Das Saxophon im Nationalsozialismus

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Claus, 21.Dezember.2018.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Im Zuge der Diskussion über ein Plakat im Parallelthread hatte ich im Netz einen Artikel gefunden, der sehr informativ und m.E. lesenswert ist, wenn man sich mit der Geschichte des Saxophons beschäftigt. Deshalb erlaube ich mir ausnahmsweise, den Link hier noch einmal gesondert einzustellen:

    http://www.hjs-jazz.de/?p=00239
     
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  2. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    noch heute denken die ein oder andere bayrische Blaskapelle (zum Beispiel meine frühere Kapelle) zu denen die Saxophone verpönen. Es war ein harter Kampf für mich überhaupt mal einen Marsch oder Polka mit dem Saxophon mitspielen zu dürfen. Noten wurden verbrannt! In den letzten 5 Jahren hat sich da zum Glück was geändert und meine Nachfolger müssen keine Klarinette mehr lernen um mitmaschieren zu dürfen.
    Traurig aber war.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Claus

    Guter Artikel. Danke für‘s Verlinken.

    CzG

    Dreas
     
  4. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich nur anschließen.
     
  5. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Noten verbrannt??? Ganz ehrlich: Da würde ich überhaupt nicht mitspielen wollen!!!
     
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  6. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

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  7. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    japs das dachte ich mir auch ;-) da aber keine andere Kapelle weit und breit da war bin ich vorübergehend geblieben. Innerhalb der Zeit wurden aber dann auch Noten nachgekauft und aus dem Fehler gelernt.

    Die jüngeren Leute haben das mit dem Saxophon ja auch anders gesehen als die alt eingesessenen "Grantler" (Grantler = Ein Mensch der ständig was zu meckern hat ;-) ).

    Es gibt in Bayern viele Kapellen die eine, ich drücke es mal nett aus, alte Einstellung gegenüber der Musik pflegen und auf Tradition beharren. Ich meine aber zu beobachten, dass es hier langsam einen Wandel gibt und man gemerkt hat, dass so keine Jungmusiker mehr nachrücken und deshalb auch hier eine moderne Herangehensweise benötigt wird.

    Geht ein wenig vom Thema weg aber irgendwie ist es doch nah dran.
     
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  8. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Leider ja...
     
  9. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    @Claus:

    Vielen Dank für den Artikel. Saxophon in der Nazizeit verbinde ich persönlich hauptsächlich mit dem Schweizer Saxophonisten und Bandleader Teddy Stauffer, dessen Schallplatten mein Vater in der Zeit gesammelt hatte und die jetzt bei mir gut aufgehoben sind:

    https://www.welt.de/print-welt/arti...tauffer-sein-Heil-bei-Benny-Goodman-fand.html

    Bezeichnend finde ich: " 'Swingmusik und Swingtanzen verboten', stand da. Teddy Stauffer fragte nur: 'Was ist Swing?' und ließ seine Band einen Ragtime-Marsch spielen. Das Publikum stimmte mit den Füßen ab, die Nazi-Schergen trollten sich..."
     
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  10. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    :ironie: Du, das sind die, die der Stoiber als "fremde Elemente" innerhalb Bayerns meint, wenn die CSU jetzt nicht mehr 98% bekommt!! Ungeheuerlich, dass du mit denen zusammenspielst!! Du solltest dich was schämen! :duck:
     
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  11. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    hahaha ;-) bin ja eh schon lange nicht mehr in der kapelle. wegen Umzug ;-) ;-)
    ich grabe mir ein tiefes loch und hüpfe da rein :) schmeiße meine Saxophone mit rein und oben drauf kommt dann ein gutes bayrisches Instrument: Tuba, Flügelhorn oder doch die Klarinette (die sich wunderbar eignet für ein Lagerfeuer --> mit dem Lied klarinettenmuckel bleibt auch nur das Mundstück übrig )
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die traditionelle Blaskapelle kannte kein Saxofon und man ist nicht unbedingt „rechts“, wenn ein Saxofon dort nicht gewünscht ist. Ich hatte früher in einer solchen Blaskapelle als Klarinettist ausgeholfen und sie waren gerade dabei, ein Saxofonsatz zu integrieren.
     
  13. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Ja, das ist sicherlich richtig, aber ob das auch die Tatsache des Notenverbrennens deckt?
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die Frage ist doch, warum und wann die Noten verbrannt wurden. Ich habe auch schon viele Noten oder Bücher entsorgt.
     
  15. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht täusche ich mich, aber der Originalpost klang für mich nicht nach Entrümpelung, eher nach einer anderen Form von geistiger "Entrümpelung".
    Ich verstehe aber was du mit deinem Post #12 sagen wolltest.
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja, aber wenn ich in der Kapelle keine Saxofone haben möchte, dann darf ich die Noten auch entsorgen. Die Assoziation „Bücheverbrennung und „Nationalsozialismus“ muss nicht sein.
     
  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Noten entsorgen klingt nicht gut. Noten gibt man weiter, verschenkt sie oder bewahrst sie auf.....dito. mit Büchern.
     
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  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Es gibt in vielen Kulturbereichen Leute und Gruppen, die gern eine bestimmte Entwicklungsstufe ihrer Kunst sortenrein erhalten wollen. Die allgemeine gesellschaftspolitische Einstellung der Leute wird davon selten berührt. Vereine, die bedrohte Dialekte pflegen, Männergesangvereine, die durch Shantychöre bedroht werden. "Original" Egerländerkapellen wollen eben keine Saxophone haben. Ich finde das überhaupt nicht anrüchig.

    Ich z.B. könnte zum Traditionswahrer werden, wenn ich Bassax und Banjo fände, um "sortenreine" Bix Beiderbeckemucke zu machen - mit E-Bass wird das nix.

    Wo der Trend hingehen kann, wenn man's einfach laufen lässt, habe ich bei einer großen Blaskapelle gesehen: ALLE Mittelstimmen mit Saxophonen besetzt - keine Posaunen mehr, kaum noch Tenorhörner - überall Saxophone. Wer's mag, ist ja ok, aber ich muss auch akzeptieren, wenn die Veränderung im Sound, die das auf jeden Fall mit sich bringt, nicht jedem passt. Andererseits werden denen, die die "modernen" Saxophone verbannen wollen, die Besetzungen wegschrumpfen, wie den Männergesangtraditionsvereinen die Stimmen wegsterben, wenn Frauen nicht vorgesehen sind und das Repertoire ein gesellschaftspolitisches Vorgestern wiederspiegelt.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Für mich als It-Mensch ist Papier nur ein Speichermedium.
     
  20. frullip

    frullip Ist fast schon zuhause hier

    @Bereckis, nee, eben nicht. Daten kann man nicht verbrennen und die Verbrennung von Büchern hatte vor allem einen symbolischen Wert - darum ist es m.E. etwas völlig Verschiedenes ob ich Bücher oder auch Noten entsorge oder verbrenne. Und ich denke, oder hoffe, dass jeder Deutsche sich des symbolischen Gehalts dieser Verbrennung bewusst ist, wenn nicht entschuldigt dieses Nichtwissen nichts.
    Da bin ich etwas hartnäckiger und vielleicht ein bischen empfindlich:-?
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
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