Saxophon Studium? Auf jeden Fall! Aber wo?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Kevin, 6.Dezember.2020.

  1. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Hey Leute :D

    Ich bin der Kevin (bin zwar schon länger Mitglied, war aber nie wirklich aktiv ). Ich bin frische 18 Jahre alt und liebe das Saxophon spielen :3
    Ich bin mir darüber bewusst, dass man als professioneller Saxophonist nicht in den Millionen schwimmt, aber das ist mir egal, solange ich Saxophon spielen kann.

    Wie im Titel bereits angesprochen, steht für mich schon fest, dass ich Saxophon studieren werde. Jetzt wollte ich euch mal fragen, ob ihr schon eure Erfahrungen gemacht habt und mir ein paar Hochschulen empfehlen könnt :)

    Ich habe an Johannes Endes (Saxophon Prof in Leipzig) heute Mittag schon eine Mail wegen Probeunterricht zum kennenlernen geschickt.

    Ich höre am liebsten: Dexter, Trane, Brecker, Redman, Mintzer, Potter und auch bands wie snarky puppy

    Ich stecke momentan noch mitten in der 12 Klasse und da in RLP das Gymnasium bis zur 13 geht hab ich noch ein wenig Zeit ;)
    Trozdem wollte ich schon mal anfangen und mir eine Ideen holen, wo die Reise dann hin geht.
    Es gibt einfach zu viele Musikhochschule auf der Welt, um da ohne Anhaltspunkt den Überblick zu behalten :x

    Danke auf jeden Fall für eure Hilfe :)
     
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  2. Tröterich

    Tröterich Ist fast schon zuhause hier

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  3. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

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  4. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Sers Kevin,
    keine leichte Aufgabe, da die [Musiker]Welt sehr groß geworden ist im Sinne von 'global'.
    Deine Überlegungen sind zielorientiert, sehr gut, das bereits am Anfang zu machen.
    Ich würde meinen [Studien]Weg heute in mehrere Abschnitte einteilen - nicht nur physisch [auch unter der politischen Sicht, dass Europa als Vereinigtes Europa nicht aufhören wird zu existieren und wieder in die Kleinstaaterei zurückfällt] -
    sondern auch unter der Maßgabe: was will ich später in meinem Leben mit dem Instrument anfangen.
    [Ich unterstelle jetzt mal das Berufsziel: Saxophonist]
    Klar muss Dir sein, dass Du kein Orchesterinstrument hast, also nie einen fixen Arbeitsvertrag als "Musikangestellter" in einem staatlichen/städtischen Musikraum bekommen wirst.
    Bist Du nur in der Jazz/Rock/Pop-Schiene unterwegs, gibts außer eine BigBand/FusionCombo kein großes Orchester/Section-spiel.
    BigBand's kann heute kaum noch einer zahlen [Bsp. rund 25 Musiker, ohne Technik und Soundleute, da bleibt ein Hunni über pro Nase, vor Steuern und Abgaben - und das ist schon ganz gut und Du bist froh, wenns Fahrgemeinschaften oder sogar nen Bandbus gibt.
    Klar, bist Du im Jazz-Lincoln-Center Orchestra mit dabei, wirds ne Spur leichter
    ]
    Wirst Du auch klassische Musik in Betracht ziehen, kommst Du viel. an Theaterjobs und an Symphonische Musik ran - Stichwort Glazunow-Konzert etc.
    Die übliche Lebensart eines freelancers ist Unterrichten, PCs bauen und programmieren, um überleben zu können und am Wochenende mit Freunden nen Gig spielen,
    der viel. bezahlt wird. [von der coronalen Zukunft will ich gar nicht sprechen]

    Aber zurück zu verschiedenen Wegen.
    Eine Grundvoraussetzung für mich ist ein unbedingtes Vertrauensverhältnis in einen Lehrenden, egal ob Prof. oder der Assi, oder ein Lehrangestellter.
    Der wird Dich formen, Du wirst Dinge sehen/hören, an die Du bisher nicht gedacht hast, Du brauchst solides Handwerk, was physiologisch bezogen auch in 50 Jahren noch funktionieren muss. Völlig egal, was Du spielst [Instrument, Art/Weise der Musik].
    Du brauchst Stilistik, Du brauchst ambitionierte Mitmusiker.
    Für Handwerk und Grundlagen kannst Du mMn. in DE bleiben, willst Du aber dann Musik machen, musst Du Dich in die Gefilde der Musik begeben.
    Dort, wo richtig viel alles gespielt wird.
    Berklee College, Boston, oder NY oder LA oder Frisco. gibt verschiedene sehr interessante Plätze, einfach anschauen, virtuell und auch persönlich.
    In Perugia/Italien gibts immer einen Sommerworkshop [auch als Aquise gedacht] vom BerkleeCollege, da kannst Dir die Dozenten anschauen.
    London ist sicher für Musiker höchst interessant, da kann @Juju sicher mehr sagen, die hat da den Ein/Überblick.
    Sprich mit ihrem Mann, ein profunder Spieler, der auch selbst unterrichtet - Dave O'Higgins - Tenorist
    Aber - im Ausland sind viele Musiker, die auf höchstem Nivau spielen, alles drauf haben, und es sind echt viele, das ist positiv in Sachen approach,
    eher negativ in Sachen - jobs bekommen.

    Interessierst Du Dich auch für Klassisches Saxophone, wirst an den Franzosen nicht vorbeikommen, nicht nur an Paris denken [obwohl es sehr schick und hip ist]
    Interessante Klassiker kommen auch aus Polen, die sind sehr stark lastig ausgebildet von einem Prof. aus Litauen oder Estland, der aber in den 70ern in Paris studierte.
    Wunderbarer Ton, tolle Schule. eine typische Vertreterin ist Alina Mleczko, die unterrichtet auch.

    Was aber nicht außer Acht gelassen werden darf, sind Abschlüsse, Diplome etc. Das ist leider im vereinigten Europa überhaupt ein sehr schwierig Ding,
    selbst nach der Bologna-Vereinigung mit dem Master/Bachelor-Geschichten.
    und: - einen Lehramtsabschluss würde ich unbedingt mit ausfassen, wenn sich das mit einrichten lässt [kann auch auf einem anderen Gebiet/Instrument sein]
    Diplome aus dem Ausland sind zwar was wert, aber nur für einen selbst, mehr Kohle bekommst dafür nicht - als Bsp. in DE.
    Anerkennungsverfahren sind eine zähe, nerven/zeitraubende Sache, und bringen oft nix - außer der lapidaren Aussage:bei uns müssens noch mal 4 Semester neu machen...
    Unter Spielern zählt eh nur - kannst Du spielen oder nicht - bzw. gefällt mir, was Du machst, dann bist mit dabei.
    Mit dem Broterwerbs-Unterrichts-Fimmel - brauchste Scheine [für ne Fixanstellung, die leider aber auch immer mehr zum Honorarvertrag mutiert ist]. Isso!
    Oder Du bist auch hier der freischaffende Lehrer - mit allem, was Du als Freischaffender da zu tun hast.
    An eine Prof. wirst dann auch schwer kommen oder einen Lehrauftrag.

    Viel. solltest auch über einen Zweitjob nachdenken oder wenigstens ein Zweitinstrument, wenn nicht noch Drittinstrument [wenn möglich nicht nur Holzbläserei]
    Als Musiker musste heute unglaublich flexibel sein, alle Stilistiken beherrschen, überall alles immer präsent haben.
    Wenn Du dann "nur Tenorist" bist, wird's eng.

    Alternativ gibts natürlich auch Finanzierungsmöglichkeiten - Sponsoring aller Art, vermögend heiraten, Erben, Lotto etc.
    Das gibt finanzielle Unabhängigkeit und bietet dem künstlerischen Approach ne breite Entwicklungsbasis.

    Du kannst aber auch der neue Superstar am Tenor werden und es lauft von selber.

    Alles ist möglich, nichts ausgeschlossen.
    für mich die Grundvoraussetzung: ein wacher Geist, der optimistisch in die [Musik-u.Musiker]Zukunft blickt, der offen für alles Neue ist
    und sich nicht zu schade, auch mal ungute Sachen mit anzupacken.

    Viel Erfolg auf einem spannenden Lebensweg,
    rgds Paco
     
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  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wenn du wirklich vorhast professionell Musik zu machen verschließe dich nicht der Klassik
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo @Kevin

    vielleicht die Kölner Hochschule und am besten soviel wie möglich im Ausland, vor allem den USA studieren.

    Gruß,
    Otfried
     
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  7. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben

    @Kevin
    Bei deinen musikalischen Vorlieben würde ich mal versuchen Kontakt mit dem Tenorsaxophonist Paul Heller (WDR Bigband unter der Leitung von Bob Mintzer) aufzunehmen vlt. Kann er dir irgendwie weiterhelfen.
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    @Kevin
    Vieles wurde schon geäußert. Ich möchte jetzt nicht generell vom Profimusikertum, besonders als Saxophonist, abraten, gebe aber zu bedenken, dass irgendwann auch die Miete und Stromrechnung bezahlt werden muss.
    Ich würde an Deiner Stelle erstmal einen soliden Beruf/Studium ergreifen und mich erst danach auf das Musikstudium konzentrieren. Kostet zwar etwas mehr Zeit, schafft aber für Dein Leben ein solideres Fundament, weil Du dann nicht auf das gnadenlose Musik-Haifischbecken auf Gedeih und Verderb angewiesen bist.:cool:
     
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  9. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Warum muss ich grade an einen Titel von den "Toten Hosen" denken ?
    VG
     
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  10. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Danke für eure zahlreichen Antworten :)

    Zwei Sachen, die öfters aufgekommen sind:

    Ich spiele auch sehr gerne klassische Musik (bin sogar inzwischen in einem Ensemble für neue Musik)... in der hinsicht spiele ich alles, was mir vors Horn kommt ;)

    Das Geld verdienen ist natürlich auch eine Sache, mit der ich mich auseinander gesetzt habe... Ich werde nach meinem Studium eine Ausbildung zum Holzblasinstrumentenmacher machen. Von denen gibt es echt wenige in Deutschland (2019 gab es glaub ich bundesweit 5 neue Azubis oder so), es ist ein fester Job und es würde wahrscheinlich echt Spaß machen :)

    Ich hab bei meinem Saxdoc auch schon ein Praktikum gemacht, also die Ausbildung ist auch relativ sicher.

    Zuerst wollte ich die Ausbildung auch vor dem Studium machen, nur in einem Berufsberatung Gespräch wurde mir gesagt, dass bei der Hochschulanmeldung sehr stark aif das Alter geachtet wird und ich jetzt bessere Chancen haben werde als in 3 Jahren :)

    Aber danke auf jeden Fall :)
     
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  11. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    im Ausland, vor allem den USA studieren.


    Die USA wäre natürlich ein träumchen, aber ich habe mal nach den Studiengebüren geschaut

    Also ohne ein Stipendium wird das nichts... ich werde das mal versuchen (schadet ja nicht), aber es ist schon ziemlich utopisch :/
     
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  12. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Das ist eine gute Idee, danke :)
    Ich bin in einer Bigband, mit der fahren wir auch manchmal zur WDR Bigband... vielleicht kann mein Bandleader dann Kontakt herstellen :)
     
  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Kevin
    Läuft doch !!
    Ich mach mir um deine Zukunft keine Sorgen.
    Was du brauchst, ist ein guter Manager ;)
    VG
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hoffentlich hast Du es an Johannes Enders geschickt.

    Nette Tips hier.
    Warum willst Du eine Empfehlung für eine bestimmte Schule?
    Wenn es soweit ist, unterrichten dort vielleicht ganz andere Leute.
    An Deiner Stelle würde ich üben, bis die Schwarte kracht, zu vielen Workshops und Masterclasses gehen, Kontakte knüpfen, Online-Lessions buchen, Konzerte besuchen.
    Den Jazz lernst Du IMHO an keiner Schule, das Handwerk wird eh schon vorausgesetzt, wenn Du zur Prüfung antrittst.

    Cheers, Ton
     
  15. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Haha, Dankeschön xD
     
  16. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Hey Ton :)

    Geplant ist ja, dass ich in 2022 anfange zu studieren... ich denke nicht, dass sich bis dahin viel bei den profs geändert hat :)

    Aber ich wollte auf jeden Fall studieren, um einfach tieferes verständnis für die kunst zu bekommen, coole leute kennen zu lernen und einfach glücklich zu werden :)

    um mal herbie hancock zu zitieren (wörtlich hab ich es aber leider nicht mehr im kopf):
    "Ich habe mich zuerst für ein elektrotechnik studium eingeschrieben, weil mir musik finanziell einfach zu unsicher war. In meinem ersten semester habe ich durch mein musikalisches schaffen jedoch mein eigentliches studium so vernachlässigt, dass ich fast rausgeflogen wäre.. ich war so einfach nicht glücklich. Dannach habe ich zu (ich glaub es war arrangement oder komponisation) gewechselt und wurde der glücklichste mensch auf der welt"

    (oder so in der art xD)
    Ich lese manchmal gerne autobiographien... "possibilities" kann ich nur empfehlen
     
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  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich habe vor einem Jahr aus der Nähe mitbekommen, wie ein junger Gitarrist vorgegangen ist. Neben seinem Privatunterricht hatte er ein Jahr intensive Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung, Bewerbung bei etlichen Hochschulen, schließlich Prüfung an vier Standorten (u.a. Berlin und Leipzig). In Leipzig die Prüfung bestanden, weil sie aber nur wenige Plätze hatten, bekam er schließlich auch dort eine Absage. Er studiert jetzt Musikwissenschaften, um es dann nochmal zu versuchen.

    Sein Vorbereiter kannte sich offensichtlich gut aus mit den aktuellen Bedingungen vor allem an den angesagten Hochschulen, der Gitarrero konnte sehr strategisch vorgehen. Letzten Endes war es ein harter Wettbewerb um wenige Plätze.
     
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  18. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei

    Deshalb wollte ich mir so früh wie möglich Gedanken machen, um mich vorbereiten zu können :)
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Du sollst Dich eh nicht abhalten lassen.
    Im Gegensatz zu anderen Postern bin ich auch nicht der Meinung, dass man mit Musik nicht genügend Geld verdienen kann, um sein (recht gutes) Auslangen zu finden. Einen guten Magen muss man halt haben.
    Und von irgendwelchen romantischen Vorstellungen sollte man sich vielleicht von vornherein verabschieden.
     
  20. Kevin

    Kevin Schaut nur mal vorbei


    Vielleicht gewinn ich auch einfach im lotto und muss mir über geld keine gedanken mehr machen xD
     
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