Amati/Keilwerth gegen Yamaha bei Gü einfach?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 24.Mai.2019.

  1. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    In mehreren Threads ist aktuell bei älteren Alt-Saxophonen oft ein Betrag von 500 - 600 Euro erwähnt. Teilweise schon sehr abgerockte Instrumente. Ein Yamaha der höheren Serien in einem sehr guten Zustand (Nur Polster alt), wo lediglich minimales Achsspiel vorhanden war, lag weit höher im Preis. Preisdiskussionen sind sicher unseriös, darum soll es nicht gehen. Für mich interessantt aber, ob die älteren Instrumente einfacher zu warten sind, als Yamahas. Es lagen definitiv keine Probleme vor, die höhere Aufwände beim YAS gebraucht hätten.
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    500.- bis 600.- € sind vielleicht auch langsam überholt und der eine oder andere Meister liegt schon bei 700.-€. Ich weiß es nicht.

    Einen großen Unterschied im Wartungsaufwand sehe ich nicht.
     
  3. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    es ist natürlich auch immer eine frage der GRÜNDLICHKEIT der gü. werden alle federn ausgetauscht? alle kamine überschliffen, alle klappen gerichtet usw.
    es gibt preise bis 1200,- (schon selbst gesehen)
    unterschiede (eklatante)zwischen alt und neu will ich nicht sehen.
    jede version hat so ihre macken.
     
  4. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Moin, zwischen modernen und alten (Vintage) Saxophonen gibt es teils eklatante Unterschiede im Aufwand der Aufarbeitung. Daher sind Generalüberholungen bei Vintage Saxophonen in der Regel auch teils bis massiv teurer im Vergleich zu modernen. Bei der Generalüberholung von Vintagesaxophonen ist weit aus mehr Detailarbeit in die Tiefe nötig, um anschließend eine qualitativen Spielgenuß zu haben, der nichts außen vor lässt. Und das ist dann eben mehr Zeitaufwand und spiegelt ishc im Preis der GÜ wieder.

    Es gibt Amati Modelle, die der Aufwarbeitung nicht lohnen und andere, die durchaus Sinn machen aufzuarbeiten. Ein Amati lässt sich aber auch hier nicht vom Aufwand mit einem Yamaha vergleichen und ist in der Regel auch meist teurer. Und da muss man dann am Ende abwägen, ob der finanzielle Aufwand im Verhältnis zum anschließenden Marktwert des Instrumentes liegt.

    Aber auch innerhalb nah beieinander liegender Baujahre verschiedener Hersteller gibt es Preisunterschiede bei Generalüberhlungen, je nachdem welches Material in welcher Qualität verarbeitet wurde. Nun hat der Instrumentenmacher 2 Möglichkeiten. Der Einfachheithalber kann er eine Mischkalkulation machen, was ich ablehne, oder er berechnet den tatsächlichen Zeitaufwand, was am Ende einen gerechten Preis macht.

    Gruß, ToKo
     
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  5. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    nachsatz zu meinem letzten beitrag.

    der begriff GÜ hat keine leistungsnormung.

    tokos einstellung finde ich ideal:...er berechnet den tatsächlichen Zeitaufwand, was am Ende einen gerechten Preis macht....


    das problem sehe ich immer wieder dann beim kunden, dem man erklären muss was alles gemacht wurde und wo der "teufel" steckte.

    ein mir bekannter renomierter Insti-bauer nimmt für querflöten ab 1300,- aufwärts, WENN er derzeit ein instrument annimmt.
    ganz klar - quer ist nicht sax, aber zu sax wollte ich jetzt nichts schreiben.

    eine begleitende fotostrecke erachte ich als ideal, auch als zwischeninfo an den besitzer.
     
  6. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Eine Fotostrecke als Nachweis ist quatsch, würde den Preis auch nur erhöhen da Zeitaufwand. Der entscheidende Fakt ist, dass der Kunde zu seinem Instrumentenmacher Vertrauen hat und das Ergebnis stimmt, dann hat sich prinzipell alles andere erledigt. Habe auch noch keine Autowerkstatt erlebt, die mir Fotos von der Reparatur macht, auch nicht in anderen Berufsbereichen.
    Was aber immer hilfreich ist, eine Auflistung aller Arbeitsschritte. Dafür haben wir einen Vordruck, haken das bei der Arbeit gleich ab und schreiben auch Anzahlen als Anhaltspunkte auf und meine Dame im Büro tippt das fein für den Kunden.
    Mehr braucht es nicht.
     
  7. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    ..Eine Fotostrecke als Nachweis ist quatsch... ich mache diesen quatsch seit jahren mit besten erfahrungen und spare mir diskussionen DANACH mit dem kunden, ausserdem dokumentiere ich die tatsächliche leistung.
    Zeitfrage? mit nichten, sekundenaufwand.

    eine gute auto-werkstatt legt die aus/umgebauten teile auch in den kofferraum (zumindest im süden) zeigt sie vor, erläutert und bietet dann die vernichtung an.
     
  8. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Das ist doch super, so macht jeder seine Erfahrungen und bietet eine gesunde Alternative, womit sich der jewilige Kunde auf seine Art und Weise mit seinem Instrumentenmacher identifizieren kann ;-).
     
  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Man kann ja den Kunden fragen, ob er - ggf. mit Mehrkosten - an einer Dokumentation interessiert ist. Einerseits interessieren sich Musiker auch für technische Details ihrer Instrumente und nicht selten werden Instrumente irgendwann verkauft und da können gute Dokumentationen für Käufer von Interesse sein.
     
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  10. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Hehe, Du appelierst also an den käuflichen Handwerker :). Klaro kann man das und wenn ein Kunde dies expliziet wünscht, wird sich sein Instrumentenmacher nicht wehren. Aber auf der anderen Seite mal ehrlich, ein Foto einer Delle im Korpus, ein verzogener Kamin, wie toll ein Polster deckt oder nicht etc. sind alles Momentaufnahmen, sie geben Dir keinen Aufschluss über, wie kommt die Delle raus, wie wird der Kamin gerade und wie bringe ich das Polster zum decken. Das sind alles Dinge die ja vorab scho mit dem Kunden besprochen werden. Also sind sie Erinnerungen aber keine Grundlage für Diksussionen. Mein Ziel ist es nach einer Reparatur keine Diskussionen aufkommen zu lassen ;-) und zudem schätze ich die gute Kommunikation :-D
     
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  11. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    wie unterschiedlich doch die betrachtungen sind.

    was hab ich von einer liste, als kunde, die ich ohnehin nicht nachvollziehen kann.

    eine gute durchsprache VOR, bzw bei annahme des instrumentes ist sicherlich gut, kostet zeit und wird von 95% der spieler (vielleicht auch nur 80) nicht verstanden, durch fehlendes wissen.
    wir dürfen nicht mit unserem wissen hier im forum auf schüler schließen einer musikschule.
     
  12. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    ToMu, wenn Du zum Arzt gehst und operiert werden musst, willst Du dann vorab eine gut verständliche und nachvollziebare Erklärung mit Hinweisen und Alternativen haben, oder stillschweigend in den OP geschoben werden mit tollen Fotos im Anschluss? Also meine Kunden verstehen mich. Aber nochmal, ich finde es toll wenn es Alternativen gibt:

    Zitat:
    Das ist doch super, so macht jeder seine Erfahrungen und bietet eine gesunde Alternative, womit sich der jewilige Kunde auf seine Art und Weise mit seinem Instrumentenmacher identifizieren kann ;-).


    Ich finde das super, wenn Du einen solchen Service von vornherein bietest und freue mich mit Dir, dass Du so engagiert bist. Und ja, Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Betrachtungsweisen, Gott sei Dank :-D.
     
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    danke und ja, deswegen tauschen wir uns ja hier aus und lassen andere handhabungen/meinungen "leben":)
     
  14. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Da stimme ich @Toko absolut zu. Bei mir im Grossraum gibt es einen Saxdoc, der ca. 800€ für eine GÜ nimmt, und einen der eher bei 500€ liegt. Bei dem billigeren habe ich einmal ein Instrument richten lassen - und nie wieder! Das Vertrauen war mit der einen GÜ verspielt. Da sind mir meine Instrumente (Altmetall) einfach zu lieb, um daran zu sparen. Meine Kinder schicke ich ja auch nicht zum Kurpfuscher, nur weil der billiger ist.
    Und Berechnung nach Aufwand ist natürlich absolut korrekt - ich geb mein Instrument aber dem Meister, dem ich vertraue, ganz ohne Kostenvoranschlag...
    Die Zahlen oben sind natürlich reine Richtwerte. Du kannst davon ausgehen, dass ein versilbertes teurer sein wird als Goldlack (Reinigungsaufwand) Da habe ich mit dem Saxdoc meines Vertrauens einen Deal gemacht, dass ich es selbst putze. Gerollte Tonlöcher werden im Zweifelsfall auch teurer als gerade - sofern Dein Saxdoc nicht sofort zur Feile greift, sondern versucht, die ohne gleich was abzufeilen, zu richten.
    Fotostrecke hab ich noch nie darüber nachgedacht - ich lasse meine Hörner richten, um darauf zu spielen, nicht um sie hinterher zu verkaufen.

    Grüße,

    Wanze

    PS: Toko hab ich zwar nur einmal besucht, dem würde ich aber sofort mein Instrument anvertrauen. Leider ist Hamburg für mich doch etwas zu weit.
     
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  15. Bambusbläser

    Bambusbläser Ist fast schon zuhause hier

    Fotos würde ich als Kunde begrüßen, wenn Unvorhergesehenes während der GÜ entdeckt wurde, das zu einem erheblichen Teil die Kosten in die Höhe getrieben hat.
     
  16. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Was für ein Quatsch. Die greifen in die Grabbelkiste und legen für den unbedarften Laien was rein. Toll, damit wird, genau, nichts bewiesen.
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Dann hast du die falsche Werkstatt. Sind erstens nicht alle unbedarfte Laien und zweitens gibt es über alle Zweifel erhabene Werkstätten. Ich lass auf meine türkischen Brüder hier in Duisburg nichts kommen.
     
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  18. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    da hast du wohl absolut recht, gegen dummheit ist kein kraut gewachsen.
    wenn einer so "arbeitet" und auffliegt, lässt die innung herzlich grüßen.



    muss grad lachen:

    wenn dir ein tumor entfernt wurde interessieren dich die bilder/röntgenaufnahmen, oder ähliches, bestimmt auch nicht, man kann ja nicht überprüfen ob sie von dir sind.


    wahrscheinlich gibt es es deswegen so viele religionen,... man darf glauben.
     
  19. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wenn ich jemanden mit einer handwerklichen Leistung wie einer Reparatur beauftrage, interessiert mich am Anfang eine ehrliche Einschätzung, welche Arbeiten erforderlich (oder möglicherweise erforderlich) sein werden und welcher Aufwand/Kosten damit verbunden sein werden.

    Danach interessiert mich das Ergebnis und nicht so sehr, welche einzelnen Schritte zu seiner Erreichung geführt haben. Deshalb wäre eine Fotostrecke für mich uninteressant, zumal sie (wenn auch die Fotos einen gewissen Qualitätsanspruch erfüllen sollen) die Leistung zwangsläufig verteuern. Insofern bin ich sehr bei @Toko : das Ganze ist hauptsächlich Vertrauenssache.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Hä?? Genau das kenne ich von zwei Schulter-OPs und empfand es als vertrauensbildend, dass der Operateur mir anhand von Fotos erklärt hat, was er gemacht hat. Welches Interesse sollte jemand gehabt haben, mir fremde Fotos zu zeigen? Was ist das für ein absurdes Misstrauen, das du hier zeigst?
     
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