Einprägen von Tonleitern - wie seid ihr da vorgegangen?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Supersol, 12.Dezember.2018.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Die Aussage ist sicherlich korrekt. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es zumindest einen stillschweigenden Konsens dahingehend gibt, dass ein Intervall ohne explizite Richtungsangabe in der Regel als Intervall aufwärts verstanden wird.
     
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  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meines Wissens ist das im Jazz normal. Die Quinte von C ist G - egal, ob drunter oder drüber.

    In der "ernsten" Musik ist das aber anders, deutlich verwirrender. Man nehme nur den "Quartsextakkord" als "ernsten" Namen für die 2.Umkehrung.
     
  3. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...gibt es dann zur Quintfallsequenz als Komplimentärkadenz auch eine äquivalente Quartsteigsequenz?:D
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Es mag so verstanden werden, aber nochmal: Ein Intervall hat keine Richtung. Ein Intervall besteht aus zwei Tönen und ist durch das Frequenzverhältnis zweier Töne gegeben. Man kann es herunter, herauf oder zusammen spielen. Eine Quinte hat ein Verhältnis von 3/2 oder aber von 2/3. Egal, welcher Ton zuerst, links- bzw. rechtsrum oder gleichzeitig gespielt wird.

    Die Angabe zweier Töne ohne Oktavbezeichnung kann alle möglichen Intervalle ergeben. Deshalb ist es von Vorteil, im konkreten Fall z.B. C3 und G3 oder g' und c" zu schreiben.
     
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    mmhh. Das ist der Unterschied zwischen Grundtonbezügen (kurz GTB) bzw Akkordbezügen und Intervallen.
    Intervalle zeigen (oder können das zumindest, wenn die Richtungsangabe vorliegt) Bewegungen zwischen Tönen (die in der Summe dann Melodien ergeben (können)), GTB zeigen das Verhältnis zum Akkord, die Bewegungen zwischen den Tönen werden dabei ausser acht gelassen. Ich zitiere da immer gern Rudolf Steiner, den von der Antroprosophie, der sagte mal "Der Akkord ist der Leichnahm der Melodie"

    In dem Fall hast du stillschweigend C zum Grundton erklärt. Das ist Denken in harmonischen Strukturen. Und natürlich sehr üblich.
    am Beispiel einer Durtonleiter, die ist harmonisch betrachtet die 1,2,3,4,5,6,maj7,8.
    Intervallisch betrachtet eine Aneinanderreihung von Sekunden.

    Beide Betrachtungsweisen sind natürlich sinnvoll und zeigen bestimmte Aspekte deutlicher, schliessen andere aus, weswegen beide nützlich und notwendig sind.




    https://swing-jazz-berlin.de/
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Dezember.2018
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Das könnte man tun, aber es lenkt ab von der Eigenschaft, die der Quinte noch eher zusteht.

    Die Quinte ist ein sehr dominantes Intervall in den Obertönen. Sie taucht in der Reihe der Teiltöne (anderes Wort für Grund- plus Obertöne) an dritter Stelle auf.
    Spielen wir ein C1, dann ist der 2. Teilton ein C2 mit doppelter Frequenz. Der dritte Teilton ist das G2 mit der dreifachen Frequenz, gefolgt von C3 mit vierfacher Frequenz.

    Teilton 3 und 4 ergeben eine Quarte, prominenter aber ist die Quinte zwischen C2 und G2.

    Der Quintton in den Obertönen hat immer seine Basis im 1. Teilton, dem Grundton des Klanges. Dadurch entsteht eine gewisse Hierarchie der beteiligten Töne.

    Ein G2 weißt als prominentes Obertonmitglied immer auf das C. Das G2 zieht es zum C. Ganz egal, in welcher Oktave man die Töne spielt.

    G2 und D3 ergeben ja auch eine Quinte, warum also zieht es das G2 nicht zum D? Ganz einfach, weil das G in den Obertönen von D erst an, ich schätze mal, 21. Stelle kommt.
    Hier will das D zum G entspannen, denn es ist schon ein wichtiger Teil des Grundtons.

    Deshalb spielen wir mit Quintfällen und nicht mit Quartsteigungen. Im Prinzip ist das aber tatsächlich identisch, was uns eindrücklich der Tusch vermittelt. Der hat die dreimalige Quartsteigung. Wie wichtig diese Hierarchie für die Spannung unserer Musik ist, wenn man einen Tusch anders herum spielt:

    C G7 C G7 C G7
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Oh, das tut es sehr wohl! Wenn man nämlich die Töne nicht gleichzeitig spielt.

    Nehmen wir Dein Lieblingsthema Gehörbildung. Ich möchte wetten, dass mehr Leute aufsteigende Intervalle richtig benennen können als absteigende.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt aufwärts und abwärts gespielte Intervalle. Aufwärts und abwärts sind Eigenschaften des Spiels, nicht des Intervalls, das bleibt das Gleiche.
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Womit wir wieder weiter vorne sind

    C - G ist?

    1) EIne "aufwärts gespielte" Quint
    2) Eine "abwärts gespielte" Quart

    :)
     
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  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Au weia, jetzt wird's philosophisch.
    Also: Quarte und Quinte addieren sich zur Oktave, sind also gewissermaßen komplementär.
    Wenn ich, vom C aus eine Quinte (nach oben) spiele, bin ich beim G.
    Oktaviere ich dieses G um eine Oktave nach unten, erhalte ich eine Quarte ( G <=> C )
    JA WAS DENN NUN !?!?!?!
     
  11. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Von C über D E F nach G ist ne Quinte
    Von G über A H nach C ist ne Quarte

    Mithin ist von C RUNTER nach G ne abwärts gespielte Quarte
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich empfehle dazu den Einsatz der Finger.
    Einfach abzählen und nicht vergessen, den ersten und letzten Ton dazuzuzählen .
     
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  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Genau richtig. Aber es gibt halt einen Unterschied zwischen musiktheoretischer Exaktheit a la @ppue ("ein Intervall hat keine Richtung") und dem regelmäßigen Verständnis aus dem Empfängerhorizont. Ich vermute mal, dass auf die Frage "C - G ist?" 95% antworten würden: "Eine Quinte". Das sollte man einfach in der Kommunikation mit berücksichtigen und ggfls. durch eine Richtungsangabe Mißverständnissen vorbeugen.
     
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  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Nun hat die Oktave aber nur sieben verschiedene Töne. Da wird es schwierig mit symmetrischer Aufteilung.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das wäre die Septime...die Oktave ist der achte Ton...

    CzG

    Dreas
     
  16. RomBl

    RomBl Guest

    Neuer Werbespruch dieses Forums:
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  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Naja, das stimmt ja auch.
    Nochmal: Die Finger irren sich nicht. Und das Ohr eigentlich auch nicht.

    Einfach mal das Anfangsintervall von "Morgen kommt der Weihnachtsmann" und dann - am oberen Ton angelangt - das von "Feelings" singen. Im Gegensatz zu "Im Märzen der Bauer" bzw. " Gaudeamus Igitur" Na? :)

    Oktave ist der achte Ton von ersten aus gesehen und auch der Tonraum beispielsweise von einem C zum nächsten.
     
  18. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ach, das können gewöhnliche Juristen auch. :)
     
  19. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Und @Supersol, wie prägst du dir nun die Leitern ein? :evil:
     
    mato, Jacqueline und RomBl gefällt das.
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Tattoostudio wäre auch eine Option für Einprägen....
     
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