Intonation üben/Ansatz

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Petra, 25.Februar.2016.

  1. Rick

    Rick Experte

    Davon hatte ich es erst gestern mit einem Klavierschüler:
    Beim Sax hört man in der Regel ziemlich schnell, ob jemand etwas ansatztechnisch falsch macht, das ist sehr praktisch im Gegensatz zum Klavier, wo Technikfehler gerade am Anfang nicht so einfach festzustellen sind und deshalb die Gefahr langfristig schädlicher Angewohnheiten größer ist.

    Also: Klingt das Sax gut, dann macht man höchstwahrscheinlich das Meiste richtig, aber quietscht, quäkt, rollt, poltert, krächzt der Ton, dann dürfte der Ansatz noch nicht so gut beherrscht sein. So hat man eine gute Möglichkeit zum "Feedback" und entsprechend zur Fehlerkorrektur. :cool:

    Natürlich ist da aber ein guter Lehrer hilfreich, der bei ständigem Quietschen oder Krächzen die entsprechenden Tipps geben kann: Mehr Lippenspannung, weniger Kieferdruck, Hals etwas offener, usw.
    Aber im Wesentlichen muss man selbst ein Gefühl dafür entwickeln, es geht um das perfekte (unbewusste) Zusammenspiel zahlreicher kleiner Muskeln, das kann man nicht erklären, sondern man muss es allmählich entwickeln.

    Ich vergleiche es gern mit dem Laufenlernen eines Kindes oder mit der Balance beim Fahrradfahren. Das kann man beim besten Willen nur sehr schwierig beschreiben, aus Büchern hat das wohl noch keiner gelernt. ;)


    Gut Sax,
    Rick
     
    altblase, claptrane, Thomas und 2 anderen gefällt das.
  2. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    wusstest du das die meisten wegweisenden Entdeckungen aus Irrtümern entstanden sind? Ehrgeiz ist beim lernen hinderlich. Spass am probieren und Leidenschaft für die Sache bringen dich viel weiter. Probiere deinen Mund aus und wenn es bequem ist und gut klingt, dann ist der Ansatz gut.
    Dabei ist es egal ob du mein der hat drei Ecken spielst oder longtons.
     
    Rick gefällt das.
  3. Pula

    Pula Kann einfach nicht wegbleiben



    Hey, Dabo, das hört sich gut an. Hast du Beispiele für solche Lieder. Ich finde Longtones üben nicht soooo schlimm, aber ein feines kleines Liedchen ist schon interessanter.
     
  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Uh... da hast Du aber eine Antiquität von 2016 wieder ausgegraben.

    Wie ich feststellen durfte, eignet sich DAS Stück sehr gut, um eigene Intonations Schwächen zu erkennen. Das ist auch langsam genug, dass man es als "Drone" missbrauchen kann. Am Alt-Sax ist das in D-Dur (zwei Kreuze).

    Die Melodie ist bekannt genug, um versuchshalber drauf los zu spielen, auch ohne Noten.

     
    Saxoryx und Rick gefällt das.
  5. Billi

    Billi Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin zusammen,

    ich hab anfangs auch nach Übungen gesucht. Hab dann das zum runterladen auf einer Seite gefunden.
    Vielleicht hilft/interessiert es den ein oder anderen ja.

    grüsse Billi
     

    Anhänge:

    Rick und Livia gefällt das.
  6. djings

    djings Strebt nach Höherem

    hab ich drauf gewartet! :)
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Boah, mehr als 4 Jahre lang ;-)
     
    djings gefällt das.
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Da steht meines Erachtens recht viel Blödsinn drin. Kann ich nicht empfehlen. Schon der Ansatz, dass die unteren Töne des Saxophons zu tief und die hohen zu hoch intonieren, ist einfach Quatsch. Das mit Hilfsgriffen auszugleichen, völliger Unsinn. Wie will man dann denn verschiedene Instrumente flüssig spielen? Für jedes Instrument eine neue Grifftabelle.
    Das Instrument nach Stimmgerät zu stimmen bringt nichts an besserer Intonation, wenn die Position des Mundstückes und der Ansatz nicht stimmen.
     
  9. Billi

    Billi Kann einfach nicht wegbleiben

    Das hatte ich mich auch gefragt. Dachte eig das ich das nur mit dem Ansatz mache. Ich muss aber sagen, dass ich die Mundstückübungen als Anfänger ganz gut finde, da ist nicht die Stimmigkeit des Tons im Vordergrund, sondern das Gefühl auf seinen eigenen Körper. Ich hatte das Problem das ich anfangs immer wieder verkrampfe.
     
    Rick gefällt das.
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei soviel Quatsch habe ich, das gebe ich zu, nicht bis zu Ende gelesen. Sicherlich ist die eine oder andere Übung gut. Ich würde dennoch bei solchen Fragen eine Fachkraft hinzuziehen.
     
    Rick und kokisax gefällt das.
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Intonation sind 2 Komponenten.
    Punkt 1: Höre ich es, oder höre ich es nicht.
    Punkt 2: Kann ich es korrigieren, ohne dass der Ton und die Technik leiden?

    Erfahrung: Die meisten hören es, können aber keine Korrekturen vornehmen, ohne sich wehzutun.
    Insofern: Guter Lehrer/Lehrerin gefragt. Oder guter Rat.
     
  12. Billi

    Billi Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich muss gestehen, dass Ich den Anfang nur überflogen habe, mir ging es nur um die Übungen, das warum hatte ich mir schon wo anders raus gezogen :happy:
     
    Rick gefällt das.
  13. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest


    Ich empfehle einfach mal ein paar Soundübungen, die ich gerne mache. Du solltest natürlich nicht mehr angehen, als du hinbekommst und auch deine Muskulatur nicht überlasten. Ohne Lehrer wird es sowieso schwer, richtig voranzukommen. Das wichtigste ist tägliche Übung, egal wie lange oder anspruchsvoll. Wenn du immer am Ball bleibst, wird es besser.

    -Lippenmuskeltraining isoliert
    -Auf dem Silencer einen Ton und dabei die Zwerchfellspannung stabil halten
    -Töne im unteren Register so laut und kraftvoll wie möglich anblasen, ohne dass sie überblasen, während die Oktavklappe mit einem Bleistift oder Ähnlichem offen gehalten wird
    -Longtones ins Nichts und dann wieder aus dem Nichts heraus
    -Nur auf dem Mundstück den Ton, der am leichtesten kommt (Bei mir ist das meistens ein klingend B-Bb, kann aber auch ein A, Ab sein), 4 Metronomschläge lang halten. Dann ebenso lange absetzen, auf dem Klavier währenddessen den gleichen Ton spielen und dazu mitsingen. Dann wieder den Ton auf dem Mundstück möglichst sauber halten (Ton- und Muskelgedächtnis)
    -Die gleiche Übung kann man auch mit Bends machen. Also Ausgangston, dann, ohne den Ansatz oder gar die Kehle groß zu verändern, einen Halbton tiefer oder höher und wieder zurück (tiefer gehen zu können ist in der Praxis sinnvoller). Dass das zuverlässig geht, erfordert viel Übung, also am Anfang nur Sekunden (mache auch nicht mehr).
    -Einen tiefen Ton spielen, dann die ersten 2-3 Teiltöne spielen, ohne neu anzusetzen. Also ein möglichst flüssiger Übergang in den Teilton und zurück. Dann kannst du es entweder möglichst abgehackt machen (Salt Peanuts) oder extra flüssig. Beides ist des Übens wert, am Anfang empfiehlt sich vor allem der flüssige Übergang. Das wichtigste ist, dass du verlässlich wirst. Heißt: 10 mal hintereinander vom Grundton zur Oktave und zurück via Teilton, ohne Störgeräusche oder Ausrutscher.
    -In den Wald gehen und einen Ton so schön spielen wie möglich, bis du das Gefühl hast, ihn besser kennengelernt zu haben. Dabei die Natur um dich aufnehmen und an nichts denken. Geht mehr in Richtung Meditation als Saxophonüben, macht aber auf jeden Fall Spaß. Du kannst auch versuchen, den gespielten Ton so schön klingen zu lassen, als wäre er ein Teilton eines tiefen Tons.
    -Dreiklänge und andere, möglichst simple Strukturen zu einer (leisen) Drohne mitspielen. Ganz langsam, Hauptsache, du hast das Gefühl, dass die Intonation dabei stimmt.
    -Vom tiefsten Ton auf dem Instrument aus bis zum höchsten spielen und dabei immer wieder den Anker finden. Also Bb-B-Bb-C-Bb-C# usw. Dann vom höchsten Ton zurück (Ab''-Bb-G''-Bb usw.). Dabei die Intervalle mitsingen, die sich ergeben und bewusst hören (das ist gerade eine 6 abwärts - Moonlight -, das eine 4 abwärts - Bebop - ). Auch hier auf den Ton und die Intonation achten. Schneller ist nicht besser.
    - Wenn du die Finger trainierst (also dich ,,drillst''), solltest du es grundsätzlich in der oberen Oktave machen, weil du da besser hörst, ob es wirklich sauber ist. Dann solltest du gucken, dass du die Oktavklappe nicht brauchst, damit die Töne oben bleiben. Wenn du die hohen Töne spielst und die Oktavklappe weglässt, sollten sie oben bleiben. Wenn du die tiefen Töne spielst und die Oktavklappe drückst, sollten sie unten bleiben.
    -Nach wie vor halte ich Socken im Schallbecher in Kombination mit abschirmenden Kopfhörern beim Üben des Zungenstoßes oder auch des Drills für eine gute Methode, die eigene Zunge besser zu hören. Immer noch: Das ist kein Troll. Socken werden unterschätzt.


    Vielleicht ist ja was dabei, worauf du Lust hast. Wenn mir noch was einfällt, werde ich es ergänzen :)

    PS: Der Thread ist alt, aber vielleicht schaut ja der eine oder andere trotzdem aus Interesse rein, weil er sich ähnliche Fragen stelllt..
     
    Woliko und Rick gefällt das.
  14. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist eine gute Idee, @bebob99! Danny Boy ist wirklich eine Intonationsübung, schon wenn man es schneller spielt, aber so langsam doppelt. ;)

    Es gibt doch eine Menge Lieder, vor allem Volkslieder, deutsche, irische, sonstige, die man im Prinzip auswendig kennt. Spiel die einfach langsam. Dann kannst Du die Lieder als Intonationsübung spielen, die Du magst.

    @Paul2002
    Bei so einem langen Text und so vielen Übungen schalte ich spätestens nach der dritten Zeile ab. Du musst das für uns ältere Leute in kleine Häppchen zerlegen, am besten noch mit Video dabei. ;)
     
    Rick gefällt das.
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nicht unbedingt notwendig, wenn man sich nicht quälten will, und IMHO auch gar nicht zielführend.

    Wie hältst Du die Zwerchfellspannung stabil?

    Ergänzung zu den Mundstückübungen:
    Crescendo und decrescendo spielen, und dabei den Ton gerade halten. Das ist schwer und bringt das Gefühl dafür, dass das Ganze nicht auf "Gedächtnis" und "Stabilität" beruht, sondern auf Flexibilität.
     
    Rick und kokisax gefällt das.
  16. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin selber Anfänger oder besser Wiedereinsteiger und kann sicher keine fundierten Tipps geben aber ich fand dieses Video ganz interessant:
     
    bebob99 gefällt das.
  17. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich halte die Zwerchfellspannung stabil, indem ich mir dabei an den Bauch fasse und darauf achte, dass dieser voll mit Luft ist und sich beim Auslassen der Luft nur langsam und kontrolliert einzieht.
     
    Rick und Livia gefällt das.
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na, wenn es hilft :)
     
  19. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Natürlich tut es das. Sänger trainieren auch ihr Zwerchfell. Den Luftstrom kontrollieren zu können ist schließlich eine Grundlage. Aber wenn du andere Erkenntnisse hast, profitiere ich gerne davon ^^
     
  20. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das ist ein sehr gutes Video. Ich habe noch nicht verstand, was er mir sagen will, aber es zu begreifen und gegebenenfalls beim Üben anzuwenden kann nur Gutes bringen.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden