Hey Jude - Beatles zusammen mit Bass

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 12.Juli.2020.

  1. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Genau. Wer noch tiefer einsteigen will:

    Der Trick liegt darin, dass die V Moll ist.
    Wer kennt das Sax Stück Tequila?

    Genau, auch mixolydisch. Und da wird wohl niemand behaupten, es stünde in Bb.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juli.2020
  2. scenarnick

    scenarnick Admin

    Hier steige ich mal ein, weil ich Bb Dur in den Ring geworfen habe bezogen auf die enharmonisch verwechselten Töne
    Wir haben uns ganz gewaltig von der Ursprungsfrage von @Paedda wegbewegt - und auch von der Ur-Tonart
    Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass das Sax eigentlich nur im Schlussteil (auch bekannt als pa da da dadadadaaaaa) zum Einsatz kommen soll. Ich verweise hier mal auf Ultimate Guitar, die das als

    F - Eb - Bb - F klingend (Tenor G - F - C - G)

    darstellen. Über-interpretieren wir hier nicht die eigentliche Frage? Inwieweit wird von @Paedda erwartet zu improvisieren, oder "einfach" nur die Coda-Melodie zu spielen?
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Alles richtig.

    Mein Ansatz war ein anderer.

    Bitte folgendes alles nicht bewertend sehen.

    Eine Popband spielt „Hey Jude“.

    Bist Du sicher, dass der Bassist (wahrscheinlich E-Bass) die Kirchentonleitern kennt? Das er bewusst F, Dis, Ais spielt? Aber eigentlich Bb, Eb, F spielt?

    Noten haben wir nicht gesehen.

    Simpel. Dann passt C-Dur immer....

    Vielleicht denken wir zu kompliziert?

    @Paedda möchte nicht theoretisiert haben, so wie ich ihn kenne.

    Also C-Dur oder auch F Bluestonleiter.

    Ausprobieren und hören!

    Nicht verwirren.

    CzG

    Dreas
     
  4. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @Dreas,

    genauso ist es. Der Bassist kennt keine Noten und spielt seine Akkorde. Ich soll mit meinem Tenorsaxophon die Coda spielen und vielleicht auch drüber improvisieren. Das werden wir dann bei der Probe näher besprechen.

    Ich will nur wissen in welcher Tonart ich das Stück transponieren muss um die Coda dazu zu spielen. Für die Impro werden ich es mit der F-Blues Tonleiter versuchen.

    LG
    Paedda
     
  5. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Wenn der Bassmann es in F spielt, spielst Du es in G. Dann ist es am Ende für Dich die G-Blues Tonleiter.
     
  6. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Gutn Abnd,

    alles ganz easy: es geht also nur um die Coda von Hey Jude,
    das Bassist spielt in der Originaltonart F-Dur den 4-taktigen loop: F - Eb - Bb - F

    diese chords sind im Pop eh nich untypisch - siehe / höre:
    Tage wie diese - Tote Hosen
    Let Me Entertain You - R. Willliams
    I Can See Clearly Now - J. Nash
    ...

    könnte man als plagale Kadenz analysieren mit Doppelsubdominante

    Tonmaterial: man kann bei Eb + Bb ganz normal lydisch spielen, bei F in F :)
    bluesig einfärben geht natürlich auch immer ...

    Grüsse
    Dsharlz
     
  7. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

    Ich weiß jetzt aber immer noch nicht mit welcher Tonleiter ich darüber improvisieren kann

    Bass spielt Akkord F - Dis - Ais

    Tenorsaxophon spielt F Blues Tonleiter oder G Blues Tonleiter oder C-Dur Tonleiter?

    LG
    Paedda
     
  8. scenarnick

    scenarnick Admin

    Hi @Paedda

    Also wir sind uns einig, dass wir klingend in F-Dur unterwegs sind. Das heißt für Dich am Tenor, dass Du G als Grundtonart hast. @Dsharlz hat es angedeutet, dass alles aus der G-Dur Leiter passen wird, auch G-Blues Skala (aka "bluesig einfärben")
     
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  9. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach,

    und indem daß das Tempo (im original) Viertel = 73 is, hast du auch genug Zeit, um
    1. die einzelnen 3-klänge auszuspielen, F: F-A-C, und Eb: Eb-G-Bb, und Bb: Bb-D-F
    2. in jedem Takt die dazupassende Tonleiter zu nehmen:
    2a. 1. + 4. Takt F-Dur: F-G-A-Bb-C-D-E-F
    2b. Takt Eb-lydisch: Eb-F-G-A-Bb-C-D-Eb
    2c. Takt Bb-lydisch: Bb-C-D-E-F-G-A-Bb
    3. nur die F-Dur Tonleiter spielen, das hat auch eine gewisse Trefferquote
    4 .die F-Blues scale sparsam einsetzen, tät ich nicht überstrapazieren

    das ist alles klingend, du spielst alles einen Ganzton höher
    Viel Vergnügen
    Dsharlz
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Juli.2020
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  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Um das Tonmaterial zu checken, kannst Du - egal welche Tonart das ist, wenn man kein Tool zum Transponieren hat/nutzen kann/nutzen will - mal auschecken, was so geht. Oder halt BIAB. Audiotrack abgreifen oder erzeugen, Schleifchen bauen, ausprobieren.

    Ach ja, bei der Kommunikation mit dem Bassisten zeigt sich, dass Notenlesen und Musiktheorie praktische(!) HIlfsmittel sind, die auch bei der Kommunikation helfen! Das ist löst jetzt nicht das aktuelle Problem, aber vielleicht sollte man darüber nachdenken. :)

    Grüße
    Roland

    PS:
    Und Dis und Ais in diesem Kontext erzeugen mir Schmerzen. Ich nehm' gleich noch ein Gispirin ...
     
  11. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ich hab eben mal mit dem Kram am Klavier etwas rumgespielt.

    Original-Linie der Coda:

    upload_2020-7-13_12-13-33.png

    Das Tonmaterial, das ich auf dem Klavier intuitiv genommen habe ist eine C-Moll Pentatonik, also C Eb F G Bb. Frag mich nicht, warum es mich da hingezogen hat, aber vielleicht können die Wissenden hier was beisteuern.

    Du bist auf dem Tenor, also alles einen Ton höher:

    upload_2020-7-13_12-15-4.png

    Und entsprechend die D-Moll-Pentatonik: D F G A C - hat nen leicht bluesigen Hauch bekommen und wie gesagt, fehlt mir auch noch die Erklärung, warum ich das tue. Ich hatte zunächst mit der F-Dur-Pentatonik experimentiert, da störte mich das A, das ich dann durch Bb substituiert habe und gutes Tonmaterial hatte

    Hoffe, das hilft
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Juli.2020
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  12. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Hallo alle,

    vielen Dank für die Mühe die ihr euch gemacht habt um mir das zu erklären.

    LG
    Paedda
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Melodie selbst ist schon eine Pentatonik: F G A D E

    Und es ist eine aufrechte, fröhliche Melodie mit großer Terz und großer Sexte. Nicht nur die großen Intervalle machen die Melodie so aufrecht, auch der einfach aufsteigende Durdreiklang, der nicht, wie erwartet, auf dem oktavierten Grundton landet, sondern in großem Überschwang auf der None.
    In dem Refrain ist Party angesagt und nicht das Jammern mittels Blue Notes. Ich würde die Blue Notes lediglich als Vorschlag-Noten oder chromatische Übergänge benutzen.

    Deine C Eb F G Bb Pentatonik passt deshalb, weil das Tonmaterial von F mixolydisch mit zwei b-chen passt. Man kommt mit der Pentatonik deshalb gut durch, verspielt sich aber mit A und D Zwischentöne, die zum Charakter des Stückes gehören.
     
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  14. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Mit dem Tenor einfach immer 2 halbtöne über der klingend angesagten Tonart die gleiche Akkordfunktion spielen ...

    F7 ist dann für dich G7 usw. haben hier ja schon alle sehr gut erläutert warum.


    Nur so als Gedankenanstoss:

    Ich persönlich lehne es mittlerweile komplett ab mit Leuten, vorwiegend Guitar und Bass, zusammen zu spielen, die

    A nicht wissen was die spielen

    B einem nicht in ihrer Tonart die richtigen Akkorde nennen können ( da wird schnell mal aus nem G-augmented ein G7b13 gemacht oder aus einem G-alt. ein G+ usw.

    C etwas verlangen mit den Worten“spiel einfach mal die Melodie wir spielen in F“, welche sie in Noten nicht ausdrücken können und dann sagen:“hier hör mal geht so...!“


    Oder anders gesagt.

    Solche Nummern laufen schnell auf pausenclownstatus hinaus und da kann ich nur scheitern.


    Gerade mit Gitarristen, welche keine bis wenig harmonielehre kennen und nur nach Griffen spielen komme ich da regelmäßig an deren Grenzen - leider denken diese dann immer man wäre zu unbegabt.

    Ich schlage dann zum einspielen und jammen immer mal n Stück in Eb Moll harmonisch mit alterierter dominante auf der verminderten 2. Stufe vor und vorgestellter vollverminderten 2. Stufe mit GTHT Skale und normalen mollakkord zum nüchtern werden vor.

    Also:

    Eb-maj7 melodic minor / C-7b5 locrian nat9 / Fdim GTHT / E7alteriert

    Das kündige ich dann an mit „ hey lass mal kurz was jammen. Da hörst du dich schon rein kein Problem, du musst ja nur die chords spielen - ist alles in Eb ...


    Danach kann man sich meist auf „Augenhöhe“ begegnen:)


    Ich finde das echt oft ne Frechheit wie dreist da mit griffschemata um sich geworfen wird und wie oft da wenig Kenntnis dahinter steckt und dann erwartet wird das man da „einfach mal so mitspielt“. Im Gegenzug sind diese Spieler nämlich oft nicht in der Lage genau das was sie verlangen selber abzuliefern.



    Ansonsten spiele ich wirklich sehr gerne mit Gitarristen zusammen.

    Wollte das nur mal als Denkanstoß mitgeben.

    Schnell ist man nämlich der, der sich blamiert, nur weil der basser heute doch dann das Stück lieber in E speilt, weil er sich da sicherer fühlt und die das kurz vorher noch freundlich zuflüstert mit „wir spielen das alles einfach n Halbton tiefer OK?“


    Ich würde bei soetwas auf Noten bestehen in der Tonart in der es gespielt wird und diese umschreiben ...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Juli.2020
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  15. scenarnick

    scenarnick Admin

    Lieber @Feuerstreuer

    Einesteils schreibst Du mir aus dem Herzen, anderenteils muss man da erstmal hinkommen, ein Netzwerk aufbauen und Leute haben, aus denen man sich das raussucht, was "Augenhöhe" ist. Ich kenne meine Augenhöhe im Zusammenspiel mit anderen (ohne Noten) nicht so genau, weil ich sie erst kurz übe und evaluiere. Anderen geht es wohl genauso.

    Ich lerne vom Gitarristen meiner Band ne ganze Menge - wenn auch nicht in Harmonielehre, sondern in Phrasierung, Rhythmik, Groove - auch wenn unser musikalischer Hintergrund ganz anders ist und es an der Nomenklatur manchmal scheitert (dann hilft "hier, hör mal" ganz gut). Wir lernen dabei voneinander.

    Gruß in die Runde, Nico
     
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  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Alles richtig. Sehe ich auch so. Beim lesen hat sich das nicht nach gutem Support angehört... mehr so nach „ich brauch noch n Saxophon, damit MEIN Auftritt besser wird!“

    Zusammen spielen ist wie im Sandkasten. Die Regel sind geblieben aber wir sind älter. Wenn da jemand mit Kindergarten kommt gehe ich lieber zu Erwachsen und mache mit denen Musik und fühle mich wohl. Ist ja nicht meine Arbeit ...
     
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  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich erinnere mich noch an das "Häääää!?"-Gesicht des Katzendarmspielers, als die Bandleaderin meinte: Cmaj7 solltest Du da eh nicht spielen, lass den Grundton weg, der kommt vom Bass, also da spielst Du einfach E-Moll. Analog für den dm7, da spielst du F-Dur. In den Augen sah man *tilt*.

    Grüße
    Roland
     
    murofnohp und scenarnick gefällt das.
  18. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ich nehme zwei
     
  19. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ich nehm' mal @Paedda's Problem wg. Tonmaterial zum Anlass für einen gedanklichen Einwurf.
    Es gab im Forum ja schon Diskussionen zur Frage: "Warum soll man überhaupt Tonleiter lernen und
    dann auch noch auswendig und flüssig spielen können" ?!
    Ist das nicht ein gutes Beispiel für die "Sinnhaftigkeit" von Tonleitern auswendig können ?
    Denn wenn ich in so'ner Situation wie von Paedda beschrieben bin, kann mich doch "wenig erschüttern",
    wenn ich in "meinen Scalen" zuhause bin. Ich probiere und höre, welche am besten passt.
    Spontanes Zusammenspielen ohne lange Analyse im Vorfeld ist doch'ne feine Sache.
    LG
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sehe ich genauso. Kommt bei uns in der Band auch immer wieder vor. Tastenmann und Gitarrist beginnen einen Blues, ohne vorher die Tonart anzusagen. Der Drummer und Bassist steigt ein.

    Wenn ich jetzt noch mitspielen will, muss ich schnell die Tonart „rausfingern“,
    was problemlos geht. Dabei merke ich aber eben auch, dass nicht nur eine Skala
    „richtig“ ist.

    Gute Übung: Lieblingsstücke über die Anlage laufen lassen und die passenden Töne, Skala, rausfinden.

    CzG

    Dreas
     
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