Warum machen wir Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Thomas, 13.Mai.2020.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Eine Empfehlung, aber mehr zum Thema -Bildende Kunst- und "wie kam die in die Welt":
    Jürgen Becker (ja, der Kabarettist !) und seine DVD "Der Künstler ist anwesend"
    Ein Live-Bühnenprogram von 2014, ca 2h
    Richtig gut und sehr unterhaltsam. Vlt. hilft's in der Sache mit der Musik !
    VG
     
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  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Also bei dem Thema Warum machen Menschen Musik auf Sex zu kommen, das kann wirklich nur ein Mann. :) Denkt Ihr wirklich den ganzen Tag an nichts anderes? Wie langweilig. ;)

    Wer behauptet denn das? Das schönste Gefühl ist es natürlich, ein Baby an der Brust zu haben und es zu säugen. Das kann kein Sex schlagen. ;) Auch ein sehr schönes Gefühl ist es, wenn die Menstruationsschmerzen nachlassen und man endlich wieder tief durchatmen kann. Viel schöner als Sex. Und da gibt es noch eine ganze Menge mehr Gefühle, die kein Sex schlagen kann. Zum Beispiel das Gefühl, einem Menschen helfen zu können oder geholfen zu haben, etwas Gutes getan zu haben für jemand anderen. Du willst doch nicht etwa behaupten, das so etwas wie popeliger Sex besser ist als das?

    Wie absurd ist das denn? Wie kommst Du denn auf so was? Was hat Gott mit Sex zu tun?
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, immerhin hat Gott den Mann so programmiert, dass er immer nur an Sex denkt, damit die Frau die schönsten Gefühle beim Säugen hat.

    Aber als erstes schuf Gott die Tanzmusik, aus dass Buben und Mädels zusammen finden.
     
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  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Grundsätzlich stimme ich Dir ja zu. Mir reicht es auch, dass es so ist. Auch wenn ich den Podcast interessant fand. Aber wenn es ein Geschenk Gottes wäre, was wäre dann, wenn Gott nicht existiert? Oder wenn Leute nicht an genau denselben Gott glauben wie Du? Schließlich gibt es eine Menge Götter auf der Welt.

    Dann gäbe es keine Musik? Das glaube ich nicht. Okay, ich glaube nicht an Gott, deshalb kann Gott nicht verantwortlich für Musik sein, aber ich denke, Musik ist etwas so Schönes, das ist etwas Natürliches, etwas, das die Natur uns geschenkt hat wie Arme und Beine. Die Evolution natürlich, nicht Gott. Es ist eine Form der Kommunikation ebenso wie eine Form, Gefühle auszudrücken, die sich vielleicht nicht mit anderen Formen der Kommunikation rüberbringen lassen. Es hat garantiert auch früher schon, zu Knochenflötenzeiten oder noch früher, Leute gegeben, die in Musik etwas gefunden haben, was sie sonst nicht gefunden haben. (Was schon der Theorie mit Gott widerspricht, denn den gab es damals ja noch gar nicht. Den haben sich die Menschen ja erst viel später erfunden, um die Verantwortung für ihr Leben an jemand abgeben zu können, der sich nicht wehren kann und dem man immer unterstellen kann, er wollte dasselbe wie man selbst ;).) Also damals haben die Leute an Donner als Gott geglaubt oder sonst etwas, und Donner ist ja auch Musik in gewisser Weise. Vielleicht wollten sie ihre Götter damals gnädig stimmen, indem sie nettere Laute produzieren und ihre Götter zu ähnlich netten Lauten animieren wollten.

    Na ja, da kann man ewig spekulieren. Aber jetzt mal Glaube hin oder her - meinetwegen kann jeder glauben, an was er will, auch an grüne Männchen auf dem Mars, da mische ich mich nicht ein -, es gibt immer einen Sinn in etwas. Etwas, das keine Vorteile bringt, wird die Evolution mit der Zeit ausrotten. Und ich denke, gute Gefühle sind etwas, das jeder gernhat. Musik macht gute Gefühle, also ist sie evolutionär sinnvoll.

    Und auch wenn nicht daran glaube, Rick, ich wünsche Dir, dass Du die himmlischen Chöre genießen und da mitspielen kannst. :) Vielleicht irre ich mich ja. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Juni.2020
  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Bitte fangen wir hier keine Diskussion über Religion an. Glaub mir, Du willst nicht, dass ich mit Dir hier über Religion diskutiere...
    :smil3dbd4e29bbcc7:
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Und was ist, wenn ich nicht an "die Natur" oder gar an "die Evolution" glaube? ;)
    Letztlich glauben wir alle an irgendetwas - darüber können wir uns gerne austauschen, doch das funktioniert nur in gegenseitigem Respekt. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Juni.2020
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  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    und idealerweise in einem eigenen Thema...
     
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  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Definiere "glauben".
    Ich glaube, morgen geht die Sonne auf.
    Ich glaube an Gott.
    Ich glaube, ich trink noch'n Bier.
    Ich glaube, nächste Woche gibt's endlich Regen.
    Ich glaube, die Relativitätstheorie ist eine zutreffende Beschreibung.
    Ich glaube, ich geh noch mal üben ...
    Wenn Deine Definition von "glauben" in "wir glauben alle irgendetwas" alle diese verschiedenen Bedeutungen umfasst, kann ich Dir Recht geben.

    Grüße
    Roland
     
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  10. djings

    djings Strebt nach Höherem

    wirklich??? :)
     
  11. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wozu ? :yiep:
     
  12. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Das "Glauben", über das wir hier sprechen, betrifft die größte aller Fragen: Wieso sind wir, warum ist die Welt, warum ist Natur und Leben da?

    Den Glauben an ein frisches Bier würde ich anders verorten.

    Wenn es um Gott, Evolution oder Natur geht, liegen die sich anscheinend widersprechenden Glauben im Grunde doch recht nah beisammen. Für die einen erschuf Gott die Welt, für die anderen entstand sie aus dem Urknall und ein paar physikalischen und chemischen Reaktionen. Da sehe ich keinen so großen Unterschied. Als Pantheist ist für mich alles Natur und wenn ich in der Bibel "Gott" durch "Natur" ersetze, verstehe ich plötzlich auch, warum Gott überall ist, auch in mir. Eben deshalb, weil alles Natur ist und damit alles auch Evolution.

    Die Frage nach dem Ursprung ist die größte aller Fragen und ich befürchte, wir können sie noch lange nicht befriedigend beantworten, zumindest, solange wir an kausale Systeme glauben, denn es bleibt immer die Frage: Was war davor?

    Was war vor Gott?
    Was war vor dem Urknall?

    So sind wir auf ewig dazu verdonnert zu glauben, da wir nicht wissen.

    Und, @visir, vielleicht ist der Schlenker gar nicht so offtopic, denn er deutet auf das "Warum" in seiner Urform. Vielleicht erklärt das die Schwierigkeit, die wir bei der Antwort auf die Frage "Warum machen wir Musik?", haben.
     
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  14. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Noch ein paar Gedanken von mir:

    - "Warum"-Fragen beantwortet Wissenschaft nicht. Es gibt keinen Zweck, auf den sich alles hin entwickelt oder so.
    - "Was"-Fragen auch nicht.
    - Dass der Glaube an ein Bier ein anderer ist, ist mir klar. Ich wollte daher wissen, was gemeint ist, da der Begriff in unserer Sprache überladen ist. Die Definition dafür steht noch aus.
    - Ich sehe einen großen Unterschied zwischen "Urknall" und "Gott". "Urknall" hat kein Bewusstsein, verlangt nicht, dass ich nach seinen Gesetzen lebe und es gibt auch keine Sünde. Dem Urknall ist es noch nicht einmal egal, ob ich an ihn glaube. Dafür macht er überprüfbare Vorhersagen. Von daher sage ich "ich glaube an den Urknall" und meine: Das ist unserer beste Beschreibung bisher und kann folgende Phänomene erklären (x, y, z), die sie auszeichnet gegenüber anderen Theorien ("Stady-State" von Hoyle war mal angesagt, lang ist's her). Für die "Gott"-Theorie sehe ich bis jetzt keine Bestätigung irgendwelcher Art.
    - Dazu muss man anmerken, dass die Urknall-Theorie nicht auf den "eigentlichen" Urspung zurückgeht, sondern quasi einen winzigen Augenblick später einsetzt und dann beschreibt, was passiert. Für Geschehnisse davor fehlt uns noch die nötige Physik.
    - Es gibt noch viel zu erforschen, wenn wir Kosmologie betrachten. Derzeit große Fragen: Dunkle Materie, Dunkle Energie. Ist aber eine "relativ neue" Erkenntnis. Hätte man Astronomen, Kosmologen, Astrophysiker und Co vor 25 Jahren gefragt "Woraus besteht unser Universum?", hätten sie gesagt: Fast ausschließlich aus der Materie, aus dem Du, ich die Erde, die Sonne usw. zusammengesetzt ist: up-Quarks, down-Quarks, Elektronen. Das sehen wir heute anders, die Kosmologie ist Umbruch, in der Krise. Spannende Zeiten! Die eben erwähnte Materie, aus dem Du, ich und Co bestehen, machen nur ca. 4% aus. Über den Rest wissen wir nur wenig. Hauptsächlich, was es nicht ist.
    - Was vor dem Urknall war? Auch da gibt es diverse Theorien. Derzeit keine, die mit unseren Mitteln falsifiziert werden könnte. Aber auch diese Theorien beantworten nicht die Frage: Warum geibt es überhaupt irgendetwas?

    Grüße
    Roland
     
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  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Saxoryx versuche doch bitte einfach mal, abstrakter zu denken. Nicht so gewöhnlich und klein.
    @ppue ich hatte mal gelesen, das Evolutions-Wissenschaftler, also Leute,
    die sich intensivst mit dem Thema befasst haben, resümieren:
    "Mit Darvins Theorie lässt sich sehr viel erklären. Nur der Anfang von allem nicht.
    Da bleibt ein "weisser Fleck"
    Und zum Thema:
    Ich verstehe ja die Ambition, die hinter der Fragestellung steckt.
    Aber vlt. ist das Wort und damit der Gedanke in dem Zusammenhang schon der Fehler:
    - W A R U M -
    Keiner diskutiert ernsthaft: "Warum geben wir dem Körper Nahrung und Flüssigkeit ?
    Ich bleibe bei meinem Ansatz.
    Bei der Frage wg. Mensch und Musik/Kunst/Sprache/Erfindungen und anderes aus
    dem Bereich der -Sinne-. Die Antwort findet sich (wenn überhaupt) in der "Ursuppen-Zeit"
    Soll heissen: Es geht im Ursprung immer um Leben und Tod.
    Sex (Fortpflanzung) oder Aussterben der Art. Art und Art (Kunst), diese Parallele im Wort ist kein Zufall !

    So, was sagt Goethe im Faust dazu: Irgendwas mit "Graue Theorie ist gut und schön aber
    Leben ist wichtiger"
    Bin ab 13.00 im Proberaum !
    VG
     
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  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Vorsicht!
     
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  17. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Und wenn es dazu noch aus verschiedenen Sprachen stammt, ist der Zufall gänzlich ausgeschlossen.;)
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @quax aber das viele Wörter, die wir heute in verschiedenen Sprachen benutzen,
    einen gemeinsamen, meist lange zurückliegenden Ursprung haben, dürfte allg. bekannt sein, oder ?!
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ob Urknall oder Gott: Beide stehen für eine "glaubhafte" Begründung für das "Warum". Beides ein Hilfskonstrukt, dass sie immer bleiben werden.

    Außer, wir fänden das Ende der Zeit, das mit dem Anfang der Zeit zusammen fiele. Dann aber wäre alles immer da gewesen und ist alles immer gleichzeitig da, wahrscheinlich parallel verschränkt. Darüber gibt es auch "glaubhafte" Theorien.
     
    Rick gefällt das.
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar



    Und meine Meinung ist, dass wir eine Glaubensdiskussion, wenn überhaupt, nicht hier führen sollten.

    Wenn sie nicht falsifizierbar sind, sind es keine Theorien, sondern nur Meinungen, Ideen.
    Und ja, diese letzte Frage wird naturwissenschaftlich möglicherweise gar nicht beantwortbar sein. Ich wüsste jedenfalls keinen Ansatz.
    Die Frage nach dem "warum" kann im Allgemeinen aber sehr verschiedener Natur sein und muss nicht metaphysisch sein - "warum essen wir" ist eine klar erklärbare Frage. Und so sehe ich die Frage "warum machen wir Musik", oder einen Schritt tiefer "warum gefällt es uns, Töne aneinanderzureihen" als diskutierbar.

    Die Tatsache, dass wir Menschen überhaupt "warum" fragen, gehört ja schon zu dieser "Zusatzfunktion", die wir gegenüber (den meisten oder allen) anderen Lebewesen haben. Ob Musik, mit der das auch so ist, mit dieser Metaebene zusammenhängt, oder etwas eigenes, wäre momentan meine Denkrichtung.

    Was noch lange nicht heißt, dass die beiden Wörter auch nur irgendwie eine Bedeutungsnähe hätten. Nicht einmal das englische und das deutsche "transparent" heißen dasselbe.
     
    Rick gefällt das.
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