Jazzadvice: was man von diesen 10 Soli lernen kann......

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von 47tmb, 30.Januar.2019.

  1. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

  2. Rick

    Rick Experte

    Aus dem Link:
    The truth is that every great musician started out as a musical Apprentice.

    Welch' Wahrheit, welch tiefes Geheimnis! :lol:
     
    hiroaki, Gerd_mit_Sax, gaga und 2 anderen gefällt das.
  3. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Auch profunde-Erkenntnisse-Schreiber haben mal als profunde-Erkenntnisse-Novizen begonnen :D
     
    Rick und ehopper1 gefällt das.
  4. Rick

    Rick Experte

    Jetzt mal im Ernst:
    Dieser Artikel mit den ausgewählten Solo-Transkriptionen (inkl. Hörbeispielen und Kommentaren) ist sehr hilfreich und empfehlenswert, finde ich.
    Habe zwar persönlich nichts gefunden, was ich nicht schon wusste, aber das liegt einfach daran, dass ich mich seit Jahrzehnten mit diesem Thema (Solos und was wir daraus lernen können) beschäftige. Wer das bisher noch nicht gemacht hat, wird bestimmt das eine oder andere Aha-Erlebnis haben.
    Danke @47tmb für den interessanten Link!
     
    Lemosho2012, Saxfreundin, gaga und 3 anderen gefällt das.
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @47tmb

    Danke Jürgen, ein sehr hilfreicher Link!

    „it’s core, improvising is simply playing the melodies that are already inside of you. That’s it! All of the theory and technique that you learn is just a tool that enables this inner-sound to come out of your instrument.“

    Ich denke dieser Satz löst hier vieles auf zum Thema Theorie und Praxis....und eben auch viele Mißverständnisse...

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  6. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    bei mir will die time of being an apprentice garnicht enden...........:rolleyes:
     
  7. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Bleibt nur zu hoffen, dass man auch den zweiten Satz ernst nimmt und dem Wort „just“ nicht eine zu große Bedeutung beimisst, sonst ist der Frust vorprogrammiert ;-)

    LG Kai
     
    Laghorn und Rick gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Auch ersteres verlangt intensive Beschäftigung mit der Musik. Und je nach dem was man musikalisch machen möchte, entsprechenden Einsatz, auch ohne Theorie-Übungen.
     
    Rick gefällt das.
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Eine Aussage, der man unmittelbar zustimmen möchte, ob ihrer Weisheit freudig nickend sich im Einverständnis mit vielen anderen sieht. Ich finde sie trotzdem mindestens ungenau.
    „it’s core, improvising is simply playing the melodies that are already inside of you."

    Würde jemand wie Charlie Parker improvisieren, wenn er CP nicht kennen würde? Könnte. er / sie dann spontan solche Linien in sich finden? Oder entsprechend wie Stevie Wonder auf der Mundharmonika, oder wie Ian Anderson (Jethro Tull) auf der Flöte?
    Richtig ist, das der Improvisator idealerweise einfach in sich Musik hört, und sie idealerweise ohne oder ohne grössere Denkarbeit auf dem Instrument umsetzt, sich also quasi beim Hervorbringen selber zuhört.
    Die Frage ist nur, wie kommen die Ideen in einen rein??

    „it’s core, improvising is simply playing the melodies that are ALREADY inside of you."
    Also, meiner Meinung nach stimmt das ALREADY nicht. Es braucht Anregungen von aussen. Wird man durch Musikhören zum Spielen angeregt, beinhalten diese Anregungen mit zunehmender Komplexität auch zunehmende theoetisch-analytische Notwendigkeiten, beim Bebop zB also mehr als beim Blues. Aber auch jeder Blueser weiss, was mit einer 5. Stufe zB gemeint ist. Und das ist schon Theorie.

    Dann: "That’s it! All of the theory and technique that you learn is just a tool that enables this inner-sound to come out of your instrument.“

    Ist nicht direkt falsch, aber auch mindestens nicht komplett. Theorie und Üben von Techniken legt Wege in einen an, die man beim Spielen dann gehen kann. Insofern, ja, "... that enables this inner-sound to come out of your instrument.“
    Gleichzeitig übt man aber auch Wege, verinnerlicht sie, auf die man nicht unbedingt "vom inneren" Hören gekommen wäre. Und die hört man dann beim Livespiel in sich. Das kann man gut finden oder nicht, ist aber so. Man hört ja oft auch, wie und was Musiker üben. Jemand der hauptsächlich licks geübt hat, spielt anderes Zeug als jemand, der intensiv Soli raushört und kopiert. Oder der hauptsächlich Pentatoniken übt. Wenn man hauptsächlich Pentatoniken übt, hört man die natürlich auch innerlich beim Livespiel.
    (Insofern ist die Herausforderung für mich selber zB, eine Ausgewogenheit des Übens zu finden, durch die live verlässlich was Anhörbares entsteht. Um so mehr, weil ich ebenso schnell lerne wie vergesse, insofern eine regelmässige Auffrischung meiner Fähigkeiten äusserst hilfreich ist.)

    Also, meiner Meinung nach ist es wechselseitiger Prozess. Man hört im Äusseren Musik, die einen interessiert, findet Übungswege, um das spielen zu können, im Zuge dieses "Strassenbaus" können Wege entstehen, auf die man rein vom inneren und äusseren Hören nicht unbedingt gekommen wäre.

    Cheers!
    Werner



    https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Januar.2019
    sachsin, Bereckis, bluefrog und 5 anderen gefällt das.
  10. Laghorn

    Laghorn Schaut nur mal vorbei

    Meiner Meinung nach ist das absolut einleuchtend. Daher sind solche Sätze für mich nutzlose Phrasen und taugen maximal dazu, dem unbewussten Leser ein kleines Schmunzeln über eine philosopische Erkenntnis zu entlocken. Unsere Sprache ist auch nur ein Mittel um Gefühle auszudrücken, die bereits in uns sind. Die Tatsache ändert erstens aber überhaupt nichts daran, dass das Erlernen der perfekten Anwendung Selbiger in den vielen verschiedenen Situationen des Lebens schwierig ist. Und zweitens macht diese Erkenntniss den Prozess auch nicht leichter.
     
    Rick und KUS gefällt das.
  11. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das erinnert mich an das Geschichtchen mit dem Bildhauer, welcher gefragt wurde, wie er seine Figur gemacht habe. Antwort: Die Figur ist schon drin, im Block, nur weghauen was zuviel ist :)
     
    sachsin, 47tmb, Bereckis und 5 anderen gefällt das.
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Durch meine älteren Brüder war ich Dixieland-verseucht, hatte all die Melodien von Chris Barber und Monty Sunshine im Ohr. Gar kein Problem, die nachzuspielen. In der Sturm- und Drangzeit spielte ich später in etlichen Modern bis Free Jazz Kapellen mit.
    Was mir fehlte, waren die Bebopphrasen, die ich zwar gerne hörte, aber nie auf die Reihe bekam. Also nahm ich mir das Parker Omnibook vor, verschrieb mir zwei Wochen lang Parkerplatten und siehe da:

    Nichts. Ich konnte kaum eine dieser Licks aus dem Kopf spielen, fand da einfach keinen Zugang zu.

    Unsere Jazzkneipe, in der ich nachts regelmäßig landete, war gute sechs Kilometer von meiner Wohnung entfernt und oft ging ich am frühen Morgen zu Fuß nach Hause. An einem dieser Morgende versuchte ich mich daran, die Phrasen zu singen. Das klappte erst recht und schlecht, nach einer Stunde Wandern aber immer besser. Zu Hause angekommen war der Bebop schon in meinem Saxophon angekommen.

    Ich bin dadurch nun nicht zum Jazzer geworden, aber ich verstehe seit dem, wie die Musik funktioniert und kann zumindest stilistisch damit umgehen.
     
    sachsin, TitusLE, Bereckis und 6 anderen gefällt das.
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich gebe Werner recht, diese Aussage ist in dieser Form einfach Unsinn oder zumindest pädagogisch fragwürdig bzw. da fehlt dann noch ein grosser Batzen an Infos, wie die Melodien denn in unsere Köpfe vorher kommen. Und eine der korrekten Antworten dazu hat ppue gegeben.
     
    Rick gefällt das.
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Es ist ein Zitat, welches EINEN Aspekt beleuchtet und sicher keine umfassende Allgemeingültigkeit besitzt.
    Behauptet auch niemand.

    Bei mir ist Theorie und Praxis ein iterativer Prozess. Beides bringt mich weiter.

    CzG

    Dreas
     
    Rick und saxhornet gefällt das.
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    das mit der Theorie und Praxis meinte ich gar nicht, sondern nur das mit den Melodien, die schon in uns stecken und nicht mehr. das ist ja als Thema mit am interessantesten.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ach so......ja, als ich Anfing mit der Impro steckten nicht wirklich Melodien in mir.....das hörte man dann auch....:lol:

    Je mehr ich aktiv höre und Melodien selbst spiele, desto mehr gelingt es mir Melodien „zu denken, zu fühlen“ und dann zu „instrumentalisieren“.

    Das muß nicht mal nur eine Impro sein, auch das Umspielen/Entwickeln von Melodien geht bei mir heute, war früher unmöglich, weil ich eine Melodie (Leadsheet) einfach nicht weiter denken konnte.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31.Januar.2019
    saxhornet gefällt das.
  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Wie hat Charlie Parker wie CP improvisiert, ohne CP zu kennen?
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Schon mal was von Zeitreisen gehört?
     
    47tmb und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  19. RomBl

    RomBl Guest

    In "Zurück in die Zukunft" sind die Protoganisten ins Jahr 1955 gereist - vermutlich, um Charlie Parker kurz vor seinem Tod im März 1955 noch einmal live zu hören.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  20. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Nein, nein, nein, falsch! Die haben Marvin besucht, Marvin Berry.



    Trotzdem ein super Film!

    Grüße,

    Wanze
     
    sachsin, 47tmb, RomBl und 2 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden