Wie geht ihr mit euren Lehrern bei Widersprüchen um?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 14.November.2018.

  1. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Bist du sicher? Ich habe mal eine Zeit auf der Trompete dillettiert und fande, dass da völlig andere Muskeln beansprucht werden. (Oberlippe, Trompetermuskel, ...)
    Ich habe es dann auch bald wieder sein lassen, da für mich kein Synergieeffekt zum Sax zu erkennen war.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Mir ist aufgefallen, dass wenn das Saxophon nicht 100% dicht ist, die Ansprache, vor allem in den tiefen Lagen, schwerer wird und man automatisch versucht dieses Manko mit dem Ansatz auszugleichen und somit oftmals mit mehr Biss spielt. Ein dichtes und gut eingestelltes Saxophon führ oder fördert m. E. automatisch einen lockereren Ansatz.

    Lg
    Paedda
     
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  3. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Mein bisher bester Lehrer war / ist das Saxophonforum (z.B. TOTMs) in Zusammenarbeit mit meinen Schalldetektoren (dullears) und dem daran angeschlossenen Prozessor (brain 4.0).

    :)last
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.November.2018
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  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hab‘s mal grad ausprobiert. Für mich ändert sich am Hörgefühl überhaupt nichts. Einzig die leichten Vibrationen bei den tiefen Tönen, die mich nicht stören, sind weg.

    Einen deutlichen Unterschied höre ich wenn ich vor einer Wand oder großen Glasfläche spiele.

    CzG

    Dreas
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich glaube dir gerne, dass es für dich sich so anfühlt aber ich empfinde das nicht so.
     
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  6. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ja, genau das ist ja hier das Thema. Es geht mit, aber es geht offensichtlich auch ohne.

    Ich muss zugeben, dass ich mich nicht an jedes Detail meiner Ausbildung erinnern kann, denn auch diese Phase um die es da ging ist jetzt 25 Jahre her. Ich weiß aber noch, dass sowohl ich als auch andere engagierte ("begabte ... ambitionierte") Saxophonisten immer wieder auf der Suche nach Möglichkeiten waren, das eine oder andere saxophonistische "Problem" zu lösen. Das war zu einer Zeit, als es weder Internetforen noch Youtube-Videos gab. Da haben wir uns untereinander ausgetauscht. Und vielleicht auch mal etwas gemacht, was man heute als unkonventionell bezeichnet. Allerdings gab es auch weniger Konventionen, weil die großen Vorbilder von heute nicht bis ins Detail analysiert waren (von transkribierten Soli etc abgesehen, aber hier geht es ja um etwas anderes). Bzw nicht alles war jedem bekannt und die Infos nicht überall zugänglich wie heute.

    Bei mir war es in dem Moment, dass ich die tiefen Töne gerne weicher anspielen wollte. Das, was heute Voicing genannt wird hat damals in meinem Umfeld auch keiner gesagt. Und den gewünschten Effekt (eher ein Ooa - wie im englischen "saw") habe ich persönlich eben am besten damit hinbekommen, wenn ich die Zähne leicht wegnehme.

    Gerade die Vibrationen haben meinen Hochschullehrer gestört, das weiß ich noch.
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Lässt sich nichts gegen sagen, wenn es dir geholfen hat. Es gibt aber andere Möglichkeiten dafür ohne die Zähne wegzunehmen. Gerade bei Anfängern besteht da gerne die Gefahr dass sie dann auf dem Mundstück hin und her rutschen.



    Erstaunlich, kann ich nicht nachvollziehen. Von meinen Hochschullehrern sah das keiner als ein Problem.
     
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  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich hab es gerade ausprobiert. Es gibt einen deutlichen Unterschied bei Bb, B und C, bei Bb allerdings am stärksten, er nimmt dann schnell ab. Mir scheint, dass über die Zähne und Knochen hauptsächlich Obertöne zusätzlich übertragen werden.

    LG Helmut
     
  9. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht eine Frage des Alters??? Wobei er damals auch erst um die 40 war, aber schon viele Jahre Sax auf dem Buckel hatte.

    Ich glaube aber, dass die meisten hier beim Thema "Ansatz" (im weitesten Sinne) der Meinung sind, dass es eben stark auf den Spieler und dessen Physiognomie ankommt.
    Allein, wenn ich meine aktuellen Kollegen anschaue: einer hat sehr dünne, schmale Lippen und ein anderer wirklich füllige. Der erste stülpt die Unterlippe beim Spielen nach vorne um, damit er mehr kontrollierte Auflagefläche bekommt, der andere zieht sie eher ein.


    Ein anderes Beispiel, von dem ich weiß, das dort die Lehren mitunter sehr konträr gesehen werden, ist die Verwendung des Front-Bbs:

    Ein Freund von mir musste im Studium umlernen, da seine Lehrerin die Vorteile vor allem in einem sicheren Wechsel zwischen h und Front-Bb gesehen hat. Sie war (wie auch viele andere Saxophonisten) der Meinung, wenn man diesen Wechsel perfektioniert, braucht man keinen anderen Griff für Bb mehr.

    Ich habe das halt anders selber gelernt und nutze 4 verschiedene Griffe für das Bb.

    Diesen Konflikt kann ich gut aushalten - Voraussetzung derjenige hat sich mit "seiner" Methode auch wirklich beschäftigt.
     
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  10. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    trompete ist wohl noch eine ganz andere nummer. da finde ich das mpc so winzig. ich bekomme da keinen vernüftigen tiefen ton raus. so locker isch auch alles lasse...
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Abgesehen davon, dass mich tatsächlich mal interessieren würde, ob ich wirklich der Einzige sein soll, bei dem das auftritt, beim Alt ab D runter. Beim Tenor kann ich grade mangels Mundstück nicht testen.

    Aber da sind wir wieder beim Ausgangsthema. Ein Lehrer, der das von sich nicht kennt, wird einem Schüler nicht vorschlagen, mal auszuprobieren, wie es sich ohne Zähne auf dem Mundstück anfühlt.

    Gruß,
    Otfried
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Also ehrlich, ich mach es nicht so, aber die tiefen Töne gehen leichter ohne Zähne am MPC.
    Ich weiß auch warum, werde mich aber hüten, darüber zu diskutieren.
     
  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich schiebe bei den tiefen Tönen (tiefes C und tiefer) die Unterlippe etwas nach vorne. D. h. die Lippe etwas weiter zur Mitte vom Blatt. So kann ich die tiefen Töne auch relativ leise anspielen.

    Lg
    Paedda
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Das ist an sich schon richtig, aber ich gehe bei vielen Dingen auch nicht von mir aus, weil ich mich da eher als "speziell" ansehe, sondern nutze vor allem die Erfahrungen, die ich schon mit anderen Schülern gemacht habe.
    Eins zu eins lässt sich meiner Ansicht nach nichts übertragen, "Jeder Jeck ist anders", doch es gibt gewisse Erfahrungswerte.
    Einen guten Lehrer sehe ich in jemandem, der nicht stur eine bestimmte Lehrmeinung vertritt, sondern der versucht, für jeden Schüler mit dessen körperlichen wie auch psychischen Besonderheiten die passende Methode zu finden - das ist manchmal ein langwieriger Prozess, vielleicht über Wochen oder Monate, je nach Problem.
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Dave geht grundsätzlich nach dem Prinzip vor: "If it ain't broke don't fix it". Wenn er aber etwas entdeckt was potentiell ein Problem ist und den Studenten im Fortschritt behindert, z.B. die Ursache von schlechtem Sound/Intonation ist etc, dann wird das auch angesprochen. Aber wenn dann bei manchen Leuten jedes Mal erstmal eine Grundsatzdiskussion erfolgt, dann kann das ganz schön frustrierend sein.
    LG Juju
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sehe ich anders. Man kann etwas kennen, muss es aber nicht empfehlen, wenn der Sinn sich dazu nicht wirklich ergibt oder man die Übung als nicht sinnvoll bewertet, das hat dann nichts mit nicht kennen zu tun. Habe ich sowas probiert? Ja. Hat es mir was gebracht? Nein. Kann es Schüler geben wo das sinnvoll ist? Ja, da würde ich es auch dann erwähnen dem Schüler gegenüber. Aber als grundlegende Übung macht das für mich keinen Sinn, solange keine Probleme vorliegen, die damit behoben werden könnten würde ich das nicht mit Schülern machen. Ich erlebe viel öfter, das Schüler zu vorsichtig mit den Zähnen auf dem Mundstück sind und dann schnell stark hin und her rutschen, für diese wäre das stark kontraproduktiv. Ich persönlich mache das was ich mit Schülern durchgehe oder ihn als Tips und Übungen gebe am Schüler und seinen "Problemen" fest.
    Und jeder schätzt den Wert einer Übung gerne mal anders ein. Zähne weg vom Mundstück als Standardübung halte ich persönlich für weniger sinnvoll, wenn nicht wirklich ein Grund für diese Übung vorliegt.
    Und die tiefen Töne kommen auch mit Zähnen gut, wenn man weiss was man zu tun hat und es etwas übt. Und das Thema mit Vibrationen (solange keine Zahnprobleme vorliegen) und daß man die Fülle des Tones unten dann falsch beurteilt, halte ich für übertrieben.
     
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  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Finde ich sehr vernünftig. Wenn etwas gut funktioniert, besteht kein Grund, es zu ändern. Die verschiedenen B(b)-Griffe sind für mich ein klassisches Beispiel. Wenn z.B. ein Greg Fishman (oder irgendjemand anderes) den Wechsel H-B in hoher Geschwindigkeit alleine mit dem oberen Glied seines linken Zeigefingers hinbekommt - warum nicht?

    Der nächste hat vielleicht eine andere Anatomie oder ein Instrument, bei dem das nicht so bequem geht und kommt besser mit dem Seiten-b klar.

    Auch gut! Es gibt keinen Grund, die Frage des "richtigen" Griffs zu einer ideologischen zu machen. Und ein guter Lehrer wird solche Fälle so handhaben wie Dave: Funktioniert es, wird nicht krampfhaft umerzogen, funktioniert es nicht, probiert man eben eine andere Methode.
     
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  18. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Dein Lehrer kennt deinen Level - den Stand der Dinge. Manchmal kann man manches nur lernen, wenn man etwas übertrieben macht oder vielleicht gar nicht ganz richtig, damit man vielleicht erst einmal sensibilisiert wird.
    Das mag technisch, also im Vergleich zur perfekten Anwendung, aber eben dann nicht ausgereift oder gar falsch sein. Man muss dabei berücksichtigen, wie der Schüler spielt, was er falsch macht ect...
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    .... oder mit dem "langen" Bb. :)
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Und wer sagt, was gut genug ist?

    Das Beispiel Bb ist ein gutes Beispiel. Ich dränge meine Schüler dazu, das Bb chromatisch nicht mit dem Doppelgriff zu spielen.
    Warum? Herr Fishman und ich spielen 6 oder 7 Stunden am Tag - oder mehr.
    Der durchschnittliche Schüler tut das nicht.
    Klar kann man das - soweit die Applikatur passt - zur Perfektion bringen, wenn man genug übt.
    Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass Schüler, die aus "Faulheit" immer das Doppel-Bb spielen, genau bei chromatischen Stellen Probleme haben.

    Grüßle, Ton
     
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