Wie geht denn jetzt Swing?

Vielleich hilft das hier ein wenig weiter?

 

Jau!! Da schwingt schon jeder ein wenig anders! --------------- Und dann ist es Sache des Bandleaders, dieses zu vereinheitlichen! Und dann kommt ein unverwechselbarer Sound/swing dbei raus (--> Count Basie)

 

Swing ratio, microtiming etc... das alles kann man sebstverständlich schon lange messen, und die messergebnisse analysieren, man (der computer) kann wahrscheinlichkeiten finden, innerhalb derer ein bestimmter musiker auf spezifizierbare musikalische situationen reagiert.
darüber kann man dann auch schreiben oder reden, das hilft nämlich beim HÖREN, weil die aufmerksamkeit auf bereiche gerichtet wird, die sonst vielleicht nicht im fokus sind.
und was beim hören hilft, kann auch beim spielen helfen, denn was man RICHTIG gehört hat, kann man ja versuchen nachzumachen.
sehr schöner link, der vom @Sebastian (der erste).

 

Und selbst wenn jemand dies höchstnotpeinlichpenibel ausnotieren würde und jemand die dann ebenso höchstnotpeinlichpenibel spielen täte ----------------- täte es nicht so klingen, wie das "Original"

 

.... mit scharfer Munition, besonders auf Witzbolde

 

schön zu beobachten bei den Kopfbewegungen des Saxophonisten im Marsalis-Video von @Sebastian

LG
Albrecht

 

Ich habe da die Stimme eines meiner wichtigsten Jazz-Mentoren im Ohr, der auf so etwas gerne in diesem Sinne antwortet:
"Man, forget this white motherf***ing brainsh*t, you have to hear it and to feel it, then you can play it!"

Und der gute Mann swingt unglaublich, aber er weigert sich, irgendetwas davon in Worte zu fassen. Womit er meiner Ansicht nach völlig Recht hat.

 

!6th Shuffle bezeichnet aber geswingte Sechzehntel, das wäre "Double Time", weil man beim Swing normalerweise von Achteln ausgeht.

Armstrong verkörpert die New-Orleans-Variante, tatsächlich hatte jede lokale Musikszene im Traditional Jazz sozusagen IHR Swing-Feeling.
Im "Ballroom" spielte man sehr stark Off-Beat-betont, weil das die Tänzer mehr antreibt, doch je weniger die Musik zum Tanzen gedacht war, desto weniger wurden die Off-Beats akzentuiert.
Irgendwann galt das mal als "corny", also "zickig", der modernere Jazz sollte mehr fließen, doch immer geht es darum, ein einheitliches Feeling unter den beteiligten Musikern herzustellen, das meist vom Schlagzeuger angegeben wird.

Das Count Basie Orchestra in den 1950ern und 60ern (unter dem "Drum Regime" von Sonny Payne) hatte ein großes Repertoire an Swing-Varianten zu bieten, je nach Tempo und Zweck der Musik, es galt also für die Mitspielenden, sich dem anzupassen und flexibel zu bleiben.

 

Die Mafia hat dazu eine eigene Meinung...
Kennt jemand das MyMusicMasterclass-Video von George Garzone?
Im zweiten Teil gibt es ein paar durchaus interessante Gedanken dazu.
Da ich dahingehend auch mein Spiel verbessern möchte die Frage.

 

... für mich ein Schlagzeuger, der swingt. Die sind heutzutage extrem rar. In meinem Traumquartett hätten Philly Joe Jones oder Billy Higgins den Job. Dann geht’s auch mit dem Swing von selbst. Die Kids heutzutage können ausgezeichnet odd time signatures spielen, aber swingen ist eine aussterbende Kunst
LG Juju

 

Das habe ich auch schon in den 1980ern gehört, aber meiner Ansicht nach gibt es durchaus brauchbaren Nachwuchs, nur kennt man den oft noch nicht.

Dazu eine Anekdote von 1991: Damals war ich auf einer Jam-Session in Marburg mit eher mäßigen Drummern. Gegenüber einem Saxer schwärmte ich von den Heidelberger Schlagzeugern, daraufhin besuchte er einmal die Cave-Session und war völlig überrascht von der Zahl hervorragender Trommler!
(Dazu gehörten natürlich vor allem US-Amerikaner, aber diese wiederum beeinflussten viele der jungen Leute. Man braucht eben auch lebendige, eindrucksvolle Vorbilder!)

Die ganzen derzeit aus dem Boden wachsenden Swing-Bands haben schon auch gute Drummer, nur die "seriösen Jazzer" sind da wohl bei Stan Kenton und Charles Mingus stehen geblieben, die propagierten, wenn es swinge, sei es "böser" Kommerz, also automatisch minderwertig.
Anspruchsvoller Jazz muss möglichst schwer nachvollziehbar sein.

 

Also ich hatte mit Doug Hammond und Alex Riel zwei ausgezeichnete Lehrer und bilde mir ein, dass da ein klein wenig hängen geblieben ist.

Aber im Zeitalter des Digitalen ist Swing vielleicht tatsächlich ein Relikt aus einer anderen Zeit. So zwischen 0 und 1, was soll da swingen?

 

Garzone

 

Die Sechzehntel:

 

Sensationell! „Lost in the Rythm“ trifft es perfekt... die schwimmt regelrecht in der Musik!

CzG

Dreas

 

CzG

Dreas

 

Man kann auf Electro Swing natürlich auch etwas anderes als tanzen als Shuffle Dance:



(Die Nummer war lange der Lieblingstitel meines Sohnes - woher kenne ich wohl sowas?)

 

Auch sehenswert!



Ich finde das klasse, dass die jungen Leute so den Swing wieder für sich entdecken!

CzG

Dreas

 

Parov Stelar hat auch „Booty Swing“ gemacht...unvergeßlich im „Großen Gatsby“
(gibt dazu auch viele Swing Dance Nummern)



CzG

Dreas

 

Gibt's glücklicherweise auch mit Live-Musik - und plötzlich kann man mehr als nur "raven", die jungen Leute entdecken alte "Dance Moves" neu und bewegen sich sportlich zur Musik wie die Urgroßeltern vor hundert Jahren!

Ach ja, rhythmisch ist das "16th Shuffle" in Reinkultur, der Stil hat sich aus "Swing Funk" bzw. "Swing House" der 1990er entwickelt.