Draußen üben - was erlebt ihr so?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Nilu, 3.Juli.2020.

  1. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Bei der Gelegenheit möchte ich an @Benjahmin erinnern - die Älteren unter uns werden ihn vielleicht nicht kennen, prima Schrauber, Saxophonumkonstrukteur, Ska-Spieler, der Mann mit dem lautesten Ton am Tenor (siehe nächster Absatz) - er ist leider vor einigen Jahren viel zu früh verstorben.

    Er erzählte gerne eine Geschichte aus seiner Zeit als Leichtmatrose auf großen Frachtern. Natürlich hatte er sein Sax mit an Bord und übte fleißig, wovon nicht alle begeistert waren. Dann aber: Seegang, Nebel, dichter Verkehr, die Schiffshupe ging nicht. „Jetzt,“ sagte Kapitän zu ihm, „kannst Du mit deinem Horn endlich mal was sinnvolles tun. Stellt dich an den Bug und gibt Signal! Du bist jetzt unser Nebelhorn!“ - „Aye aye Käptn! Tuuuuuuuuuuuuuuuuuut! Tuuuuuuuuuuuuuuuu!
     
  2. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ...der beginn einer wunderbaren musikalischen freundschaft...
     
  3. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich draußen übe, suche ich mir in der Regel ziemlich einsame Plätze (Autobahnbrücken sind prima) und habe daher nur selten Kontakte. Wenn dann eigentlich immer irgendwo zwischen neutral und positiv; negative Erlebnisse hatte ich noch nie.

    Einmal kam ein Junge mit seiner Mutter vorbei, und er hat mich intensivst befragt, was ich da mache und warum - sehr nett (der Mama war es ein bisschen peinlich...).

    Draussen üben ist für mich aber eher die Ausnahme - auf Reisen, im Urlaub und so.

    So long
    Stevie
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Da erlebt man oft lustige Sachen - einmal bei Straßenmusik:
    Kind: "Mama, was ist denn das für eine Flöte?"
    Mutter: "Aber das ist doch eine Posaune!" :lol:
     
  5. djings

    djings Strebt nach Höherem

    das schild könnt ich auch hinstellen - eigentlich die idee! :)
     
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  6. djings

    djings Strebt nach Höherem

    vor corona waren wir gerne mal sonntags im elsass essen. auf der rückfahrt suchten wir dann stets eine stelle in der landschaft aus, wo ich im freien spielen kann. meist in einer lichtung, wo auch bienenhäuser stehen. bänkle dabei. ideal. zuhörer außer meinem mann nur die bienen. ob die danach die gleiche honigmenge produzierten, weiß ich nicht...


    hi, @Wuffy , darf ich das an meine singkollegen weiterleiten? wir schicken uns in der probefreien zeit gern lustige sachen.
     
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  7. Jotgee

    Jotgee Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe bisher nur schöne Sachen erfahren beim Spielen im freien.
    Allerdings hab ich dann auch meistens gespielt und eher weniger Übungen gemacht.
    Im April hab ich hinter einer Wand gespielt und hörte plötzlich das auf der anderen Seite 3 ältere Damen stehen geblieben sind und sich gefreut und mitgesungen haben.
    Und an Seniorenheimen in Aachen während des Lockdowns.Wir wollten den Menschen abwechslung bieten mit Orgel und Sax
    und sie waren richtig Begeistert.
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Beim Thema "Draußen üben" musste ich natürlich auch an Sonny Rollins und Steve Lacy denken:

    In der Zeit zwischen 1959 und 1961 zog er sich jedoch aus der Öffentlichkeit zurück, da er nach eigener Aussage zu viel in zu kurzer Zeit erreicht hatte. Er gab das Rauchen und den Alkohol auf, las viel in seinem Apartment in Manhattan, wurde Rosenkreuzer und versuchte sogar das Saxophon-Spiel „neu zu lernen“. Da das den Nachbarn zu laut war, übte er häufig auf der nach Brooklyn führenden Williamsburg Bridge in New York City, wo er sich auch gelegentlich mit Steve Lacy traf.
    Die erste Aufnahme nach seinem Comeback (auf dem Wohltätigkeitskonzert für die Witwe von Booker Little 1961) nannte er in Anspielung darauf The Bridge.
    Quelle: https://www.jazz-fun.de/rollins-sonny.html


    Ich habe nichts zu früh in zu kurzer Zeit erreicht - deshalb trinke ich noch Alkohol, rauche, bin kein Rosenkreuzer - und übe, wenn überhaupt, nur drinnen. :-D
    (Außerdem möchte ich nicht unbedingt 90 werden wie er...)

    Aber das Spielen im Freien hat seine Vorteile (weiß ich noch von meiner Straßenmusik-Vergangenheit) - so soll der Sopran-Saxer Steve Lacy, der Rollins zu seinen Übungs-Sessions auf der Brücke eingeladen hatte, mal gesagt haben: "Es ist schwer, dort auf der Brücke einen guten Ton zu spielen, mit dem vorbeizischenden Wind, und wenn du also dort gut spielen kannst, ist es die leichteste Sache auf der Welt, in einem Club zu spielen."

    Deshalb: Weiter so! :thumbsup:
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Juli.2020
  9. djings

    djings Strebt nach Höherem

    das sagst du jetzt! :)
    danke für deine infos über sonny rollins und steve lacy.
    ich habe den kummer auch nicht, zu früh zu viel zu können! alkohol und nikotin brauch ich trotzdem nicht.
     
  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Du alter Angeber
     
  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    @hanjo :

    Wahrnehmung ist Realität :-D

    nur ein Spässchen, weils grad so schön passte...
    LJS
     
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  12. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Der Förster unseres Stadtwaldes hat nichts dagegen an öffentlich zugänglichen Stellen, jederzeit.

    Nur von Wildschweinrotten im Unterholz fernhalten, wurde empfohlen - insbesondere bei eingeschränkter Spielqualität :)
     
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  13. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Ob ihr es glaubt oder nicht - letztes Jahr waren meine Freundinnen Rhein auf einem Bänkle gesessen. Irgendwas zum musizieren hab ich immer dabei, diesmal so eine kleine Bluesharp. Ich dudelte drauf herum, als ein Feldmäusle an uns vorbei wollte. Es blieb vor uns stehen. Ich spielte noch eine ganze Weile. Erst als ich Pause machte, setzte es sich wieder in Bewegung. Meine Freundin ist Zeugin! :)
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 13315

    Gelöschtes Mitglied 13315 Guest

    Von draußen vom Spielen komme ich her, ich muss sagen mein Mund der schmerzt so sehr. All überall im Grase sitzen, sah ich viele kleine Tierchen flitzen.
    Von Dur, Moll und viel Geübe sind Finger, Mundmuskeln und die Augen trübe. Gehör und Gehirn, die schreien schon - Old Saxlaie - mache dich vom Üben davon.
    Geh nach Hause und ja kein Geklag, denn morgen ist ein ja ein neuer Übetag.
     
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  15. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Gut gedichtet!
    Und das nach dem übe-Marathon! :)
     
  16. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Wenn wir nach Berlin fahren, nehme ich das sax auch mit. Seltsamerweise hören es unsere Enkel gern, wenn ich drauf spiele - Akkordeon war nicht bei allen beliebt...
    einmal riefen Nachbarn „Zugabe“ - ich weiß bis heute nicht, ob das ironisch war.
    Wie bei einem ätzend langweiligen Theaterstück, dessen Ende unsere (Alemannen-)Gruppe Mit einem Stoß-Seufzer quittierten. Mein sitznachbar aber, Witzbold, rief lauthals „Zugabe“! Das einzig lustige an jenem Abend....
     
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  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Wenn du mal mit Sax nach Berlin fährst, können wir ja mal draussen ein Duo spielen. Songs gibt es sicherlich mehr als genug dafür.
     
  18. djings

    djings Strebt nach Höherem

    Da würde ich mich riesig freuen! Wow! Wir fahren wahrscheinlich im august hin. :)
     
  19. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ich schrieb es ja in einem anderen Thread schon. Der Wahnsinn hat mich geritten (oder war es meine Frau, die mich überredete) und ich hab das Tenorhörnchen im Camper mit in die Bretagne genommen. Dazu noch ein Bose Soundlink für die PAs. Hab mich gerade am Strand getraut, einige Sachen zu üben. Es war nicht voll - sonst hätte ich nicht ausgepackt. Einige Leute sind stehen geblieben und haben sich gefreut. Kein negatives Feedback. Ermutigt mich dazu, Morgen weiterzumachen.
     
  20. djings

    djings Strebt nach Höherem

    hey, @scenarnick , das hätte mich auch gewundert, wenn negative reaktionen erlebt hättest. viel spaß beim beherzten spielen morgen! :)
     
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