Was haltet Ihr von Cryogenic zur Klangverbesserung?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von altblase, 30.Dezember.2019.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn cryogenische Behandlungen einen bedeutenden Effekt hätten, würden es viele Firmen machen und damit werben. Ist im Saxophonbau aber nicht üblich, was sagt uns das.....
    Ich halte cryogenische Behandlungen am Saxophon für genauso überflüssig wie den Lefreque, den Klangbogen, die Masseschraube und andere Produkte die unter Schlangenöl laufen. Wenn Jemand sowas braucht um sich besser zu fühlen, soll er es nutzen und machen. Mir ist für sowas das Geld zu schade.
     
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  2. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich kann die Enttäuschung des Threaderstellers nachvollziehen.

    Wenn man doch nun mal nach Erfahrungswerten Anderer damit fragt, wie sich am nächsten Morgen der Klang verändert, nachdem man bei Vollmond eine tote Katze vor der Friedhofsmauer, auf der das Saxophon lag, vergraben hat und einfach keine greifbaren Informationen, nicht einmal von erfahrenen Instrumentenbauern, übermittelt bekommt, kann das schon deprimierend sein.

    Die schreiben hier alle nur einfach, dass das nichts bringt.
    Kaum jemand hat es mal wirklich versucht- unbegreiflich… :-?
     
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  3. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Als dieses Thema vor ein paar Jahren das letzte mal durchs Dorf getrieben wurde, hatte ich einen Postdoc für Physik an der Uni Heidelberg gefragt. Der Mann ist Experte für Tieftemperaturphysik und macht mit flüssigem Helium rum. Er kennt Effekte auf Materialstrukturen, die bei Tieftemperaturen im Nanobereich auftreten, die sind aber meist nicht dauerhaft, sondern treten nur bei Temperaturen um - 200°C auf. Sein Fazit, nix genaues weiß man nicht.
    Aber Herr @altblase jetzt Kauf dir doch einfach noch ein YTS 82z und lass das tieffrosten. Da die Instrumente so konsistent sind, müsste ein eventuellee Unterschied durch kühlen kommen.
    Versuch macht klug! :)
     
  4. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Das Internet ist toll.
    Keiner hat's getestet aber jeder hat eine Meinung, die er für die einzig richtige hält.

    Meine Mutter hat immer gesagt: "Bevor Du sagen kannst, dass es Dir nicht schmeckt, musst Du es probieren."
     
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  5. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    ...wenn das die Altmeister des Saxophon noch lesen könnten, die würden sicherlich freiwillig wieder ins Grab springen.
    So ein Unfug von sich zu geben, einfach :-?

    Gutes neues Jahr, möge es mehr an Erleuchtung erbringen...
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn mir jemand eine "Klangverbesserung" auf's Auge drücken will, und mit derselben für mich unattraktiv klingt, bin ich skeptisch.
    Außerdem hat mir in dem Thread noch niemand beantwortet, was den "besser" heißen soll.
    Mit leichterer Ansprache kann ich wenig anfangen, das soll sich wohl wirklich an eine bestimmte Klientel richten, die schon in einem Posting erwähnt wurde.

    Cheers, Ton
     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Findest Du es jetzt schlecht, wenn wer eine Meinung hat?

    Abgesehen davon, dass es da in der Regel um einen konkreten, deutlichen Geschmack geht, eine kleine Anekdote:

    Ich hab bei den Pfadfindern einmal eine Leiter-Ausbildung gemacht, da waren alle Altersstufen vertreten. Zur Kaffeejause zur Begrüßung bekamen wir Kuchen in unserer Stufenfarbe - unserer war blau. Lebensmittelfarbe, kein Problem. Soweit so gut.
    Es war aber noch Lebensmittelfarbe übrig, also gab es beim nächsten Regionaltreffen Ananas mit blauem Schlagobers zur Begrüßung. Wurde beim Servieren erklärt - soweit so gut.
    Einer kam aber später und bekam das ohne Erklärung serviert. Erwachsen wie er war, hat er es natürlich probiert, aber er konnte es nicht essen - es schmeckte ihm nicht.
    Ein Beispiel zur Verlässlichkeit der Sinne.

    Ich kann Dich jederzeit was (nicht) hören, sehen, schmecken, riechen lassen, was (nicht) da ist, oder was anders ist als es wirklich ist. Es gibt praktisch für jeden dieser Sinne prominente Beispiele der Täuschung durch äußere Beeinflussung, und der Placeboeffekt ist sogar von konkreter organischer Heilung bekannt, die nur durch Beeinflussung passiert. Also was soll ein individuelles Ausprobieren für einen Wert haben, wenn es kein vernünftiges Erklärungsmodell gibt? Denn selbst wenn es eines gibt, muss das nicht heißen, dass eine konkrete Maßnahme dem konkreten Saxspieler was bringt.
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich sehr viel, geehrter @Ton Scott! Wenn die Ansprache nach der Cyrogenic noch besser flutschen sollte, ist doch nichts dagegen zu sagen. Und sowieso bin ich der Meinung, dass alles wünschenswert ist, was das Spielen erleichtert und den Klang verbessert. Selbst die kleinste Nuance verschönert das Leben.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn es um das ginge, müsste man (so das Horn dicht ist) ein leichteres Blatt spielen, oder im Fall auf Blockflöte umsteigen.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @altblase: meinst Du mit besserer Ansprache einen geringeren Blaswiderstand?
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ein leichteres Blatt kann näseliger klingen. Und Blockflöte mag ich nicht.:confused:
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja dann - muss man tatsächlich spielen lernen.
     
  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Dann hätte ich ein weiteres Instrument auf dem ich auch nicht üben würde!:D
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich meinte das Saxophon spielen lernen, und nicht damit kämpfen.
     
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  15. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Wir leben in einem postfaktischen Zeitalter. Ungefähr so wie früher im Mittelalter. Jeder kann irgendwas behaupten und alle die das nicht gleich glauben als Ketzer bezeichnen. Je nach Rang in der Hackordnung der Mächtigen ist man dann entweder beleidigt oder man schickt die Schergen der Inquisition aus um seine Wahrheit durchzudrücken.

    Dazwischen gab es mal eine kurze Zeit in der unglaubliche Dinge entdeckt wurden. Und es hat sich in dieser Zeit die folgende Vorgehensweise bewährt:
    Bei dem Verfahren vermisse ich nicht nur irgendwelche Beweise, sondern mir fehlt schon eine Theorie dazu. Und nein, eine Behauptung ist noch keine Theorie. Letztere erklärt den dahinter liegenden Wirkmechanismus und kann daher auf den Wahrheitsgehalt geprüft werden, indem man untersucht, ob der behauptete Mechanismus überhaupt eintritt.

    Aber natürlich ist man als Anbieter einer Dienstleistung nicht verpflichtet einen Wahrheitsbeweis anzutreten. Man muss sich aber dann auch der Vermutung aussetzen, dass das einfach frei erfunden ist um leichtgläubigen Kunden mit mangelnder Übedisziplin Geld abzuknüpfen. Davon gibt's reichlich und da ist ja auch nicht verboten. Die halbe Wirtschaft lebt genau davon, den Kunden irgendwelche Märchen rein zu drücken. Es ist also nach meiner Einschätzung weniger eine Material Behandlung als eine psychologische Behandlung des Eigentümers. Wenn's hilft, ist das ja auch OK.

    Wer schon mit Blättern und Mundstücken experimentiert hat und den Unterschied zwischen einem dichten und gut eingestellten Saxophon und einem Abgespielten erfahren hat, der kann sich in etwa ausrechnen wie groß die Variationsbreite in der "allgemeinen Verbesserung" durch "irgendeine Materialbehandlung" noch ist. Immerhin soll ja dabei jeder(!) Aspekt verbessert werden, der einem Spieler als unangenehm auffallen könnte. Der ultimative Rundumschlag gegen alle denkbaren Probleme. Dass die Anforderungen dabei bei jedem Spieler anders sind ist OK. Das Verfahren erkennt automagisch, welche Änderungen nötig sind um dem Spieler eine individuelle Verbesserung zu bringen.

    Ich denke mal, das Instrument wird durch gecheckt und nach den Regeln der Zunft gut eingerstellt. Der Rest ist Hokuspokus.

    Das mag beim Essen eine gewisse Bedeutung haben - solange Du nicht allergisch auf eine der Zutaten bist, von denen Du schon weißt, dass sie da drin ist. Bei allen anderen Dingen ziehe ich es vor, dem klaren Menschenverstand eine faire Chance einzuräumen mich vor einem dummen Fehler zu bewahren.

    Ich bin sicher, Deine Mutter hatte beim Kochen auch eine überschaubare Variationsbreite der Zutaten. Insofern ist das Risiko gering. Sollte sie anfangen mit exotischen Zutaten aus der Garten Chemie oder mit unbekannten Wildkräutern und Pilzen zu experimentieren, würde ich diese Behauptung noch einmal einer gesonderten Überprüfung unterziehen..

    ICH muss nicht erst alles selbst ausprobieren um festzustellen, dass es Blödsinn ist. Das ist vielleicht eine praktikable Methode für Leute, denen das selber Denken schwer fällt. Man erkauft das mit einem erhöhten Risiko für Leib, Leben und Geldbeutel. Man könnte natürlich auch die Denkleistung anderer, solchen denen es vielleicht leichter fällt, gelten lassen, aber das erfordert ein gewisses Mindestmaß an eigener Erkenntnisfähigkeit, um die Klugheit einer fremden Erkenntnis zu beurteilen. Mann nennt das Dunning-Kruger-Effekt.

    Wie gesagt, das ist meine Privatmeinung. Wem sie nicht gefällt, der darf eine eigene haben.
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Du kannst es gar nicht testen: Es gibt ja keine klare Erklärung warum etwas besser werden sollte, könnte wie auch immer... so und gegen was möchtest Du jetzt probieren? 2 Hörner gleichen Modells, eins mit Kühlung eins ohne? Geht nicht... Hörner sind immer recht verschieden.... Dein Horn vorher und hinterher. Geht erst recht nicht... denn dazu müsstest Du VOR dem Testen die Kohle lockermachen... und dann kannst Du nicht vergleichen weil Du das Horn im Vorherzustand nicht mehr zum Vergleich zur Verfügung hast... also musst Du Dir aus der Erinnerung etwas zusammenreimen und unter der Tatsache dass Du zu einem anderen Zeitpunkt, mit anderer Form, anderem Blattzustand etc. das Instrument etwas abschätzen zu versuchen. Die Wahrscheinlichkeit dass dann eine positive Beurteilung rauskommt würde ich eher höher vermuten, weil ja schon gezahlt wurde, jeder Nach einer Tuningaktion auch gerne ein noch besseres Instrumetn hat, was aufgrund euphorischem Marketinggeblubber ohne jede Echte Grundlage auch leicht sich selbst zu verargumentiere ist... muss nicht so sein würd ich aber vermuten.....
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Trifft auch zu auf Gift, Lebensmittelvergiftung, Drogen, Feuer etc. . Wo kämen wir denn hin wenn wir unseren Verstand nutzen würden. Hast du schon probiert mit harten Drogen zu spielen und ob du dann nicht besser spielst? Parker hat das gemacht, was hält dich also ab?
     
  18. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Da muss ich Dir jetzt leider widersprechen - in der Geschichte des Saxophons gibt es viele Entwicklungen, die wirklich positiv waren - aber sich aus irgendwelchen Gründen nicht durchgesetzt haben. 4-fach geschlitzter Klemmring bei SML, Gis-Heber, eine Menge an Zusatzklappen bei Dolnet oder die berühmte S1-Wippe.
    Ja, die waren vielleicht nicht notwendig, aber teilweise schon eine Erleichterung.
    Umgekehrt gibt es auch einige Erfindungen, die sich durchgesetzt haben, aber nicht notwendig waren, z.B. doppelte Klappenarme etc.

    Da kann ich Dir voll und ganz zustimmen. Wobei "Schlangenöl" ist ja so was von Retro. Inzwischen spricht man von "Nano-Öl" (das nebenbei bemerkt den Klang ganz fantastisch verbessert. :cool:

    Und meine Großmutter hat immer gesagt "Man muss nicht selbst Eier legen, um zu wissen, wenn eines faulig ist".

    Grüße,

    Wanze
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Schwierig, denn hier stellt sich die Frage des Patents. Hat sich das Jemand geholt, müssen andere Firmen dafür ordentlich Geld zahlen, was sich auf den Gesamtpreis auswirkt und auf den Gewinn. Cryogenic als solches ist aber nicht patentiert, würde ich von ausgehen, kann mich aber auch täuschen.
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    A) Blockflöte ist schwerer als Saxophon, musst du deswegen trotzdem nicht mögen.
    B) ob es mühseliger klingt hängt vom Spieler und Blatt ab. Ich kann auf einem 1,5er Blatt (von der Sorte wo ich härtere gewöhnt bin) spielen und es klingt nicht näselnd.
     
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