Warum machen wir Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Thomas, 13.Mai.2020.

  1. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich empfinde Musik machen einfach als Handwerk, weniger als Kunst. Macht Spass und gefällt manchmal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Mai.2020
  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    z.B.
     
  3. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, netter gewöhnlicher song.....:)
     
  4. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    :) Hier mal was, wo Vögel bisschen mit trällerten....bisschen....
     
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Tiefster Ausdruck der Seele! :smil3dbd4e29bbcc7:

    (und gewöhnlicher Song eigentlich grade nicht... doch eher schräg)
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Mal wieder etwas neuen Inhalt mit ein paar Sichtweisen, die wir hier so noch nicht hatten:
    https://www.deutschlandfunk.de/fors...anden-ist.1148.de.html?dram:article_id=423958

    Laut Altenmüller wäre die Musik älter als die Sprache - da hätte ich gerne noch andere Fachleute dazu gehört, aber man findet wenig Fundiertes.

    Doch noch ein interessanter Aspekt: Zusammenhang mit Dopamin:
    https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/warum-uns-musik-gluecklich-macht/
    Wenn hier auch nicht sehr gründlich abgehandelt, aber dann hätte Musik einen ähnlichen Effekt wie Süßigkeiten? Auf die Dauer dann suchtähnliches Verhalten?
    Bei Süßigkeiten gäbe es noch eine funktionale Erklärung: schneller Energiegewinn. Aber Musik?

    Irgendwie bleibt es bei mir momentan bei "offenbar funktionierts, aber keiner weiß, warum".
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Hatte mich dazu doch schon geäußert. Ist genau so ein Quatsch als wenn man behauptete, die Sprache sei zuerst da. Beides war gleichzeitig da. Sprache und Musik waren eins. Weiß nicht, was daran so schwierig ist.

    Auch das ist schon vielfach geklärt. Musik ist Kommunikation und wir sind nunmal Rudelwesen. Wir verständigen uns damit. Das ist Kulturgut und wir haben extra einen ganzen Sinn dafür eingerichtet. Wäre schon merkwürdig, wenn wir die Ohren nicht gebrauchten, um die schönen Dinge zu hören.

    Warum erfreuen wir uns an den Farben der Blumen, freuen uns über den Geruch vom Meer, freuen uns über den Geschmack von Zimt und über das Streicheln unserer Haut?
     
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist Deine Meinung. Die vertritt, so wie ich ihn verstanden habe, auch Altenmüller nicht.

    Ich verstehe Dich einmal so, dass Du hier danach fragst, wieso ein Sinnesreiz "gefällt". Das hat bei Deinen konkreten Beispielen vermutlich vier verschiedene Ursachen, denn mancher Sinnesreiz signalisiert einen biologischen Nutzen für den Körper, direkt oder indirekt, und manch anderer nicht.
    Wenn wir näher bei der Musik bleiben wollen, frage ich, warum es "Ästhetik" gibt, bzw. Kunst - etwas, das keinen Nutzen erkennen lässt, als dass es uns gefällt.

    Wenn wir davon ausgehen, dass es sich dabei um ein menschliches Phänomen handelt (was ich tue), mag es mit unserem Reflexionsvermögen, mit der "Metaebene", die wir haben, zu tun haben. Das ist jetzt auch nur ein Stichwort, aber damit wären wir z.B. aus der Notwendigkeit, das aus der Evolution zu erklären, heraußen.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Wie du schon gesagt hast:
    Steile These

    Wie kommst du darauf? Die Sprache gibt es seit ca. 50000 Jahren. Da trat der ersten "moderne" Menschen auf. Diese kleine Population stammt aus Afrika und besiedelte schließlich die ganze Welt. Das ist anerkannte Wissenschaft. Genuntersuchungen haben gezeigt, dass diese ersten Menschen anatomisch nahezu identisch mit den heutigen waren. Das heißt, erst diese Menschen waren anatomisch überhaupt in der Lage zu sprechen. Vorher wäre es aus anatomischer Sicht überhaupt nicht möglich gewesen zu sprechen, oder zumindest nur sehr eingeschränkt. Was jedoch möglich war, dass war das erzeugen von Lauten und Tönen. Sozusagen Musik. Summen Grunzen, Töne von sich geben.
    Und wenn man es logisch betrachtet, dann ist es auch absolut sinnig, dass die ersten Menschen zuerst Geräusche aus der Natur nachgeahmt haben und sich anschließend daraus eine Sprache entwickelt hat.

    Aber jeder darf natürlich seinen eigen Meinung vertreten.

    LG
    Paedda
     
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  10. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Versucht doch mal bitte, abstrakter zu denken. Streicht für das "Rantasten" an die Problemlösung Begriffe wir -Musik- und -Kunst- und vergesst diesen soziologisch- kulturhistorischen Überbau.
    Der ist sicher vorhanden, aber ich denke, er verbaut den Weg zu "Pudels Kern"
    Ich kenne den auch nicht. Aber weil der Vergleich zur Farbe an sich auftauchte
    ..... die Bedeutung der Farbe -rot- (stellvertretend, weil offensichtlich und wohl unbestritten) für die evolutionäre Entwicklung unserer Spezies ist ja allg. bekannt.
    Will sagen, "Gott würfelt nicht". Hat alles existenzielle Bedeutung.
    Und im Bereich der "Ursuppe", und da halten wir uns ja bei dieser Frage auf, gehts selten um Aspekte wie
    ..... weils gefällt, weils so schön ist oder ähnlich subjektive Dinge.
    VG
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    @Paedda, wie willst du das denn auseinanderhalten?

    Wo ist denn da der Unterschied zur Sprache? Summen Grunzen, Töne von sich geben, um sich zu verständigen. Nichts anderes als Kommunikation.

    Sie werden es weder Musik noch Sprache genannt haben. Diese Begrifflichkeiten entstehen erst, nachdem sich die beiden Disziplinen getrennt haben. Heute noch ist Sprache Musik und Musik Sprache.
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Versuch ich die ganze Zeit, aber da geht ja kaum wer mit... aber schön, dass Du in diese Richtung gehen willst.

    Letztlich gehts doch aber genau um etwas aus der "Kultur", und nicht um Verdauung oder Fortpflanzung.

    Auch das habe ich versucht, anzusprechen: das, das keinen praktischen Nutzen zu haben scheint, außer dass es uns gefällt. Und da fällt fast nur "Kunst" hinein, denn selbst bei "Spiel" kann man oft noch irgendeinen Trainingseffekt sehen.

    Klar, die Ursuppe, die Fauna und die Flora. Aber den Menschen macht aus, dass er etwas hat, das die anderen Lebewesen nicht hat. Zum einen die Metaebene, die Fähigkeit zur Reflexion und Abstraktion. Äußert sich zum Beispiel, dass er sich Werkzeuge macht, um Werkzeuge herzustellen (Werkzeuge selbst können sich auch Krähen und Schimpansen herstellen).
    Zum anderen eben Musik bzw. allgemeiner Kunst. Und da hab ich eben gefragt, ob da vielleicht eine Beziehung dazwischen besteht.

    Weil "wird schon irgendeinen Zweck haben" einfach, aber vielleicht zu einfach sein mag. Genauso zu einfach wie "weil es mir halt gefällt".

    (abgesehen davon, dass Einstein in jenem Punkt nach heutigem Wissensstand irrte, wo wir aber ein großes neues Thema aufmachen würden, wenn wir dem nachgingen)
     
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  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @ppue,
    ich würde einen großen Unterschied zwischen Musik und Sprache darin sehen, dass die Musik die Emotionen anspricht, im Gegenteil zur Sprache, die Informationen vermittelt. Um die durch die Musik vermittelte Information zu verstehen, braucht es nicht mehr und ein jeder versteht sie. Bei der Sprache ist es anders. Spricht jeder eine andere Sprache, dann versteht man sich trotzdem nicht. Die Musik ist versteht jeder.
    Ich glaube, dass die Emotionen zuerst da waren/sind.

    LG
    Paedda
     
  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Neeee .... das halte ich ja grade für den Denkfehler im Ansatz.
    Es geht bei der Frage ursächlich um Essen/Trinken/Fortpflanzung.
    Das ist des Pudels Kern in Bezug auf Leben, (biolog.) der "Rest" ist -Zugabe-)
    Sollte man im "Hinterkopf" behalten, hat aber nicht die Bedeutung.
    Denk' bitte an -ROT- als reines Farbsignal ....
    Da ist -ACHTUNG- und -WÄRME- mit verbunden. Und das stammt aus der Zeit der -Ursuppe-
    Schön und erhabend und -Kunscht- oder was auch immer, .... kommt alles später !
    VG
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ja, aber die ist das Thema. Nicht die Verdauung.
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Hm, wer war denn vor 50 Jahrtausenden dabei und kann das bezeugen?
    Ich möchte mal wieder daran erinnern, dass die Paläo-Anthropologen usw. gerne behaupten, das sei "anerkannte Wissenschaft", doch ich verfolge das seit einiger Zeit, da kommt dann zwei Jahre später wieder ein anderer Wissenschaftler mit neuen Erkenntnissen aus jüngeren Ausgrabungen und wirft alles Bisherige über den Haufen, manchmal ergibt das sogar Zickzack-Bewegungen wie bei den Neandertalern: Zuerst gelten sie als "direkte Vorfahren" des Homo Sapiens, dann nur als Seitenlinie, plötzlich haben wir alle Gene von ihnen, es sind also doch unsere Vorfahren, aber nur in Europa, dann wurden Knochen von ihnen auch in Afrika gefunden, usw...

    Deshalb würde ich mir bei all diesen "anerkannten Forschungsergebnissen" den Zusatz "bis auf Weiteres, ohne Gewähr" wünschen. ;)

    Manche Sprachen erinnern heute noch an solche "Urlaute". :-D
     
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  17. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Wer war vor 500000 Jahren dabei??? Niemand und darum geht's auch nicht. Diese 500000 ist die zur Zeit allgemeingültige Jahreszahl des Auszuges der ersten Menschen aus Afrika in den Rest der Welt. So steht es in den zur Zeit gültigen Lehrbüchern. Wenn es neue Erkenntnisse gibt, dann werden die Meinungen und Lehrbücher ja um dieses Wissen erweitert. Wozu sollte so ein Zusatz "ohne Gewähr" oder "bis auf Weiteres" gut sein? Es weiß doch sowieso jeder, dass mit neuen Funden auch neue Erkenntnisse erschlossen werden.
    Ich fände es auch ziemlich anstrengend hinter jedem Satz eine Einschränkung zu schreiben. Das müsste dann nicht nur für die Altertumsforschung gelten, sondern für so ziemlich alle Naturwissenschaften.


    LG
    Paedda
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wir haben ja auch noch in keiner Weise geklärt, was "Musik" eigentlich ist, also ab wann Laute/ Geräusche Musik sind, insbesondere was die Frühzeit betrifft. Lautmalerei mangels Sprache ist eine Vorstufe der Sprache, bzw. machen das Tiere sowieso - jeder, der eine Katze oder einen Hund hat, versteht normalerweise deren Laute. Das ist deren Sprache, aber keine Musik.
     
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  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Und genau das war früher eins:

    "Achtung!"

    hieß früher einfach

    "Ääiii"

    und war das erste Wort der Menschheit. Und gleichzeitig ein Laut der Emotion, den jeder Verstand. Er hatte mehrere Bedeutungen, z.B.:

    Achtung, Gefahr in Verzug.
    Achtung, ich habe gerade Blaubeeren gefunden.
    Achtung, du tust mir weh.
    Geht's noch?

    Letzteres mit einer Tonhebung am Ende.

    Das Wort gibt es übrigens heute, nach über 500000 Jahren noch.


    Das würde ich nicht behaupten. Sie ist in großen Teilen allgemeinverständlich, weil sie ein Spiel mit Konsonanz und Dissonanz ist. Das ist gegenüber der Verständlichkeit von Sprache sehr viel verständlicher.



    Musik ist es ab dem Moment, wo es Musik genannt wurde. Die ersten Worte dafür waren sicherlich Begriffe wie "Trommeln" und "Singen".

     
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  20. visir

    visir Gehört zum Inventar



    und beides ist nicht Musik, sondern Kommunikation.
    (ich stimme Paedda nicht zu, wenn er der Sprache nur Information zuordnet und die Emotion nur der Musik)

    Musik ist vielmehr das, was wir Musik nennen. "Wir" sind einerseits die hier Anwesenden, andererseits die gesamte Menschheit. Und "Musik" muss nicht unbedingt mit diesen fünf Buchstaben bezeichnet werden, weil es Musik schon viel länger gibt als dieses Wort. No na hat man früher ein anderes Wort dafür benützt, aber es geht doch darum, was gemeint ist.
    Und was mit "Musik" gemeint ist, behaupte ich, dass wir Anwesenden nicht dasselbe Bild haben.

    Spike Jones ist immer wieder nett :D
     
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