Gibt es hier noch jemanden, der Saxophon auf Aufnahmen NICHT gerne hört?

Danke. Das finde ich einen sehr schönen Vergleich. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass das nicht alle so sehen und gleich ein Sturm der Entrüstung losbricht....

Ich werde dennoch nach Konserven weitersuchen, die mir gefallen - vielleicht finde ich ja noch etwas, das für mich fast ein Ersatz für echten S..., echtes Saxophon spielen darstellt.

 

Das wird dann wohl eher ein laues Lüftchen im Reagenzglas...

 

Der Vergleich klingt lustig, hinkt aber hinten und vorne und das weisst Du. Nicht umsonst nennen die sich gerne Erotikdarsteller und das besagt: sie schauspielern und es hat mit realem Sexleben nichts zu tun. Das wäre wie ein Vergleich von Nasa und Star Wars bzw. der ISS und dem Todesstern.

 

@Lilly in the Valley

Hier mal drei Tenoristen mit einem für mich schönen warmen, vollen Sound:







CzG

Dreas

 

Fußball nur live anschauen und erleben.......kommt was im TV schnell abschalten

Auch eine Logik ??

 

Noch besser gefällt mir der Vergleich: ein Foto eines Raums und real aus ähnlichem Blickwinkel das gleiche Zimmer betrachten.
Ein Bild kann die räumliche Tiefe nicht einfangen und oft sehen Räume im Bild oder auch Video grösser oder kleiner aus, als sie sind.

 

Glaubst Du, dass alle Fussballer wirklich auch Fussball im Fernsehen schauen?
Oder dass alle Schauspieler auch Filme im Fernsehen schauen?

Eine meiner Freundinnen ist eine sehr bekannte Schauspielerin, die in den ersten Jahren ein Hauptrolle in "in aller Freundschaft" innehatte, sowie in diversen Tatort- und anderen Filmen zu sehen ist.
Sie hat ganz bewusst keinen Fernsehapparat zu Hause

 

Ich kenne und kannte auch einige Schauspieler (auch bekannte) und die meisten von denen haben in der Zeit wo sie die Schauspielerei noch gelernt haben sich viele Filme und Theateraufführungen angeschaut. Und wenn Jemand keinen Fernseher hat, heisst es noch lange nicht, daß die Person nicht ins Kino geht. Und ich kenne etliche Amateurfussballer, die schauen dauernd Fussball im Fernsehen und manchmal auch live.

Hört einfach mit den Vergleichen auf, denn sie bringen und klären gar nichts, sondern schaukeln die Sache hoch (auch weil teilweise aneinander vorbei argumentiert wird), anstatt Licht in diesen interessanten Fall zu bringen.

Es geht doch absolut null darum, ob Lilly Saxophone hören muss auf Aufnahmen, sondern sie fragt sich warum es beim Saxophon im Vergleich zur Flöte so anders ist bei Ihr. Die Frage ist wirklich spannend, denn wenn Sie Saxophon auf Aufnahmen nicht mag, wird es Ihr Lernen nicht beflügeln, denn dafür ist bis zu einem gewissen Grad auch das Hören von Aufnahmen zum Lernen sinnvoll. Klar geht es auch irgendwie ohne aber es macht vieles dann schwerer, weil Musik viel mit Hören und Lernen über Hören zu tun hat und dazu gehört auch von anderen Spielern, die schon tot sind zu lernen, wegen der Tradition wie die musikalische Sprache entstanden ist und warum ein Lester Young wie Lester Young klingt und spielt und ein Joe Lovano wie Lovano.

 

z.zt. jackie maclean

 

Der lief bei mir als ichvom Alter Mitte 20 war dauernd. Eine CD, die ich hatte, fand ich besonders toll. 10 Jahre später konnte ich die dann nicht mehr so sehr geniessen, weil ich plötzlich hörte wie schräg er auf genau dieser einen Scheibe intonierte, was er aber spielte war immer noch toll.
Ich habe das so oft, daß ich einen Saxophonisten irgendwo auf einer Aufnahme höre und sowohl sein Spiel aber gerade auch der Klang mich richtig in den Bann zieht und ich kann mich dann wie ein Kind freuen, wenn ich weitere tolle Aufnahmen von diesem Spieler bekomme, was manchmal gar nicht so leicht ist, weil es von einigen Spielern kaum Veröffentlichungen gibt, oder sie eher Sideman sind oder die verfügbaren CD's schon solche Raritäten sind, daß sie sehr viel Geld kosten das fängt bei 20 Euro an, kann aber gerne mal bis 150 Euro gehen und das ist mir zu viel Geld. Dann warte ich lieber bis ich sie billiger bekomme und wenn es Jahre dauert.

 

Bei manchen Diskutanten geht es aber gerade darum. Und wer keine CDs von Saxophonisten hören mag ist doof und sollte ein anderes Instrument spielen.
Und dagegen verwahre ich mich entschieden.

Warum höre ich lieber markante Singstimmen? Warum lieber Carlos Santana mit der Gitarre anstatt Coltrane, Parker etc. mit dem Sax?
Spielt doch (zumindest für mich!) überhaupt keine Rolle, weshalb das so ist.

Um mit meinem Lehrer zusammen die Greg Fishman Duette zu spielen, muss ich doch nicht Dexter Gordon hören...

Ja. Vielleicht findet Lilly den Zugang, Schön.
Und wenn nicht, kann sie trotzdem Flöte hören und Saxophon spielen.

Macht doch kein Drama draus.

LG Bernd

 

Hä?

 

Da hinkt aber a wengele ................ oder schaust Du "live" bei echtem Sex zu?

 

Ich kann schon verstehen, daß sich die Frage aufdrängt ob es das richtige Instrument für sie ist und keiner hat gesagt sie ist doof (ist schon klar daß Du es übertragen meinst).

Geschmack ist Geschmack, keine Frage und da ist jeder anders. Du vergleichst hier verschiedene Stile und verschiedene Instrumente, ich würde daraus erstmal schliessen, daß Du andere Musik magst als die von Coltrane und Parker und daß das noch nichts mit dem Sax zu tun hat, sondern mit dem Stil der Musik. Ich mag ja alle drei gerne hören.

Nö, aber z.B. um den unterschiedlichen Swingfaktor in unterschiedlichen Tempi besser und schneller zu lernen, können Aufnahmen schon helfen. Und da gibt es etliche Dinge mehr warum es schon hilfreich ist da auch das Instrument zu hören, das man spielt.

Macht doch keiner ein Drama draus, sie hat die Frage ins Forum gestellt und hat unterschiedliche Antworten bekommen.

 

Wow, so viele Jazzbeispiele. Also meine Schüler wollen alle so spielen können
Anfangs jedenfalls. Hehe.



P.S. das kann ich mir auch nur bis max Minute 3 anhören. Ist so gar nicht meins...aber er kann es immerhin.

 

Wenn Du selber spielst, hörst Du Dich in der Regel am meisten durch die Reflektion des Raums, in dem Du Dich befindest - viele mögen es nicht, im Freien zu spielen, weil da die Reflektionsflächen meistens fehlen und einem selbst der Klang dann sehr leise und "dünn" vorkommt.

Das ist interessant. Aber die Flöte (= Querflöte?) hörst Du auch viel direkter, weil der Ton näher am eigenen Ohr erzeugt wird.
Wie schon geschrieben: Je näher man dem Instrument ist, desto heller ist der Klang, je weiter weg, desto weniger Obertöne.
Das gilt natürlich auch fürs Alto, denn da ist Dir der Trichter näher als beim Tenor.

 

Ja klar, aber es kommt eben auch sehr auf die Aufnahmesituation und natürlich die Klangregelung beim Mix an.
Als ich zu meinen ersten Pop-Aufnahmen ins Studio gebeten wurde, in den 1980ern, haben die mir teilweise einen dermaßen grellen Sound gemixt, dass ich empört war, denn so wollte ich nicht klingen. Meistens waren das selbst Rock-Gitarristen, denen das Sax gar nicht scharf und schneidend genug klingen konnte - war eben deren Geschmack.
Ich habe dann gelernt: Der Kunde ist König, wenn der Produzent das so will, dann liefere ich es ihm eben bzw. rede ihm nicht rein. So gibt es dann einige CDs mit mir, die ich mir kein zweites Mal anhören wollte, die stehen als Belegexemplar im Regal, fertig.

Aber wehe, ich bin an der Produktion beteiligt, dann sieht die Sache schon anders aus!

 

Viele Menschen haben Probleme mit reiner Instrumentalmusik, denn die menschliche Stimme ist nun mal das, worauf wir anspringen.
Bei mir war es lange umgekehrt - mag auch daran gelegen haben, dass meine Mutter Sängerin war und mir wohl als Kleinkind ihre trainierte Stimme unangenehm laut vorkam. Als Erwachsener habe ich dann ihre Stimme zu lieben gelernt, bis heute ist sie mir lieber als die der meisten klassischen Sängerinnen.

Gut, dass es da auch Ausnahmen gibt, sonst könnte ich einpacken!

 

Ja, das ist das "Instrument", wo wir auch am meisten von uns selber preisgeben.
Und da gefällt mir meistens am besten, wenn ich das Gefühl habe, jemand singt mit viel Emotion. Also ich hab schon Sänger gehört, die waren technisch absolut perfekt. Aber ich hatte beim Zuhören den Eindruck, sie verraten gar nichts von sich, sie liefern eine technisch hervorragende Show ab, sonst nichts. Und so was langweilt mich ganz schnell.

Es gibt von Radio Wien einen Chor, die nehmen einmal im Jahr ein Weihnachtslied auf. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich total hin und weg, das war so wunderschön. Der Chor besteht aus ganz vielen Amateuren, das Solo wird von einem Profi gesungen. Viel später hab ich mir das Video dazu angeschaut und da ist mir klargeworden, was mich an dieser Musik so fasziniert hat: die haben das gelebt, da war so viel Freude und Begeisterung in den Gesichtern.

 

Ich bin da wohl eher die Ausnahme
Kannst also ausgepackt lassen