Und was ist eigentlich mit Blues???

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von BluesBrother66, 18.August.2020.

  1. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    einer der !!! viel !!! zu wenig beachtung bekam:

     
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  2. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Hier noch mal ein Blues/Rock, wie ich ihn manchmal mag, nicht immer. Sollte man recht laut anhören :) Das Gitarrenspiel ist Pentagedudel, aber der Gesang ist klasse.

     
    Zuletzt bearbeitet: 18.August.2020
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Du bist nicht alleine und und wenn von einem "Blues" im Bereich Jazz die Rede ist, ist wohl meistens das hier gemeint:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jazzblues

    Anekdötchen: Ich war mal bei einem Blues-Worshop. Als ich in einer Pause "Au Privave" anspielte, um das Instrument eines Kollegen zu begutachten, "ermahnte" mich der Dozent: "kein Jazz-Blues! :)"
     
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  4. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Mit dem (und ein paar anderen) war ich zweimal auf Tour. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was besser war. Das Spielen oder das, was danach Backstage oder im Hotel abging:D. Die Geschichten aus der Zeit hab ich immer noch in meinem Story-Repertoire :lol:. Mitunter war das Spielen mit ihm (je später der Abend) schon eine spannende Angelegenheit...
     
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  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Du kannst ja gerne mal ein paar Geschichtchen erzählen.
    Aber das würde dann wohl den Rahmen des Forums sprengen.

    ;-)
    Mike
     
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  6. saxo-ch

    saxo-ch Ist fast schon zuhause hier

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  7. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

  8. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Auf dem Parkplatz, wo ich einst eine Beteiligung an einem Proberaum hatte, sprach mich jemand an, ob das in meinem Koffer ein Saxophon sei. Sie wären eine Bluesband und wären interessiert...
    Das ist einer der Titel, den sie spielen.
    https://www.youtube.com/watch?v=oJcQgI3tOmE
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte



    (Howlin' Wolf)
     
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  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich wurde nach einem spontanen Konzertbesuch (zwei Freunde spielten in der Bluesband mit) gefragt: „Wo ist dein Sax? Hättest du ja mitbringen können!“.
    Beim nächsten Mal war ich dabei … und ich durfte bleiben. :thumbsup:
    Macht wahnsinnig Spaß mit den Jungs Stücke von Eric Clapton, J.J. Cale, Robert Johnson & Co. zu spielen.
    Momentan ist aber leider leider Corona-Zwangspause. :poop:

    LG
    Mike
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Ja, der gute alte Champion Jack! :-D

    Habe nie mit ihm zusammengespielt, ihn aber mal auf einem Jazz-Festival backstage mitbekommen. Netter Kerl, allerdings schon sehr alkoholaffin. Bei seinem Solo-Auftritt hatte er eine super Energie, tollen Rhythmus, doch sein Klavierspiel bestand praktisch nur aus Clusters, er traf kaum eine einzelne Taste, sondern immer gleich mehrere.
    Das Publikum war begeistert, ich fragte mich jedoch, ob das Absicht im Sinne von "Blue Notes" war oder einfach alkoholbedingt mangelnde Treffsicherheit? ;)
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Danke für das schöne Beispiel von Branford Marsalis, das anschaulich zeigt, wie stilsicher sich ein Profi in diversen musikalischen "Sprachen" ausdrücken kann (und sollte)!

    Nun, das ist für mich Hard Bop, der freilich eine Rückbesinnung auf die Blues-Tradition darstellte, zumal sich damals im "normalen" Bop immer mehr "verkopfte Weiße" tummelten, abgesehen von dem zumeist sehr intellektuellen Cool Jazz zur selben Zeit.
    Die musikalische Sprache von Lou Donaldson und seinen Mitspielern ist hier eine Art "bluesy Bop".
    Beispielsweise jegliche Art von Double Time gilt im klassischen Blues als verpönt, ist aber integrativer Bestandteil des Bop. ;)
     
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  13. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Im Großen und Ganzen war sein Spiel schon sehr von Johnny Walker beeinflusst. Der große Klaviervirtuose war er nicht, aber nüchtern war das durchaus stilecht, hatte Wucht und war bluestypisch. Interessant wurde es nur, wenn der Abend länger dauerte, er sein Taschentuch zu einer Kopfbedeckung knotete und "Chinese Songs" spielte. Dazu dann Witze wie: "Shakespeare says: Daughter, never marry a basketball player 'cause he always dribbles before he shoots". Manchmal war das etwas zu lang, sodass das Publikum sich zunehmend ausdünnte gegen Ende.
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, sehr sympatisch (-;

    Wir spielten auf einem Jazzfestival und der Veranstalter hatte kurzfristig Auftrittsorte und Uhrzeiten geändert. Dadurch meinten die Jungs von Monty Sunshine, sie müssten jetzt auf die Bühne kommen, auf der wir gerade angefangen hatten, zu spielen. Sie versuchten es erst im guten und jamten mit uns mit. Als wir dann aber nicht brav aufhörten beim nächsten Stück, stellten sie uns Backstage die Mikrofone ab. Dem tat ich es dann gleich und die Sache wurde mehr als ärgerlich. In dem Moment kam Champion Jack Dupree aus dem Publikum auf die Bühne, setzte sich ans Klavier und sagte zu mir: "I like the Session". Dann haute er in die Tasten, während das Publikum, dass sich nun auch langsam zerstritt, anfing, die Boxen abzubauen und Bierdosen auf die Bühne zu schmeißen. Ein unvergessener Abend mit dem Champion.
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Oh, was für eine Szene! :lol:

    Das Problem von Jazz-Festivals ist nun mal, dass man dort versucht, viele verschiedene Stilrichtungen unter einen Hut zu bringen, um möglichst vielfältiges Publikum anzuziehen. Aber dass die Fans von Monty Sunshine nicht unbedingt Eure Fans oder die von Dupree sind, ist dann hinderlich.
    Auf einem Blues-Festival wäre das mit der Session wohl weniger ein Problem für das Publikum gewesen, weil da eben nur Blues-Fans sind. ;)

    Trotzdem habe ich auch bei einem Blues-Festival einmal tumultartige Szenen erlebt, allerdings mit politischem Hintergrund:

    Ende der 1990er Jahre, Klagenfurt - damals war Jörg Haider (FPÖ) der Landeshauptmann von Kärnten und wollte das große Festival als seine persönliche Bühne nutzen. Er trat auf, begann eine Rede, doch das mehrheitlich junge, liberale Publikum buhte ihn laut aus.
    Unter den Musikern, die meisten "Zugpferde" waren Afro-Amerikaner, gab es zunächst Ratlosigkeit: Warum buhte das Publikum? Mochte es keinen Blues?
    Doch einige von uns "weißen" Sidemen klärten die Verwirrung auf: Der komische Mann da auf der Bühne war Jörg Haider, Spitzenpolitiker der als rassistisch geltenden FPÖ. Da machte sich unter den Akteuren Empörung breit: Wir spielen doch nicht nach oder gar FÜR so einen!
    Haider ging wütend ab (später behauptete er, die Veranstalter hätten das Publikum gegen ihn aufgehetzt), die Bands streikten, es passierte nichts.

    Nun betrat Al Copley, (weißer) Blues-Pianist und Sänger, die Bühne, setzte sich ans Klavier und begann, "What A Wonderful World" zu intonieren, um die Stimmung etwas abzukühlen. Das verärgerte die (schwarze) Sängerin Angela Brown, die vermutete, Al wolle sich bei Haider einschmeicheln ("Betrifft ihn ja nicht, er ist weiß!"), sie rannte auf die Bühne und versuchte, ihn vom Klavier weg zu zerren. Was wiederum der Frau von Al nicht schmeckte, die sich mit Angela eine Schlägerei lieferte - alles vor den staunenden Augen des Publikums!
    Angela war stärker und kampferprobter, versetzte der schlankeren Blondine einen Boxhieb, der ein tagelanges Veilchen zur Folge hatte, bis sie und alle anderen von Ordnern backstage gebracht werden konnten.
    Nun hielt der Veranstalter eine kurze erklärende Ansprache, dann begannen wir eine große Versöhnungs-Session, bevor das Programm wie geplant fortgesetzt werden konnte.
    Nachspiel: Al entschuldigte sich vor den Afro-Amerikanern für den missverständlichen Auftritt, Angela, immer noch empört schnaubend, reichte der Ehefrau die Hand, am nächsten Tag lud Jörg Haider die Veranstalter in sein Büro vor und sprach ein Einreiseverbot nach Kärnten für alle Festival-Musiker aus, welches wir alle dankend annahmen. :cool:
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Und das ist die Sängerin, mit deren Band ich damals insgesamt fünf Jahre kreuz und quer in Europa unterwegs war, von ihr und ihrem Gesang habe ich sehr viel über authentischen Blues und vor allem die Blue Notes gelernt, leider eine Aufnahme der aktuellen Besetzung ohne Sax (sie muss jetzt über 80 Jahre alt sein!):

     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Haider war nach meinem Dafürhalten kein Rassist, sondern ein gefährlicher (und erfolgreicher) Populist. An seinem Erbe kaut das Bundesland Kärnten noch immer.

    Er hätte alles getan, was ihm und Seinesgleichen genützt hätte, selbst den Blues gesungen.
    Aber auch beim Heimatlied war es bestenfalls Durchschnitt, der Chor ist eine andere Liga :)

     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Hier die anderen damaligen Hauptakteure:

    Zuerst Al Copley (auch ein jüngeres Video, links im Hintergrund an der Säule seine Ehefrau):



    Und nun die temperamentvolle Angela Brown in den 1990ern:



    Ich finde, bei dem letzten Beispiel hört man gut, dass es auch beim Blues nicht darauf ankommt, WAS man spielt (z. B. Blues-Schema), sondern WIE man es rüberbringt. :)
     
  19. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    gepaart mit Wurstfingern à la Prince of Wales................?
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genial!



    CzG

    Dreas
     
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