Warum machen wir Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Thomas, 13.Mai.2020.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein Saxophonist in einer schummerigen Bar ist dafür engagiert, mit seinen sanften Tönen die Pärchen auf die Paarung vorzubereiten. Überhaupt stehen Balzverhalten und Paarung beim Musizieren ganz besonders im Fokus. Das Verhältnis von Liebesliedern zu solchen, die über eine gelungene Ehe berichten, dürfte nahe unendlich sein.
    Zu den Liebesliedern kommen dann diejnigen dazu, die über die verflossene oder nicht zustande gekommene Liebe berichten. Dann kommt die gesamte Sparte Tanzmusik dazu, die nicht nur zur freudigen Bewegung einlädt, sondern ebenfalls Paarungsvorbereitung ist.

    Zur Arterhaltung gehört die erweiterte Kommunikation und auch Identifikation dazu. Man denke an die Jugendlichen, sich oft über einen Musikstil definieren. Musik vermittelt Gefühle. Es ist ein Unterhalten mittels nonverbalen Methoden, systemrelevant und arterhaltend.

    Die Militärmusik soll die Gemeinschaft der Soldaten stärken und die territorialen Gefechte zum Erfolg führen. Auch das soll nach Meinung einiger Deppen zur Arterhaltung des eigenen Volkes dienen.

    Herrschaftliche Musik, wie wir sie aus der Klassik kennen, dient der Verherrlichung von Königen und Kaisern, die das Volk lenken und beschützen. Auch sie dient der Arterhaltung.

    Jazz, Blues, Gospel, Soul, Rock'n'Roul haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Rassendiskriminierung zumindest teilweise überwunden wurde. Rockmusik und Free Jazz widmeten sich den Themen Frieden und Freiheit. Auch das sind Aspekte der Arterhaltung.

    Kirchenmusik soll der Erbauung dienen, uns moralisch und ethisch lenken: arterhaltend.

    Aus all den Gründen machen wir Musik. Dass wir dabei Spaß haben, finde ich cool. Die Frage, warum wir daran Spaß haben, ist für mich eher trivial.
     
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  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das ist keine Definition, sondern lediglich deine eigene Meinung. Ich habe da eine ganz andere Vorstellung, die nicht so einfach und banalisieren ist.
    Deshalb ist das überhaupt nicht banal und der Unterschied zwischen "warum machen" und "warum gefällt" bleibt weiterhin bestehen.

    LG
    Paedda
     
  3. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Vllt um anderen zu imponieren/gefallen?
    Sonst könnte man ja auch ewig für sich allein spielen, aber irgendwann will man das was man so kann auch anderen zeigen oder? Mhmm...

    Oder weil einem selbst mit einem Musikinstrument imponiert wurde. So war das bei mir glaub ich. Mich hat das fasziniert und dann wollte ich das auch.
    Vllt ist Musik auch nur eine Sprache und wenn man sich dann angesprochen fühlt macht man halt mit.
    Wie in ein interessantes Thema in das man einsteigen möchte und selbst was dazu beitragen will.
    Also Gruppenbildung etc.

    Viele Theorien :D
     
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  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Das hier würde fast in den Witze-Thread passen und auch mal eine Betrachtung wert sein, wie viele "Verliebtheiten" es gibt, gemessen an "gelungenen Ehen". Vielleicht ist allein das Verhältnis ähnlich ;)

    :topic:
     
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  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Also, in unserer Nachbarschaft spielte einer Klavier; genauer gesagt: er hatte einen kleinen Flügel im Wohnzimmer. Mich hat wohl die Musik fasziniert. Meine Eltern suchte mich (wir besuchten sie des öfteren) und fanden mich - selig lächelnd - unter dem Flügel, der Musik lauschend.

    Ich nehme einfach mal an, dass ich damals weder an Fortpflanzung noch an Imponiergehabe dachte. Ich war damals so 2 bis 3. Nach unten kenne ich die Grenze nicht so, nach oben schon, denn ich war noch nicht 4, da sind wir dort weggezogen.

    Grüße
    Roland
     
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  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich mache Musik, um mit der Geisteswelt in Berührung zu kommen!
     
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  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    das klingt fast ein wenig als wolltest Du Musik zu einer Art Nuttendiesel für die Ohren bagatellisieren...
     
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  8. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    In dem Podcast vom Bayrischen Rundfunk geht es um Musik und Evolution. Warum machen wir, die Spezies Mensch, Musik und nicht warum macht ein jeder von uns Musik.
    Themen wie, "warum machst du Musik", "spielst du Saxophon", etc. haben wir hier im Forum schon öfters und ausführlich besprochen.

    LG
    Paedda
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Mai.2020
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  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hätte besser das Zitat genommen, auf das ich mich beziehe:
    "Vllt um anderen zu imponieren/gefallen?"
    Denn das ist von Individuum zu Individuum. Oder will die Menschheit als Ganzes den Aliens imponieren? Ich denke nicht ....

    Grüße
    Roland
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Aber dein Instinkt sagte dir das, dass du es später wirst brauchen können (-;

    Ich habe zwei Kinder, die auch Musik machen. Beide Kinder, obwohl von unterschiedlichen Müttern, haben es dem Saxophon zu verdanken, dass sie auf der Welt sind.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, kein Nuttendiesel. Da kommen ja keine Kinder bei raus.
     
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  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    und warum?
    (Frage in die Runde gestellt...)

    ungefähr 10.000 Jahre später als die Anfänge der Musik. Was hat den Menschen dazu bewogen, mit Musik anzufangen? Töne aneinanderzureihen?

    Dann kannst Du sie ja auch leicht beantworten - ? Da davor geschriebene war ja alles nur, wofür man Musik auch noch benützen kann, aber nicht, warum uns Musik Spaß macht und daher dafür geeignet ist, sie für dies und jenes zu benützen.

    (wir machen Musik, weil sie uns Spaß macht...) Dass das eine Definition sei, sagt ja auch niemand, aber es ist auch nicht nur meine Meinung - das sagen hier viele.

    Bitte erläutere das, es würde mich interessieren.

    Wenn es nur ums Imponieren ginge, würde man nur spielen, um vor anderen zu spielen, aber jede Menge Hobbymusiker spielen tatsächlich nur für sich. Hausmusik ist auch so ein Fall: man musiziert miteinander, nicht voreinander.
    Und warum hört man Musik? Da kann man ja schon gar niemandem imponieren... nein, Musik gefällt an sich. Und wer keine Gelegenheit hat, Musik anderer zu konsumieren, "muss" sie selbst machen, bzw. wem zuhören zuwenig ist, will sie selbst machen.

    Alles andere wie imponieren ist, finde ich, nur sekundäre Anwendung. Mit jeder gut ausgeprägten und gesellschaftlich anerkannten Fähigkeit kann man potenziell imponieren.

    Aber da war Dir doch dann die Musik wichtig, und nicht der Musiker, oder?

    Erzähle mehr!

    Und Milliarden von Kindern sind auf natürliche Weise entstanden... ;)
     
  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das habe ich in meinen ersten Beiträgen ja schon geschrieben. Das erzeugen von Musik hat den Menschen (im Gegensatz zu anderen Lebewesen auf der Erde) einen Evolutionsvorteil gebracht. Musik ist Kommunikation und schafft lebensnotwendig Bindungen zwischen den Menschen. Musik spricht, anders zwar als das gesprochene Wort, aber nicht weniger verständlich. Jeder kann z. Bsp. zwischen trauriger, lustiger oder aggressiver Musik unterscheiden. Das erzeugen von Klängen und Geräuschen war vor der Sprache da. Die Sprache hat sich aus den ersten Klängen und Geräuschen, die die ersten Menschen erzeugt haben, entwickelt. Ohne Musik gäbe es keine Sprache und die Welt, so wie wir sie heute kennen, nicht. Musik hat eine Bedeutung für das Verhalten in einer Gruppe. Stärkt das Gruppengefüge und den Zusammenhalt in einer Gruppe. Das kann man noch heute in den Fussballstadien sehen und hören, wenn die Fans ihre Gesänge lauthals schreien. Wäre Musik von den ersten Menschen nur aus Spaß gemacht worden, dann wäre die Musik völlig bedeutungslos, genauso wie vielleicht auf einem Bein zu hüpfen. Das macht vielleicht Spaß und ist lustig, aber völlig bedeutungslos.

    Einfach mal den Podcast aufmerksam von Anfang bis Ende hören. Da wird es ganz genau und sehr verständlich erklärt.
    Die 24 min. lohnen sich wirklich.

    LG
    Paedda
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Mai.2020
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  14. djings

    djings Strebt nach Höherem

    gute frage. ich reime mir das so zusammen, dass menschen z b das geräusch als angenehm empfanden, wenn ein stein ins wasser fiel. oder jemand hatte eine schöne stimme und die anderen baten, dass dieser sie hören lässt. sie haben steine nacheinander ins wasser geworfen, damit das geräusch über längere zeit hörbar war. die "stimme" musste in allen möglichen arten töne von sich geben. irgendwann ergab sich daraus ein stimmkonzert.
    bitte ohne gewehr! :))
     
  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich finde es einfach irre, dass man aus so einem "Werkzeug" solche schönen Klänge entstehen lassen kann.
    Würde es nicht gut klingen, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht begeistert, also ja, Voraussetzung ist schon gut klingende Musik, die da tönt.
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Es sollte auch nicht die ultimative Antwort sein sondern nur meine Vermutung warum wir Musik machen in Bezug auf evolutionärer Sicht - imponieren, Balzverhalten etc pp
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Er hat nicht angefangen, Musik zu machen. Er hat immer Laute von sich gegeben, hat immer auch im Rhythmus gelebt, beim Tanzen, beim Jagen, beim Nachahmen der Tiere. Er hat das aber nicht Musik genannt, sondern er hat die drei Gangarten des Gnu gemacht.
     
  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ich habe den Eindruck, das sich kaum einer den Podcast angehört hat.
    Bitte nachholen !!
     
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  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    nicht notwendigerweise - Musik kann man auch einfach so machen

    nicht notwendigerweise, schon gar nicht lebensnotwendig. Bindungen kann, nein, hat man auch so. Ich hab jede Menge Bindungen zu anderen Menschen völlig ohne Musik.

    Hier kehrst Du was um: die ersten Geräusche waren keine Musik, sondern einfach nur Geräusche, die eben der Kommunikation dienten. Oder Du definierst einfach jedes Geräusch als Musik, dann mache ich jetzt gerade beim Tippen dieser Zeilen Musik auf meiner Tastatur, was aber natürlich Unsinn ist.
    Die ersten Geräusche dienten der Kommunikation und entwickelten sich zur Sprache weiter - ja. Aber die ersten Geräusche "Musik" zu nennen ist schon schräg.

    Welche Bedeutung muss etwas haben? Welche Bedeutung hat z.B. Fußball an sich, also jetzt nur der Sport, nicht der Kommerz rundherum? Oder Golf? Oder Tetris?
    Aber letztlich geht meine Frage in die Richtung: was fasziniert und daran so, Töne aneinanderzureihen? "Vorteil in der Evolution" ist ein beliebtes Totschlagargument - irgendeinen Vorteil interpretieren wir rein, und fertig.

    Ich hab mindestens ein gutes Stück reingehört, ich weiß nicht mehr, ob ich ihn ganz gehört habe. Möglicherweise bin ich beim Babygeschrei irgendwo ausgestiegen.

    das gab es damals eh noch nicht... ;)

    Wie oben: immer gleich alles auf evolutionäre Sicht abzuleiten halte ich für eine Falle - eine Einschränkung des Denkens. Anstatt einfach einmal das Phänomen für sich zu betrachten.
    Und selbst, wenn man Musik für die Balz verwendet - dann doch nur, weil sie ihre Wirkung hat. Und genau das ist meine Frage: warum hat sie Wirkung - warum gefällt es uns, Töne aneinanderzureihen?

    Das war dann aber auch nicht Musik, sondern eben z.B. die Gangarten des Gnu.
    Es war auch von den sehr frühen Knochenflöten die Rede: damit wurde (wohl) Musik gemacht. Töne erzeugen, verschiedene Töne, diese in Reihenfolgen bringen.
    (ja, das geht auch mit der Stimme, und das mag schon vorher passiert sein, aber da sind keine "Funde" möglich)

    Du kennst sicher auch dieses "Eurosignal", diese komischen Tonfolgen, die es am Rand des UKW-Bereichs gab, oder? Das waren sogar aneinandergereihte Töne, aber trotzdem keine Musik, denn
    http://www.oebl.de/Eurosignal/Eurosignal.html
    es war "Sprache", wenn hier auch "Maschinensprache".

    Aber vielleicht sollten wir uns hier zuerst einmal einig werden, was wir unter "Musik" verstehen...
    :eek:
     
  20. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin sicher, Al Jolson hat über keinen der Gründe nachgedacht, warum wir Musik machen, als ihm befohlen wurde, vor dem Ganster Al Capone zu singen. Ich nehme an, es war ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte.;)
     
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