob Berg, Bob Mintzer, Joshua Redman, Klaus Doldinger, Max Greger, Barbara Thompson, Tony Lakatos (mit Ausnahmen), Jan Garbarek.
     
  3. slowchange

    slowchange Kann einfach nicht wegbleiben

    Oh je, da sind jetzt gleich mehrere dabei, die ich gerade als Vorbilder anführen wollte - ganz besonders Chris Potter und Jan Garbarek.
    Wie gut, dass du das mit der reinen Geschmackssache dazu geschrieben hast.
     
    Rick gefällt das.
  4. Rick

    Rick Experte

    So ist es nun mal - wäre doch irgendwie arm, wenn jeder denselben Geschmack hätte!
    Mich langweilt es, wenn zu viele Musiker einander zu ähnlich klingen. Etwa Konzerte oder Sessions, wo ein Saxer nach dem anderen praktisch exakt den gleichen Stil spielt, mit gleichem Sound und ähnlichem Ausdruck. Das war ja ein Problem schon in den 1940ern, als sehr viele Altisten Charlie Parker imitierten.
    Und wer ist im Gedächtnis geblieben? Diejenigen, die lediglich BEEINFLUSST waren, aber nicht zu viel Ehrgeiz in die bloße Imitation gelegt hatten.

    Fast noch schlimmer war es dann unter den Tenoristen nach Coltrane bzw. heute nach Michael Brecker. Mir reicht EIN Original. :)

    Ach ja, ein Tenorist, der mich in meinen jungen Jahren begeistert hat durch seinen makellosen Stil sowie seine Energie und der hier (glaube ich) noch nicht genannt wurde:
    Sam Butera (langjähriger Weggefährte von Louis Prima). Wer mit dem Namen etwas anfangen kann, weiß sicher, was ich meine. ;)
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hoppla, beinahe hätte ich meinen womöglich wichtigsten Inspirator am Tenor übergangen - den wahrscheinlich am sträflichsten unterschätzten Saxofonisten der Jazzgeschichte, völlig zu Unrecht praktisch vergessen, da ein wahrer Magier am Sax, einer der ersten Multi-Saxer von Soprano bis Bass, Mitte der 1940er ein hipper Bopper, herausgestellter Solist bei Gene Krupas Orchestra, Ende der 1940er vom Publikum zu den "Metronome All Stars" gewählt (neben Charlie Parker und Miles Davis), der mit seinen diversen "Bop To The People"-Ensembles versuchte, der Masse intellektuelle Musik schmackhaft zu machen.

    Als ich ihn zum ersten Mal auf einer Gene-Krupa-Platte hörte, blieb mir ob seiner Expressivität, verblüffenden Technik, Wandlungsfähigkeit in Stil und Sound sowie dem nie versiegenden Ideenfluss schier die Spucke weg. :jawdrop:

    Warum er später nie die angemessene Würdigung erfuhr? Vielleicht, weil er seine größten Erfolge nur als "Sideman" hatte und bei seinen eigenen Projekten bescheiden im Hintergrund blieb, lieber seine Kollegen "brillieren" ließ (wobei ihm allerdings musikalisch keiner so schnell das Wasser reichen konnte!).
    Es handelt sich um Charlie Ventura (schon wieder ein italostämmiger Tenorist).

    Hier mal ein nettes Hörbeispiel (das bei weitem nicht alles von Venturas Können zeigt!) als Mitglied des Gene Krupa Trios aus dem Jahr 1945 (live aufgenommen, deshalb etwas leise). Unglaublich, wie zeitlos-modern dieses Trio war, da erkennt man auch schön den großen Sinn für Originalität und Humor von Gene Krupa am Schlagzeug:

     
    Zuletzt bearbeitet: 31.August.2018
    gargamel141, Lemosho2012, ppue und 2 anderen gefällt das.
  6. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    klasse Einstellung - Danke Rick!

    Krupa mit seinem "Donnerschlag" und auf und - wunderschöne Jazz-Aufnahme.
     
  7. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Du bist mein Gegenpol! :D
     
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  8. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Dexter Gordon (Kraft in der Musik, geniale Musikzitate in den Solos)
    Bob Malach (klasse Sound, melodische Impros)
    Sonny Rollins (super Ideen und Intervalle)
    Clarence Clemons (Bruce Springsteen Band, toller Sound, starker Ausdruck)
    Gernot Dechert (hervorr. Instrumentalpäd., toller Sound)
    Jan Beiling (s.YT)
    Achim Farr (Frankfurt City Blues Band)
    Stanley Turrentine mit Jimmy Smith
     
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  9. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben

    Ist aber schon etwas gewagt zu behaupten die genannte Dame und auch die Herren würden
    alle ähnlich klingen, da sollte man schon etwas genauer hinhören. Aber wie gehabt, jedem das seine, die Geschmäcker sind verschieden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.September.2018
  10. Rick

    Rick Experte

    Missverständnis: Ich habe nicht behauptet, die würden EINANDER alle ähnlich klingen, sondern mir ging es um den musikalischen Stil, der sich nun mal bei allen mehr oder weniger auf Coltrane und Brecker zurückführen lässt.
    Ich LIEBE Michael Brecker und finde durchaus viel Hörenswertes in Coltranes Aufnahmen, aber danach muss dann auch mal wieder etwas Anderes kommen.
     
  11. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben

     
  12. Rick

    Rick Experte

    Lieber @duguard , ich habe doch schon versucht klar zu machen, wie ich das, was Du gerade zitiert hast, meinte. Muss ich das wirklich noch im Detail präzisieren?
    Ich denke, Dein Statement reicht da:
     
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Glaube Earl Bostic wurde noch nicht genannt ?

    Mein Auslöser (früher mal) für die heißen Titel "Flamingo" und "Night Train"...soweit ich mich erinnere.
     
    Rick gefällt das.
  14. Rick

    Rick Experte

    Genau, ein großartiger und erfolgreicher Saxer, der allerdings neben dem Tenor auch hervorragend und verblüffend Alto spielte.

    Wo wir ja schon bei den zu Unrecht vergessenen Stars vergangener Zeiten sind: viele kennen das Conn-Modell "Chu Berry", aber wohl die wenigsten den Mann, nach dem es benannt wurde.
    Ein sehr einflussreicher Tenorist der 1920er und 30er Jahre, der zumindest in den 1930ern wesentlich populärer war als Coleman Hawkins, der angebliche "Vater des Tenors" im Jazz.
    Hier eine Aufnahme von "Limehouse Blues" aus dem Jahr 1937 (und danach noch ganz viel mehr - da hat jemand eine ganze CD hochgeladen):

     
    Zuletzt bearbeitet: 20.September.2018
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