Was ist für Euch eigentlich Rock?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Rick, 8.August.2020.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ist es nicht eigentlich egal,ob sich das Rock oder sonstwie schimpft ? Es muss einfach Spaß machen und gut ist
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Daher kommt ja das Wort, vom damaligen "Schaukeltanz" (to rock = wiegen, schaukeln; siehe "Rockabye Baby" (Wiegenlied) und "Rocking chair" (Schaukelstuhl").
    Hatte ursprünglich nichts mit "Felsen" zu tun!

    Im musikalischen Sinn verstehe ich unter "rockig" einen übermäßigen Backbeat (2 und 4 auf der Snare), eine gewisse Aggressivität und höhere Grundlautstärke.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Lustig, Spaß sehe ich so überhaupt nicht bei typischem Rock, eher viel Tristesse, Frustration und, wie schon erwähnt, Aggressivität.
    Spaß sehe ich eher bei Swing und Dixieland, da schauen auch die Musiker nicht immer so bedeutungsvoll-ernst oder gar gefährlich. ;)
     
  4. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ja, du hast mich falsch verstanden. Ich meinte die Grundausstattung von Rockbands ALLGEMEIN, die bei einzelnen Bands natürlich oft um weitere Instrumente erweitert ist. Wenn du von der „Grundausstattung“ einer bestimmten Band sprichst, wo ich eher Stammbesetzung oder einfach nur Besetzung der Band XY sagen würde, ist eine ganz andere Bedeutung.

    Orgel und Synths sind zwar oft in Rockbands vertreten, aber bei Betrachtung ALLER Rockbands bei weitem nicht so oft wie die von mir genannten, deren Vorhandensein ich bei locker > 90 % aller Rockbands annehme. Synths-Spieler vermute ich bei vielleicht 40-60 % der Rockbands. Besonders die Orgel hat spätestens in den 90ern ordentlich Federn gelassen und ist spätestens bei der seit der Jahrtausendwende produzierten Rockmusik nicht mehr prägend. Darum habe ich sie nicht dazu gezählt. Bands mit Flöte in der Standardbesetzung schätze ich bei <1% aller Rockbands.

    Ich kann aber verstehen, wenn für jemand anderen weitere Instrumente zu der typischen und prägenden Besetzung einer Rockband dazu gehören. Jeder hat andere Erfahrungen und andere Bands im Blick, aus deren Betrachtung er Regelmäßigkeiten ableitet.

    Grüße
    aS
     
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  5. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich kann und will mich da auf keine Diskussion einlassen, bin überhaupt nicht auf Grund meines rudimentären Kenntnisstand dazu in der Lage. Es ist nur so ein Gefühl. Es gibt noch zig alte Bands die Touren. Bei den jungen Bands kenn ich mich nicht mehr aus, aber es gibt sie. Rock hat eine ganz andere Kreativtät, da kommt es viel mehr auf Show und elementare Gewalt an. Nicht umsonst haben Rocker auch Opern und Musical komponiert.
    Jazz ist was ganz anderes, aber dir brauch ich wohl kaum zu erklären. Ich gebe zu, meine Argumentation ist nebulös, aber man muss nicht alles erklären können.
    :)
     
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  6. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Einverstanden. Hier das Kurzsolo:

    Mitunter greifen Rockbands im Rahmen von sogenannten „Unplugged“-Konzerten bewusst zu akustischen Instrumenten, wodurch die den Rock prägenden Merkmale abgemildert werden.
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Richtig, ich finde auch, dass man Jazz und Rock nicht miteinander vergleichen kann, zumal man Jazz ja heute allgemein als Herangehensweise ansieht, während Rock anscheinend eher klare äußerliche Merkmale aufweist.
    Wenn etwas Rock ist, hört man das sofort, und zwar gleichbleibend seit den 60-70 Jahren seiner Geschichte.
    Wenn etwas Jazz sein soll, muss man das zusätzlich erklären. ;)
     
  8. Giesi

    Giesi Schaut öfter mal vorbei

    Das geht ja ab! Ich mag solche Diskussionen beiwohnen. ;)
    Wer glaubt, Rock ist stehengeblieben und das auch für Jazz sieht, sollte mal wieder (wenn möglich) auf Konzerte gehen. Natürlich nicht nur die voll „durchgestylten“ Bands hören. Ja, ACDC ist echt mal eine 5Minuten-Terrine und wiederholt sich immer wieder. Naja, wenn es Geld bringt riskiert man nichtso_O Das gilt für einen Großteil der „Mega-Bands“. Aber Abseits davon tummeln sich Musiker die immer noch experimentieren und neue Spielarten, Instrumente (die damit verbundenen Spielmöglichkeiten) ausprobieren, und andere Musikalische Einflüsse haben (Weltmusik, elektronisch, usw.) Ich gehe gerne auf Konzerte von Amateur- und SemiProfi-Bands. Auch wenn diese Bands nie groß oder den Internationalen/nationalen Durchbruch haben werden. Es ist trotzdem immer wieder interessant.

    Aber nochmal Musik die ich dem Sammelsurium Rock zuordne :


    Oder der etwas härteren Gangart „System Of A Down“, die ich schätze und genießen kann.
     
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  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich bin ja auch in den Siebzigern musikalisch sozialisiert worden.

    Die allermeisten Beispiele hier erkenne ich wieder, hab sie aber meist seit damals nie wieder gehört.

    Für mich dauerte diese Phase aber nur etwa 2 Jahre, dann verlor ich das Interesse. Ein Schulfreund hatte mir den Jazz vorgestellt. Plötzlich fand ich das mit dem Rock gar nicht mehr so genial. Vorher hatte ich gedacht, Ian Anderson wäre der tollste Flötist, Keith Emerson der größte Organist, Jimmy Page der ultimative Gitarrist, Keith Moon der Über-Schlagzeuger ...

    Rückblickend nach sehr langer Zeit: was fand ich damals so toll daran? Muss an der Pubertät gelegen sein. Damit konnte man sich perfekt mit den Gleichaltrigen soziaisieren und die Eltern schockieren. Gefiel es mir eigentlich wirklich, oder musste ich nur so tun, um dazu zu gehören? Insgeheim war mir das meiste damals schon zu chaotisch oder aber zu primitiv (Slade und Status Quo fallen mir dazu noch ein). Richtig gut fand ich allerdings längere Zeit noch Procol Harum, Uriah Heep (vor allem die Plattencover), David Bowie, King Crimson und The Who. Pink Floyd fand ich irgendwie beeindruckend, brachte aber nicht genug Geduld auf für die ganz langen Stücke.

    In den letzten Jahren hat übrigens mein jüngerer Sohn großes Interesse an der damaligen Musik entwickelt. Ein klein wenig konnte ich punkten, weil ich noch die eine oder andere LP von damals aufgehoben habe. Er hielt mir dann aber Vorträge, was genau in welche Unterkategorie gehörte (so wie das Diagramm in #56). Demgemäß war es wohl am ehesten Progressive Rock, was ich damals mochte.
     
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  10. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

     
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  11. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben


    Und @Juju, da du schon Kashmir von Led Zeppelin erwähnt hast, kommt jetzt noch Ocean aber mit einer Interpretation von Joshua Redman
     
  12. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Es gibt bei mir Sachen die ich in den 70er super fand, heute denke wie konnte ich nur.

    Nicht mehr so gut find ich die Anfänge von Sweet, Rubetts BCR.

    Was ich seit damals bis heute regelmäßig höre:
    Queen, die Begeisterung begann mit Killer Queen und hat sich fortsetzt. Die Musik war so anders, eigen, ich kann / konnte richtig genießen und alles für eine Weile vergessen.
    Ähnlich ging es mir damit:



    Gut finde ich unter anderem:
    Supertramp
    Jethro Tull einmal im Konzert erlebt Hammer
    Manfred Mann's Earth Band auch im Konzert erlebt
    Joe Cocker 10m Abstand zur Bühne total irre
    Dire Straits.

    Und und......

    Grüße Gerrie
     
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  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Rock ist und bleibt für mich Tina. Sonst nichts. :) Ich habe genau dieses Konzert mit ihr gesehen (wenn auch nicht an genau dem Ort), und als wir da unten in dem Stadion standen und alle mitgesungen haben, die wahnsinnige Energie dieser Frau gespürt haben und ihre Liebe, da wusste ich wirklich, was Rock ist. Rock ist Gefühl. All das Schreckliche, was man erlebt hat, auf die Bühne zu bringen und das Leben trotzdem zu lieben. Diese Liebe seinem Publikum rüberzubringen. Und das kann niemand besser als Tina. (Kein Wunder nach all der Qual, die Ike ihr zugefügt hat über so lange Zeit.)

    Es war wunderbar, bei diesem Konzert ein Teil von der Liebe sein zu dürfen, die Tina trotz alledem ausstrahlt und die einem sagt, man kann auch die schlimmsten Dinge überleben und als guter Mensch daraus hervorgehen, ohne Hass und Rachegelüste, voller Liebe und Vergebung. Das werde ich nie vergessen. Danke, Tina, für die wunderbare Erfahrung. :sensatio:



    (Und der Saxophonist bei diesem Stück hier war in dem Konzert, in dem ich war, der Typ von den Chippendales mit dem supertrainierten Körper, und er hat mit nacktem Oberkörper gespielt. Das war natürlich noch ein zusätzliches Schmankerl. :D Das Solo war extrem lang. Wenn ich bis dahin Saxophon noch nicht geliebt hätte, danach hätte ich es getan.)
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.August.2020
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  14. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    muss aber nicht unbedingt - wenn ich mir Chuck Berrys Mimik in dem Toronto Konzert (Post #9) anschaue z.B. bei 27min ... schaut der eher verschmitzt-anzüglich als aggressiv oder frustriert ;)

    LG
    Albrecht
     
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  15. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    .... und hier haben wir dann auch den Link zum Jazz-Fred:
    Chuck Berry auf dem Newport Jazz Festival 1958 mit Jo Jones on drums, Rudy Rutherford, Klarinette, Jack Teagarden, Posaune, Buck Clayton Trompete:

     
  16. Rick

    Rick Experte

    Dann ist das eben kein "typischer Rock". ;)

    Tina war und ist für mich eine großartige Soul-Sängerin, keine Rockerin.
    Das Beispiel würde ich als "Soul-Rock" bezeichnen, es hat zwar die typische Rock-Theatralik und Schwere, ist aber immer noch stark Soul-geprägt.
     
  17. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Falscher link im oberen Post.

    Sollte das sein.
     
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  18. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wenn z.B. der geniale Rockgitarrist Yngwie Malmsteen Beethoven mit lauter verzerrter Gitarre spielt,ist das dann noch Rock ? Oder ist es nicht einfach eine eigene Interpretation von Klassik ?
    Ich finde es gibt keine genaue Definition von Rock
     
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  19. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    genau - vielleicht hätte der Mann mal mehr Rammstein etc. hören und sehen sollen statt so albern über die Bühne zu hopsen und dabei offensichtlich noch #ne Menge Spass zu haben ;)

    Weil wir es gerade auch von Swing & Timing etc im Forum haben: ich hatte mir vorgestern das Konzert nach langer Zeit mal wieder ganz angesehen und war völlig fasziniert von Timing seiner Soli insbesondere bei den eher langsamen, bluesigen Stücken. Und das ganze Konzert ist für mich ein schönes Beispiel wie wichtig es ist, Musiker beim Spielen zu sehen. Die Mimik und die ganze Körpersprache unterstreicht die Musik ungemein.

    LG
    Albrecht
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Vom Sound her eindeutig Rock, finde ich.

    Es ist eben "ver-rockt". Wenn ich das Stück "ver-jazze", ist es trotzdem Jazz bzw. eine jazzige Version und keine reine Klassik mehr.
    Würde jedenfalls kein Beethoven-Fan mehr als Klassik ansehen. ;)
     
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