Antiker Italiener um 1900....Wiedergeburt zum " Phönix aus der Asche "

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Wuffy, 12.Juni.2020.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Jeder kompetente, vernünftige und auch faire Saxdoc, würde nach Inaugenscheinnahme solch antiken Saxes dem Besitzer empfehlen, das alte Blechle doch lieber als Deko-Blickfang aufzustellen, als einen vierstelligen Betrag in eine aufwändige Restauration zu investieren...ohne jegliche Gewähr, dass das Horn dann auch überhaupt richtig spielt, intoniert und auch noch gut klingt.

    Also eher was für wahnsinnige Saxschrauber, die solche Aufgabe reizt, ohne dabei primär gleich an den enormen Aufwand , an Arbeitszeiten und auch ans Finanzielle zu denken.

    Beim Hobby wird der Stundenanteil und die Zeit ja auch schnell nebensächlich.....der Weg und ein Erfolgserlebnis ist vorrangig das Ziel......und natürlich auch der eigentliche Spass am Schrauben.

    Bei mir jedenfalls !

    So fand ein altehrwürdiges Maino & Orsi Alto aus Milano plötzlich seinen Weg in den Schwarzwald, weil der Besitzer zufällig gerade in der Nähe unterwegs war.

    War eigentlich schnell klar, dass er ohne Sax weiterfuhr und ich ein ( angenehm-interessantes und spannendes ) Problem an der Backe hatte.:)

    So ein altes Horn, hatte ich bisher weder gesehen noch in Händen gehabt.

    Nach mehrfachen Recherchen, fanden sich italienische Texte, die belegten, dass ab 1906 (aufgrund einer Vorschrift und Verordnung) nur noch mit Prof. Orsi graviert wurde und durfte.

    Also muss das Sax älter sein, da ja noch Maino mit im Logo erscheint...und da Maino auch schon im ausgehenden 19. Jahrhundert Saxe baute, könnte das Alter um die Jahrhundertwende liegen, anhand der niedrigen Seriennummer vl. sogar noch etwas früher.

    Solcher seltener Exot musste natürlich bildlich und klanglich einen Ehrenplatz in meinem Archiv erhalten.

    Einen Großteil der angefallenen Arbeiten und Details habe ich deshalb in ein paar Videos festgehalten, weil da einfach Vieles besser zu erkennen- und zu verstehen ist, als dutzende Einzelfotos von allen Details zu machen.

    Für meinen Bericht hier, habe ich deshalb vier verschiedene Themen-Bereiche in Videos verpackt..und schreibe dann jeweils noch ein paar erklärende Worte dazu.

    Damit es aber nicht zu viel und damit auch schnell zu unübersichtlich wird, alles hier in den einen Post zu stecken, mache ich es abschnittsweise, verteilt auf die Themenvideos und dann natürlich auch noch die interessanten Sound-Demos nach der Wiedergeburt.

    Anbei also erstmal ein paar Bilder vom betagten Italiano.

    Es geht später dann weiter...der Rasen muss erst gemäht werden

    Gr Wuffy

    P1090911 (2).JPG
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 12.Juni.2020
    helmut, EKL, warship und 17 anderen gefällt das.
  2. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Da bin ich jetzt aber wirklich gespannt ...!
     
    Wuffy, djings und bluemike gefällt das.
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Jo....es geht weiter

    Themenvideo : Polster

    Ursprünglich war vom Besitzer geplant, die alten Polster irgendwie zu reinigen und im Hinblick auf die Originalität wieder weiter zu benutzen.

    Nach Ausbau derselben war aber schnell klar, dass für eine gute Spielbarkeit neue Polster der einzige Weg hierzu sind.
    Die alten Polster müssen auch mal einiges an Feuchtigkeit mitbekommen haben, die waren teilweise enorm verdickt und aufgequollen....ebenso das weiße Leder versifft, stark verdreckt und teilweise auch spröde und verhärtet.

    Polster dieses gleichen Typs sind sehr oft in den alten Hörner zu finden.....auch in den alten Amis und auch in den alten Deutschen und Instrumenten anderer Herkunft.

    Nur eine recht weiche Filzscheibe als Träger, ohne jegliche Pappscheibe als stabilisierender Rücken, weißes ...recht dickes, aber auch weiches Leder auf der Rückseite die Umfaltung nicht geklebt, sondern vernäht.

    Natürlich auch ohne Niet und irgendwelche Resonatoren / Reflektoren.

    Wäre jetzt eine einzige Sünde gewesen, in so ein (schon) histrorisches Instrument einfach mal die heute halt gängigen Polster wie Pisoni und Dergleichen, vl. auch noch mit Kunststoff-Resos...oder gar noch mit Känguru-Leder reinzuknallen.

    Nein..wenn schon, dann sehr nahe am Original.

    Glücklicherweise hatte ich mal zusammen mit einem alten Sax auch noch ein Konvolut mit genau solchen weißen Polstern mitgekauft...ohne damals aber zu wissen, ob ich sie dann überhaupt auch mal sinnvoll verwenden kann.

    Genau jetzt kam der richtige Zeitpunkt ....alles Fügung ? o_O

    Wie man auf dem Video sieht, sind diese (altersbedingt) natürlich auch nicht mehr ganz reinweiß, aber alle noch unbenutzt und eben genau ideal speziell für diese Restauration.

    Die meisten davon mussten allerdings größenmäßig umgeändert werden, da nur einige genau auf die vorhandenen Klappen-Duchmesser passten.

    Diverse kleine Polster wurden dann aus dem gleichen Leder und Filz ausgestanzt und eben selbst hergestellt, dass alles homogen zusammen passte.

    Alles weitere nun im kleinen Video:



    Lg und bis denne

    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juni.2020
    helmut, pt_xvi, Billi und 3 anderen gefällt das.
  4. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Hallo Wuffy,

    spannend, über das Projekt zu lesen!

    Wenn ich das richtig sehe, ist auf den Fotos oben ja das fertige Saxophon zu sehen. Stellst du auch noch bitte Fotos vom Ursprungszustand ein? Mich würde interessieren, wie so ein Fall vorher aussieht. :)

    Danke, viele Grüße,
    aS
     
    Wuffy und djings gefällt das.
  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja ..stimmt, es sind Fotos nach der Fertigstellung.

    Aber es kam ja schon gut gereinigt vom Eigentümer so zu mir ...und die interessanten Details wie der verzogene Korpus , die verbogenen Drahtkäfige und der vermurkste S-Bogen kommen ja noch in den weiteren Videos.

    Gr Wuffy
     
    Billi, altoSaxo und djings gefällt das.
  6. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Auf den Klang bin ich doll gespannt!

    fantastisch, dass du Polster dafür hattest! Glückwunsch zu dieser weisen Voraussicht!
    Lg Ingrid
     
    Billi, Wuffy und altoSaxo gefällt das.
  7. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Alles klar, dann versuche ich, mich in Geduld zu üben und bin gespannt auf die weiteren Videos. :)
     
    djings und Wuffy gefällt das.
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sodele, Rasen gemäht..es geht wieder weiter.

    Thema: Korpusmängel

    Nach der Demontage der Mechanik, wurde schnell ersichtlich, dass der Korpus im obereren Bereich verzogen / angebogen war.

    Man sieht es im Video auch schön an den Tonlöchern im Knickbereich, die dann ja nicht mehr rund sind, wie es sein sollte, sondern leicht oval...und daran kann man auch den Biegungsverlauf nachvollziehen.

    Dadurch war dann auch gerade in diesem Bereich die seltene und ziemlich komplizierte Oktavmechanik komplett betroffen, da ging nämlich zunächst gar nix mehr...und das alles wieder in den Ursprungszusatnd zu richten und einwandfrei wieder funktionell zu machen, kostete wirklich am meisten Nerven und auch Aufwand.

    Alle verbogenen Drahtkäfige vom Klappenschutz ausbauen gerade machen, wieder einlöten, Dellchen beseitigen, Böckchen auf Flucht ausrichten, Tonkamine planieren, Einzieharbeiten der Achsen um Längs-und Seitenspiel zu beseitigen, angerostete Federn ausbauen und erneuern und schlimme Lötarbeiten eines Vorgänger-Schraubers nachzuarbeiten, war dann nicht mehr so problematisch.

    Viele Dinge habe ich jetzt nicht noch extra fotografiert bzw. gefilmt, die sind ja meist eh im Umfang einer normalen GÜ enthalten.

    Interessant wird dann aber die kuriose Oktavmechanik und deren Funktion nach gelungener OP, aber die kommt dann im nächsten Video.

    Hier nun der Korpusbereich:



    Gr & Bis auf Weiteres

    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juni.2020
    djings, Billi, tomaso und 3 anderen gefällt das.
  9. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Wuffi,
    tolle Arbeit, die du da ablieferst, Hut ab.
    Ich stelle mal Photos von genähten Polstern ein (haben wohl wenige bisher gesehen), die ich erworben hatte und fehlende selbst versucht habe. Diese wurden dann in einem alten Adler Tenor und Rene Guenot Bari verbaut.
    Butterweich und obertonarm, so wie es mir gefällt und sich meiner Meinung nach für die alten Hörner gehört (im warsten Sinne des Wortes)
    Das diagonal genähte kommt von dem Guenot in Polen erworben, das über den Rand genähte aus dem Tenor in Deutschland erworben.
    Die anderen sind neu, eins von mir gefertigt.
    Und zuguterletzt noch ein genähtes Fischhautpolster aus einer Klarinette um 1900.
    Claus DSC00060.JPG DSC00060.JPG DSC00061.JPG
     

    Anhänge:

    djings und Wuffy gefällt das.
  10. saxophönixx

    saxophönixx Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Wuffy,

    liegt es an meinen Settings oder sind die Videos tatsächlich ohne Kommentar?

    VG,

    Saxophönixx
     
    djings und Wuffy gefällt das.
  11. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    sorry, muss das aus dem Tenor aus Deutschland noch nachliefern
    Claus DSC00026.JPG
     
    Wuffy gefällt das.
  12. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Tolle Arbeit. Bin echt beeindruckt.
     
    Wuffy gefällt das.
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Interessante Sache Claus...wir sollten uns zusammentun und Du lieferst dann die genähten Polster ;)

    Ja, die ursprünglichen Videos sind alle mit Ton, wobei ich dem Besitzer nochmal viel ausführlicher erkläre, was da zu sehen ist und was gemacht wird.

    Das ist aber alles sehr persönlich, viel zu langatmig hier für das Berichtle und auch viel zu viel Gequassel meinerseits.

    Habe es deshalb nur auf das Wesentliche zusammen geschnitten und auch ohne Ton, deshalb schreibe ich ja auch immer ein paar erklärende Sätze dazu..

    Gr Wuffy
     
    altoSaxo gefällt das.
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Nach dem kurzen Ausflug in die Software (Polster), nun wieder zurück zur Hardware. :)

    Thema: Oktavmechanik

    Hatte bislang ja schon einige Oktavmechaniken der verschiedenen Arten und Bauweisen gesehen und auch wieder auf Vordermann gebracht.

    Aber so was wie hier am Maino noch nie....sicherlich ein Stück Geschichte aus den Anfängen des Saxophonbaus.

    Es gibt ja wohl noch ältere und wesentlich einfachere Konstruktionen...mit nur einer Oktavklappe...oder zwei getrennte Oktavdrückern nebeneinander und nicht gekoppelt..usw.

    Diese hier erfüllt aber schon alle neuzeitlichen Bedingungen mit nur einem Drücker, ist aber recht abenteuerlich von der Konstruktion her.

    Das musste ich einfach in einem Filmchen festhalten....nur Fotos wären da wirklich nicht so verständlich , um die Konstruktion und Wirkungsweise gleich zu verstehen.

    Üblicherweise kennt man es ja so, dass die Oktavklappe am S-Bogen im Ruhezustand durch Federwirkung geschlossen ist.

    Hier ist es gerade anders herum, die Oktavklappe ist bei abgenommenen S-Bogen offen.

    Komische Sache, hat aber alles seinen Sinn.

    Nicht nur ein Oktavstift greift in den Ring der oberen Oktavklappe ( so wie wir es kennen ), sondern gleich zwei Hebel kommen bei dieser Konstruktion zum Einsatz.

    Diese arbeiten gegeneinander und ermöglichen den Klappen-Wechsel von G zu A bei gedrückter Oktave, so wie wir es auch von allen neuzeitlichen Saxen kennen.

    Interessant dann aber das System mit den drei Gabeln vom Oktavdrücker nach oben hin, die dieses Wechselspiel dann aber erst ermöglichen.

    Vieleicht wird es auf dem Video dann klarer zu verstehen, nicht so einfach das alles so plausibel hier in ein paar Worten umfassend zu beschreiben und zu erklären.

    Genervt hatte, dass genau in diesem sensiblen Bereich der Mechanik mehrere Achsen eingerostet waren und auch durch die Korpus-Verbiegung alles unlösbar fest saß...und deshalb einiges zur externen Weiterarbeit ausgelötet werden musste.

    Gewindestümpfe mussten ausgebohrt werden und neue Achsen waren anzufertigen, biegen anpassen, Gewinde schneiden, wieder anlöten alles inclusive.

    Die Feineinstellungen der Mechanik dann auch noch mit Korkunterfütterung, damit kein Metall auf Metall reibt etc ..und bis dann alles wieder reibungslos funktionierte...eine kleine Doktorarbeit für sich.

    Diverse Spitzschräubchen mussten auch noch angefertigt werden, da die meinen aus dem Archiv überhaupt nicht passten.

    Hier nun das Video zum Text:



    Grüsse bis demnächst

    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juni.2020
    Billi, mato, altoSaxo und 3 anderen gefällt das.
  15. saxophönixx

    saxophönixx Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy

    danke für die Antwort. Ich verstehe Deine Absicht und bin froh das mein Laptop doch nicht spinnt:).

    VG,

    saxophönixx
     
    Wuffy gefällt das.
  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Und das Wichtigste überhaupt !

    Hat sich der ganze Aufwand denn überhaupt gelohnt, kann man denn darauf auch einigermassen ordentlich spielen...und klingt es auch noch anhörbar.

    Selbst mal anhören und beurteilen....ich hatte es eigentlich ( fast ) so erwartet und gehofft, war aber trotzdem sehr unsicher bis zu den ersten Tönchen, und da war die Welt plötzlich wieder schnell in Ordnung. :)

    Sound - Demo die Erste :



    Es geht aber noch weiter....der vermurkste S-Bogen, die zunächst ganz schlimme Intonation und dann der Rückbau des Bogens...und noch eine weitere Sound-Demo

    Lg Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juni.2020
  17. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Wenn man @Wuffy nicht kennen würde, könnte man das alles nicht fassen.
    Da bleibt fürs "Schrauben" und Spielen nur der Fußballfans geklaute Zuruf:
    Wuffy, du bist ein Saxophongott.....
     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Na, na,,bitte nicht übertreiben lieber Norbert :rolleyes: o_O

    Und dann gäbe es ja auch einen gewaltigen Unterschied zu den Fußball-Göttern.

    Die schwimmen nämlich im Geld....und ich ab und zu höchstens mal im Hallen-oder Freibad ;)
     
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin....und das Ende naht nun auch,

    .. wird aber nochmal interessant.

    Thema: Murks am S-Bogen und Wieder-Rückbau

    Nach dem der Sax-Oldie dann endlich soweit wieder spielbereit war, schnell ein paar Lagen Tesakrepp im vorderen S-Bogenbereich als Provisorum, um das Mundstück überhaupt aufstecken zu können.

    Die ersten Töne waren schon gleich vielversprechend und die Eigenstimmung stieg gleich nach oben.

    Aber dann, die Intonation unter aller Kanone...ganz extrem schief....Stimmung schlagartig im Keller.

    Die untere Oktave schon ab dem A abwärts, war mehr als einen Viertelton zu tief gegenüber der oberen Oktave.

    Erstmal mit den Klappenaufgängen experimentiert, rechte Hand, Tief C-und Tief H etwas offener gemacht.

    Aber nur ganz geringe Auswirkung bzw. Verbesserung.

    Logisch, dann kann es nur noch am S-Bogen liegen.

    Malerkrepp schnell wieder abgewickelt und dann war auch schnell die Ursache gefunden.

    Erstmal ein (für Alto) extrem großer Innendurchmesser am Einlauf zu sehen.

    Siehe im Video der schnelle optische Vergleich des Einlaufs mit zwei Tenorbögen (die beiden unteren)....da braucht's keine Schieblehre zum Messen, sofort auffälig erkennbar.

    Was war los ?......mit einem Rundstab mal ins Innere des Einlaufrohrs gefahren und nach ca. 6 cm war dann ein Anstossen an eine Kante zu vermerken....wo eigentlich gar keine Kante sein darf.

    Es war dann auch klar, was hier los war.

    Irgend so ein Oberspezialist hatte den vorderen Bereich des Bogeneinlaufrohrs abgesägt und dann einfach ein größeres Messingrohr über den vorhandenen Stumpf aufgesetzt und wieder verlötet.

    Warum ?......Entweder es gab damals schon die verstellbaren Feinstimmerschrauben (Microtuner)..und diese hatte gezickt und wurde deshalb entfernt...oder das originale Einlaufrohr war mechanisch stark beschädigt und wurde kurzerhand ausgestausch.

    So weit-so schlecht....aber es wurde einfach und fälschlicherweise ein durchgehend-zylindrisches und außerdem viel zu großes Rohr verwendet.

    Man sollte eigentlich wissen, dass die Innengeometrie des Saxes ein gleichmässig durchgehender Konus sein sollte...und das vom Becherrand bis hinein ins Mundstück.

    Und besonders der S-Bogen und seine Dimensionen reagiert dabei stark sensibel auf solche Mängel und Störungen, was sich dann schnell bei der Intonation und auch beim Klang auswirken kann.

    Gefahr also erkannt...Gefahr gebannt......Der vordere Bogenbereich musste also neu aufgebaut werden um in etwa den Originalzustand wieder zu erreichen.

    Also von einem aussrangierten anderen Bogen das konische Einlaufrohr abgeschnitten, eine Übermuffe angefertigt um stabil einlöten zu können.

    Neuer Kork drauf und fertig.

    Aufatmen am Stimmgerät, das Sax war nun wieder intonationsmäßig im grünen Bereich..auch auch der Klang nochmal besser, als mit dem schlimmen Zylinderrohr.

    Getestet mit der etwa halben Luftsäule, das untere G ist nur noch gerigfügig tiefer als das oktavierte G, aber das kann man ansatzmäßig gut ausgleichen.....die meisten Saxe verhalten sich ja so, dass sie unten etwas zu tief intonieren und nach oben hin oft abhauen.

    Alles weitere nun im Video zu sehen......hoffe, die Erklärungen machen die bewegten Bilder im Video eingermassen verständlicher.



    Ende des Dramas.....und Viele Grüsse von der Schrauberbank :)

    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Juni.2020
  20. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ach so.....direkt vergessen :oops:

    Es gibt ja auch noch eine zweite Sound-Demo !

    Antiker Mailänder spielt Michael Jackson...krasse Gegensätze, aber warum denn nicht ??? ;)



    Lg Wuffy
     
    helmut, dabo, elgitano und 5 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden