Einkommen der Künstler in Deutschland

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gerrit, 6.Dezember.2017.

  1. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Etwas ähnliches gibt es in der Schweiz, glaube ich.
     
  2. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Das wäre mir neu.
    • Krankenversicherung muss hier jeder selbst zahlen, auch alle Kosten, die mit Krankheit etc. zusammenhängen.
    • Dann gibt es die AHV (Alters- und Hinterbliebenenversicherung), da wird monatlich vom Lohn eingezahlt, abhängig vom Einkommen (nicht vom Vermögen). Je mehr man gearbeitet und verdient hat, desto mehr Rente bekommt man nach der Pensionierung.
    • Und dann gibt es die Pensionskasse, da geht auch ein Teil vom Lohn monatlich weg, auch abhängig vom Einkommen (nicht vom Vermögen). Und auch hier gilt: Je mehr man verdient hat, desto mehr Rente.
    Ist man selbstständig (wie es viele Künstler sind), muss man sich selbst um die Rente kümmern. Da gibt es keinen Pott, in den alle Leute altruistisch Geld einzahlen, der dann den Künstlern zugute käme. Zumindest habe ich noch nie davon gehört.
    Hier gilt eher: Je mehr Geld du hast, desto reicher wirst du...
     
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  3. djings

    djings Strebt nach Höherem

    War das nicht die Pensionskasse, in die alle bei euch einbezahlen müssen? Muss nachfragen. Hab es nicht selbst gelesen,,,
     
  4. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Da hast du aber einen langen Tread aus der Versenkung geholt. Ab welchem Beitrag müssen wir mit der Lektüre starten? Ich müsste vermutlich 80-100 Euro pro Stunde nehmen, um wirklich alles abzudeckeln.
     
  5. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Sorry - ich hab einen bestimmten Beitrag gesucht und bin so auf den Thread gestoßen. Deine Zeit wollt ich beileibe nicht verdummbeuteln!
     
  6. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    nun, an der prekären einkommenssituation hat sich nichts geändert.

    allerdings werden die abgaben immer schwerer zu organisieren, versicherungen, steuern usw. ist einfach alles nur für unternehmen mit umsätzen im sehr viel höheren bereich konstruiert worden.

    bevor irgendeine sinnvolle regelung erfunden wird, zerfleischen sich halt alle gegenseitig. am besten reich heiraten oder erben.

    :-D
     
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  7. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Spruch meines Vaters: den Vater kann man sich nicht aussuchen, den Schwiegervater schon! :)
     
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  8. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ja schon. Aber wie ich sagte: Man zahlt nur abhängig vom Einkommen ein, nicht abhängig vom Vermögen. Und die Höhe der Rente, die man dann bekommt, ist abhängig von dem, was man selbst eingezahlt hat.
    Und selbständige Künstler müssen sich selbst darum kümmern.

    Die Schweiz ist immer noch vom konservativen Wohlfahrtsregime geprägt - orientiert sich noch stark am traditionellen Familienmodell. Der Staat greift erst ein, wenn die Familie nicht mehr helfen kann. Darunter leidet vor allem auch die Stellung der Frau (z.B. wurde Mutterschaftsurlaub erst im 2005 eingeführt. Und erst jetzt diskutiert man im Parlament über einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub - momentan haben Väter nur einen Vaterschaftsurlaub von 3 Tagen...), was zur Folge hat, dass die Arbeitsaufteilung immer noch sehr traditionell ist, weil es auch kaum bezahlbare Kinderbetreuungsplätze gibt. Deshalb sind auch die Renten der Frauen bedeutend niedriger, was die Altersarmut bei Frauen erhöht.

    Also, in der Schweiz wird im Vergleich zu anderen Ländern wie z.B. Deutschland noch viel mehr in den Bereichen Pflege, Bildung, Sozialwesen und Kultur gespart. Wie ich schon schrieb: die Reichen werden hier immer reicher.
    Aber Menschen in künstlerischen Berufen haben eigentlich nur eine Chance, wenn sie schon Geld auf der Kante haben, eigentlich einem anderen Beruf nachgehen oder ins Ausland gehen. Der Prophet gilt hier nicht viel im eigenen Land.
     
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  9. djings

    djings Strebt nach Höherem

    das ist bei uns auch so...
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest



    Das mit der kulturellen Bildung sehe ich auch so. Meine Mutter hat klassischen Gesang studiert und muss als Lehrerin arbeiten. Zusätzlich ist es an meiner und den Schulen im Umkreis so, dass man von vier Schuljahren nur zwei Musikunterricht hat. Und wenn ich mal mit gleichaltrigen über Musik reden will (Zum Beispiel frage, warum sie denn Jazz nicht möchten), können sie, selbst im Bezug auf ihre eigene Lieblingsmusik, keine eindeutigen Aussagen treffen. Nur ,,ist langweilig“, ,,ist hektisch“, oder ,,feiere ich“ .

    Das Problem ist in meinen Augen auch das Verständnis von Musik. Alle Mädchen wollen im Musikunterricht ,,Für Elise“ spielen, um sich darzustellen, dächten aber im Leben nicht daran, auch mal ein weiteres Werk von Beethoven zu betrachten.

    Mir persönlich geht es bei der aktuellen Popmusik viel zu sehr um das Image der Interpreten und Oberflächlichkeiten wie ,,Coolness“ als um alles andere.


    Ich hoffe das wirkt jetzt nicht zu sehr wie ene Tirade. Wir sind alle nunmal ein Produkt unserer Zeit, und die kommende Zeit zu beeinflussen ist sehr schwer. Es ist nur schade um die wirklich schönen Dinge am Menschsein. Denn die findet man zu 90% auf keinem Bildschirm.
     
  11. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    für gedachte 17/18 lebensjahre recht geschliffen.:-D:cool2:
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich werde am Donnerstag 17. Ich weiß, dass ich auch manchmal Mist verzapfe oder mir einen Scherz erlaube, aber ich bin kein Troll!
     
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    das war anerkennend Paul! von deiner Sorte könnte Deutschland mehr gebrauchen.

    sehe es wie du -bin auch kein troll.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich fühle mich sehr geschmeichelt. Danke dir!
     
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  15. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    mal was neues hier:

    das jahressteuergesetz für 2020 enthält im entwurf einige passagen, die daran denken lassen, daß alle musikschulen und privatpersonen, deren unterricht bisher nach überprüfung umsatzsteuerbefreit war, ab dem 1.1. 2020 umsatzsteuerpflichtig werden sollen. und zwar nicht wegen kunst nur 7%, nein, volle 19%. dienstleistung ist keine kunst.

    rechnet mensch wie ein unternehmer mit 250000 umsatz. also eine eher mickrige firma, könnte man da viel gegenrechnen.

    aber mit den typischen KSKmenschen umsätzen von bestenfalls 20000 wirds dann schon enger. zumal ja kein kioskartiger warenumsatz existiert.

    das muß ja auch niemand interessieren. soll halt jede*r verrecken, der oder die nix an leistung bringt. so ist das wohl gemeint.

    wird wieder mal ein spannender herbst.

    :-D
     
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  16. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

  17. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Es ist eine Sauerei. Und Kleinunternehmer krebsen mit einer seit 2003 (!) unumstößlichen Grenze von 17.500 Jahresumsatz (kein Gewinn!) herum. Im Vergleich in Österreich liegt die Grenze bei 30.000. An Inflation denkt dabei in Deutschland auch keiner.
     
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  18. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier


    Würde Musikunterricht praktisch um 19% "verteuern" - die würden auf den Endverbraucher, also die Schüler, umgelegt. Dabei beklagen sich viele Musiklehrer und Musikschulen schon heute über mangelnde Nachfrage - immer weniger wollen ein Instrument oder Singen lernen. Für die Anbieter wäre es lediglich ein "durchlaufender" Posten - mit dem einhergehenden Verwaltungsaufwand. Es sei denn, man fände intelligente Gestaltungsmöglichkeiten :)
     
  19. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Bin kein Jurist, aber 21 b)
    regelt doch explizit die Steuerbefreiung...?
     
  20. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Und etwas sehr ähnliches will der SPD-Politiler Karl Lauterbach seit Jahren durchbringen. Ohne Erfolg. Leider.
     
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