Luft zum spielen

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Meniac, 25.Januar.2020.

  1. Meniac

    Meniac Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    Ich bin gerade bei meinen ersten Tönen auf dem Saxophon und bemerke, das mir nach kurzer Zeit schwindelig wird, weil ich anscheinend nicht richtig atme bzw mit der Luft umgehe...so wie im Moment würde ich die Töne noch nicht mal einen takt vernünftig halten können...

    Gibt es da Tipps,wie man die Töne auch herausbekommt,ohne sofort mit richtig Druck alle Luft zu verbrauchen oder liegt es einfach daran das ich allgemein erst mal mein Lungenvolumen verbessern muss?

    Gibt es irgendeinen bildlichen vergleich, damit ich mir vorstellen kann,wieviel Druck wirklich nötig ist?
    Und wieviel Zeit am Stück spielt ein guter Spieler ohne luftczu holen ca?

    Wahrscheinlich sind diese Fragen schon 1000 mal gestellt worden...aber wäre trotzdem dankbar für antworten...
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Du hast vermutlich nicht zu wenig sondern zu viel Luft!
    Typisches Anfängerproblem.

    Du atmest immer wieder ein, wirst die Luft beim spielen nicht
    wieder los.

    Es entsteht der Eindruck Du hättest keine Luft mehr.

    Vor dem erneuten einatmen erstmal richtig ausatmen.

    CzG

    Dreas
     
  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Könnte zutreffen.

    Idealerweise sollte sich das ein Saxlehrer anschauen, der sieht vermutlich recht schnell, was tatsächlich los ist.
     
  4. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Hallo @Meniac : das eigentlich Wichtige ist bereits gesagt worden. Du solltest einen Lehrer drauf schauen lassen, sonst gewöhnst du dir Fehler in der Atmung an, die du später wieder mühsam "verlernen" musst.
    Auch wenn es sich komisch anhört: das Saxspielen braucht gar nicht, von extremen Situationen abgesehen, so viel Luft. Ein gleichmäßiges, ruhiges Atmen ist zielführender als ein bewusst "tiefes" Luftholen mit hoher Atemfrequenz, die dann leicht zur Hyperventilation führen kann mit den üblichen Anzeichen (Schwindel etc).
    Versuche, beim Spielen das Bild eines "Luftstaus bis in den Bauchraum" vor den inneren Augen zu haben. Wenn du dann die Luft frei strömen lässt, ist es weniger "pusten" als "Luft strömen lassen". Zuviel Druck ist nicht zielführend.
    Viel Spaß beim Spielen weiterhin.
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Schwindel ist typisch wenn der Ansatz zu fest ist, die Luft geht nicht ins Instrument, staut sich und drückt über die eustachischen Röhren auf die Bereiche fürs Gleichgewicht. Typisch für zu viel Kraft.
     
    Katmat und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mein Tipp, und danach fragst du ja, wären Mundstückübungen. Ansatz so leicht wie eben geht und dann nicht in das Mundstück pusten, sondern mehr bewusst ausatmen. Den Ton mit so wenig Luft wie geht so lange halten, wie du schaffst. Pause, so 2, 3 Minuten und dann noch mal.
     
  7. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    @Meniac , vielleicht gibt Dir das Video

    ein paar Hinweise, die Dir helfen.
     
  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Du hast nichts darüber gesagt was für ein Mundstück benutzt und welche Blattstärke?
     
  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @Meniac

    Atmung war/ist bei mir auch ein riesen Thema.

    Früher war es konstant ein Problem, inzwischen veratme ich mich noch ab und zu bei längeren Phrasen.

    Mein Problem war, dass ich gedacht habe ich muss die Luft durch das Instrument pusten. Grosses Instrument = es muss viel Luft rein.
    Ich habe mich dabei richtig verausgabt, extrem viel Luft eingeatmet und dann versucht sie wieder los zu werden.
    Zudem habe ich mich immer gewundert, warum es so anstrengend ist :eek:

    Aber das ist falsch, man regt bloss das Blättchen zum Schwingen an, man muss nicht das ganze Instrument "mit Luft füllen".
    Und es darf nicht anstrengender sein, als mit einem Strohhalm in einem Glas zu blubbern (näherungsweise).
    Dafür muss aber alles stimmen und das dauert bis man es kann.

    Vllt hilft dir das.

    Mich hat diese falsche Vorstellung über ein Jahr ziemlich behindert.

    Viel Spaß mit deinem Instrument!
     
    JES und ppue gefällt das.
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Jacqueline
    Das würde ich gerne etwas einschränken.
    Das gilt für Alto und Tenor, bei Bari und ganz speziell beim Bass habe ich da andere Erfahrungen. Da kommt es dann sehr auf ein geeignetes Mundstück und Blatt an, ob Du die totpustest oder mit einer leichten Briese klar kommst. Gerade mein Bass ist z.Zt. sehr lufthungrig.
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das wäre EIN Grund. Der andere ist, Du bringst tatsächlich zu viel Luft durch das System bzw. dosierst falsch. Dann wird es einfach ein Problem der Hyperventilation, also einer Sauerstoffüberversorgung und die löst ebenfalls Schwindel aus. Kannst Du ja mal ausprobieren, da brauchst Du nicht mal ein Instrument für ODER nimm einfach ein 1"-Rohr und blase da immer wieder volle Kanne schnell hintereinander durch. Wie beim Arzt der Lungenvolumentest.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Na zum Glück beschränke ich mich auf eine Baugröße :D

    Aber warum hat man denn ein Basssaxophon? Bari ok, aber Bass?
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das wird jetzt peinlich :)

    Also, es gab hier mal ein Forumsmitglied HWP, mit dem ich ganz gut klar kam. Leider viel zu früh verstorben. Ein, wie ich fand, genialer Refacer und Mundstückbauer, der mich zu Lebzeiten klanglich sehr geprägt hat, daher sind auch alle meine Mundstücke durch seine Hände gelaufen.
    Wir waren/sind beide Conn-Fans. HWP hat immer mal so Thesen aufgestellt, dass die besten Conn eine bestimmte Seriennummer haben sollten und ich habe ihm bewiesen, dass das nicht so sein muss.
    Tja, dann kam er mal mit einem Bass-sax von Conn an, mit der festen Überzeugung, mehr Wums geht nicht. Bis ich dann ein Holton Bass-sax in Canada gefunden habe, dass dann noch mehr drückte. Sehr zum Leidwesen von Toko, der, ich glaube 3mal an dem Teil die Federn gegen stärkere ausgetauscht hat, weil ihm bei der GÜ bzw beim Anspielen die Deckel immer wieder aufgeflogen sind.
    Ich weiß was jetzt für ein Kommentar kommt: Jungs müssen immer wissen, wer den G... hat. Wir, HWP und ich, haben aber viel gelernt dabei und die Erkenntnisse, die speziell HWP damals daraus gezogen hat, waren für ihn und seine Mundstücke lehrreich.
    Der Nachteil an diesem alten Bass-sax ist, du bekommst kaum vernünftige Mundstücke dafür. Die, die heute so verkauft werden, sind Vvviiieeelll zu klein, da ist der Ton dünn und die Intonation (naja, da kriegt das Messgerät Probleme) ist schlecht. Oder es paßt klanglich nicht zu dem Teil, oder die Blätter (wenn Du welche findest) passen nicht zum Mundstück etc... Ich habe ein MPC, dass klingt und intoniert gut, aber das saugt mich quasi leer. Dauerton 10s und ich bin von Lunge voll auf Lunge ausgewrungen leer. Das andere MPC ist luftmäßig etwas gnädiger, da komme ich auf 15 bis 20s, dafür klingt es nicht vernünftig. Refacer brauchst Du nicht fragen, die haben von Bass-sax eher wenig Ahnung und wenn, ziehen die die Bahn nach und das war´s.
    Spielen tue ich das Ding eher nicht. Ich kann zwischen Alto, Tenor und Bari hin und herwechseln, ohne große Umstellung. Sopi und Bass brauchen bei mir eine richtige Einarbeitung. Dafür nutze ich beides zu selten und wenn Du alleine spielst, macht das wirklich keinen Sinn. Umhängen kannst Du (also ich) so einen Brummer auch nicht mehr mit einem normalen Gurt, da hängen dann so 10-12kg. Das macht mein Nacken nicht mit. Und das Handling ist auch schwierig. Das Teil ist groß, schwer und unhandlich, da bleibst Du schon mal irgendwo hängen. Also spontan umdrehen zwischen Notenständer und PC mit dem Play-a-long besser nicht.
    Also Deine Frage ist nicht unbegründet. Sinn macht das keinen. Aber Spaß eben.
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das reicht ja schon :)
     
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  15. mornewech

    mornewech Strebt nach Höherem

    Immer schön exakt bleiben: CO2-Unterversorgung ist das Problem bei der Hyperventilation
    Und Bestimmung des Lungenvolumens (des aktiven): Ruheatmung, einmal ganz weit ausatmen, maximal einatmen, maximal wieder ausatmen, Ruheatmung, fertig :klug:
     
  16. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Für mich die nachvollziehbarste und schönste Begründung, die es geben kann!:)
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @mornewech
    Wenn du das sagst, glaube ich das und gebe zu mich zu irren.
    Beim Lungenvolumen muss ich immer Anschlag ein und voll ausatmen in so ein Stück klorolle rein.
    Ich wollte eigentlich nur saxhornet widersprechen, da er nur zu viel Druck und Anspannung als Ursache für Schwindel angab
     
  18. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Der Luftdruck beim Saxophon spielen ist nicht höher als beim Singen. Gibt ja genug Heroen, die auch im hohen Alter noch super gespielt haben, wie im Jimmy Heath thread noch einmal zu sehen war, da hat er mit 90 noch mit der WDR Big Band gespielt.
    Das Lungenvolumen steigt durch das spielen eines Blasinstrumentes auch nach 50 Jahren nicht an. Wohl aber die Kontrolle der Luft. Das wird gemeinhin Stütze genannt. Wie beim Singen: der Ton soll stehen, nicht eiern.
    Der Schwindel kommt entweder von zuviel Atmung = Hyperventilation (wahrscheinlich) oder von einem solch gehörigen Luftdruck, dass Dein Kopf rot wird und die Halsvenen prall anschwellen (eher unwahrscheinlich). Über die Eustachischen Röhren besteht eine Verbindung vom Mundrachenraum zum Mittelohr, da pusten die Taucher zum Druckausgleich ein, damit die Trommelfelle nicht eingedrückt werden. Das Gleichgewichtsorgan liegt auf jeder Seite knöchern umschlossen in den Bogengängen, da kannst Du nicht reinpusten.
    Der Schwindel bei der Hyperventilation ist keine CO2 Unterversorgung (das will der Körper ja loswerden), sondern eine Alkalose, weil mit dem vermehrten Abatmen des CO2 der Säure/Basenhaushalt durcheinander kommt, zum CO2 gehört ja die Kohlensäure (H2CO3 = H2O und CO2). In der Notaufnahme lässt man die Leute in eine Tüte atmen und entspannt sie wenn nötig noch mit Valium.
     
  19. mornewech

    mornewech Strebt nach Höherem

    Den Begriff "CO2-Unterversorgung" als Vereinfachung für diese komplexen Zusammenhänge habe ich aus sprachlichen Gründen gewählt, um ihn der "Sauerstoffüberversorgung" gegenüberzustellen. Richtiger wäre natürlich "CO2-Überentsorgung" gewesen :cool:
     
  20. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    :D:pint:
     
    murofnohp und mornewech gefällt das.
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